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26.04.2024, der 5. Tag der KW 17

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Bericht

Name des Laufes:Pulheimer Staffellauf
mehr zum Lauf: VID1084
Datum des Laufes:9.1.2005 (Sun)
Ort:Pulheim
Plz:D5
Homepage:http://www.pulheimer-staffellauf.de/
Strecken:MA (Staffel)
Beschaffenheit:Asphalt
Profil:recht flach, ein leichter Anstieg
Wetter:kühl, trocken, windig
Teilnehmer:über 100 Staffeln
Name des Berichtenden: logga LID1364
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Bericht vom 7.3.2005 (Mon)
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Es ging. Ich hatte zwar ein paar Wochen lang wieder einigermaßen Kilometer machen können (zwischen zwölf und 43 Wkm), aber nun war wieder dieser dumpfe Schmerz in den Waden da. Andererseits war ich sehr viel motivierter als beim letzten Wettkampf, dem Silvesterlauf in Heide, bei dem ich fast ausgestiegen war (siehe Bericht). Diesmal sollte es ja der erste Wettkampf für meinen Verein werden - in einer von neun Staffeln (mit jeweils sechs Läufern), die wir stellten. Da wollte ich alles geben. Angefangen hatte ich damit schon beim Aufstehen und der Anreise: Ich hatte es tatsächlich geschafft, als einer der Ersten da zu sein! Auch eins unserer (als Coca-Cola-Leibchen verschrienen) Trikots hatte man mir noch vorm Start verpassen können.

Rennen

Ich lief als zweiter Läufer meiner Staffel, für die der Trainer eine Zielzeit von 2:55 aufgestellt hatte. Beim Pulheimer staffelmarathon sind die Distanzen 7,195 - 5 - 10 - 5 - 10 - 5 km - vor mir lag also mein erster Wettkampf über fünf Kilometer. Mein Minimalziel waren 20 Minuten, eine Zeit, die ich auch schon auf den ersten fünf Kilometern eines Zehners gelaufen war. Damit würde ich meinen Teil für die Erreichung der Gesamtzielzeit getan haben.

Beim Start war ich gerade dabei, mich einzulaufen. In Ruhe einzulaufen fühlte sich überaus sinnvoll an, obwohl die Waden immer noch etwas schmerzten, und ich ernsthaft zweifelte, ob sie den Wettkampf wohl durchhalten würden. Danach begab ich mich zum Start, wo auch gewechselt wurde, und wartete auf die Ankunft unseres Startläufers Jochen. Welche sich dann etwas verspätete. Inzwischen war schon Hrvoje (der zweite Läufer einer anderen Staffel unseres Vereins) losgelaufen, dessen Staffel ich eigentlich klar hinter uns gesehen hatte.

Jochen kam, wir wechselten, ich lief los und drückte die Uhr ab. Meine Renntaktik war dabei recht einfach: Es sind nur fünf Kilometer, renn so schnell Du kannst! Also rannte ich und wunderte mich, daß die Läufer um mich herum, die ja auch alle nur fünf zu laufen hatten, diese einfache Taktik so wenig zu beherzigen schienen: Alle liefen recht moderat, und so überholte ich sofort einen ganzen Haufen Leute. Ganz wohl war mir dabei nicht, und die Bestätigung folgte beim ersten Kilometerschild: 3:31 Minuten standen da auf der Uhr, und das war dann auch für meine simple Renntaktik zu schnell. Sofort nahm ich das Tempo raus und hoffte, nicht schon mit dem ersten Kilometer alles zunichte gemacht zu haben. Eigentlich fühlte ich mich aber noch ganz gut. Auch die Wadenschmerzen hatten (wie im Vorfeld auch fast immer beim Bahntraining) vor der wettkampfbedingten Hormonwelle Reißaus genommen.

Inzwischen waren wir aus einem Siedlungsgebiet auf freies Feld gekommen, wo uns sofort der Wind in Angriff nahm. Glücklicherweise war das kein besonders kalter Wind, unangenehm war er allemal. Der zweite Kilometer führte geradeaus wie an einer Schnur gezogen auf einen Wendepunkt zu, der gleichzeitig die zweite Kiometermarkierung darstellte. Ein ganzes Stückchen vor dem Wendepunkt kam mir Hrvoje entgegen, auf den ich schon etwas Zeit gut gemacht hatte, was mir hier aber noch gar nicht so vorkam. Am Wendepunkt selbst vergaß ich, eine Zwischenzeit zu nehmen, ich drückte dann etwas später bei 4:08 Minuten. Deutlich langsamer als der erste Kilometer war das, aber wohl noch unter vier Minuten, also noch im Plan.

