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Bericht

Name des Laufes:Regensburg Marathon
mehr zum Lauf: VID1029
Datum des Laufes:8.5.2005 (Sun)
Ort:Regensburg
Plz:D9
Homepage:http://www.regensburg-marathon.de
Strecken:HM, MA
Beschaffenheit:Asphalt, etwa 5 bis 10 Prozent Kopfsteinpflaster
Profil:flach, vier Brücken
Wetter:etwa 8 Grad, teilweise sehr windig und regnerisch
Teilnehmer:2.000
Name des Berichtenden:TSI LID39
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Bericht vom 10.5.2005 (Tue)
Nach langen Wochen der Vorbereitung war es endlich soweit und ich stand mal wieder am Start eines Marathon. Der elfte inzwischen und je näher der Start kommt, desto mehr geht von der dabei erworbenen Routine verloren und setzt sich Nervosität durch. Da das Training sehr gut gelaufen war, über HM schon eine neue Bestzeit stand, wollte ich nicht tiefstapeln und setzte mir als Ziel eine Zeit unter 2:45, ev. sogar schneller. Es ging mir nicht nur um eine neue Bestzeit. Gleichzeitig wollte ich einen guten Beitrag für unsere M40-Mannschaft im Rahmen der Meisterschaften abliefern.
Meine Taktik sah auf den ersten vier 5 KM-Abschnitten leicht steigende Zwischenzeiten vor (20:00, 19:45, 19:30, 19:15). Dieses Tempo wollte ich bis Km 35 halten und dann einfach so schnell wie möglich. Wenn es aufginge, würde dabei eine Zeit von unter 2:45 rauskommen und eine 2:43:xx wäre durchaus möglich. Ich erwähnte gelegentlich schon, dass Theorie und Praxis sehr auseinanderfallende Dinge sein können? Jedenfalls kam es mal wieder anders als geplant.
Wegen der bei Meisterschaft geltenden Bruttozeit stellte ich mich im Startblock sehr weit vorne in die dritte Reihe und kam nach dem Start gut weg. Im Gedränge übersah ich den ersten KM-Punkt und konnte erst bei KM 2 mein Tempo kontrollieren, 7:38, also deutlich zu schnell. Johannes und Andreas, auch zwei Spiridonis wollten etwa 2:42 laufen und ich lag erst mal vor ihnen, aber bei KM 2 schlossen sie zu mir auf und ich begrüßte sie mit einem ?da seid ihr ja?. Nun ließ ich mich schnell zurückfallen, kam aber nicht auf den gewünschten 4er-Schnitt. So standen nach 5 KM genau 19:20 auf der Uhr. Ich versuchte weiter das Tempo zu kontrollieren, was besser gelang. Den zweiten Abschnitt absolvierte ich in weiteren 19:29.
In dieser Phase begannen sich Gruppen zu bilden und ich hielt verstärkt Ausschau nach Möglichkeiten, mich einer Gruppe anzuschließen. Etwa bei Km 6 verließen wir den Innenstadtbereich und liefen zunächst durch ein Industriegebiet, bevor wir auf die lange, etwa 3 km Gerade Richtung Osten einbogen. Hier stand auch erstmals unser Trainer Kurt und feuerte an. Ich musste automatisch an den Kniehub denken, eines seiner Steckenpferde. Etwa bei KM 9 bildete sich dann wirklich eine Dreiergruppe und ich versuchte zu klären, welche Zielzeiten angestrebt wurden. Die Gruppenbildung schien zu funktionieren und ich war froh, sich bei Gegenwind gegenseitig Windschatten bieten zu können. Leider hielt das nur bis zum ersten Wendepunkt nach etwa 11 KM. Nun, wo wir genau im Gegenwind standen, waren die beiden anderen weg. Der Wind blies deutlich spürbar, vielleicht auch deswegen bildete sich ganz schnell eine Gruppe von etwa 8 Leuten. Ich schloss mich hinten an und suchte soviel Windschutz wie möglich. Bei KM 12 gab es erstmals Eigenverpflegung. Auf der anderen Seite der Straße sah ich weitere Spiridonis, alle sahen gut aus, wir grüßten uns und es machte Spaß, zu laufen. Die Gruppe war mir mit fast 4 min für den letzten KM deutlich zu langsam und ich ging nach vorne, um das Tempo anzuziehen. Jetzt zogen alle mit, so dass ich mich nach weiteren 500 Meter wieder zurückfallen ließ. Sofort wurde das Tempo langsamer. Da ich mich nicht als Tempomacher für die Gruppe verbrauchen wollte, verabschiedete ich mich bei Km 16 allein nach vorne. Den dritten 5er-Abschnitt konnte ich genau in 19:26 absolvieren (58:14 gesamt).
