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26.04.2024, der 5. Tag der KW 17

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Bericht

Name des Laufes:Nike Winterlaufserie des ASV Duisburg
mehr zum Lauf: VID1204
Datum des Laufes:9.4.2005 (Sat)
Ort:Duisburg
Plz:D4
Homepage:http://www.asv-winterlaufserie.de/
Strecken:10k, HM
Beschaffenheit:befestigte Wege
Profil:flach
Wetter:8°, heiter
Teilnehmer:428 im 10km-Lauf der Männer
Name des Berichtenden: Ansgar LID1399
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Bericht vom 10.4.2005 (Sun)
VWKGJ: Hmm. Eigentlich geht's mir gut. Nach dem Reinfall letzten Monat hadere ich allerdings die halbe Woche
mit mir, ob ich nicht zuviel trainiert habe. Durch verschiedene
Verwicklungen, die unter anderem auch mit Übertraining zu tun haben, habe ich sowohl letzten Samstag als auch diese Woche Montag eine harte Intervall-Einheit gemacht; für Mittwoch hatte ich mir eine vergleichsweise leichte Tempoeinheit ausgesucht, die dann aber doch recht schwer war -- das roch schon wieder nach Übertraining.
Natürlich konnte ich Donnerstag die Schuhe auch nicht im Schrank lassen...

Plan: Nachdem ich auf dem leicht hügeligen Ratinger Kurs im Januar 45:20 gelaufen bin (und das ohne echtes Training rein aus den Grundlagen vom letzten Jahr), sollte eine sub45 eigentlich selbstverständlich sein.
Als nächstes Ziel bietet sich 44:24 an, das ist das nächsthöhere
VDOT...
Also will ich versuchen, mit 4:30 zu starten und dann je nach Zustand irgendwo zwischen Kilometer 7 und 9 schneller zu werden.
Auf der Hinfahrt erzählt mir ein Lauftreffkollege, der in den letzten Jahren auf allen Strecken (die länger als eine Meile und kürzer als ein Marathon sind) etwas schneller war als ich, daß seine PB 44:10 sei. Hmmm. Das ist ja ein ganz neuer Aspekt in der Planung.

Was soll ich anziehen? Das Wetter ist zwar recht kühl, aber nicht
wirklich kalt und dazu eher sonnig: Ein einigermaßen klarer Fall für kurz/kurz.
Ansonsten:
Hat einer von Euch schonmal gesehen, daß jemand mit Startnummernband eine olympische Medaille geholt hat? Ich nicht. Also folgere ich messerscharf: Startnummernbänder machen langsam -> weg damit. Ich nehme ein paar ehrliche Sicherheitsnadeln und befestige die Nummer damit.

Ich laufe mich kurz (2 km) ein, dehne und mache ein paar Strides -- irgendwie muss man die Konkurrenz ja beeindrucken. Die Aufstellung im Startbereich ist sehr locker, deswegen nehme ich Abstand von dem Plan, in der Nähe des 4:00er Schildes zu starten und suche ich mir meinen Platz halbwegs ehrlich kurz vor 4:30.

Dann geht es los; ich fange recht schnell an, zu überholen, es ist
aber nicht so ein Gedränge wie bei den ersten beiden Läufen. Nach einem Kilometer der Blick auf die Uhr: 4:29. Daß es mir tatsächlich mal gelingt, auf dem ersten Kilometer mein Wunschtempo zu treffen...

