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27.04.2024, der 6. Tag der KW 17

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Bericht

Name des Laufes:3. VOLKSBANK-MÜNSTER-MARATHON
mehr zum Lauf: VID533
Datum des Laufes:5.9.2004 (Sun)
Ort:Münster
Plz:D4
Homepage:http://www.volksbank-muenster-marathon.de/
Strecken:MA
Beschaffenheit:trocken, hart (Straße)
Profil:sehr eben, nur leichte Steigungen
Wetter:sonnig, 25 - 28°C
Teilnehmer:ca. 4.500
Name des Berichtenden: zollstocks LID859
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Bericht vom 5.9.2004 (Sun)
Vorgeschichte:
Eigentlich wollte ich keinen Marathon laufen. Das habe ich nie gemacht und wollte nach dem Run (und so Berichte wie "42 km in 42 Tagen") auf diese Distanz gar nicht damit anfangen.
Dann lief ich so mit meinem Laufkameraden Arno. Er jammerte übers eine schwache Form und daß er seinen schon gemeldeten Lauf wohl schön langsam durchlaufen würde.
Einen Tag später hatte ich mit mal die HP des Veranstalters angesehen. Nach dem dritten Bier überkam es mich und ich verschickte die Anmeldung. Am nächsten Tage dämmerte mir, was ich da so angerichtet hatte. 13 Tage bis zum Start. Eine ernsthafte Vorbereitung kann da nicht stattfinden. Also Bestandsaufnahme: Einen Lauf über eine bekannte Strecke und dann mal sehen, was da so rauskommt. Das waren dann versucht langsame 28 km mit einem Schnitt von 5:26 / Kilometer.
Damit habe ich meinen Plan auf 4 Stunden (oder vielleicht etwas schneller...) ausgerichtet.
So vorbereitet habe ich mich schonungslos in das Tapering gestürzt, habe weiter Tempotraining (langsam laufen) gemacht und mich entspannt (ok, meine Frau hat mir für die letzte Woche Laufverbot erteilt. Das war hart. An freitag hätt ich fast einen Jogger aus den Schuhen gestoßen, nur um selber...)


Vorwettkampfgejammer:
Ging nicht - die Zeit war einfach zu kurz.

Wettkampf:
Das Wetter war schön - für die Zuschauer. ZUm Laufen fand ich es einfach zu warm. Nun gut, da müssen wir durch. Am Vorabend und am Morgen viel getrunken, einige Bananen gegessen und mich vom Kameraden abholen lassen. Mitäufer nummer 2 war auch schon da (ok, ein paar tausend weitere Läufer auch...)
Wir stellten uns in die Startreihe und warteten auf 10:00 Uhr.
Irgendwann ging es dann los. Wit trabten an, stoppten wieder, traben weiter und kommen an der Startlinie vorbei. Los geht es, nun läuft die Zeit.
Wir drei laufen schön gemütlich mit einem Tempo so knapp unter 6 Min/km los und schaffen die ersten Kilometer. km 10 kommt - das Tempo passt. Immer wieder aufmunternde Zuschauer, immer wieder Kilometerschilder, immer weiter geht es. Inzwischen werde ich als Dauerduscher bezeichnet, weil ich keine Erfrischung auslasse. Dann bei KM 20 - endlich ein Wald - endlich entsorgen ;0). Upps, da ist ja schon der HM - pieps - geschafft...
Dann ein Versorgungspunkt. Ich greife nach Wasser und einer Apfelsine. Dumm, das Obst fällt herunter. Ich denke mir nichts und laufe weiter. Auf einmal ist einer von der Crew neben mir und drückt mir zwei Stücke in die Hand - absolut super, besten Dank dafür!
Weiter laufen, immer das Tempo kontrollieren, blos nicht zu schnell werden. Nun geht es auf das Lange Stück nach Roxel hinein, An einem Erfrischungsstand verliere ich meine Mitläufer nach hinten. Ich laufe erst ein wenig langsamer, aber sie kommen nicht nach. Also laufe ich von nunn an alleine mein Ding. Als kleine Gemeinheit habe ich leichte Magenkrämpfe, weil ich ein wenig zu viel gegessen und vor allem getrunken habe. Also Trinken & Essen erst mal einstellen - neue Strategie an der Versorgungspunkten. Schwamm in die linke Hand, mit der rechten Hand einen oder zwei Becher greifen, dann Schwamm eintauchen und raus aus dem Chaos der gehenden, laufenden, kollidiereden Läufer. Nun blos kein Knie in den Oberschenkel bekommen - das könnte meinen Tag ruinieren.... Mund ausstülen, Kopf naßmachen, Schwamm wieder verpacken weiter geht es.
Auf der langen Gerade passiert es dann. Ein Läufer vor mir sieht einen Bekannten entgegenkommen, stoppt, dreht sich um und läuft in die Gegenrichtung - wir stoßen zusammen. Mir passiert nichts - erst später sinniere ich, ob der Andere gestürzt ist oder nicht. Im Moment habe ich es wirklich nicht registriert. Ich finde meinen Rithmus wieder und laufe vor mich hin. Die km-Schilder kommen und gehen. Dann km 35 und 36. Meine Beine werken wie ein Uhrwerk. Die Schenkel werden zwar schwer, aber es geht noch gut. Zwischendurch tut mir das linke Knie etwas weh (bin doch schon ein alter Sack...), aber das gibt sich auch wieder. Immer wieder der Blick zu Uhr, staunende Blicke - was, so weit bin ich schon? Dann wird das Publikum dichter, die Anfeuerungen lauter. Die Hormone kommen hoch - mist, das treibt mir immer die Tränen in die Augen und mit so einem verkniffenen Gesicht will ich nicht durch die ganzen Leute laufen - also beruhigen, weiterlaufen. Kurtzer Check, leichtes Antreten: Der Körper kann ja noch... Also nun Gas ind mit Schwung die letzten km in das Ziel? Nein, besser entspannt weiterlaufen - nächsten Samstag steht ja nun die nächste Lange Strecke an. So trabe ich weiter zu km 40, km 1, halt km 1? Egal, soll da wohl noch von eben stehen, alle anderen traben da auch lang. Huch, da ist ja schon das Ziel. Einmal noch Gas geben, der soll hinter mir auf asd Bild kommen ;o) und dann stauet sich alles. Was, ich bin schon im Ziel? wirklich - ich bin da!
Ich kann meine Gefühle nicht beherrschen, mir kommen die Tränen. Die Medaille hole ich mir im zweiten Anlauf ab. Bei Runde 1 hätte ich die Helferin vermutlich umarmt und geküßt - In meinem verschitzten Zustand wollte ich ihr das nicht zumuten. Das Finisher t-shirt hole ich dann unfallfrei ab, der Rest (Massage, Siegerbier in der Frauenstraße und Heimreise) laufen problemlos ab.

Nachspiel:
nach dem Abendessen verkündet meine Lieblingsfrau, daß sie noch gerne eine Runde laufen möchte. Ich habe noch gar nicht ganz gesagt, daß ich mitwill, da hat ich schon wieder Laufverbot - diesmal aber nur 24 Stunden...
(Das finde ich gemein, morgen habe ich vermutlich Muskelkater, heute kann ich noch...)

Nachwettkampfgejammer:
Bislang geht es mir gut - einzig etwas Kopfschmerzen durch die Sonne. Aber das geht mit einem Jever auch wieder weg.

PS: Ein Lob an die Zuschauer - war Klasse!


Diese Seite ist zu erreichen unter www.kmspiel.de/?bericht=532


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