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Bericht
Name des Laufes: | Int.Volklauf SV Ulm mehr zum Lauf: VID638 |
Datum des Laufes: | 8.8.2004 (Sun) |
Ort: | Lichtenau-Ulm |
Plz: | D7 |
Homepage: | http://www.bh-vereine.de/freizeit-svulm/ |
Strecken: | 10K, HM |
Beschaffenheit: | geschotterte Waldwege |
Profil: | flach |
Wetter: | leichter Nebel |
Teilnehmer: | 156 (10K) |
Name des Berichtenden: | Rüdiger Schierz (Autor-LID zuordnen: Login und [Edit]) Bericht vom 8.8.2004 (Sun) |
Irgendwie kann ich um 5.45 sowie nicht mehr schlafen. Ich bin wach bevor mein Wecker klingelt, ungewöhnlich das. Vielleicht bin ich einfach zu früh ins Bett gegangen oder das Rehragout von gestern abend ist mir auf dem Magen gelegen, keine Ahnung. Jedenfalls, ich bin wach. Ich raffe meine paar Sachen zusammen, schwinge mich auf mein Motorrad und habe das Vergnügen, endlich mal auf freien Straßen ausfahren zu können. So bin ich viel früher als geplant nach einer angenehmen Fahrt bereits kurz nach 7 Uhr am Sportplatz des SV Ulm, ein winziger Ort westlich von Bühl in der Rheinebene wohlgemerkt. Lediglich seit der Autobahnauffahrt Offenburg bis hierher hat sich ein wechselnd dichter Nebel über die Landschaft gelegt. Auch über dem Sportplatz und den angrenzenden Wald und Feldern liegt noch leichter Nebel und es ist angenehm kühl. Michael Morgenthaler trifft auch bald ein und wir plauschen miteinander. Meine Startnummer hab' ich bereits, nachgemeldet ohne Anstehen für 5 Euro. So kurz vor 8 Uhr ziehe ich mich mal so langsam um und bibbere in meinen Laufshorts und Singlet. Michael und ich laufen uns warm zum im Wald gelegenen Start und darüber hinaus. Nachdem alle Geschäfte erledigt sind, stelle ich mich relativ weit vorn im Starterfeld auf, Michael steht hinten. Wir haben uns gegenseitig alles Gute mit auf die Strecke gewünscht. Für mich ist der Lauf ein Trainingswettkampf. Richtig gut will ich auf der 10K Distanz erst am 19. September sein. Da sollen, wenn möglich, die 38 min fallen. Hier rechne ich jetzt so ca. 39 min, wäre aber natürlich von einer überraschend besseren Form sehr angetan. Ist momentan schwierig für mich, konkret vorherzusagen, wo ich stehe. Ich mache momentan eher Grundlagenarbeit an Laufform und Grundschnelligkeit. Eigentlich ist für mein momentanes Training 10K zu lang. Pünktlich um 8.30 Uhr wird der Lauf gestartet. Der Starter hält die Pistole in die Luft und zählt herunter: "4-3-2-1-...". Kein Peng, die Meute läuft trotzdem los. Nach einigen Fummeln an der Pistole knallt es dann doch. Wahrscheinlich vergessen, zu entsichern. :-) Die Gruppe vor mir ist für meine Verhältnisse etwas zu langsam, aber es ist erstmal kein Platz zum Überholen, also laufe ich hinterher. Ist vielleicht gar nicht so schlecht. Nach 600-700m wird es etwas freier zum Laufen und ich überhole eine ganze Menge, während ich mein Tempo laufen kann. Ich wundere mich nur, dass die Spitze immer noch so dicht vor mir ist. Entweder kann sich da niemand entscheiden, die Führung zu übernehmen oder ich bin sauschnell. Bei km 1 relativiert sich das, ich hab' 3:57 auf der Uhr, eher nicht sauschnell. ;-) So ab 1,5 km hat sich die Lage um mich geklärt. Die Gruppe vor mir setzt sich ab und hinter mir entsteht auch eine Lücke. Nur ein Läufer hängt direkt an meinen Fersen. Hier ist aphaltiert und es geht recht flott