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26.04.2024, der 5. Tag der KW 17

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Bericht

Name des Laufes:21.Lübbeseelauf
mehr zum Lauf: VID750
Datum des Laufes:11.9.2004 (Sat)
Ort:Templin
Plz:D1
Homepage:http://www.luebbeseelauf.de
Strecken:HM
Beschaffenheit:15 km -z.T. befestigte-Waldwege, 5 km ruhige Landstraße, 1km Ho-Chi-Minh-Pfad
Profil:weitgehend eben mit einigen kleineren Anstiegen
Wetter:16 Grad, bedeckt, 20 Minuten starker Regen
Teilnehmer:262 gesamt, 48 HM
Name des Berichtenden:Heiko Streich
(Autor-LID zuordnen: Login und [Edit])

Bericht vom 11.9.2004 (Sat)
Der Lübbeseelauf in Templin 2001 war der erste Volkslauf, an dem ich überhaupt teilnahm. Vor 3 Jahren stand ich in meinen Tch*bo-"Jede Woche eine neue Welt"-Rennshorts und T-Shirt ziemlich verzagt zwischen den Eisenmännern, New-York-Marathon-Finishern und Rennsteiglaufsiegern und rannte die damals für mich unfassbar lange Strecke von 20km mit. Seitdem bin ich jedes Jahr dort, weil die Strecke wunderschön ist, die Stimmung prima und die HM-Strecke ein guter Test vor dem Berlin-Marathon ist.

Dieses Jahr also auch wieder. Das mit den Eisenmännern und -frauen ringsum ist geblieben: Die Uckermark ist offenbar ein gutes Biotop für Ausdauersportler, denn heute war unter anderem die frischgekürte Quadrathlon-Weltmeisterin am Start, die Eröffnungsrede hielt der erfolgreiche Senioren-Triathlet Helmut Stark und ein paar Rennsteiglaufsieger waren auch dabei. Einen neuen Teilnehmerrekord gab es auch: 262 Läufer und Walker erreichten das Ziel. Angeboten wurden 2km, 6km, 10km, Halbmarathon und Walking. Neben dem Lychener Seenlauf ist der Lübbeseelauf der größte Volkslauf in der Uckermark.

Ich hatte mir seit einiger Zeit vorgenommen, beim Berlin-M. in 2 Wochen endlich die 4-Stunden-Marke zu knacken, nachdem es in Leipzig im Frühjahr nicht ganz geklappt hatte. Also peilte ich für den Lübbeseelauf als Test eine Zeit um 1:48 an, nachdem ich dort im Vorjahr 1:56 gerannt war. Dummerweise knirschten seit 2 Wochen die beiden Knie ziemlich und die Schienbeine fühlten sich auch nicht ganz normal an. Also ein paar ordentliche Ladungen Salbe drauf und gehofft, daß alles gut geht.

Morgens um 9.00 Uhr in Templin angekommen, konnte man sich in der frisch sanierten Schwimmhalle des Hotels am Lübbesee umziehen. Kurz danach die Eröffnung, und dann ging es zum Start. Dort warnte ein Streckenkundiger von der veranstaltenden IG Postheim alle Läufer, dass man an einer Stelle über einen schmalen Steg müsse, bei dem eines der 4 Bretter etwas mehr wackle als die anderen Bretter, und man möge dort tunlichst vorsichtig hinüberschreiten. Dann kam der Startschuß, und es ging los.

Den ersten Kilometer ging es auf einem frisch asphaltierten Stück des Uckermärkischen Radrundweges durch den Wald. Danach dann 4 km weiter auf Waldwegen immer am Ufer des Lübbesees entlang. Jede noch so winzige Baumwurzel, die aus der Erde lugte, war liebevoll mit giftgrünem Farbspray markiert, so daß man sich nicht die Beine brechen konnte.

