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Bericht

Name des Laufes:	1. TUI Marathon Palma de Mallorca mehr zum Lauf: VID916
Datum des Laufes:	24.10.2004 (Sun)
Ort:	Palma de Mallorca
Plz:	(EU)
Homepage:
Strecken:	HM, MA
Beschaffenheit:	voll asphaltiert
Profil:	Gefälle ca. 70 Höhenmeter
Wetter:	tropisch, angeblich bis 31 Grad
Teilnehmer:	ca. 2000
Name des Berichtenden:	Achim Zöller (Autor-LID zuordnen: Login und [Edit]) Bericht vom 28.10.2004 (Thu)
Mallorca Marathon am 24.10.2004 - Palma de Mallorca Dieser Lauf wurde zum esten Mal ausgetragen - und das hat man gemerkt: Die Organisation darf gerne besser werden. Das hat angefangen bei den "umfangreichen Informationsunterlagen ca. 4 Wochen vor dem Lauf", die dann erst etwa 1 Woche vor dem Lauf eintrudelten, just an dem Tag, an dem ich abgereist bin. Dann war der Weg zum Start nicht wie versprochen ausgeschildert und erforderte einiges Suchen. Auch die Duschen und das versprochene Schwimmbad waren nicht vorhanden bzw. geschlossen. Der Shuttle vom Ziel zurück zum Start, wo mein Auto stand, wurde mit einem einzigen Bus durchgeführt und das zog sich deshalb doch etwas. Daten: Strecken: Marathon und Halbmarathon (Inliner abgesagt) Start: Stadion Son Moix um 9:30 Uhr Ziel: Bei der Kathedrale La Seu Temperaturen: zwischen 20 und angeblich 31 Grad Teilnehmer: 1369 Marathon, 621 Halbmarathon, 33 Nationen (Deutsche in der Überzahl) Mein Lauf: Nach einer durchwachsenen Vorbereitung mit leider nur 4 Longjogs war ich skeptisch, ob ich meine "Normalleistung" abrufen kann. Der Start bei etwa 20 Grad verlief sehr flüssig, trotzdem der Veranstalter wegen der geringen Teilnehmerzahl auf die eigentlich vorgesehenen Blocks verzichtet hat. Die ersten 6 Kilometer führten durch ein sonntäglich ausgestorbenes Industriegebiet. Die folgenden ca. 7 km liefen wir durch die Innenstadt, die - zumindest für mich - keine nenneswerten Sehenswürdigkeiten geboten hat. Zuschauer waren auch hier noch Mangelware und rekrutierten sich hauptsächlich aus Angehörigen der Aktiven. Der kulturelle Höhepunkt war die Kathedrale, die wir in der ein oder anderen Weise 4 Mal passiert haben. Auch der Zielbereich war hier und deshalb auch reger Zuschauerzuspruch. Vom Start bis zur Kathedrale, die fast auf Meereshöhe liegt, gab es ein Gefälle von 70 Metern. Das habe ich auch gemerkt - ich lag ziemlich genau auf einer 5er-Zeit, was angesichts der Temperaturen eigentlich zu schnell war, nämlich nahe meiner Bestzeit (das hab ich dann auch später büßen müssen). Die Kilometer 13 bis 42 ziehen sich am Meer entlang. Und das meine ich auch so: Sie ziehen sich halt. Zuschauer hat's kaum, außer im Zielbereich, der eben mehrfach passiert wird. Die Straße ist breit, man hat genügend Platz zum Laufen, auf der einen Seite ist der Hafen, auf der anderen Seite sind die Häuser, Abwechslung gibt es kaum. Verpflegung dagegen gab es reichlich, mindestens 12 Stellen mit Wasser (kleine, handliche Flaschen aus Plastik: Prima zum Mitnehmen), außerdem Früchte, die ich allerdings nicht gewohnt bin und deshalb nicht probiert habe. Es gab auch so etwas wie Iso-Getränk aus Cola-Bechern; ohne genaue Identifikation nehme ich so etwas nicht zu mir. Ist mir schon einmal schlecht bekommen, bleibe also lieber beim Wasser. Und soviel wie hier habe ich mein Leben noch nicht getrunken. Ständig habe ich eine Wasserflasche in der hand, nippe bestimmt jeden Kilometer ein paar Schlucke. Die Hitze erfordert halt außergewöhnlich viel Wasserzufuhr. Die Halbmarathonis kehren etwa bei km 18 um und laufen zurück zur Kathedrale, wir Maratonis müssen bei km 20 nochmal eine gemeine Steigung über etwa einen halben Kilometer raufhoppeln. Oben ist dann die Halbmarathonmarke und - Gott sei Dank - eine Verpflegungsstelle. Dann geht es denselben Weg (diesmal also Gefälle) wieder zurück am Jachthafen vorbei bis zur Kathedrale und ein Stück auf der Autobahn weiter bis zur Platya Palma; wir sind jetzt etwa bei km 30. Wir entfernen uns kurz für eine Schleife um den Block vom Meer. Das war für mich die unangenehmste Stelle. Die Strecke verläuft hier auf der Straße, von der die Hälfte gesperrt (für uns) und die andere Hälfte für den Autoverkehr frei ist. Das war so bei km 32 und ich war zwischenzeitlich so erhitzt und müde, daß ich hier meine erste Gehpause eingeschoben habe. Dazu hat mich der Schatten verleitet, den die Häuser hier werfen, denn vom Rest der Strecke wußte ich ja bereits, daß kein Schatten mehr zu erwarten war. Von dieser Gehpause aus habe ich mein Tempo merklich reduziert, war nix mehr mit einer 5er Zeit, auch wenn ich immer wieder zurück in den Laufschritt gefunden habe. Bei km 34 ungefähr kommen wir wieder im Ziel vorbei und das ist dieses Mal ziemlich unangenehm: Auf der Gegenspur kommen gerade die Kameraden ins Ziel, die noch knapp unter 3 Stunden bleiben und ich muß nochmal auf die Piste. Dermaßen demotiviert schleppe ich mich also weiter, um bei km 36 auf Dirk zu treffen, dem es nicht besser ging als mir. Wir bleiben zusammen und kommen gehend und zwischendurch auch laufend ins Ziel. Dort erhole ich mich erstaunlich schnell, es gibt genügend Getränke, ein paar süße Brötchen, Medaille, Massagemöglichkeit und T-Shirt, bloß keine Toilette. Auch mit dem Rücktransport hat's nicht so hingehauen wie geplant, Dusche und Schwimmbad sind ausgefallen, weil der gesamte Komplex verschlossen (!) war und vom Veranstalter nix mehr zu sehen war. Seltsam!!! Die Veranstaltung kann also durchaus besser werden, das Wetter darf nächstes Mal gerne etwas kühler sein, dann gibt es auch sicher bessere Leistungen. Der Sieger kam bei etwas über 2:42 ins Ziel, ich habe ihn im Abstand von etwa 1 Stunde und 5 Minuten vor mir her gejagt. Meinen Beinen ging es erstaunlich gut, keine Spur von den Muskelschmerzen im Oberschenkel, die mich normalerweise nach einem Marathon für 2 oder 3 Tage ziemlich lächerlich aussehen lassen beim Treppen hinabgehen. Mir hat die Sache insgesamt Spaß gemacht, trotz einiger Anfangsschwierigkeiten. Auch mit meiner Zeit war ich zufrieden, gerade bei den hohen Temperaturen, lediglich meine Renneinteilung hätte besser sein dürfen. Wenn Ihr jetzt beim Lesen auch etwas Spaß hattet, würde mich das sehr freuen. Grüße Achim

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