Seit ich die Gruppe verlassen hatte, war ich nun Einzelkämpfer und spürte den Wind deutlich. Hin und wieder überholte ich den ein oder anderen. Johannes und Andreas blieben konstant etwa eine Minute vor mir in einer größeren Gruppe. Das war zu viel, um zu ihnen aufzuschließen. Regelmäßig sah ich unsere Begleiter und Betreuer an der Strecke die uns anfeuerten. Ab Km 17 begann der Innenstadtbereich mit zwei größeren Brücken und langen Passagen mit Kopfsteinpflaster. Trotz des Gegenwindes und den Brückenanstiegen lief ich den vierten Abschnitt in 19:34. Das war etwas langsamer als geplant, insgesamt konnte ich nach 20 km für die windigen Bedingungen sehr zufrieden sein (1:17:48). Trotzdem hatte ich bei Km 18 ein mentales Loch und begann zu zweifeln, wie ich das Tempo halten sollte. Zur Ablenkung von den dunklen Gedanken gab es zwischen KM 19 und 20 die nächste Eigenverpflegung. Schade, dass es keine Staffel war - so mein Gedanke.
Die HM-Marke passierte ich nach 1:22:06. Etwas schneller als geplant. Das konnte mich nicht beruhigen, ich fühlte mich, als ob ich gerade KM 33 passiert hätte. Gleichzeitig wurde es zu Beginn der zweiten Runde wieder besser und ich konnte das Tempo leicht steigern. Für den nächsten 5er-Abschnitt standen 19:24 (1:37:12 nach 25 KM). Richtig gut ging es mir ab KM 24. Kurt stand wieder bei Km 25 und feuerte an, rief jede Menge Informationen rein (meine Zwischenzeit, dass ich ein gutes Rennen lief und Andreas und Johannes nur noch 40 Sek. vor mir seien). Ich fühlte mich jetzt richtig gut und beschloss ab sofort offensiver zu laufen und mehr Druck zu machen. Es gab jetzt Rückenwind, viele Läufer vor mir, die ich überholen konnte und ich spekulierte, doch noch zu Andreas und Johannes aufzulaufen, um dann zu dritt das Leiden der letzten KM zu teilen. Meine KM-Zeiten pendelten jetzt zwischen 3:50 und 3:52. Der sechste 5er-Abschnitt wies 19:18 aus (gesamt 1:56:30). So ging ich hoffnungsfroh und motiviert auf die letzten 12 km und war sicher, das Tempo noch lange halten zu können. Ich wusste, nach der 2. Wende würde es windig und ich also langsamer, dafür plante ich ca. 5 Sek. je km ein. KM 31 ging in genau 3:50, eine Zeit unter 2:44 schien tatächlich möglich. Etwa bei 31,5 km kam die Wende, der Wind blies stark aber noch erträglich, 3:56 war der nächste KM. Der Wind wurde stärker und ich musste mich dagegen stemmen. Bei KM 32 die nächste Eigenverpflegung und plötzlich heftiger und sehr kalter Regen für etwa 15 Minuten von vorne. Sofort gingen die Zeiten nach unten, Km 33 nur noch in 4:08, dann ging es auf 4:10. Damit konnte ich die sub2:44 knicken und 2:45 waren schon sehr fraglich. Ich kam kaum vorwärts und fror. Trotz meiner schlechten Zeiten überholte ich regelmäßig andere Läufer, u.a. Sylvia Renz, die gerne Meisterin geworden wäre. 20:14 Minuten benötigte ich für den Abschnitt bis KM 35 (2:16:44). Kurz hinter