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11.05.2024, der 6. Tag der KW 19

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Bericht

Name des Laufes:Cricket Sie & Er Lauf
mehr zum Lauf: VID881
Datum des Laufes:7.11.2004 (Sun)
Ort:Wien
Plz:A
Homepage: http://www.oesterreichischer-frauenlauf.at/plattform03_laufveranstaltungen03_ersielauf00.asp
Strecken:4k
Beschaffenheit:Asphalt
Profil:eben
Wetter:8 Grad
Teilnehmer:1455
Name des Berichtenden: Elisabeth LID37
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Bericht vom 7.11.2004 (Sun)
Topologie (bitte mit fixed font anschauen):

_____________<________Start Ziel______________________
| Übergabe |
km1 km2
| |
_____________>_________km2__________________>_________


Bericht:
Ein besonderer Lauf für meine Familie: mein Neffe Felix, 9 Jahre, sollte seinen ersten richtigen Lauf (unter Erwachsenen) mitlaufen. Seine Eltern Cornelia und Stefan bildeten ein Paar, und Felix und ich bildeten eines. Es ist eine Arte Staffel, ein Teil eines Paares läuft die erste Runde, der zweite Teil die zweite Runde. Es ist egal, ob der Mann oder die Frau zuerst läuft. Ich wollte gerne als erste laufen, auch um Felix das Gedränge am Start zu ersparen, wo es zu Rempeleien kommen kann, und eine schwere Frau sich leichter durchboxen kann als ein zarter Knabe. Ich hatte ein wenig Bedenken, weil Felix noch nie so eine lange Strecke wie vier Kilometer gelaufen war, und noch dazu alleine. Aber er wollte nicht, dass jemand mit ihm läuft, und hat absichtlich seinenen Vater zuerst ins Rennen geschickt, der erfahrungsgemäß sehr schnell war, sodass seine Mutter bald als zweite starten musste. (Meine Schwester ist etwa gleich schnell wie ich, wenn wir beiden Frauen als erste gelaufen wären, hätte Felix gleichzeitig mit seinem Vater starten müssen) Aus dieser Sorge heraus habe ich einen drsl-weit bekannten Läufer gebeten, während des Laufes unauffällig ein Auge auf Felix zu werfen. Danke, Winfried!

Mein Ziel war, endlich den 6er-Schnitt zu knacken. Auf einer so kurzen Entfernung wie 4 km hoffte ich, das zu schaffen. Dazu wollte ich gleich von Anfang an richtig losrennen, und dazu musste ich vor dem Rennen noch zwei Kilometer laufen, um mich aufzuwärmen. Dabei habe ich auch gleich die Strecke bis zum ersten Wendepunkt erkundet, wie sich der Kilometer anfühlt. Nicht so schlecht. Jetzt noch kurz zu den blauen Häuschen - Blick auf die Schlange, Blick auf die Uhr - umdrehen und wieder in die Aulandschaft des Praters zurücklaufen (ich war nicht die einzige).

Die Startzeit war natürlich nicht pünktlich um 11 Uhr, aber ich habe ja seit neuestem eine Uhr mit Stoppuhrfunkion. Also drücke ich ab, als ich über die Startmatte laufe. Mein Problem ist, dass der Zeiger der Stoppuhr recht klein ist, um ihn richtig abzulesen, muss ich stehenbleiben. Ich verzichte also auf die genaue Überprüfung meiner Zwischenzeiten, ein ungefährerer Eindruck muss genügen.

Ich bin relativ weit hinten gestartet, weil alle so sportlich aussehen, aber der Schein trügt. Auf dem ersten Kilometer muss ich ständig überholen, aber ich will nicht hintenbleiben. Am Wegesrand steht Winfried und treibt mich an: "Trödel nicht so rum!"

Die Wendestelle bei km 1 ist viel näher als beim Aufwärmen. Ich bin schon da, und es geht mir gut. Ist die Zeit auch gut? Kann sein. Ich laufe weiter, zurück in Richtung Zielbereich. Als ich das km2-Schild sehe, sagt der Sprecher im Ziel gerade durch: " ... noch nicht ganz 12 Minuten gelaufen" und ich weiß, dass ich senstionell unterwegs bin. Am Rand stehen meine Schwester mit Felix und Paula. Sie drehen ihre Ratschen und feuern mich an.

Der dritte Kilometer ist der längste. Ich sehe nicht, wo der nächste Wendepunkt ist, und muss ohne "Ziel" laufen. Auf der anderen Strassenseite kommen viele schnelle Läufer entgegen. Das Tempo spornt mich an, ich fühle mich auch sehr läuferisch und versuche so etwas wie eine Beschleunigung. Bei km 3 ist der Wendepunkt, ich vergesse auf die Uhr zu schauen, aber egal. Plötzlich ist der gelbe Zielbogen direkt vor mir, und gar nicht so weit weg. Irgendwann schaue ich doch auf die Uhr und kann 11:20 erkennen. Das muss sich ausgehen! Ich keuche, die kalte Luft kommt unaufgewärmt durch meinen Mund in meine Lunge. Mein Magen zieht sich zusammen. Schneller kann ich nicht mehr werden, sonst muss ich kotzen. Am Rand fahren ein paar Fiaker, wir Läufer sind spielend schneller. Die Fahrgäste glotzen uns an. Kurz vor dem Ziel taucht nochmal Winfried auf und feuert mich an. Ich schaffe die letzten Meter noch einen Endspurt, dann suche ich Felix. Hoppla, ich hab meine Uhr vergessen! Ich drücke schnell ab, da klopft mir Michael auf die Schulter und gratuliert zu meiner Zeit. Meine Uhr zeigt 22:55. 22:55? Was hab ich falsch gemacht? Bin ich tatsächlich unter 23 Minuten gelaufen?

Felix gibt mir seine Jacke und Mütze und zischt los. Ich übernehme die Ratsche, geselle mich zu Stefan und Paula und feuere die Läufer an. Conny versäume ich bei km 2, als ich uns Getränke hole. Felix kann ich anfeuern, er wirkt angestrengt, aber glücklich. Am Einbrechen ist er sicher nicht. Er macht große Schritte, es schaut sehr anstrengend aus, was er macht. Winfried ist plötzlich auch wieder da und berichtet, dass Felix sehr gleichmäßig unterwegs war. Jetzt bin ich beruhigt, die letzten zwei Kilometer wird er auch noch schaffen.

Ich gehe den Zieleinlaufenden entgegen, ratsche, feuere an. Mein Schwester kommt gelaufen, ich ratsche und schreie. Gleich danach kommt sie zu mir, und wir erwarten gemeinsam Felix. Es sind unglaublich viele Kinder unterwegs bei diesem Lauf, das ist mir noch gar nicht aufgefallen. Endlich ist es Felix, der leicht erschöpft, aber immer noch mit großen, energischen Schritten läuft. Wir jubeln und ratschen ihn durchs Ziel. Es geht ihm im Ziel dann nicht mehr so gut, ich glaube, er war ziemlich nahe an der IKS. Er will auch nichts trinken, lehnt nur am Pfosten, will nach Hause. Ich verabschiede mich noch schnell von Winfried und fahre dann mit meinen Lieben heim.

Ergebnis:
mein Schwager Stefan 17:10
mein Neffe Felix 22:36
ich 22:37
mein Schwester Cornelia 23:17

Ich habe also meinen angepeilten 6er-Schnitt mit einem 5:39er deutlich unterboten und bin jetzt sehr glücklich.

Elisabeth


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