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Bericht
Name des Laufes: | Crosslaufserie der ZHS München mehr zum Lauf: VID26 |
Datum des Laufes: | 30.10.2002 (Wed) |
Ort: | Olympiapark München |
Plz: | D8 |
Homepage: | http://www.zhs-muenchen.de/crosslaufws2002.pdf |
Strecken: | 7,4k |
Beschaffenheit: | meist Asphalt, kurz Kopfsteinpflaster, Rasen und Bahn |
Profil: | sehr hügelig, nur wenige Abschnitte flach |
Wetter: | trocken, Boden feucht, kaum Wind, 10-12°C |
Teilnehmer: | 33 |
Name des Berichtenden: | Guenter Gall (Autor-LID zuordnen: Login und [Edit]) Bericht vom 31.10.2002 (Thu) |
VERANSTALTUNG -------------------- Die Crosslaufserie ist eine der traditionellen Laufveranstaltungen im Münchner Olympiapark und wird von der Zentralen Hochschulsportanlage (ZHS) ausgerichtet. Es finden im Wintersemester 4 Läufe statt, die in ca. vierwöchigem Abstand folgen. Traditionell daran ist, dass ich diese Veranstaltung bereits seit 13 Jahren kenne und das Ganze sicher schon länger existiert. In diesen 13 Jahren hat sich die Strecke nicht verändert und durch die vier Termine im Winter kann eine Teilnahme auch gut zu Trainingszwecken genutzt werden. Irgendwie kultig. Teilnahmeberechtigt ist laut Ausschreibung nur wer Zugang zur ZHS hat (Studenten, Mitarbeiter etc.), aber an den Crosslauf-Mittwochen sind auch Gäste zugelassen, zu denen auch ich inzwischen gehöre. Wer's drauf hat geht nachher noch zum Aerobic -was tun für die Seele. Die Startgebühr beträgt 0 (in Worten Null) EUR, es gibt außer Ergebnislisten -als Aushang und im Web- auch nichts für die Teilnehmer. Als Sieger gilt, wer bei mindestens drei Teilnahmen die beste Einzelzeit erreicht hat, dafür gibt es dann eine Urkunde. Obwohl der Großteil des Untergrundes asphaltiert ist, kann der Lauf schon als Crosslauf durchgehen, denn gerade im Januar und Februar ist die Strecke meist schneebedeckt und auch eisig, dazu kommen Dunkelheit (der Olympiapark ist nachts nur für romantische Fußgänger ausreichend beleuchtet), Kälte und das sehr hügelige Olympiagelände mit zwei "Bergüberschreitungen". Start und Ziel ist auf der Laufbahn des ZHS-Stadions, wer 2001 in München den Marathon finishte kennt diese. Die Strecke ist mit einer "white line" gut gekennzeichnet aber nicht speziell abgesperrt, was auch nicht nötig ist, da Autos im Park eher selten sind. Schwierig wird es nur, wenn der Lauf zeitlich mit einem Howard Carpendale Konzert kollidiert, da der Weg vom Parkplatz zur Olympiahalle auf der Strecke verläuft -war diesmal aber nicht der Fall. Hinterher gibt's immer Tee aus dem Feldkessel, das war's. Umkleiden stehen in der ZHS-Anlage ausreichend zur Verfügung, die Duschen sind heiß. WARMUP -------------------- Die Startzeit Mittwoch um 19:00 Uhr führt bei einem berufstätigen Menschen wie mir zu leichter Hektik. Ich wohne in München aber so günstig, dass ich die ZHS in ca. 25 Minuten laufend erreichen kann. Das wird, trotz kleinem Rucksack, zum Aufwärmen genützt und dabei gleich noch ein Stück der Strecke angetestet. In der ZHS angekommen schreibt man sich in eine Liste ein, nimmt die entsprechende Startnummer (so Teile zum Umbinden, wie in der Schule), fertig ist die Anmeldung. Man trifft immer wieder eine paar Bekannte, hält den üblichen Smalltalk und macht noch ein paar Aufwärmübungen auf der Laufbahn. Nachdem der letzte Teilnehmer anwesend ist -"wenn du da bist, können wir ja anfangen"- geht es auch schon zur Startlinie. Die Einteilung in Startblöcke ist bei 30-40 Teilnehmern nicht nötig, eine Chipmessung nicht im Einsatz. Die Zeitnahme erfolgt in der Reihenfolge des Einlaufes und wird von den beiden betreuenden Hochschullehrern protokolliert, familiär fast. DAS RENNEN -------------------- Heute dürfte meine zehnte Teilnahme sein, man kann also nicht sagen, dass mir die Strecke unbekannt sei. Dazu kommt, dass die verschiedenen Abschnitte auch oft im