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11.05.2024, der 6. Tag der KW 19

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Bericht

Name des Laufes:5. Internationaler Achenseelauf
mehr zum Lauf: VID579
Datum des Laufes:5.9.2004 (Sun)
Ort:Pertisau
Plz:A
Homepage:www.achenseelauf.at
Strecken:23,2
Beschaffenheit:12,7km Asphalt, 7,5km schmaler, steiler Bergpfad mit teils hohen Stufen, 3km Schotter
Profil:300 hm
Wetter:Wolkenlos und sonnig, ca. 25°C
Teilnehmer:ca. 1600
Name des Berichtenden:Saboger LID104
Gernot aus

Bericht vom 6.9.2004 (Mon)
Als persönliches Highlight dieses Jahr - meines gerade mal zweiten Laufjahres - habe ich mir den Panoramalauf rund um den Achensee vorgenommen. Insgesamt fühlte ich mich nicht richtig gut vorbereitet (ich war die letzten Wochen mehr mit dem Mountainbike unterwegs als mit den Laufschuhen), aber dennoch fit genug, um den Lauf durchzustehen.

Die Anfahrt zusammen mit meiner Freundin von München zum Startort Pertisau führt um den Tegernsee und über den Achenpaß zum Achensee und ist bei dem klasse Wetter für sich schon schön anzusehen. Bis Pertisau war von dem bevorstehenden Ereignis erst mal noch nicht viel zu sehen, bis wir nach Pertisau einfuhren. Der Weg zum Parkplatz wurde vonm Hilfskräften angewiesen und war gut organisiert. Ich holte schnell meine Startunterlagen ab und zog mich dann am Auto um. Der große, noch nicht belegte Busparkplatz diente neben mir noch weiteren Läufern als Aufwärmstrecke.
10 Minuten vor Start traf ich am Startplatz ein, wo schon reichlich Läufer und Publikum für Stimmung sorgen, unterstützt durch den Moderator. Dieser erklärte auch noch die organiserten Rettungskräfte: Im Einsatz waren Rotes Kreuz und Bergrettung, die Rettung erfolgte im Falle über Luft und Wasser, da die Wege teilweise recht abseits ohne Zufahrtmöglichkeit für Rettungsfahrzeuge verliefen. Um Punkt 10 Uhr fiel der Startschuß - nein, es war kein Startschuß, sondern ein Kanonenschlag, der mir noch eine Weile in den Ohren nachhallte.

Der erste Teil der Strecke führte noch durch den Ort Pertisau und dann am Wasser entlang Richtung Süden. Ich fand ein gutes Tempo und lief auf dem Fuß/Radweg bei etwa 5:20 bis 5:30 pro Kilometer los. Dieses Tempo konnte ich recht lange halten. Bei km 6,3, kurz nach der ersten Steigung, war die erste Getränkestation mit Wasser und Iso-Getränk. Diese erste Steigung trennte schon ein wenig die Läufer. Ich hatte 4 Wochen vorher damit begonnen, immer wieder kleine Steigungen in meine Laufstrecke miteinzubauen, bei denen ich von 3-3-Rhythmus (3 Schritte einatmen, 3 Schritte ausatmen) auf 2-2 umgeschaltet habe. Dadurch konnte ich diese und weitere leichte Steigungen entlang des Ostufers recht zügig laufen. Unterwegs gab es noch bei km 9,4 und 12,7 Verpflegungsstationen mit Bananen, Orangen und Getränken.

Der Weg hoch bis nach Achenkrich erlaubte tolle Einblicke in die Täler westlich des Sees, eben ein tolles Panorama. Mit dieser Kulisse machte das Laufen richtig Spaß. Unterwegs traf ich ein paar Taucher am Ufer des Sees, so daß ich da mal kurz nach den Tauchmöglichkeiten im Achensee nachfragte (Tauchen ist eines meines größten Hobbies). In der Nordspitze der Laufrunde bei km 13, in Achenkirch, erwartete uns eine muntere Zuschauermenge, die, von einem Moderator unterstützt, die nötige Anfeuerung gab. Danach begann, bereits wieder auf dem Weg Richtung Süden, die wahre Schinderei. Der Weg wechselte von Asphalt auf Schotter und dann auf einen schmalen Bergpfad, auf dem Überholen teilweise unmöglich war. Die erste Steigung war noch moderat und konnte von den meisten Teilnehmern laufend bewältigt werden.

Dann aber kamen immer wieder Stellen, die eher an hochalpine Wegführung als an eine Laufstrecke erinnerten: Im Fels rechts von uns ein Stahlseil, links ging es senkrecht runter in den Achensee. Der Fels unter unseren Füßen war immer wieder naß und rutschig, die aus dem Boden ragenden Wurzeln waren geniale Stolperfallen. Ich knickte dreimal um, konnte mich aber gerade noch abfangen. Und dann kam es: Das Stauende hinter einer Kurve. Auf dieser Bergpfadstrecke gab es immer wieder Abschnitte mit sehr hohen Stufen (ich schätze sie auf ca. 40 bis 50 cm hoch), die für manche Läufer nur gehend bewältigt wurden. Dadurch, daß Überholen nicht möglich war, mußte man sich halt im Stau anstellen. Das ergab meine persönliche "Bestleistung" von fast 18 min/km... Manche Läufer wollten sich nicht so recht mit dem Stau abfinden und drängelten sich dennoch vor - Ergebnis waren wohl teilweise recht blutige Wunden, wie meine Freundin mir hinterher erzählte.

Die Strecke führte dann teilweise noch durch Schotter-Einschüttungen und ein stetiges bergauf-bergab über insgesamt etwa 7,5 km. Auf dieser Bergstrecke trafen wir etwa alle 200m auf Helfer der Bergrettung, die uns immer wieder kräftig anfeuerten. Endlich wurde der Pfad wieder zu einem Weg, und mein Tempo wieder höher. Die letzten drei Kilometer waren dennoch nicht leicht, da die Bergstrecke durchaus ihre Wirkung gezeigt hatte... Dann kamen das Strandbad und der Parkplatz in Pertisau in Sicht, ich gab nochmal etwas Tempo und bog unter den Augen meiner Freundin und zahlreichen weiteren Zuschauern in die Zielgerade ein. Nach 2 Stunden, 36 Minuten und 56 Sekunden netto lief ich ins Ziel, bekam meine Medaille um den Hals und war erst mal völlig fertig, hatte Tränen in den Augen und freute mich zumindest darüber, daß ich die Strecke durchgehalten habe und gesund im Ziel angekommen war. Nach den wichtigen Dehnübungen gab es reichlich Getränke und Lob von meiner Freundin. Danach sprang ich in den Achensee, der nicht nur kalt, sondern saukalt war, aber das war mir in diesem Moment völlig egal. Ich habe noch eine Kleinigkeit vor Ort gegessen, bevor wir uns auf den Weg nach Hause machten.

Alles in Allem ein tolles Erlebnis, aufgrund des Wetters eine genußreiche Landschaft, aber eine durchaus anspruchsvolle Strecke, die von den Läufern einiges abverlangt. Der schnellste Teilnehmer war übrigens nach 1 Stunde 19 Minuten im Ziel...


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