Lauf um die Welt!
 
 
Aktuelle Saison: 2023-2
Menü jeder km zählt
 
26.04.2024, der 5. Tag der KW 17

[ /Rennen | Berichte Übersicht | Bericht suchen | Neuen Bericht schreiben ]

Bericht

Name des Laufes:1 Roadrunnerstreetrace
mehr zum Lauf: VID403
Datum des Laufes:16.5.2004 (Sun)
Ort:Hamburg-Horn
Plz:k.A.
Homepage:www.roadrunnerteam.de
Strecken:10k
Beschaffenheit:Asphalt
Profil:eben, eine längere Steigung
Wetter:warm
Teilnehmer:400
Name des Berichtenden:Thomas Pape
(Autor-LID zuordnen: Login und [Edit])

Bericht vom 18.5.2004 (Tue)
?Der liebe Gott in seinem Zorn, schuf Hamburg-Hamm und Hamburg-Horn...?

Dieses Zitat bekam ich irgendwie den ganzen Lauf über nicht aus dem Kopf, was aber sicher nicht an der Veranstaltung lag, sondern weil das die Stadtteile waren, durch die der Lauf führte. Meinen durchgängig positiven Gesamteindruck zu dem Rennen muss ich leider inzwischen etwas relativieren, da der Veranstalter eingeräumt hat, die Strecke sei ca. 400m zu kurz gewesen. Aber der Reihe nach...

Mehr aus Langeweile blätterte ich am vergangenen Wochende im VL-Kalender, entdeckte dabei zu meiner Überraschung diesen Lauf, der ja auch zum ersten Mal ausgetragen wird, und entschloss mich spontan mitzumachen. Dabei war mein Hauptziel, quasi als Einstimmung auf den Fünfer Ende Juni, bei dem Lauf mal wirklich an die Schmerzgrenze zu gehen, auch mit dem Risiko, sie zu überschreiten. Aufgrund meiner Liebe zu ?geraden? Zahlen wählte ich als passendes (Sekundär-)Zeitziel die 45 Minuten. Die waren nach einigen Anläufen endlich mal fällig ? und unter konsequenter Verfolgung des ersten Ziels auch hinreichend realistisch. :-) Von all dem habe ich niemandem gegenüber etwas erwähnt, das wollte ich mit mir selbst ausmachen.

Am Vorabend habe ich dann noch ein wenig Tom'sches Carboloading betrieben und am morgen entsprechend müde und sicher, daß es leicht werden würde, mich zu quälen, aber die 45 Minuten-Grenze unerreichbar sein würde. Inzwischen kenne ich aber meinen Körper gut genug um zu wissen, daß er solche Unpäßlichkeiten nur vortäuscht, um sich vor der Belastung zu drücken. Also Vorwettkampfstandardfrühstück, Kaffee und Weißbrot und auf nach Hamm. Das Wettkampfbüro befand sich auf der (wirklich schönen) Anlage der LG Hammer Park. Nachmelden geht reibungslos in Minutenschnelle und während ich noch überlege, wie ich die viel zu lange Zeit bis zum Start rumbringe, läuft mir ein Kollege über den Weg. Und schwups, schon ist es aus mit der Verschleierungstaktik ? direkte Frage, direkte Antwort: ich teile ihm mit, daß ich unter 45' bleiben möchte und sofort danach ist mir bewußt, daß ich sooo sicher nicht war, sie zu erreichen. Leider hatte ich mein Ziel ein wenig zu selbstbewußt vorgetragen, so daß nachträgliches VWGJ nicht mehr möglich war. Na egal, so habe ich jedenfalls die Zeit bis zum Start gut rumgebracht.

Etwa um halb zehn begann ich dann mich einzutraben und probierte dann einen zweiten Trick aus drsl und versuchte, entsprechend Rüdiger's Tip, mich über hundert Meter auf mein WK-Tempo einzustimmen. Bei 04:40/km als 27 Sekunden. Erster Versuch, ich laufe so schnell, wie ich meine über 10k laufen zu können und es kommt etwas bei 22 Sekunden raus. Hmm, nochmal, Fuß vom Gas: 23 Sekunden. Ich probiere das noch ein, zwei mal, brauche aber nie mehr als 24' und komme zu dem Schluß, daß ich vielleicht die falschen Markierungen benutzt habe.