Danach kam die schlimmste Phase. Es ging leicht bergauf, und da man kurz nach dem Wendepunkt hatte rechts abbiegen müssen, kam der Wind nun auch nicht mehr von der Seite, sondern von vorne. Weit und breit kein Baum, keine Deckung. Ich senkte den Kopf und kämpfte. In großer Entfernung konnte ich Hrvoje sehen, zwischen uns mit großen Abständen noch zwei oder drei Läufer, mir am nächsten ein Bonner Triathlet in einem blauen Vereinstrikot. An den, so beschloß ich, wollte ich mich dranhängen, um die Strecke bis zur nächsten Linkskurve zu überbrücken (nach der es wieder seitlich zum Wind und von ein paar Bäumen geschützt leicht bergab gehen würde). Ich legte ein paar große Schritte ein, und war dran. Dummerweise stellte sich dann bald heraus, daß der Bonner Kollege weder im laufrhythmisch noch geschwindigkeitsmäßig zu mir kompatibel war. Also mußte ich ihn überholen und weiter allein gegen den Wind kämpfen.

Bei der Linkskurve angekommen hörte ich noch einen seltsamen Kommentar eines älteren Pärchens mit Hund, von dem ich mich nur noch daran erinnere, daß er wohl einiges Unverständnis ausdrückte. Danach wurde die Strecke tatsächlich viel angenehmer, und obwohl ich nun erst einmal mit einem leichten Seitenstechen für die vorangegangene Passage bezahlen mußte, dachte ich zum ersten Mal daran, daß ich Hrvoje vielleicht würde überholen können. Ich regulierte die Geschwindigkeit also etwa so, daß das leichte Seitenstechen sich reduzierte, ich aber noch gut vorwärtskam. Es ging einen asphaltierten Weg direkt neben einer Landstraße hinab, auf der mir ein paar vereinzelte PKWs entgegenkamen, und ich dachte etwas neidisch daran, daß deren Insassen wohl gerade auf dem Weg zu irgendwelchen sehr unanstrengenden, bequemen und angenehmen Sonntagsbeschäftigungen waren, während ich... aber da vorne lief Hrvoje, ich machte gerade Platz um Platz für meine Staffel gut, also weiter, weiter!

Der dritte Kilometer zeigte sich mit 3:59 auf der Uhr, war in Wirklichkeit aber wegen des falschen Drückens bei der Wendemarke eher ein Stück über der Vierminutenmarke durchgegangen. Dafür, daß dieser Kilometer die schwerste Passage enthalten hatte, war das aber noch sehr ok. Es waren nur noch zwei Kilometerchen, ich drückte also wieder etwas auf die Tube, Hrvoje kam immer näher!

Etwa bei Kilometer vier (3:45 Minuten, yeah!) hatte ich ihn dann, grüßte kurz, und plötzlich taten sich vor meinen Augen noch weitere motivationsfördernde Überholkandidaten auf. Alles Plätze, die ich für meine Staffel gutmachen konnte! Inzwischen atmete ich alles andere als locker, der Puls war seit kurz nach dem Start fast linear angestiegen (sagt mir heute die Auswertung der Polar-Software), und ich fühlte mich wirklich beschissen. Kurz gesagt: Ich gab alles. Auf der relativ kurzen Zielgeraden bekam ich dann kurz noch einmal Panik, da ich den nächsten Läufer meiner Staffel nicht sah ("Ah, da kommt einer von uns! Staffel 91? Wer ist denn das? Ach, das bin ja ich!"), ich entdeckte ihn aber dann doch noch, klatsche ihn ab und stoppte die Uhr bei 19:04 Minuten. Der letzte Kilometer war also mit 3:39 Minuten noch einmal schneller als der vorletzte gewesen!

Unsere Staffel unterbot ihr Zeitziel dann auch um ein paar Minuten, und ich war mehr als zufrieden! Es war eine sehr schöne Veranstaltung, eine sehr schöne Zeit, und mal für eine Mannschaft zu laufen ist eine wirklich tolle Motivation!

In der Zeit nach meinem Lauf hatte ich dann übrigens noch die Ehre, Max Ehlers zu treffen, wovon der allerdings nichts mitkriegte. Er war gerade ins Ziel gekommen und hatte an den nächsten Läufer übergeben. Dabei hatte ich ihn nur von hinten gesehen und von der Lautsprecheransage des Moderators nur seinen Vornamen mitgekriegt, ich war mir also nicht einmal sicher, ob das nun also wirklich drsl-Max war. Ich würde es noch erfahren, da war ich mir sicher. Außerdem traf ich wieder einmal Thomas, meinen Firmenlaufkollegen, den ich beim Silvesterlauf auf eine 45er-Zeit gezogen hatte und der hier auch mit einer Staffel angetreten war.

Fazit: Nächstes Jahr auf jeden Fall wieder, dann vielleicht ja in einer schnelleren unserer sicher wieder recht zahlreichen Staffeln... :-) und ein großer Spaß ist dieser Lauf. Trotz des vielfach bemängelten höheren Preises (den bei mir eh der Verein übernommen hatte) sehr empfehlenswert, wie ich finde!


Diese Seite ist zu erreichen unter www.kmspiel.de/?bericht=801


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