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26.04.2024, der 5. Tag der KW 17

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Bericht

Name des Laufes:4. Leverkusener HalbMarathon
mehr zum Lauf: VID492
Datum des Laufes:13.6.2004 (Sun)
Ort:Leverkusen
Plz:D4
Homepage:http://www.leverkusen-halbmarathon.de/
Strecken:HM
Beschaffenheit:grösstenteils Strasse, auch Wald, Park, Gras, Schotter, Asche
Profil:mostly flach mit einigen kleinen und grösseren Anstiegen
Wetter:~12°C teils Nieselregen
Teilnehmer:2700
Name des Berichtenden: Olzo LID1
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Bericht vom 13.6.2004 (Sun)
Der geneigte Leser erinnert sich vielleicht noch an die Schlussszene meines letztens Wettkampfs, wie ich im Ziel auf dem Boden knieend, die Arme in den Himmel gereckt, dem Laufgott gelobte, keinen Wettkampf mehr mit Ü90 zu laufen?
Nun, fast haette es geklappt.

Mittwoch abend noch eine lange Sitzung, Donnerstag dann die 8 vorne auf der Waage. Perfekt. Meine z.Zt. direkte Vereinskonkurrenz hatte fuer Leverkusen gemeldet, und am Freitag rief mich Juergen an, dass er mich jetzt mitanmeldet. Na gut, gebongt. Mal sollte sich auch nicht unbedingt speziell auf einen HM vorbereiten oder gar Tapern, nachher kommt noch ne gute Zeit bei raus. Ich wollte ja einfach mitlaufen und auf die Jungs aufpassen, dass die nicht vor mir landen B)

Freitag abend hatte ich mir eine Flasche Wasser vorgenommen und sonst nix. Mit den Kids aufs Sofa gedrueckt, "Braut des Prinzen" geguckt, herrlich! Dazu wurden dann Oliven, Schafskaese, Broetchen, Aioli aufgefahren ... als der Verschluss von der Wasserflasche klemmte, nahm ich das als Zeichen: was soll die bloede Quaelerei. Natuerlich musste das lecker Zeug noch mit einem Bierchen runter gespuelt werden. Ah! Das Leben ist schoen!

Die Zahl auf der Waage am naechsten Morgen ist nicht schoen. Grmpf. Mein Geloebnis ... aber ich war schliesslich gemeldet, und der Laufgott muss es ja nicht erfahren. Bei einem Halbmarathon schwitzt man ja auch viel - ich rettete mich mit der Hoffnung, vielleicht im Ziel mit U90 anzukommen.
Trotzdem: Kratzen im Hals, Nase zu, leichte Kopfschmerzen - Erkaeltung, ick hoer dir trapsen.

7:45 war Treffpunkt zur Abfahrt, ich schlief eigentlich noch. Gut, dass der Ralf am Steuer sass. Zur Orga kann ich nicht viel sagen, schien soweit ok. EUR30,- fuer einen HM ist aber jenseits von Gut und Boese, hier werde ich nicht mehr starten.

Vorher dann ein bisschen Traben ... ui: die Beine ziehen aber und sind /gar nicht/ locker. Aua. Ich kann mir gar nicht vorstellen, heute zu laufen.

Puenktlich zum Start um 9:00 faengt es an zu regnen. Juergen hat sich weiter hinten reingstellt, um in Ruhe sein Tempo zu laufen. Dabei ist er mit 40:30 ueber 10 aktuell vor mir. Mit Ralf (auch nur ein paar Sek. hinter mir und mit Ma-3:10-Saisonziel) versuche ich, am Anfang Kontakt zu halten, aber es ist ein ganz schoenes Gewuehle. km2 in 8:30, dann wird s langsamer, ich bremse auch bewusst ein bisschen. Zwischendurch muss ich mal Pinkeln. Ralf ist wieder vor mir. Ich laufe an ihn ran, aber dann kommt ein Berg: ich falle ab. Die 5km-Zeit wird oben 22:25 sein, aber ich bin ganz schoen platt. Die Beine wollen nicht mehr. Das kann ja heiter werden.

Im Kopf rechne ich immer Worst-Case-Szenarien aus: wenn du noch langsamer wirst, 23min werden wohl gehen, schlimmstenfalls wird s eine 1:37. Momentaner Kurs aber 1:35. Das will ich dann schon laufen. Uff.