Anschließend trabe ich dann zum Start. Unter Einbeziehung des optischen Eindrucks der Umstehenden betrachte ich die ca. 5 Startreihe angemessen. Direkt neben mir erklärt jemand, er wolle hier erstmals unter 50' laufen. Weiter nach vorn wollte ich allerdings nicht, und die Straße war ja auch recht breit. Mutig die Fotografen, die etwa 20m vor dem Feld knieten und Fotos vom Start machten. Den Startschuß gibt Jürgen Krempin, der Landestrainer Laufen (und der von Ingo Schultz welcher wiederum quasi ein Vereinskollege von mir ist) und es geht los. Sofort schießen Massen von Läufern rechts und links an mir vorbei. Ich sehe die Massen vor mir und denke, das wird nichts mit den 45 heute und merke dann bei km 1, daß ich heute überhaupt kein Tempogefühl habe: 04:04. Schockschwerenot! Sofort nehme ich Tempo raus und nehme die nächste Zwischenzeit nach 04:11. Ich fange an, im Hinterkopf zusammenzurechnen, wieviel Zeit ich auf mein Ziel gut habe, also 45' bisher. Im Anschluß pendeln sich meine Splits so bei 04:20 ein, einen Ausreißer gibt es noch: 04:06 bei km 5, als wir das Stadion passieren und zur zweiten Runde abbiegen: dort steht nämlich die Sambaband. Insgesamt also ein unspektkuläres Rennen, wenn auch für mich auf hohem Niveau. Das Erreichen des Ziels war nie gefährdet. In der zweiten Runde bekomme ich allerdings zweimal ein ?nur noch... m? zugerufen, was den Schluß nahelegt, daß ich einigermaßen fertig aussah. Bei km sechs höre ich einen Helfer sagen, die erste Frau sei gerade vorbeigekommen. Ich verkneife ich mir die Frage, wie weit sie vorraus sei. Über weite Teile des Rennens laufe ich allein, und überhole langsam, wie beim Elefantenrennen auf der Autobahn, einzelne Läufer. Für Heiterkeit am Verpflegungsstand sorge ich, als ich einen Becher Wasser nehme und mir über den Kopf gieße. Meinen Schweinehund, der sich etwas später bei km7 oder so meldet, beruhige ich damit, daß mein Zeitpolster inzwischen dick genug ist, daß ich inzwischen sogar im Fünferschnitt auslaufen könnte und mein trotzdem Ziel erreichen würde. Kurz danach eine Premiere: ich überrunde das Besenrad! Davor zwei Walker (oder Gehpäusler?), weitere Läufer scheine ich aber nicht zu überrunden. Bei km8 wird mir dann langsam bewußt, daß heute VIEL mehr drin ist, bei km 9 wird mir endgültig bewußt, daß heute eine 42er-Zeit drin ist und ich drehe auf. Wie ätzend ist es eigentlich wenn man eigentlich schon da ist, aber noch eine Dreiviertel Stadionrunde laufen muss? Ich biege auf die Bahn ein und höre, wie der Sprecher die erste Frau ankündigt. Ich bin inzwischen auch tatsächlich am Limit. Bei 42:37 stoppe ich meine Uhr, offiziell 42:35. Wahnsinn. Hätte mir jemand diese Zeit vorausgesagt, hätte ich denjenigen für verrückt erklärt. Sobald ich wieder halbwegs bei Sinnen bin, fröne ich der Zielverpflegung und lasse mich auf dem Rasen nieder. Nach anfänglicher Bewölkung war es inzwischen aufgeklart und richtig warm, ich konnte als beruhigt dasitzen ohne befürchten müssen, mir den Tod zu holen. Nach einer guten Viertelstunde ziehe ich die Schuhe aus und beginne mit dem Austraben, just als Rabea und Michael ihre Stadionrunde laufen. Selbst noch im Rennen, fragt mich letzterer, ob ich mein Ziel erreicht habe, was ich bejahe. Später beim Fachsimpeln, auf dem Rasen sitzend, fragt er mich nach meinen Wettkampfplänen und als ich erwähne, daß ich mal 5k rennen möchte, errät er auch mein eigentlich noch geheimes Ziel: Sub20. Seit heute bin ich auch einigermaßen guter Dinge, was das angeht.

Ich schau mir dann noch kurz die anschließende Feier im Vereinsheim an, fahr dann aber doch lieber heim, weil einiges an Renovierarbeiten anstand.

Als Fazit bleibt mir festzustellen, daß dies ein wirklich hervorragend organisierter Lauf war. Ich hoffe doch sehr, daß die Roadrunner der LG Hamme Park sich entschließen, ihn zu wiederholen.


Diese Seite ist zu erreichen unter www.kmspiel.de/?bericht=389


Info Startseite | Regeln | Impressum | Datenschutz

News kmspiel Blog / Newsletter | Mini-Foren | neueste km / Log
Rennen Kalender | 7-Tage-News | Bestenliste | Berichte
Hilfe Handbuch | FAQ | Hilfe-Forum | Hilfeseite