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Bericht

Name des Laufes:Regensburg Marathon
mehr zum Lauf: VID1029
Datum des Laufes:8.5.2005 (Sun)
Ort:Regensburg
Plz:D9
Homepage:http://www.regensburg-marathon.de
Strecken:HM, MA
Beschaffenheit:Asphalt, 1km pro Runde Kopfsteinpflaster
Profil:fast eben
Wetter:kalt (5°), windig, etwas Regen
Teilnehmer:1900 MA, 4300 HM
Name des Berichtenden:Hartmut Streppel
(Autor-LID zuordnen: Login und [Edit])

Bericht vom 9.5.2005 (Mon)
Hier jetzt ein Bericht von einem, der recht weit hinten gelaufen ist - und davon gab es in Regensburg nicht viele. Das ist das erste Fazit. Als über-4h-läufer ist man ziemlich einsam hier. Aber der Reihe nach.

Ursprünglich sollte das der Sprung unter die 4h werden, so nach dem 1. Marathon im Herbst
in Pauillac beschlossen. Das Training und die Wettkämpfe im Frühjahr waren vielversprechend, aber:

Ende Februar meldete sich die Hüfte recht heftig, so dass ich das Training reduzieren und im März ganz einstellen musste. D.h. 4 Wochen ohne Lauftraining, nur 1 Woche Schifahren und 1 Woche Radfahren haben mich da oben gehalten. Irgendwann habe ich es dann nicht mehr ausgehalten, und mich wieder an die längeren Läufe gemacht, um so wenigstens Kraft zu tanken, und siehe da, es ging besser als ich dachte. Zwar nicht ganz ohne Schmerzen, aber immerhin. Der vorletzte 30er wurde zwar vom Mann mit dem Hammer bei km26 beendet, aber der letzte lief locker. Also musste(!) ich in
Regensburg laufen.

Das war jetzt der heimatnahe Straßenmarathon, den man sich für sein Debut wählen sollte. Ich hatte das Glück, nur 2km vom Start übernachten zu können, so dass ich morgens um 8 seelenruhig zum Start radeln konnte - sehr zu empfehlen übrigens.

Kleidung war ein Problem. Die Wolken zogen extrem schnell dahin, und sahen auch nicht sehr vertrauenserwecked aus, Temperatur so ca. 5°. Also doch eine dritte Schicht eingezogen, langärmeliges Shirt unten drunter, und das erwies sich als
optimal.

Der Start war unspektakulär und schnell. Nach weniger als 2min waren alle auf derStrecke. Ich war verblüfft.

Ziel? So lange wie möglich 6min laufen (so bis km35, dachte ich) und dann ins Ziel kämpfen. Eine Endzeit von 4:30h sollte irgendwie erreichbar sein.
Zu dem Zweck bildeten wir eine Zweckgemeinschaft, die die ersten 10km recht locker, da mit Rückenwind und etwas Sonne (wir dachten schon, wir wären falsch gekleidet), in 59:09 abspulte. Nach km11 ging es zurück gegen den Wind. Und sofort waren die Zeiten ca. 10sec langsamer pro km. Je näher wir der Altstadt kamen, umso mehr schwächelten die Mitläufer. Als bei km20 ein schwerer Regenschauer mit Sturmböen über uns niederging, war auch deren Motivation so geknickt, dass ich ab km21 alleine weiterlief. Nun musste ich erstmal wieder Tempo machen und aufholen. Nach wenigen Minuten hatte ich eine "Ausreissergruppe" erreicht, die gut drauf war, aber doch etwas zu langsam.

Mein Tempo war inzischen so um die 5:40, alles lief gut. Allerdings gab es kaum Gegner zum Einsammeln. Auf den nächsten 3km habe ich vielleicht 4-5 Läufer überholt, mehr
gab es nicht. Aber dann hinter dem Ostentor lief ich von hinten auf das Ende der HMer auf, die ca. 2h nach uns auf die gleiche Runde geschickt worden waren. Das war gut und schlecht zugleich. Gesellschaft und Windschatten, allerdings langsam, aber auch Slalomstangen. Es wurde etwas mühsam, teilweise musste ich auf den Fahrradweg ausweichen.

Noch lief alles im grünen Bereich, die Waden meldeten sich zwar, aber das kannte ich.
Schlimmer war es, die gleiche, elende Ausfallstrasse nach Osten zu laufen, die man
anschließend wieder zurücklaufen musste, und wo die Spitze schon lange an uns vorbei
war. Ich dachte, bei km30, die ich dann in 2:58:00 passierte, sei die Wende, nein,
vielleicht bei km31, nein, irgendwo
kurz vor 32km ging es dann zurück. Das war psychologisch wichtig. Aber die gleichen 5km
wieder zurück bis zur Altstadt und die Beine wurden schwerer, obwohl ich meine sub6
Zeiten weiter halten konnte. Die 35km waren erreicht, und der Wille trug mich weiter.
Da ich unterwegs gut gegessen (Bananen und Müsliriegel) und getrunken (Wasser und Iso)
hatte, hatte ich kein Problem mit den Kräften.

Dann hinein in die Altstadt über zwei Brücken nach Stadt am Hof und über die Steinerne
Brücke zurück. Malerische Kulisse voller Spaziergänger, Kopfsteinpflaster, am Ende
der Brücke wieder auf Pflaster hoch in die Stadt, über den Haidplatz und dann endlich
wieder Asphalt, aber ohne Zuschauer. Jetzt kann man sich fragen: lieber Kopfsteinpflaster
und Steigung mit Zuschauern, oder Asphalt ohne auf den letzten km??? Ich weiss es nicht.
Hinter der Altstadt dann noch 2,5km langweilige Strecke zum Ziel. Kurz vorher sehe ich meine Supporterin, die mich noch ein paar Meter auf dem Fahrrad begleitet, bevor ich ins Ziel stürme. Kraft für einen Endspurt gab es noch, doch die Beine waren sehr schwer. Nur 2km der zweiten Hälfte waren über 6min.


Endzeit: 4:09:59 - Punktlandung
1. Hälfte 2:08:23
2. Hälfte 2:01:36

Die 10km-Splits
59:09
1:02:22
57:11
58:44
12:33 die letzten 2,2km.

Ein genialer Lauf, den ich nach diesem minimalen Training nie für möglich gehalten hätte.

Fazit
1. Ein heimatnaher Strassenmarathon ist für den Anfänger ideal, aber nicht der Regensburger.
2. Auch mit schlechtem Training kann man bei Konzentration auf die langen Einheiten
durchhalten, allerdings keine Superzeiten abliefern.
3. Es ist eine wunderbare Erfahrung, die 2. Hälfte schneller als die erste zu laufen.

Danke auch fürs Durchhalten
Hartmut






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