KM 36 dann endlich runter von der langen Geraden im Wind und ich versuchte wieder etwas Druck zu machen, aber der Saft fehlte und trotz wieder scheinender Sonne fror ich erbärmlich. Bei KM 37 dann die erste Brücke auf der zweiten Runde, kurz durch ein Wohngebiet und dann noch vor KM 38 die zweite Brücke hoch. Hier war mein langsamster KM mit 4:18. Die 2:45 hatte ich längst abgehakt und ich lief so gut es ging, ohne zu rechnen, was hinten rauskäme. Nach den beiden Brücken dann wieder die langen Passagen über Kopfsteinpflaster. Mein Schritt war müde und unsicher, Tempo oder Druck ging kaum. Die KM begannen sich zu ziehen, die 21:07 min bis KM 40 (2:37:56) wunderten mich nicht. Das hieß, eine Zeit unter 2:47 wäre möglich, wenn ich noch etwas Druck machen könnte, zugleich war ich soweit, gar nicht mehr zu kämpfen. Diese Blöße wollte ich mir nicht geben. Die neue Bestzeit war gesichert und ich wollte jetzt eine 2:46 stehen haben. Bei Km 41 bleiben mir noch genau 4:56 min für die letzten 1.195 m. Ich dachte an meinen letzten langen Lauf, wo ich am Ende mit völlig müden Beinen noch einen KM in 3:54 rausquetschen konnte. Genau für diese Situation sollte das gut sein und so schnell müsste es ja nicht mehr werden. Also quetschen was geht. Sofort begann ich wieder zu überholen. Die Zielgerade begann 500 Meter vor dem Ziel, das noch nicht zu sehen war. KM 42 lief ich tatsächlich in 4:03. 53 Sekunden für den Rest reichen, ich hielt irgendwie das Tempo hoch, 100 Meter vor dem Ziel taucht nochmals ein Spiridoni auf, der mich anfeuert, nein anschreit. Ich sehe die Uhr und weiß, das reicht. 2:46:55 stoppe ich (netto 2:46:54). Ich bin froh, im Ziel zu sein und mal wieder völlig erledigt.
Im Ziel sehe ixh schnell Johannes und Andreas, beide sind in 2:44 ins Ziel, auch etwa 2 Minuten langsamer als geplant. Knapp fünf Minuten hinter mir kommt Volker, unser dritter M40er ins Ziel. Er ist völlig fertig und durchgefroren. Dann kommen auch schon Birgitt und Martin in 2:55, Anke in 2:58 (später sogar 2:57:56). Solveig hat auch sehr im Wind gelitten und kann leider nicht unter 3.10 bleiben (3:10:14, netto 3:10:01). Martina, die außerhalb der Meisterschaft läuft unter 3:15 ein. Damit sind außer Johannes alle neue Bestzeiten gelaufen.
Unser Frauenteam wird zweiter in der Gesamtwertung. Dass Männerteam belegt Platz 13. Die M40-Mannschaft wird sehr guter vierter in der AK. Mit diesen Plätzen können wir sehr zufrieden sein.
Für mich selbst weiß ich, die 2:44 waren drin, was Enttäuschung nicht aufkommen lässt. Und mit Abstand von zwei Tagen bin ich Stolz und zufrieden. Die 2:44 hole ich mir im Herbst. Gut war die tolle Unterstützung durch die vielen Spiridonis als Betreuer und Unterstützer an der Strecke. Das war fast ein Heimspiel, da wollte ich mich nicht hängen lassen.

Danke fürs lesen, Torsten


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