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26.04.2024, der 5. Tag der KW 17

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Bericht

Name des Laufes:03. RheinEnergie Marathon
mehr zum Lauf: VID71
Datum des Laufes:6.4.2003 (Sun)
Ort:Bonn
Plz:D5
Homepage:http://www.rheinenergie-marathon-bonn.de
Strecken:MA
Beschaffenheit:Straße
Profil:eben
Wetter:kalt, trocken, sonnig
Teilnehmer:ca. 3500 L, 1500 S
Name des Berichtenden: Tom LID45
Thomas aus

Bericht vom 28.4.2003 (Mon)
_Freitag vor dem Wettkampf_

Um nicht Sonntagfrüh in den Anmeldestreß zu geraten, hole ich meine Startunterlagen bereits Freitag mittag ab. Die Anfahrt ist nervig, ich komme auf der Rheinuferstraße kaum aus Köln raus und in Bonn dauert es auch eine Weile, bis ich den Münsterplatz gefunden habe. Die Organisation dort macht aber einen guten Eindruck, nirgends sind Schlangen, meine Startunterlagen habe ich nach weniger als 5 Minuten in der Hand und auch die telefonisch vereinbarte Erstattung des Startgeldes (mein Arbeitgeber ist Namenssponsor des Marathons und ich konnte deshalb kostenlos in der Firmenmannschaft starten) klappt problemlos. Die Marathonmesse scheint auch ein ganz passables Angebot bereitzuhalten, da ich aber nicht so der Ausstattungsfreak bin und momentan auch eigentlich nichts brauche, ist mein Rundgang über die Messe nach 10 Minuten auch schon wieder beendet.

_Samstag vor dem Wettkampf_

Im Laufe des Tages merke ich, wie doch langsam die Nervosität steigt, insbesondere als sich kurz nacheinander meine beiden Strecken-Supporter, die auch jeweils ein Stück der Strecke mitlaufen woll(t)en, melden und ihre Begleitung absagen müssen. Angesichts des kalten Wetters hatte ich mir von der Begleitung erhofft, dass sie mir unterwegs Handschuhe und Klamotten abnehmen kann, aber dies scheint nun doch nicht zu klappen. Am Abend lege ich mir dann meine Klamotten bereit, genehmige mir noch ein Kölsch und bin relativ früh im Bett.

_Sonntagmorgen 7:00h_

Um 6:45 bin ich wach, wieder Erwarten hat mich die Nervosität nicht vom Schlaf abgehalten, ich bin hervorragend ausgeschlafen. Duschen, Frühstücken, erneut meine Sachen im Klamottenbeutel kontrollieren (zum mindestens 4-ten mal) mache ich mich um kurz vor 8.00h auf den Weg nach Bonn. Leider kann meine Frau mich nicht begleiten, da heute morgen mal wieder ein Chorauftritt unserer beiden Jüngsten ansteht, die Familie wird deshalb erst bei KM 34 an der Strecke dazukommen, aber bis dahin ist es noch einige Zeit.

_Sonntagmorgen 8:30h_

Die Autofahrt nach Bonn verläuft um diese Zeit völlig problemlos, der Großraum Köln/Bonn ist völlig leer. Unterwegs fällt mir Detlef Ackermann ein, der bereits seit 3 Stunden laufenderweise nach Bonn zum Marathon unterwegs ist (und der dann am Nachmittag wieder nach Köln zurücklaufen wird: http://www.laufen-in-koeln.de/cgi-bin/lik2.pl?Thema=38&Artikel=29). Mir gefällt es da doch besser, mit dem Auto unterwegs zu sein ;-)
In Bonn ist schnell ein Parkplatz am Bahnhof gefunden, mit einigen anderen Läufern mache ich mich auf den Weg zum Startplatz.

