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Bericht

Name des Laufes:15. Lauf um die Marseille-Kaserne
mehr zum Lauf: VID856
Datum des Laufes:6.10.2004 (Wed)
Ort:Appen
Plz:D2
Homepage:
Strecken:10k und HM
Beschaffenheit:95% Asphalt, Rest feste Waldwege
Profil:eben
Wetter:~15 Grad, trocken, windig
Teilnehmer:ca. 300
Name des Berichtenden: tompa LID400
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Bericht vom 7.10.2004 (Thu)
Die Veranstaltung:

Der Lauf um die Marseille-Kaserne wird von der Unteroffiziersschule der Luftwaffe in Appen bei Pinneberg veranstaltet, entsprechend gut ist das ganze organisiert. An ?freiwilligen? Helfern mangelt es nicht, und bei Bedarf werden wohl auch Teilnehmer abkommandiert. Ursprünglich war das ganze eine Art ?Behördenlauf? bei der verschiedene Einheiten der Streitkräfte, aber auch diverse Polizei-, Grenzschutz- oder Zolldienststellen gegeneinander antreten. Auch wir, als eine einer dieser Behörden nahestehender Sportverein werden eingeladen. Inzwischen ist der Veranstaltung für jedermann offen. Im Anschluß an die Läufe findet tradionell ein Oktoberfest in einem Flugzeughangar auf dem Gelände statt. Im Rahmen dieses Festes (also eigentlich davor) werden die Sieger geehrt. Angeboten werden ein Halbmarathon und ein 10km-Lauf. Auf letzteren konzentrierten wir uns, weil wir einen Wanderpokal zu verteidigen hatten.

Das Ziel:

Persönliche Bestleistung. Das heißt, besser als 43:39 bzw. ein Kilometerschnitt unter 4:22. Schön wäre eine 42er Zeit, vor allem weil ich im Mai schon die Illusion einer 42er Zeit hatte, bis sich die Strecke als zu kurz herausstellte. Ein bißchen zu wenig Schlaf und einen leichten Tinnitus nach einem Rockkonzert am Vorabend hatte ich mir allerdings schon mal als Ausrede parat gelegt, wenn es nicht klappen sollte.

Die Anreise:

Unspektakulär. Fünfzig Kilometer quer durch Hamburg. In Pinneberg komme ich an ?Odin's Pinte? (sic!) vorbei, der Betroffenheitsreflex setzt ein, später amüsiert mich der Rechtschreibfehler in der Bezeichnung eines offensichtlichen Superdoitschen-Treffpunkts.

Kurz nach mir treffen meine Kollegen dann auch in rascher Folge in der Kaserne ein. Unser Mannschaftsführer :-) Rüdiger nimmt die Startnummern entgegen und verteilt sie. Es gibt noch einige Infos zu unserem eigenen Lauf, den wir am Sonntag ausrichten werden, wir schauen uns den Start der Halbmarathonis an, und schon bald machen wir uns fertig. Routinehandlungen. Für Verwunderung sorgen die Vorbereitungen einer Zolldienststelle, die im Einsatzanzug, mit Waffe und wie sich später herausstellt, mit Schußweste zu laufen gedenken. Also ich kann nur sagen, ich war froh, daß ich keine Teamkleidung trug, aus der hervorging, daß ich irgendwas mit dieser Verwaltung zu tun habe. Obwohl, das mit der Weste macht schon Sinn, auf einem millitärischen Gelände kann es ja durchaus mal zu Querschlägern kommen...

Der Lauf:

