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Bericht

Name des Laufes:46? Volta ? Cidade do Funchal (Stadtlauf Funchal/Madeira)
mehr zum Lauf: VID1169
Datum des Laufes:28.12.2004 (Tue)
Ort:Funchal/Madeira
Plz:k.A.
Homepage:http://www.idram.pt
Strecken:5805m
Beschaffenheit:Asphalt, ca 20% Kopfsteinplaster
Profil:flach, ca 10HM
Wetter:15°C, leichter Wind im Hafenbereich
Teilnehmer:~840
Name des Berichtenden: gerhard LID85
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Bericht vom 14.1.2005 (Fri)
Hi Folks!

Hier nun noch mein Bericht:

Urlaubszeit -> Laufzeit. Wieso auf den geliebten Sylvesterlauf verzichten,
wenn's davon einen am Urlaubsort gibt. Ideal! Also habe ich Antje und mich Mitte
Dezember zum Stadtlauf in Funchal (Madeira) angemeldet.
Viel wusste ich nicht: Der Lauf würde am 27. oder 28. Dezember stattfinden.
Die Siegerbestzeit aus dem Vorjahr betrug etwa 18'. Der Lauf kann also nur 6k
flach oder entsprechend kürzer sein, wenn's mal hochgehen sollte.
Also hab ich - ich wollte ja auch während der 2 Wochen ca. 100k laufen - 2 Paar
Schuhe in den Koffer eingepackt. Dafür mussten die Wanderschuhe zu Hause
bleiben. Madeira ist eine herrliche Insel. Blumen, bizarre Berge, idyllische
Täler, sonnig und warm. Aber schon auf der Fahrt vom Flughafen zum Hotel - wir
haben uns natürlich sauber verfahren - zeigte sich, dass es dort kaum 100m
Strecke gibt, die auch nur annähernd geradeaus gehen.
Am ersten Tag nach unserer Anreise unternahmen wir eine ersten Spaziergang. Man
kann auf Madeira eigentlich nicht spazieren gehen. Aufgrund der Steigungen, ist
der Puls selbst bei Gehtempo schnell auf Touren gekommen. Antje und ich also
unterwegs auf der ersten Fotosafarie im Örtchen unseres Hotels (Ponta do Sol).
Sehr schön. Sehr steil. Küstenstraße haben wir auch keine entdeckt. Wo sollen
wir denn da laufen? Und: wie wird wohl der Lauf am - mittlerweile klüger
geworden - 28.12. sein? Ein Berglauf?
Ich musste also all meine Beruhigungskünste einsetzen um mein Schatz (und
letztlich mich auch) zu beruhigen, dass es wohl nicht so schlimm werden würde,
und dass meine Liebste sicher unter 40' wieder im Ziel sein würde (Faktor 2
gegenüber der Siegeszeit schafft sie eigentlich fast immer). Und, da laut der
Ergenbisliste vom letzten Jahr auch einige Läufer über 40' unterwegs waren,
würde sie nicht als letzte, während das Ziel schon abgebaut wird, einlaufen.
Der große Tag kam.
Das Abholen der Startunterlagen verlief fast perfekt. Das Mädel hinter der
Theke erkannte selbst, das es sich bei Antje um eine Frau handelt, lief rot an,
und notierte das sofort auf Antjes Startnummer (mit eingebautem RFID) und in
ihren Unterlagen. Pro Person waren EUR 3,- zu entrichten. Bis dato war mir nicht
klar, ob die Voranmeldung via mail geklappt hatte. Sie schienen also meine mail
gelesen zu haben. Fein.
Aus irgendwelchen Gründen konnte ich diesen Lauf dann 2 Stunden vor Start nicht
als Genusslauf einstufen und meinte meine Anspannung durch meine berühmte
mürrische Art ausdrücken zu müssen. Als es dann losging, als wir also zu
unserem Auto ins Parkhaus gingen und uns umzogen (ich meinte zu sehen, dass sich
die Kameras im Parkhaus alle zu uns - also vielmehr zu Antje - drehten), war ich
dann glücklicherweise in meinem Element und musste nicht mehr rummeckern.
Vom Parkhaus zum Startgelände liefen wir uns ein. Das Startgelände lag am
Hafen von Funchal. Überall weihnachtliche Beleuchtung
(, < http://www.short-link.de/1126>). Viele