vorwärts, während ich mich sehr wohl und locker fühle. Ich achte auf meine Laufform, Armeinsatz, Knie hoch, Abdruck. Klappt gut. Ich laufe ganz anders als bei meinem letzten 10K Wettkampf im Juni. Ab dem 3. km geht es nur noch über Feld- und Waldwege. Die Wege sind frisch geschottert und der Untergrund ist sehr weich und nachgiebig. Ich sehne mich auf einmal nach meinen Spikes und einer Bahn. Den Eindruck, dass hier einige Kraft vom Untergrund gefressen wird, wird mir später von anderen Läufern bestätigt. Während ich mir etwas Sorgen mache, wann mein Einbruch kommt, laufe ich vorerst sehr konstant mit meinem Verfolger. So ab km 5 mache ich einen Läufer vor mir aus, an den ich mich langsam annähere. Ich denke, dass ich den bis zum Ziel packen werde. Als ich nähere aufschließe, bemerke ich, dass der ziemlich laute Atemgeräusche macht. Bei km 7 schert er aus an den Getränkestand, aber ich wäre auch so in etwa hier an ihm vorbeigegangen. Jetzt hab' ich das Lungenpfeifen hinter mir, ergänzend zu dem Getrappel von dem anderen Läufer, der mich immer noch verfolgt. Mittlerweile wird das Laufen anstrengender. Ich verliere etwas Tempo und mein Lauf ist nicht mehr so gut koordiniert. Ich konzentriere mich aber immer noch auf meine Laufform. Der Abstand zu meinen Verfolgern scheint trotzdem leicht zu wachsen. Bei km 8 bemerke ich den nächsten vor mir, ca. 50m Abstand. Ich nehme mir einfach mal vor, den bis zum Ziel einzusammeln. Aber das erweist sich als schwierig. Bis km 9 komme ich so auf 20m ran, obwohl dieser km mein langsamster war. Jetzt lege ich die letzte Schaufel nach und versuche näher ran zu kommen, doch der Abstand bleibt gleich. So langsam merke ich deutlich die Übersäuerung. Ein Blick auf die Rundenzeit, noch ca. 1 min bis zum Ziel. Ich versuche, mein Tempo konstant hoch zu halten. Vor dem Ziel ist Batterie leer, der Läufer vor mir außer Reichweite und von hinten keine Gefahr. Der Tigerspurt fällt somit diesmal aus. Aber mit einem lauten Juchser geht es über die Ziellinie. Mittlerweile ist es warm geworden. Fällt mir erst jetzt auf. Meine beiden Verfolger und ich schütteln uns die Hände und gratulieren uns. Dann ist Auftanken angesagt. Ich schütte mehrere viele Becher Eistee und Iso in mich hinein. Ich bin platt, aber ansonsten geht's mir gut. Lediglich in der hinteren Oberschenkelmuskulatur habe ich eine leichte Krampfneigung. Also, es krampft nicht wirklich, aber ich merke so ein leichtes Zucken und dass es kurz davor ist. Uiuiui, da muss ich wohl in Zukunft etwas aufpassen. Ich warte im Zieleinlauf auf Michael, übersehe ihn aber irgendwie und wir treffen uns erst, nachdem er schon eine Weile im Zielbereich ist. Nach Auslaufen und Duschen ist jetzt die Kuchentheken-Competition im Festzelt angesagt. Ich glaube, diesmal gegt es unentschieden aus. Michael bricht dann auf, während ich noch auf die Siegerehrung warte. Immerhin bin ich mit meiner Zeit 39:02 auf dem 3. Platz in meiner AK (11. im Gesamteinlauf). Das zeigt, dass der Lauf, im Gegensatz zum letzten Mal, diesmal nicht so stark besetzt war. Immerhin hab' ich somit eine Urkunde ergattert und so eine Tube mit so Einreibezeuch. ;-) Mit der Zeit bin ich auch sehr zufrieden und der Lauf hat sich lockerer angefühlt, als der 10K im Juni in Kehl. Aber ich habe keine Ahnung, wie ich bis Mitte September auf unter 38 Min. kommen |