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27.04.2024, der 6. Tag der KW 17

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Bericht

Name des Laufes:16. Zonser Staffelmarathon
mehr zum Lauf: VID1431
Datum des Laufes:27.2.2005 (Sun)
Ort:Dormagen-Zons
Plz:D5
Homepage:www.sg-zons.de
Strecken:10550
Beschaffenheit:Asphalt, Aschenbahn, Schnee
Profil:flach
Wetter:Sonne, Schneetreiben
Teilnehmer:über 100 Staffeln
Name des Berichtenden: logga LID1364
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Bericht vom 9.3.2005 (Wed)
Da sich in meiner Firma dank verschiedener Programme (Marathonvorbereitung 2004, Lauf- und Walkingaktionen seit Anfang 2005) der Laufvirus recht erfolgreich verbreitet, und auch eigentlich geheilte wieder infiziert, hatte ich drei Kollegen aus meiner direkten Umgebung motivieren können, eine Mannschaft für den Staffelmarathon in Zons aufzustellen, an dem zwei der drei früher schon einmal teilgenommen hatten. Im Gegensatz zur Pulheimer Veranstaltung, bei der ich mit einer Staffel meines Vereins teilgenommen hatte (siehe Bericht Pulheimer Staffellauf) wird beim Zonser Staffelmarathon der Lauf in vier gleichlange Abschnitte aufgeteilt, so daß wir mit vier Leuten genau hinkamen. Wir hatten uns so gemeldet, daß der voraussichtlich langsamste Läufer starten und dann die Geschwindigkeit jeweils gesteigert werden sollte. Dabei war ich (als deutlich Jüngster und momentan immer noch Fittester unter uns) als vierter Starter angemeldet worden.

Nach dem Staffelmarathon in Pulheim war allerdings mein Training genauso durchwachsen weitergegangen wie davor. Zeitprobleme und kleine Wehwehchen lieferten mir immer genug "Ausreden", so daß ich zwar einigermaßen regelmäßig das Schwimmtraining durchziehen konnte, beim Laufen aber kaum noch was hinkriegte. Zwei Wochen lang hatte ich sogar komplett mit Laufen ausgesetzt, weil sich nach einer Serie von Trainingseinheiten in meiner rechten Wade ein punktueller Schmerz eingenistet hatte, den ich für so etwas wie eine leichte Zerrung hielt. Anfang Februar - über Karneval - war ich dann wieder eingestiegen und hatte bei meinen Eltern ein paar Höhenmeter in mein Training eingebaut (faszinierend übrigens, wie kurz mir inzwischen laufend zurückgelegte Strecken erscheinen, die mir als Jugendlicher sogar mit dem Fahrrad lang vorkamen). In den zwei Wochen vor dem Wettkampf in Zons hatte ich dann allerdings wieder mal mit Schmerzen zu kämpfen, diesmal im linken Schienbein. Durch Schonung und nur recht langsames Laufen (nur zweimal jeweils zehn Kilometer im Sechserschnitt) waren die Schmerzen bis zum Wochenende des Staffelmarathons zum Glück weg. Das Wochenende selbst war allerdings ziemlich stressig: Nach einer Klausur am Samstagmorgen stand eine mittägliche Probe und ein abendlicher Auftritt mit einer Band an, die sich an jenem Samstag passenderweise zum ersten Mal traf. Für Stress war also gesorgt. Überraschenderweise lief das alles aber sehr gut und erfolgreich, so daß ich am Sonntagmorgen gut gelaunt am Treffpunkt erschien, den wir ausgemacht hatten.

In Zons angekommen, zeigte sich schon am Parkplatz die umfassende und gute Organisation in Form eines Parkplatzeinweisers. Diese sollte sich dann durch die ganze Veranstaltung ziehen, bis hin zu den Fotos auf der Website - einziges kleines Manko waren aus meiner Sicht die fehlenden Kilometermarkierungen. Sofort nach dem Aussteigen zeigte sich dann aber auch der weniger angenehme Teil des Tages: Das Wetter. Es war zwar sonnig, aber kalt. Saukalt. Ich beschloß, zum ersten Mal bei einem Wettkampf mit Mütze, Laufjacke und Handschuhen zu laufen. Bis zu meinem Start sollte es aber noch was dauern, und die Wetterkapriolen sollten meinen Entschluß noch wanken lassen. Erst einmal ging es aber in die warme Turnhalle, die Startnummern wurden abgeholt und ein Lager irgendwo auf dem Hallenboden aufgeschlagen.