_Sonntagmorgen 8:45h_

Der Morgen ist saukalt, ich bin froh, dass das Schwimmbad, das direkt am Startplatz liegt für die Läufer geöffnet und ich die Stunde bis zum Start nicht draußen verbringen muß. Kurz gilt meine Aufmerksamkeit noch den Skatern, die sich auf ihren Start um 9:00h vorbereiten und dann verschwinde ich in den gut geheizten Umkleidekabinen des Schwimmbads. Dort treffe ich dann auf einen Kollegen der GEW RheinEnergie, der ebenfalls seinen ersten Marathon laufen wird. Wir beschließen, die Zeit bis zum Start hier unten zu verbringen und erörtern mit einigen Anderen nochmal die Klamottenfrage. Ich entschließe mich dann, doch mit langer Hose und mit langärmeligem Funktionsshirt zu laufen, eine Wahl, die ich während des gesamten Laufes auch nicht bereuen sollte. Zusätzlich nahm ich noch Handschuhe und Halstuch mit.
_Sonntagmorgen 9:40h_

Auf dem Weg zum Start treffe ich dann noch einen weiteren Kollegen an, er hat sich direkt beim 4.00h-Pacer aufgestellt. Ich ordne mich dann relativ weit hinten ein, da ich mich am Anfang nicht zu zu schnellem Laufen verleiten lassen will. Das Warmbleiben gelingt in der Startaufstellung gut, laut schallt ziemlich gute Discomusik über den Startbereich und hält uns in Bewegung. Punkt 9:45 erfolgt dann der Startschuß und nach ca. 10min sind auch alle Starter über die Startlinie.

_ KM Zeit/KM Puls in % MHF Km-Zeit_
_ 5 0:27:47 163 80 0:05:33_

Die ersten fünf Kilometer laufen denn auch absolut planmäßig, die Bonner Straßen sind breit und das Feld zieht sich selbst im hinteren Bereich relativ schnell auseinander, sodaß ich nur an wenigen Stellen nicht mein Tempo laufen kann.

_ KM Zeit/KM Puls in % MHF Km-Zeit_
_ 10 0:26:52 165 81 0:05:22_

Die erste Verpflegungstelle kommt bereits nach gut 7km, diszipliniert schnappe ich mir zwei Becher Wasser und sehe zu, dass ich sie zügig trinke. Mein Laufgefühl ist weiterhin hervorragend und meine Zwischenzeit bei km 10 ist genau in meinem Plan, mir jeweils ca. 27min pro 5km zu nehmen.

_ KM Zeit/KM Puls in % MHF Km-Zeit_
_ 15 0:27:08 173 85 0:05:26_

Auch die nächsten 5km laufen weiterhin hervorragend, eine ganze Weile laufe ich nun mit meinem an der Startaufstellung getroffenen Kollegen Christof zusammen....

_ KM Zeit/KM Puls in % MHF Km-Zeit_
_ 21,1 0:33:08 175 86 0:05:26_
_ 25 0:21:42 177 87 0:05:34_

....und zusammen passieren wir nach einer Zeit von (für mich) 1:54:55h die HM-Markierung. Ich bin weiterhin zufrieden mit dem Verlauf, nehme regelmäßig meine Bananenstückchen und zwei Becher Wasser zu mir und hoffe darauf, dass es so weitergehen kann. Irgendwann ziehe ich dann Christof davon, der sich auf einen km-Schnitt von 6 min zurückfallen lässt.

_ KM Zeit/KM Puls in % MHF Km-Zeit_
_ 30 0:30:00 175 86 0:06:00_

Bis KM 30 ist weiterhin alles im Plan, allerdings werden kurz nach KM 28 das erste Mal die Beine schwer und ich gönne mir eine Minute zum kurzen Dehnen. Christof holt mich an dieser Stelle wieder ein und zusammen laufen wir weiter.

_ KM Zeit/KM Puls in % MHF Km-Zeit_
_ 35 0:32:29 175 86 0:06:30_

Bei KM 32 nehme ich mir erneut eine Minute Auszeit zum Dehnen, mittlerweile fällt mir das Laufen schon ganz schön schwer, ich bin deutlich langsamer geworden und ab und zu verfalle ich auch für jeweils einige hundert Meter ins Gehen. Aber ans Aufgeben ist zumindest momentan noch kein Gedanke. Bei KM 34 steht dann meine Familie, ich gönne mir einen ISO-Drink und eine neue trockene Mütze, ausserdem lasse ich mir kurz die Beine massieren. Der Müsliriegel, den meine mittlere Tochter mir reicht schmeckt staubtrocken; das war wohl nichts, während das Gel ganz gut runtergeht.
Die Nachricht schließlich, dass an KM 36 überraschenderweise Tobias, der seine Begleitung eigentlich abgesagt hatte, auf mich warten wird und ein Stück mitlaufen will, macht es mir leicht, dann wieder weiterzulaufen...