Dann ein laengeres Bergabstueck. Ich erhole mich langsam. Laufe an Ralf ran. "Die Gruppe da vorne ist unsere", sage ich, aber Ralf winkt ab. Ich laufe an die Gruppe ran. Und weiter nach vorne. Ploetzlich werden die Beine lockerer, der Schritt sicherer, ich ueberhole bestaendig. Der Profil gefaellt mir: mal Strasse, mal Waldweg, mal hoch, mal runter ... der Nieselregen erfrischt.

Die naechsten 5km in 21:15, 10km 43:40. Naja. Ganz schoen anstrengend. 37:40 kam mir damals lockerer vor. Meine km-Zeiten sind so bei 4:10. Ich fuehle mich ganz gut, weiss aber, dass noch das meiste vor mir liegt. Ich spuere aber, dass die Distanz heute kein Problem wird. Relativ locker ueberhole ich weiterhin. Alle 3-4km sind Getraenkestaende. Ich nehme immer einen Becher Wasser, trinke nur einen Schluck nur reibe mir den Rest ins Gesicht. Das Regen hat inzwischen aufgehoert. Es sind jetzt auch immer mehr Zuschauer an der Strecke.

Dann bei 15km 64:45, last5km 21:05, last10km 42:20. Bei einem 10er muessten da eigentlich mehr drin sein als 41:30. Wenn ich jetzt nochmal weiter beschleunige, kommt eine Zeit raus, die ich gar nicht richtig ausrechnen kann. Also nochmal Gas geben.
Das Feld wird immer lichter. Nur noch einzelne Laeufer, ab und an mal eine 2er oder 3er-Gruppe. Die eine haelt gut dagegen. Oder werde ich langsamer? Die km-Zeiten sind jetzt 4:15. Es geht ziemlich geradeaus, es geht irgendwie deichartig an einem Fluesschen lang. Dann bei km18 der Schock: 4:40 fuer den letzten km. Damit komme ich dann doch nur irgendwie auf 1:33, 1:34. Irgendwie ist die Spannung raus: 4er Schnitt ist nicht mehr zu laufen. Ich gebe es auf, an die Gruppe vor mir rankommen zu wollen. Die Beine werden wieder schwer wie Blei und jetzt muss ich doch noch mal kaempfen, um die Distanz zu schaffen. Wahrscheinlich stand das Schild einfach falsch, schien mir bei einigen so. Aber mental hab ich das an dieser Stelle nicht verkraftet.

Bei km20 dann 22:15 fuer die letzten 5, weit kann s nicht mehr sein. Ich laufe durch den zweiten Wasserstrahl der Feuerwehr, das nutzt nochmal was. Bis ins Ziel brauche ich dann auch nur noch 4:08. Die Uhr druecke ich bei 1:31:09 ab - huch! Doch noch so schnell!

Ich realisiere langsam, dass ich das erste Mal dieses Jahr auf einer Strecke schneller war als 2003. Hurra! Ich bin aufgekratzt, die Beine sind angestrengt, aber ich koennte direkt wieder loslaufen. Wo bleiben die anderen? Ich gehe im Zielbereich herum, leider keine Getraenke, die gibt es erst, wenn man raus ist. Sonja Oberem muss gut gelaufen sein, nur knapp ueber der Norm - Carsten Eich wuenscht sich im Interview eine Teilnahme von ihr bei Olympia und wuerde irgendwas mit dem DLV machen (oder gerade nicht), wenn sie Sonja zu Hause lassen. Recht hat er!

Da kommt der Ralf, 1:35, und kurz darauf der Juergen, 1:36. Neue PB fuer Juergen. Jetzt wird ausreichend getrunken, zu Essen Bananen en masse, leider nix anderes. Ich haette gerne was mit Nuessen ;)

Die Ergebnisse sind bereits im Netz:
http://www.leverkusen-halbmarathon.de/

Carsten Eich gewinnt knapp vor Kenia in 67:23, Sonja Oberem in 1:14:17, ich bin 156. von 2100 Maenners (und 600 Frauens).

Fazit: schoener Lauf, leider zu teuer.


Diese Seite ist zu erreichen unter www.kmspiel.de/?bericht=421


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