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Bericht

Name des Laufes:23. Berliner Halbmarathon
mehr zum Lauf: VID65
Datum des Laufes:6.4.2003 (Sun)
Ort:Berlin
Plz:D1
Homepage:www.berlin-marathon.com
Strecken:HM
Beschaffenheit:Asphalt
Profil:flach
Wetter:kalt, windig, Sonne und Schnee
Teilnehmer:17.000
Name des Berichtenden: Oli Sch LID7
Oliver aus

Bericht vom 8.4.2003 (Tue)
Berlin, Berlin, wir fahren nach Berlin...

Mein erster großer Wettkampf, 17.000 Starter in der Hauptstadt, anfeuernde Zuschauer, Großereignis....

7:00: Der Wecker klingelt, gähn... will nich aufstehn

8:00: Kaffee ist gekocht, das Toastbrot ist geschmiert, die ganze Zeit wird Wasser getrunken

8:30: Wettervorhersage: kalt, windig, Schneeschauer, durchs Fenster siehts eigentlich ganz gut aus, vielleicht doch mit kurzer Hose starten? Ein kurzer Tritt auf den Balkon belehrt mich eines besseren... brr.....

9:00: Der Athlet ist fertig angezogen, und dreht Däumchen, der Pulsmesser zeigt in Ruhestellung knappe 90 Schläge an - wusste gar nicht das Daumendrehen so anstrengend ist, oder bin ich etwa nervös?

9:20: Ich laufe die 2km von der Leipziger Straße zum Startgelände beim Alexanderplatz, ein altes Sweatshirt noch über den Laufklamotten damit ich nicht zu sehr friere.

9:35: Ankunft auf dem Alexanderplatz, überall Läufer, die sich warmlaufen, stretchen, Riesenschlangen vor den unzähligen Dixiklos, langsam begibt man sich zum Start in der Karl-Marx-Allee. Da stell ich mich dann auch noch in die Schlange vor einem Klo. Neben mir in der Schlange steht ein ca 1.60 kleiner Farbiger, drahtig, dünn, austrainiert, das muss einer dieser kenianischen Wunderläufer sein - Ehrfurcht und Bewunderung macht sich breit...

9:50: Ich stelle mich ins Starterfeld, schön weit hinten, ich will ja keinem Schnellerem im Weg stehn. In weiter Entfernung sehe ich das Startbanner, wie es von kalten Windböen durchgeschüttelt wird.

9:58: Gleich gehts los... Ich schmeiße mein altes Sweatshirt hinter die Absperrung

9:59: Der Start wird um 5 Minuten verschoben... kann ich mein Sweatshirt noch mal wiederhaben?... bibber

10:05: In weiter Ferne hört man den Startschuss, der Moderator wünscht allen Läufern viel Spaß

10:07: Auch ich setze mich in Bewegung

10:07:10: Ich bleibe wieder stehn...

10:12: Jetzt doch, endlich überquere ich die Startlinie.

10:13: mmh, ganz schön langsam, wie die hier alle laufen. Vorsichtig fange ich an einige Leute zu überholen.

10:14: Vielleicht sollte ich doch ein weniger langsamer laufen? Ich will ja nicht überziehen, man hat ja schon so viel gehört, erstmal mittraben. Ich bin vollkommen unsicher was mein Tempo angeht. Dann warten wir doch sicherheitshalber mal auf das erste km-Schild.

10:17: Wo ist dieses blöde Ding?

10:24 :Das 2.km Schild taucht auf. aargh, fast 12 Minuten für 2km... anderthalb Minuten verloren. Nun mal aber los! Mittlerweile sind wir auf der Straße Unter den Linden Richtung Brandenburger Tor. Ich wechsle zwischendurch immer wieder auf den Bürgersteig um ein wenig schneller laufen zu können, habe irgendwie das Gefühle einen Slalom zu laufen.