Training gelaufen werden. Aufgrund der guten äusseren Bedingungen ist die Zielsetzung entsprechend: neue persönliche Bestzeit, aber diesmal bitte hintenraus zulegen und vorsichtig angehen. Soweit die Theorie. Nach dem Startschuss überkommt mich doch eine gewisse Euphorie, da dies mein erstes vernünftiges Rennen nach dem letzten Marathon im Mai ist. Erstmal geht es 300 Meter auf der Bahn und dann über Rasen aus dem ZHS-Gelände raus in den Olympiapark. Die Führenden haben schon 30 Meter Vorsprung, lass sie ziehen. Es geht in die erste Steigung und der Puls schießt sofort in die Höhe -ich habe doch gesagt "langsam angehen". Gemäßigt ansteigend verläuft der Weg Richtung Olympiastadion, man überquert auf einer Brücke den Mittleren Ring und läuft in "drei Wellen" am Olympiastadion vorbei. Bis jetzt geht es mir ganz gut, ich konnte meinen Puls einigermaßen beruhigen und bei 175 "stabilisieren" (HFmax 185). Aber der Hammer kommt ja erst, eine Steigung über ca. 400 m hinauf auf den ersten Absatz des Olympiaberges. Oben angekommen geht es links weg, steil bergab auf einen Kopfsteinpflasterweg mit 2 engen Kehren, in der ersten hätte es mich im Januar bei Glatteis fast ins Gebüsch gedreht. Heute geht alles gut. Unten angekommen verläuft die Strecke entlang des Olympiasees, mit 700 Metern das längste und ausser Start und Ziel einzige Flachstück. Wir sind auf der anderen Seite des Berges angekommen, das Tempo war im Flachen sehr hoch, vielleicht zu hoch, ich laufe in einer Gruppe mit vier Leuten. Hoffentlich komme ich gut zurück über den Berg. Es geht diesmal über eine längere Steigung, ca. 700 Meter hinauf, ich habe Bauchweh, bei den Bergintervallen beginne ich normalerweise jetzt zu traben, ich muss mich zwingen weiterzulaufen. Von hier aus folgt die Strecke dem Weg den wir schon gelaufen sind - nur in umgekehrter Richtung. Also erstmal bergab, zurück über die "drei Wellen" und den "Ring" in Richtung ZHS. Das Gefälle am Berg nehme ich als Anlauf für die nächste Steigung. Dadurch, dass es heute trocken ist kann ich das Tempo noch mal erhöhen, die Gruppe zieht sich etwas auseinander. Ich denke darüber nach den vor mir zu überholen, lasse es aber, da zum Bauchweh noch leichtes Seitenstechen kommt. Dann kann ich der Gruppe doch nicht mehr folgen, das ist wohl der Substanzverlust wegen der Erkältung der letzten Woche. In dieser Formation laufen wir auch den kleinen Hang zum Tor der ZHS hinunter. Über das kurze Rasenstück geht es auf die Bahn, ich werd enoch von einem Läufer überholt und hänge mich dran, was nicht ganz klappt. Ausgangs der Kurve sind es noch ca. 50 Meter zum Ziel. Ich habe zwar sofort die Stoppuhr gedrückt, kann aber erst 15 Sekunden später draufschauen: 29:16 min, neue persönliche Bestzeit, um über 30 Sekunden verbessert. Maximale HF im Rennen: 184, und sonst kaum unter 175. Ich dürfte so um Platz 12 ins Ziel gelaufen sein. COOLDOWN -------------------- Im Ziel gibt es den bereits erwähnten Tee, die Atemwolken der Läufer werden langsam kleiner, ich kann mich etwas erholen. Ein paar Minuten später kommen meine Bekannten ins Ziel. Ein kurzer Blick auf das Protokoll des Zieleinlaufes, Siegerzeit heute: 25:56 min. Ich ziehe mich um und schaue, dass ich nach Hause komme. Rucksack auf und ca. 4 km lockeres Auslaufen, ich freue mich auf eine warme Dusche und Pasta. _Doch_ kein Aerobic mehr heute, vielleicht das nächste mal, wenn ich das hier wirklich als Test sehe. Soweit die Theorie... FAZIT -------------------- Es bleibt die Frage, ob die neue Bestzeit durch die milde Witterung oder meine gute Verfassung bedingt hat. Am Besten werde ich das wohl in einem 10 km Lauf im November testen können. Die Crosslaufserie kann nur jedem empfohlen werden, der in München wohnt oder arbeitet. Der Olympiapark ist gut zu erreichen und die Veranstaltung durch die Einfachheit und Routine gut organisiert. Gerhard, wie wär's? |