Es geht weiter die Regattabahn entlang, und ich schiebe mich nach und nach an immer mehr Läufern vorbei. Kurz vor dem Ende der Regattabahn kommt dann km 2, 4:21. Das ist etwas schnell, ich halte mich also beim Überholen erstmal zurück. Jetzt kommt die kurze Querpassage, dann geht es auf der anderen Seite zurück. Der nächste Kilometer ist 4:34, das ist gerade noch OK. Ich freue mich des Laufes und der Tatsache, daß er sich eigentlich gar nicht so anstrengend anfühlt. Beim nächsten Kilometerschild weiß ich auch, warum: 4:38, das ist genau T-Pace, oder auch "comfortably hard" -- hier jedenfalls zu langsam. Ich lege also etwas zu. Die nächsten Kilometer sind 4:22, 4:23, 4:22 und fühlen sich richtig gut an: anstrengend, aber ich habe nicht das Gefühl, nur bis zur nächsten Laterne zu kommen. Hier wird mir auch klar, wie gut das Training von Daniels wirklich ist -- bislang hatte ich wohl ein gutes Gefühl dabei, aber jetzt spüre ich den Erfolg am eigenen Leib:
eine dreiviertel Stunde schnell laufen? Kein Problem, das gab es ja schon als Schwellenlauf; nach den Intervallen im 4:15er Tempo erscheinen mir die 4:22, die ich jetzt laufe, auch nicht mehr fürchterlich anstrengend; und die schnellen
Wiederholungsläufe helfen mir jetzt, nicht so herumzuschluffen, sondern Spannung im Körper zu halten, ohne gleich die Hände zu verkrampfen.

Inzwischen ist auch Kilometer 8 vorbei (4:20), und die 45 Minuten sind längst vergessen. Die Frage ist jetzt einzig, wie es mit der 44:10 aussieht. Die Gesamtzeit ist jetzt 35:30, also habe ich noch zweimal 4:20 -- das ist machbar. Ich nehme mir zwei Läufer, die vielleicht zwanzig Meter vor mir laufen, als Ziel und arbeite daran, sie einzuholen. Nach einem guten halben Kilometer habe ich es geschafft.
Ich beschleunige, aber so leicht lassen mich die beiden nicht
wegkommen. Ab jetzt geht es zu dritt weiter.

Das Schild bei 9 km fehlt, aber der Kreidestrich ist noch da. Ich messe 4:26, und ab hier wird es wirklich hart. Nach dem Schnaufen zu meinen Seiten zu urteilen geht es den anderen aber auch nicht besser. Vor allem mein rechter Nachbar muß ziemlich kämpfen, und irgendwann sind wir nur noch zu zweit. Auf der Kruppstraße kommen uns die Halbmarathonis, die 40 Minuten nach uns gestartet sind, entgegen, aber ich bemerke nur die ersten Läufer. Unser Tempo ist inzwischen im Bereich "ludicrous speed", und ich denke an nichts anderes als Atmen und Laufen. Ich kann nicht einmal mehr sagen, ob wir noch jemanden überholt haben.
Schließlich erreichen wir das Ziel, und ich rausche ein paar Meter
nach meinem Mitläufer über die Matte. Die Uhr zeigt 4:08 und 44:03 -- eigentlich sollte ich mich über die paar Sekunden ärgern, aber das will mir nicht gelingen, dazu habe ich meine PB viel zu sehr verbessert.

Außerdem war das einer der -- zugegebenermaßen seltenen -- Wettkämpfe, bei denen ich mich keinen Meter lang gefragt habe, wie bescheuert ich eigentlich sein muß, um mir das anzutun. Das war ganz im Gegenteil "Laufen macht Spaß" in Reinkultur.

Hinterher laufe ich noch ein paar Kilometer aus, statte der Kuchentheke einen Besuch ab und spiele Verpflegungsstand für unsere Erstlings-Halbmarathonis.

Wieder zuhause angekommen hält die Begeisterung immer noch an; wieder und wieder laufe ich das Rennen im Geiste nach. Ich genieße das Hochgefühl, und ich weiß: das will ich wieder haben!
Und ja, die sub3:30 für den Marathon, die Daniels mir ausrechnet und die mich erst so erschreckt haben, die sind irgendwie doch sehr attraktiv...

Und das Startnummernband? Ich habe es wirklich nicht vermißt. Entweder es drückt, oder es rutscht hoch, oder die Nummer schlägt um oder dreht sich nach hinten. Meistens alles gleichzeitig. Mit der herkömmlichen Befestigung habe ich die Nummer nichtmal bemerkt.


Diese Seite ist zu erreichen unter www.kmspiel.de/?bericht=865


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