Nachdem wir uns dann auch mit dem Start- und Wechselbereich vertraut gemacht hatten, begab sich unser Startläufer zum Einlaufen, wonach es bis zum Start selbst dann auch nicht mehr sehr lange dauerte. Überhaupt verging die Warterei durch dauernde Ortswechsel (Raus zum Wechsel, rein in die Halle, raus zum Anfeuern, wenn der eigene Läufer zur zweiten Runde vorbeikommt, rein in die Halle, usw...) recht schnell. Ziemlich bald mußte ich mich dann auch schon selbst warmlaufen, und mein Startzeitpunkt war erreicht. Unser Startläufer hatte das Rennen sehr ruhig angehen lassen (auf dem Titelfoto der Bildergalerie auf http://www.sg-zons.de ist er sehr schön an seinem Ballonseidenblau zu erkennen), danach einige Plätze aufgeholt. Der zweite Läufer hatte zwar seine Zielzeit und auch die Zeit des ersten Läufers nicht ganz erreicht, hatte sich aber noch ganz gut gehalten. Immerhin hatte er während seines Laufs auch zwei krasse Wetterumschwünge (von Sonne zu dichtem böigen Schneetreiben und wieder zurück) verkraften müssen (auch diese Wetterkapriolen können auf den Fotos auf http://www.sg-zons.de begutachtet werden). Mein direkter Vorgänger hatte sich dann bis ganz knapp an seine IKS begeben und seinen Viertelmarathon zwei Sekunden schneller hinter sich gebracht als der Starläufer. Wir hatten auf der Anfahrt im Auto als Mindestziel eine Gesamtzeit unter 3:30 h ausgemacht, da die Kollegen auf meinen Vorschlag einer 3:30 nicht hatten eingehen wollen. Schneller als mein erster Einzelmarathon (also 3:28) wollten wir aber schon sein. Als ich dann loslief (und mein Vorläufer sich gerade intensiv mit seiner IKS auseinandersetzte, wovon ich allerdings erst nachher erfuhr) lagen wir irgendwo im hinteren Mittelfeld und hatten nach meiner groben Rechnung noch etwa 50 Minuten Zeit auf meine Marathonzeit. Das sollte eigentlich reichen. Frohgemut und tatsächlich mit Mütze, Jacke und Handschuhen trabte ich los und wurde noch im Stadion von einem Fotografen erschreckt, der rechts am Rand hockte und mich überraschenderweise fotografierte. Ein ziemlich dummes Gesicht mache ich auf dem Foto.

Mein Rennen verlief dann erstmal ganz wie erwartet. Meine Vorläufer hatten mich in einem Feld ausgesetzt, in dem ich einige Leute überholen konnte, während die Schnellen alle schon durch oder auf ihrer letzten Runde waren - und so ließ ich dann auch Läufer um Läufer hinter mir und fand niemanden, an den ich mich hätte hängen können. Die Strecke verlief nach ein paar Metern im Stadion durch ein Wohnviertel, in dem sie zwei Linksknicke machte, um sich in einer Art Gegengeraden in einiger Entfernung wieder am Stadion vorbei zu begeben. Diese Gegengerade lag dem Wind auf ebenem Feld frei ausgesetzt, war aber immerhin asphaltiert. Nach weiteren zwei windgeschützten Linksknicks ging es dann wieder aufs Stadion zu und direkt daran vorbei. Insgesamt mußte diese Runde dreimal gelaufen werden, beim letzten Mal ging es dann etwas gewunden wieder ins Stadion zum Ziel. Auf der Gegengeraden gab es natürlich die ganze Zeit heftigen Gegenwind, jedesmal als ich dort ankam, mußte ich wieder ziemlich beißen. Außerdam war ich an der Stelle jedesmal allein auf weiter Flur, mit weit entfernten Läufergruppen vor mir. Zu meiner Überraschung hatte ich auch diese Gruppen am Ende der Geraden dann immer eingeholt. Beim zweiten und dritten Mal bezahlte ich dafür dann allerdings jeweils mit einem leichten Seitenstechen, das ich in der folgenden windgeschützten Passage dann aber auch immer wieder unter Kontrolle kriegte, ohne bedeutend an Geschwindigkeit zu verlieren. Mangels Kilometerschildern konnte ich mich leider nur an meinen Rundenzeiten und meinem Puls orientieren. Gegen Ende der letzten Runde (kurz nach der windgeschützten Stelle) legte ich dann meinen Endspurtgang ein, der meinen Atem immer klingen läßt, als könne mein Lungentod nurmehr eine Frage von Minuten sein. Wahrscheinlich hätte ich damit schon etwas früher angefangen, hätten mich die Anderen nicht gewarnt, daß sich die erwähnte gewundene Strecke hinein ins Stadion tückisch zieht. Im Gegensatz zu meinen Kollegen zuvor hatte ich dann trotz des Atemgeräuschs noch genug Energie um auf ihr Anfeuern mit einem Armanheben und Fingerzeigen zu reagieren, und war nach 43:48 Minuten (handgestoppt, offiziell 43:49) im Ziel. Und war das ganze Rennen beim Überholen immer der aktive Part gewesen. Und war total fertig. Von der IKS zwar weit entfernt, aber in gebeugte Haltung mußte ich dann doch erstmal gehen. Nur kurz allerdings, danach freute ich mich mit den Kollegen - das Zeitziel war sicher erreicht - und lief mich noch einen guten Kilometer aus, was die Kollegen vorher für unnötig befunden hatten. Ich sparte mir dafür das Duschen, denn abends stand ja noch Schwimmtraining für mich an.

Am nächsten Tag stellte sich heraus, daß wir mit einer Gesamtzeit von 3:20:54 sogar fast das von mir zuerst vorgeschlagene Zeitziel erreicht hätten. Das werden wir dann wohl im nächsten Jahr nachholen! Für mich persönlich stellte ich dann auch fest, daß meine Zeit einer neuen Bestzeit über zehn Kilometer entsprach. Der Schnitt war um etwa acht Sekunden besser als der bei meiner Zehnerbestzeit - und das hatte ich nun ganz bestimmt nicht erwartet!

Fazit: Wieder ein schöner motivierender Mannschaftswettkampf, und ein schönes Wochenende war es auch (das wurde dann noch durch Schwimmtraining und Sauna perfekt abgerundet)!


Diese Seite ist zu erreichen unter www.kmspiel.de/?bericht=803


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