Nach 5km dann: Hoppla- was ist das?! Dort, wo sich noch im letzten Jahr ein breiter sandiger Waldweg durch die Buchheide schlug, war jetzt plötzlich die ultimative Rennbahn entstanden: Der Sand wurde gepflügt, mit Zement versetzt, gewalzt- und fertig. Es lief sich wie auf einer Tartanbahn, total glatt, leicht federnd und für Rekorde wie gemacht. Leider wird das im nächsten Jahr nicht mehr so sein: Das war nur das Bett für eine Asphaltschicht, die für den Radweg dort draufkommt. Es lief sich jedenfalls wunderbar.

Ich hatte mich am Start wie üblich im letzten Drittel eingereiht- meinem Leistungsvermögen entsprechend- und war baß erstaunt, daß ich sogar immer mal wieder jemand überholte und mich den ganzen Lauf kein anderer überholte- ein selten erlebtes Gefühl.

Nach 10km ging es kurz raus aus dem Wald und bei Ahlimbsmühle gab es am ersten Getränkestand erfreulich stilles Mineralwasser. Die Urlauber, die dort friedlich saßen, guckten ziemlich verdutzt, weil ihnen andauernd die leeren Becher um die Ohren flogen.

Nach einem Kilometer auf der B109 ging es dann wieder in den Wald und 2km auf einem sandigen Waldweg bis Petersdorf. Allmählich wurde ich etwas unruhig- ich hatte bis jetzt einen Schnitt von 5:08 durchgehalten und spürte noch nicht das geringste bißchen Ermüdung. Normalerweise mußte ich bei 12km doch schon mal tief durchatmen, weil es auch ein paarmal einige Hügel hochging. Aber diesmal- seltsam... Ab km 12 ging es auf ruhigen Landstraßen dann durch Petersdorf und weiter nach Ahrensdorf. Mittlerweile regnete es 20 Minuten wie aus Kannen, aber der Regen war nicht unangenehm, sondern kühlte schön ab. Nur die Streckenposten konnten einem leid tun, die bei dem Wolkenbruch zeigen mußten, wo es lang geht.

In Ahrensdorf gab es nach 15km dann noch einen Getränkestand, und dort ging es auf schmalen Feldwegen dann wieder runter zum See. Plötzlich durchzuckte mich ein flaues, nagendes Gefühl in der Magengrube, und ich dachte schon, jetzt kommt der Hungerast. Vielleicht wäre eine Zweit-Banane vor dem Start doch nicht verkehrt gewesen...? Diesen schwermütigen Gedanken konnte ich mich aber nicht lange hingeben, denn jetzt begann für einen Kilometer eine Art Ho-Chi-Minh-Pfad: ein 30 Zentimeter breiter Trampelpfad durch üppige Brennesselfelder in einem Sumpf. Da war auch schon der besagte glitschige Steg, dessen zweites Brett von links in der Tat deutlich mehr wackelte als die anderen Bretter. Aber: Steg erfolgreich überquert, kurz danach war auch der Sumpf vorbei, und bis zum Ziel ging es dann nur noch über leicht sandige Waldwege.

Erstaunlicherweise konnte ich das Tempo bis zum Ziel durchhalten, und nach 1:47:49 kam ich dort an- sechseinhalb Minuten schneller als letztes Jahr. Ziel erreicht, und mit einem Minutenschnitt von 5:07 so schnell gerannt wie noch nie bei einem Wettkampf vorher (ich bin noch keinen Wettkampf unter 20km mitgelaufen).

Danach gab es für alle Läufer ein reichliches Obst- und Getränkebüffet vom Waldhof Templin (eine gemeinsame Integrationseinrichtung für behinderte und nicht behinderte Kinder) und prima Erbsensuppe mit Wiener oder Grillwürste für alle Teilnehmer. Noch schnell in der Schwimmhalle geduscht (man hätte auch noch eine Stunde kostenlos schwimmen können), bei der Siegerehrung geklatscht und dann war es auch schon wieder vorbei.

Wer einen sehr schönen Landschaftslauf mit richtig familiärer Stimmung sucht: Beim Lübbeseelauf findet Ihr ihn. Vielen Dank an die Veranstalter von der IG Postheim Templin und an die geneigten Leser dieses Berichts.

Heiko


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