Kurz vor dem Start trifft noch ein Kollege ein, der eigentlich schon wegen Krankheit abgesagt hatte. Er meint, er wolle mal so in 04:20/km angehen und dann sehen was geht. Er habe allerdings nicht trainiert und rechne nicht damit, das Tempo halten zu können. Ich fand diese Taktik auch für mich angebracht, hoffte allerdings, nach ein paar Kilometern in dem Tempo noch etwas aufmachen zu können. Ich starte dann von relativ weit hinten heraus. Lars ist noch vor mir und hat, wie sich herausstellt eine gute Taktik, das Gewühle zu umgehen, daher folge ich ihm, bis wir uns etwas freigeschwommen haben. Dann gehe ich nach vorne. Der erste Kilometer geht auch in exakt 04:20 durch, abzüglich des Startgewühles ist das voll ok. Ich fühle mich gut und beschließe, etwas Gas zu geben. Lars sagt später, er sei noch so drei Kilometer an mir dran geblieben, ich bemerke das jedoch nicht. Ich sammele noch relativ viele Läufer ein, einer davon bleibt bei mir. Kilometer zwei passiere ich nach 04:09 und sehe etwa hundert Meter vor mir einen Vereinskollegen, was mich dazu motiviert, etwas Gas zu geben. Die 04:05 als nächste Zwischenzeit gebe ich meiner Begleitung an, zweifle aber, daß er verstanden hat was ich meinte, und lasse solche Ansagen im weiteren Verlauf. Kilometer Vier passieren wir nach weiteren 04:06. Wow. Ich merke natürlich, daß das viel zu schnell ist und rechne schon fest damit, demnächst abreißen lassen zu müssen, aber ich denke, so fürchterlich weit bin ich von der magischen 40-Minutengrenze nicht mehr. Zudem beginnen wir etwa an dieser Stelle, auf einen unglaublich schnell aussehenden Läufer aufzulaufen. Wow denke ich, das sind ja schon ganz flotte Jungs hier, und ich mittendrin. Allerdings spüre ich hier auch ein Kribbeln in den Fingern ? Laktat? Verdammt früh, das ist hier doch kein 400m-Lauf. Dann kommt eine Passage mit einem Waldweg, wo nur die Fahrspuren asphaltiert sind und damit das Überholen erschwert wird. Mein Begleiter läßt mir den Vortritt und ich nutze die Chance, etwas Tempo rauszunehmen. Der Abstand zu dem schnell aussehenden Läufer vor uns bleibt konstant. Ich denke, wenn ich bei nächster Gelegenheit überholt werde, kann ich vielleicht bei dem bleiben. Kilometer Fünf kommt nach weiteren 04:17 (Gesamtzeit 20:59), das Tempo also deutlich verringert, aber noch voll im Soll. Mein Schatten überholt, aber irgendwie schaffe ich es doch an ihm dranzubleiben auch wenn er, so scheint es, mächtig Tempo macht. Naja, waren dann 04:15 für den nächsten Kilometer, die Tempoverschärfung hält sich also in Grenzen. Mir dämmert, daß mein Schatten offensichtlich doch in meiner Liga spielt. Er hat das wohl auch verstanden und wir sind scheinbar inzwischen gut eingespielt und wechseln uns mit dem Tempo machen ab. Der Rest des Laufes entsprechend unspektakulär aber sehr fordernd und am Limit gelaufen. Zwischendurch passieren wir einen sehr schnellen Läufer, der wohl zwischenzeitlich aufgegeben hatte (er ging... entgegen der Laufrichtung) der uns später um Kilometer Acht rum wieder überholt. Wir überholen noch vereinzelt Läufer und ganz langsam schmilzt der Vorsprung zu unserem Vordermann (der schnell aussehende). Kilometer Sieben wieder in 04:20. Wir haben das Kasernengelände verlassen und laufen jetzt auf einem asphaltierten Radweg an der Hauptstraße entlang Richtung Haupttor zurück. Ich versuche zu rechnen, wie lange ich mich noch quälen muss. Es gibt jetzt einige Hügel: Kilometer Acht nach 04:22. Ungefähr bei Kilometer Neun, also weitere 04:18 später, biegen wir dann scharf links in die Kaserne ein ? und der Wind schlägt uns mit Macht entgegen. Das Laufen erfordert jetzt alle Kraft. Unser Vordermann hat damit scheinbar mehr Probleme als wir, wir schließen auf, geben noch einige Zeit etwas Windschatten, lassen ihn dann aber zurück. Das Ziel kommt dann relativ schnell in Sichtweite, denn vorher ist noch eine großzügige Runde um das Sportgelände zu drehen, ich schätze mal, so 700m sind noch zu laufen. Ich beginne, vorsichtig meinen Laufpartner etwas zu kitzeln. Allmählich ziehen wir dann das Tempo an. Hundert Meter vor dem Ziel gibt's nochmal eine scharfe Linkskurve, dort steht Rüdiger mit der Digicam. Victoryzeichen und Grinsen, dann Vollgas. Die im Zielbereich engesetzen Soldaten jubeln mir zu und die Gesamtsituation motiviert mich zu einem Endspurt: der letzte Kilometer dauerte 04:01 Minuten, woraus sich dann eine Endzeit von 42:17 ergiebt. Andreas gehört zu den ersten Gratulanten (ich befürchtete zu platzen vor Stolz!) und teilt mir mit, ich sei der vierte Läufer unseres Teams und damit in der ersten Mannschaft ? leider eine Fehlinfo, ich war der Fünfte, weshalb ich auch nichts mit der erfolgreichen Verteidigung des ersten Platzes zu tun hatte. Mein Laufpartner und ich bedanken uns beieinander fürs Tempo machen. Witzig, daß er bei km 3 und 4 ebenfalls damit gerechnet hat, ich würde ihm wohl demnächst davonlaufen. Er war vor zehn Tagen in Berlin eine 3:21 gelaufen ? für mich immer noch eine beeindruckende Zeit auf der Distanz, auch wenn ich mich wohl damit abfinden muss, meinen nächsten Marathon auch etwa in einer solchen Zeit zu laufen, wenn ich mich nicht unter Wert verkaufen will... örks.

Die Feier:

Die Zeit bis zur Siegerehrung bringen wir im Festhangar bei Leberkäs' und Oktoberfestbier zu moderaten Preisen herum. Der Halbe 2 Euro, die Maß viere. Es gibt einige Erfolge zu verzeichnen, die erste Dame in unseren Reihen, beide Mannschaftswertungen (m/w) gewonnen sowie diverse AK-Siege und -plätze. Für mich gab es einen sechsten AK-Platz ? im Vorjahr war ich Fünfter nachdem ich fast vier Minuten länger gebraucht habe. Viel wichtiger ist mir natürlich die für mich hervorragende Zeit!

Als Fazit bleibt noch, daß ich im nächsten Jahr auf jeden Fall wieder dabei bin, schon allein weil ich nach zwei Pbs in Folge auf gleicher Strecke auf das Gesetz der Serie hoffe.

Danke für's Lesen.


Diese Seite ist zu erreichen unter www.kmspiel.de/?bericht=611


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