10:29: 3km Brandenburger Tor, hier warten meine Freundin, meine Mutter und ihr Lebensgefährte auf mich, ein kurzes Hallo und Winken, dann bin ich vorbei und sie machen sich mit der U-Bahn auf den Weg zum Ku'damm, wo wir uns das nächste Mal sehen wollen.

10:39: Die nächsten 2km auf der Straße des 17.Juni laufen endlich besser. Die Straße ist breiter und ich habe mehr Platz zum Überholen. Mit planmäßigen 5:10 Schnitten laufe ich zügig weiter. Obwohl dies meine beiden schnellsten km sind, stelle ich nach dem Rennen fest, dass dies die km mit der geringsten HF waren.

10:49: Die erste Wasserstelle nach 7km. Riesendurcheinander - überall laufen Menschen quer über die Straße um zu den Verpflegungsständen zu gelangen. Auch ich schnappe mir ein Becherchen mit Wasser. Irgendwie schaffe ich es aber nicht im Laufen zu Trinken, deswegen bleibe ich kurz stehen.

11:06: Die letzten Kilometer laufe ich parallel zu einer jungen Frau, mal ist sie 5m vor mir, mal ich vor ihr, je nachdem wer die besseren Lücken zum Überholen findet, da die Straßen leider wieder enger geworden sind. Beim Charlottenburger Schloss dann auch die ersten Sambatrommeln - hey, das macht richtig Sapß hier. Nach 10km wird auch der Chip-Kontrollpunkt durchlaufen. Zwischendurch führt die Strecke über heftiges Kopfsteinpflaster, keine Ahnung wie hier die Skater durchgekommen sind.

11:11: Ku'damm, ich laufe auf die ersten ellbogenschwingenden Walker auf.
Die Wasserstelle nach 12.5km lasse ich links liegen, da meine Betreuer kurz danach mit einer vollgefüllten Wasserflasche bereitstehn. Die sind ziemlich verfroren, da es mittlerweile auch zu schneien angefangen hat, und auf mich wahrscheinlich eher neidisch, da ich mich bewegen kann. Mittlerweise wird es teilweise auch richtig laut.
Viele Läufer sind auch schon ein wenig kaputt und sind heftig am keuchen

11:38: Die Wasserflasche ist leer und ich suche einen Mülleimer. Mittlerweile habe ich richtig Spaß am Überholen. Mit der Zeit, die ich heute laufen werde, werde ich zufrieden sein können und den angestrebten 5:20er Schnitt werde ich wohl trotz der Zeitverluste am Anfang einigermaßen einhalten können, also habe ich bechlossen recht locker weiterzulaufen.

11:49: Nach 18km werden die Beine aber doch ein wenig schwer, oder? Nein, es geht noch recht gut weiter.

12:05: Im Ziel... am Ende hab ich dann auch die Arme hoch gestreckt, nachdem ich die letzten 1,1km noch unter 5min (schon wieder ne neue maxHF) gelaufen bin. Meine Stoppuhr zeigt insgesamt 1:53:14 an. Ich fühle mich richtig gut...

Eine junge Frau hängt mir eine Medaille um den Hals und wünscht mir "Herzlichen Glückwunsch", ich hole mir ein paar Becher Wasser und einige Bananen, suche meine Freundin und bahne mir den Weg zwischen Bergen von Bananenschalen und Plastikbechern zum Ausgang, denn allmählich wird es doch recht kühl, da auch noch Hagel eingesetzt hat.
Der Nachmittag vergeht mit Baden und Kaffeetrinken und dann geht es am Abend wieder gen Heimat, nicht ohne mit dem Gedanken zu spielen hier auch mal den "richtigen" mitzulaufen.

Fazit: Berlin war ein Riesenspaß, auch wenn ich mich wohl zu weit nach hinten gestellt hatte und durch das Überholen anderer einige Zeit verloren habe, war es ein richtig tolles Erlebnis und noch mal eine Motivationsspritze für mein Marathon-Debut in Hamburg.


Diese Seite ist zu erreichen unter www.kmspiel.de/?bericht=70


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