_ KM Zeit/KM Puls in % MHF Km-Zeit_
_ 40 0:41:11 163 80 0:08:14_

...allerdings merke ich die ersten Verhärtungen und als mir dann Tobias kurz vor einem kleinen Anstieg zu einer Brücke entgegenkommt, da ist ER, der Mann mit dem Hammer, schon hinter mir, nimmt den großen Hammer heraus und haut mir von hinten immer und immer wieder in die Waden. Ich komme zwar im Gegensatz zu einer Reihe anderer Läufer die Brücke noch gut rauf, kurz danach habe ich aber dann heftige Wadenkrämpfe vom Feinsten und wechselte nur noch zwischen kurzen Laufabschnitten und langen Gehpausen, zwischendurch massiert mich Tobias auch noch zweimal. Bei KM 37 sind dann Tanja und Edgar am Straßenrand brüllen sich "Tom, Go for it" die Seele aus dem Leib und ich laufe wieder ein gutes Stück weiter, immer begleitet von Tobias, dem mein langsames Tempo sehr angenehm ist, da ich ihm sonst bei unseren gemeinsamen Läufen meist immer zu schnell bin ;-) Bei KM 39 steigt er dann aus, da er nun endgültig wieder weg muss. Ich quäle mich weiter verfalle immer wieder ins Gehen und massiere meine krampfenden Wadenmuskeln, meist begleitet von zwei anderen Läufern, die sich mit Knieproblemen und wundgelaufen Füßen auch nicht viel eleganter anstellen als ich. Das Feld der Läufer zieht derweil munter an uns vorüber, manche sehen noch ganz frisch aus, andere scheinen dem Tod näher als dem Ziel. Kurze Zeit später rollen von hinten Tanja und Edgar heran, das baut mich nochmal auf und ich kann die meiste Zeit weiterlaufen und auch die Krämpfe kommen jetzt wieder in längeren Abständen....

_ KM Zeit/KM Puls in % MHF Km-Zeit_
_ 42,195 0:15:56 168 82 0:07:17_

...auf den letzten 2,2km geht es dann, begleitet von Tanja und Edgar wieder ganz gut, ich kann, wenn auch langsam, so doch wenigstens durchlaufen ohne zwischendurch zu gehen. Der Zieleinlauf ist dann auf den letzten 1000m ein witziges Erlebnis: Tanja fährt hinter mir, das Schild mit meinem Namen über dem Kopf tragend und die Zuschauer skandieren Lauf Tom, Tom, lauf. Kurz vorm Ziel sehe ich dann noch meine Familie und im Ziel....

Gesamtzeit 4:16:13, Zeit/km 0:06:04

.... geht es mir einfach nur gut: ICH HABE ES GESCHAFFT! Ich verabschiede mich von Tanja und Edgar, treffe auf Detlef Ackermann von "Laufen in Köln" und wundere mich, wie frisch er noch aussieht, schließlich hat er bereits gut 70km absolviert. Ehrlich gesagt sieht er frischer aus als ich :-)

Schließlich treffe ich auch meine Familie wieder, ich hole noch meine Klamotten und ziehe mir schnell was warmes an, denn auf einmal merke ich wieder wie kalt es doch ist. Während des Laufes war mir das Empfinden dafür völlig abhanden gekommen.

Noch ein kurzer Besuch im Marathonzelt, das Finisher-Shirt eingesackt und eine ordentliche Mahlzeit aus Würstchen, Nudelsalat und Kölsch eingepfiffen, dann geht es ab nach Hause, ich freu mich auf die Wanne.
Tschüß Bonn, bis zum nächsten Jahr ........ vielleicht ;-)

Die Seite zum Bonner RheinEnergie-Marathon:
http://www.rheinenergie-marathon-bonn.de

Starterliste 2003:
http://www.championchip.de/startlist/startlist1.php?meeting=640

Ergebnisse 2003:
http://www.championchip.de/ergebnisse/2003/run/bonnmarathon/index.php

Bilder von mir vom 6.4.03 gibt es hier:
http://www.live-sportphotos.com/cgi-bin/pictures_index.php4?Eid=100?Snr=5437


Diese Seite ist zu erreichen unter www.kmspiel.de/?bericht=77


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