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26.04.2024, der 5. Tag der KW 17

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Bericht

Name des Laufes:25. BEWAG Berliner Halbmarathon
mehr zum Lauf: VID1067
Datum des Laufes:3.4.2005 (Sun)
Ort:Berlin
Plz:D1
Homepage:http://www.real-berlin-marathon.com/events/halbmarathon
Strecken:HM
Beschaffenheit:100 % berliner Asphalt
Profil:weitgehend flach
Wetter:sonnig, etwa 10 Grad
Teilnehmer:18000
Name des Berichtenden:TSI LID39
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Bericht vom 5.4.2005 (Tue)
Nach dem ich zweimal in Berlin den Marathon mit sehr guten Zeiten gelaufen war, plante ich dieses Jahr dort den Halbmarathon ein. Fünf Wochen vor dem Marathon in Regensburg passte der Lauf gut in die Wettkampfplanung. Die Streckenführung, in großen Teilen identisch mit der Marathonstrecke versprach ein schnelles Rennen. Bei der großen Zahl an StarterInnen fänden sich bestimmt auch einige LäuferInnen im Bereich unter 1:20 Stunden. Insgesamt ein guter Rahmen, um einen Angriff auf eine neue Bestzeit zu wagen.
Eine weitere Motivation für den Start in Berlin war, dass ich seit Jahresbeginn Mitglied beim PSB 24 bin und wenigstens einmal im Jahr für diesen Verein starten und ein paar der neuen Vereinsfreunde treffen wollte. So freute ich mich schon seit Tagen auf den Start in Berlin.
Als verpflichtendes Ziel hatte ich mir eine Zeit unter 1:19 gesetzt. Nach dem guten Training der letzten Woche hielt ich aber durchaus eine Zeit unter 1:18 für möglich. Deswegen plante ich das Rennen in etwa 3:40 min/k anzugehen und mir damit alle Möglichkeiten offen zu halten.
VWKGJ
Um wegen des Wettkampf nicht völlig aus der Vorbereitung für Regensburg gerissen zu werden, war ich am Mittwoch noch einen langen gelaufen und bekam dann Abends leichte Halsschmerzen, die bis Donnerstag früh sehr heftig wurden. Mit Laufpause und massiven inhalieren heilbringender Substanzen konnte ich das bis Samstag gut in den Griff kriegen. In den Beinen und auch sonst fühlte ich mich topfit und hoch motiviert.
Ende VWKGJ
Anreise war Samstags, am Sonntag war ich 45 Minuten vor dem Start mit Carsten verabredet, damit er mir noch ein gelbes Vereinshemd überreichen könnte. Wenn schon für einen Verein, dann auch sichtbar. Punkt 10:45 spricht mich Holger von hinten an, Carsten und Marco treffen kurz danach ein, wir quatschen ein wenig, diskutieren mögliche Zielzeiten und stellen natürlich fest, dass jeder sein eigenes Rennen laufen wird, zu unterschiedlich sind die gesteckten Ziele. So gegen 11 beginnen wir mit dem Einlaufen, die Blicke immer auf der Suche nach letzten Pinkelmöglichkeiten. Holger erzählte noch ein paar mutmachende Sätze über die Streckenführung, die in der zweiten Hälfte wellig sei und am Ende sehr windig werden würde ? Fallwinde, Häuserschluchten, Einsamkeit des Läufers waren Schlagworte, an die ich mich dann später erinnern sollte.
Etwa 10 Minuten vor dem Start trennten wir uns dann. Ich stellte mich im Startblock ziemlich weit vorne auf, um gut wegzukommen und hoffentlich schnell eine Gruppe in meinem Tempo zu finden. Endlich der Startschuss und das übliche Gedränge begann. Nach etwa 300 Metern konnte ich frei laufen. Trotz der Enge beim Start hatte ich nach einem KM eine 3:24 auf der Uhr stehen, viel zu schnell und ich bremste etwas. Zur gleichen Zeit bildete sich eine Gruppe von etwa 20 Läufern, die mein Tempo lief. Ich vermutete, dass das Tempo immer noch etwas zu hoch sei, schloss mich aber an, um nicht allein laufen zu müssen. Carsten und Robert (auch vom PSB), beide wollten schneller als ich laufen, hatte ich erst mal hinter mir gelassen. KM 2 ging in 3:34 weg, schon langsamer und doch zu schnell. Ich ließ die Gruppe etwas ziehen und lief den dritten KM in 3:39. Das Tempo stimmte nun ? leider nur kurz. Die große Gruppe vor mir zerbröselte langsam und ich begann zu überholen. Die nächsten beiden KM gingen deswegen in 3:35 und 3:36 weg, 17:48 nach 5 KM.