Läufer. Viele Zuschauer. Geil! Ich hatte meinen Trinkgurt dabei um die kleine
Digi immer dabei zu haben. Evtl. wollte ich unterwegs Pix machen (fragt mich
also bitte nicht, warum ich vorher so nervös war). Warum es dazu nicht kam,
werdet ihr gleich lesen und hoffentlich nachvollziehen können.
5min vor der Startzeit - 21 Uhr - stellten wir uns getrennt in die
Menschenmasse. Antje ein wenig weiter hinten. Ich etwa in der Mitte. Oh, viele
Dicke um mich 'rum. Ich wollte ein bissi nach vorne drängeln, kam aber nicht so
recht vorwärts. Was solls! Dann überhole ich die halt, wenn ein bissi Platz
auf der Strecke sein wird. Ausserdem will ich Pix schießen, Spaß haben. Warum
war ich doch gleich vor 2 Stunden so launisch?
Irgendwann - so gegen 21:10 Uhr - ging's dann los. Der brüllende Moderator
wurde immer lauter, die Menge immer unruhiger, da fiel der Startschuss. Die
Zuschauer brüllten. Die Masse setzte sich in Bewegung. Alle stürmten los wie
die Irren. Fein. Südländer stürmen also noch schneller los, als manch einer
bei einem hiesigen Volkslauf ;-)
So kam ich recht gut los. Bei KM1 Zwischnzeit gedrückt. Oh Shit. Meine Uhr
läuft ja gar nicht. Ach was! Macht nix! Noch einmal gings am Hafen vorbei. Auf
der Gegenseite der Straße flogen schon die Führenden vorbei. Dann gings in die
Altstadt...
..der Wahnsinn! Der Lauf ging von nun an durch ein 4 Meter breites Spalier
brüllender Portugiesen. Über uns Weihnachtsschmuck-Lichterketten
, wie ich sie noch nie gesehen habe. Meine Beine
liefen von selbst. Ab KM2 begann ich die zu schnell gestarteten einzusammeln.
Überall waren Lautsprecher aus denen Weihnachtsmusik schmetterte...
..schade, dass es kein HM war. Es hätte ruhig nun noch lange so weitergehen
können. Viel zu schnell war ich wieder im Hafenbereich. KM5 war dann das zweite
Schild, dass ich sah. Automatisch drückten meine Finger auf den
Zwischenzeitknopf. Es interessierte mich eigentlich nicht mehr. Auf der
Zielgeraden sammelte ich dann noch einige Läufer ein. Zeit: irgendwas um die
26:xx.
Nachdem mein RFID gescannt wurde, stieg ich sofort über die Absperrung und lief
im Feld zurück um mit Antje ihre letzten Meter nochmal zu erleben. Da hörte
ich Wortfetzen in deutscher Sprache "Huch, da läuft ja einer in die falsche
Richtung". Ich blieb stehen und erklärte dem verdutzten Ehepaar aus Köln, dass
ich meine Frau suche. Sie sollen in Richtung Ziel gehen, wir würden uns dort
gleich sehen.
Schließlich kam mir Antje entgegen und ich sah, wie auch sie strahlte. Schön.
Ich genoss es, die letzten 1,5k nochmal mit ihr gemeinsam zu laufen. Kurzzeitig
packte sie der Ehrgeiz und wir überholten noch zwei Konkurrenten.
Im Ziel gab's dann für jeden Teilnehmer eine Tüte mit einem TShirt (mit
Aufdruck vom Lauf), Getränken und Müsliriegel. Wir trafen das alte Kölner
Ehepaar, erzählten ihnen, dass wir auf Hochzeitsreise wären, machten Fotos und
gingen schließlich glücklich in Richtung Auto. Der Wind hatte im Hafenbereich
ein wenig aufgefrischt, ausserdem hatte ich Hunger.
Ach, da fiel mir ein, dass ich während des Laufs keine Pix gemacht hatte.

Folks! Das war ein irre schöner Lauf! So etwas habe ich in Deutschland noch
nicht erlebt.

Ergebnisse hab ich unter http://www.atletas.net/atletas/competicoes/resultados/869.pdf
gefunden (Antje hat hier auf einmal den Nachnamen "Brande").

Viele Grüße!
Gerhard


Diese Seite ist zu erreichen unter www.kmspiel.de/?bericht=755


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