Ich hatte mich nun auf ein Tempo von 3:36 eingependelt, fühlte mich gut und es machte auch Spaß, so schnell zu laufen. Wohlwissend, dass es am Ende schwer werden würde. Etwas hinter dem Ernst-Reuter-Platz stand Ralf und feuerte die PSBler an. Die lange Gerade nach Charlotteburg ging leicht bergauf, es war nun auch etwas windig und es gab auch keine Gruppe mehr, so ging das Tempo ganz von allein zurück auf etwa 3:39. Bei KM sah ich 32:23 auf der Uhr, hatte etwa 10 Meter einen Läufer von Lok Potsdam vor mir und wollte nun wissen, ob ich unter 36 für 10 KM bleiben könnte. Konnte ich! 35:58 war hier die Zwischenzeit (offiziell allerdings ?nur? 36:15, da die Zeitmatte erst 70 Meter später kam- etwas seltsam).
Eigentlich war klar, dass ich jetzt hätte bremsen sollen, da ich so ein Tempo niemals durchlaufen könnte. Mit dem Potsdamer hatte ich auch einen Läufer, der genauso schnell lief und ich wollte mich nicht einfach abhängen lassen. Also hielt ich das Tempo hoch und lief erneut eine 3:35 für den nächsten KM. Ab KM 11 war der gemütliche Teil der Strecke endgültig beendet. Nun kamen die lange Geraden Richtung Osten, auf denen der Wind deutlich spürbar blies. Meine KM-Zeiten gingen endgültig auf über 3:40. KM 12 in 3:43 hielt ich noch für normal, KM 13 dann in 3:48 und ich sagte laut, ?der ist zu lang?. War er aber nicht, denn der nächste ging wieder in 3:48 durch und ers KM 15 konnte ich nochmals auf 3:43 steigern. 54:35 war die Zwischenzeit hier.
Es hatte sich nun wieder eine 4er-Gruppe gebildet. Drei Fotografen standen auf der Straße und machten Fotos als plötzlich Carstens Stimme von hinten rechts erklang, "das ist doch ein Foto für die Vereinszeitung". er hatte also wieder aufgeschlossen und sah noch frisch aus. Ab KM 16 wurde es dann endgültig schwer für mich, es ging nun den Landwehrkanal entlag, ein sehr welliges Stück, da dreimal ein Anstieg zu einer Kanalbrücke zu absolvieren war. KM-Zeiten über 3:50 waren jetzt die Regel und mich verließ etwas die Lust. Ich lief inzwischen wieder allein, wurde hin und wieder überholt und hatte ab KM 17 leichte Anzeichen von Seitenstechen. Es war also ein defensives Laufen angesagt. Bis KM 18 hoffte ich, noch unter 1:18 laufen zu können, bei KM 19 war das kaum noch möglich, da mir einfach die Kraft und auch der Kampfgeist fehlten, die letzten 2,1 KM in 8 Minuten zu laufen. Ich hatte das Gefühl, jeder KM ist nun ein Stück länger und zieht sich wie Gummi.
Bei KM 20 hatte ich dann 1:13:48, ich würde also nur knapp über 1:18 bleiben. Was dann kam, weiß ich so recht heute noch nicht. Eine Marke bei KM 21 hatte ich nicht gesehen, aber ein Auto mit Uhr, und die zeigte 1:17:48 (brutto). Da ich kurz vorher den Potsdamer von KM 10 wieder vor mir sah, zog ich nochmals an. Um mir die 1:18:15 bestätigen zu lassen, schaute ich nach der Zieluhr und da Stand dann schon eine Zeit über 1:18:30 und ich hatte noch mindestens 60 Meter zu laufen. Seltsam, das passte nicht zu der Zeit bei KM 21. Jetzt nochmals anziehen, um unter 1:19 zu bleiben; bei 1:18:45 gehe ich über die Ziellinie, stoppe Netto 1:18:39. In der Urkunde steht dann 1:18:37. Warum die letzten 100 Meter so lang sein mussten, weiß ich nicht.
Im Ziel treffe ich schnell Robert (1:17:51) und Carsten (1:18:04). Marco kommt nach 1:26 ins Ziel und Holger war tatsächlich unter 1:10 geblieben. Wir quatschen ein wenig und ich war froh, es geschafft zu haben.
Fazit
Richtig freuen oder ärgern kann ich mich nicht. Die ersten 10 KM waren genial ? vom Gefühl und falsch ? von der Einteilung her. Ich bin erstmals die 10 km unter 36 Minuten gelaufen, das macht Mut. Und da ich von mir weiß, dass ich ein Rennen auch schon besser eingeteilt habe, gibt mir dass die Sicherheit, in diesem Jahr noch unter 1:18 oder gar noch schneller laufen zu können.
Berlin war mal wieder eine Reise wert. Neue Bestzeit, einige nette PSBler getroffen und ? auch nicht zu verachten ? im Ziel bei weitem nicht so erschöpft wie bei meiner 1:19:23 letzten August in Schotten. Die Formkurve stimmt.

Danke für´s lesen, Torsten



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