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Bericht

Name des Laufes:2. Kuppinger Mondfängerlauf
mehr zum Lauf: VID12323
Datum des Laufes:9.10.2010 (Sat)
Ort:Kuppingen
Plz:D7
Homepage:www.schoenbuch-cup.de / tsvkuppingen.de
Strecken:10k, 5k, Schüler
Beschaffenheit:drei Runden
Profil:wellig, bergauf(700m)-bergab(1400m)-bergauf (1200m)
Wetter:kühl, trocken, Start in Dämmerung
Teilnehmer:450 (10k)
Name des Berichtenden: ja0taggart LID9678
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Bericht vom 10.10.2010 (Sun)
VOR DEM START ZUM SCHÖNBUCHCUP-FINALE
5 Minuten vor dem Start bricht das Durcheinander aus. Wie im Vorjahr merkt ein Drittel der Starter sehr spät, dass der Start nicht am Bogen beim Zieldurchlauf, sondern etwa 100m die Zielgerade hinunter am Startbogen stattfindet. Nun strömen sie zurück, bleiben aber im schon bereitstehenden Starterfeld stecken. Damit stehen die, die vorn starten wollten, plötzlich 10 Reihen weiter hinten. Im Starterfeld haben sich auch die Jedermann-Laufgruppen für nur zwei Runden eingeordnet - die Cupläufer starten für drei Runden. Unter diesen Jedermännern und -frauen lassen sich die Gruppen ausmachen, die im Vorjahr durch komplette Streckenblockierungen auf sich aufmerksam machten, weil sie langsam und nebeneinander liefen.
Plötzlich schwebt ein Rettungshubschrauber ein, und landet etwa 200m hinter dem Ziel auf der Strecke. Da gibt es einen medizinischen Notfall.

ERSTER STARTVERSUCH
Ohne Startschuss setzt sich um 19 Uhr das Läuferfeld zögerlich in Gang. Verwirrung allenthalben. Aber es ist kein scharfer Start. Die Spitzenläufer haben Nachricht von einer Startverzögerung bekommen und wollten sich warm halten. Als sie losliefen folgte die Masse. Die Strecke ist aber noch vom Hubschrauber blockiert. Gastorganisator Axel Stahl gelingt es das Läuferfeld nach 100m aufzuhalten. Die Verwirrung steigert sich, da die Läufer, die kaum oder nichts mitbekommen haben immer noch im Laufschritt auf die Strecke strömen wollen. Axel trifft die Entscheidungen zur Beruhigung der Lage. Erstens wird der Start zum Zielbogen verschoben. Die Läuferneugier nach den Vorgängen am Hubschrauber wird besänftigt - da ist wohl jemand umgekippt, hat aber nicht mit dem Lauf zu tun. Der Start erfolgt wie üblich mit Startschuss.

ZWEITER STARTVERSUCH
Der Hubschrauber hebt ab. Zwei Minuten später sind die Cup-Favoriten in der ersten Reihe versammelt. Der Start erfolgt.
Mit der Startverschiebung fehlt ein Teil des Startanstiegs. Entsprechend wenig Zeit und Platz bleibt bis zur ersten engen Kurve. Doch es reicht. Die Drängelei hält sich in Grenzen.

KM1
Ich nehme den langen Weg über linke Außenbahn. Da ist etwas Platz, um den verlorenen Raum vom Start wieder etwas gut zu machen.
Nach dem schlechten Lauf der Vorwoche beim Köln-Marathon mit dem Einbruch bei km25, habe ich mir eigentlich nicht viel vorgenommen. Ich schaue mal, wie schnell ich ins Rennen komme.
Die erste Linkskurve ist eng. Der Übergang vom Asphalt auf den Feldweg ist geschottert. Ein Unachtsamer kann da in Schwierigkeiten kommen. Aber im Restlicht des Tages und den Scheinwerfern der Feuerwehr gibt es keine Probleme. Auf dem engeren Feldweg drängen wir schnelleren Läufer an den schnelleren Startern vorbei. Das geschieht teilweise wieder auf dem längeren Umweg neben dem rechten Streckenrand.
Nun beginnt der Bergab-Abschnitt.

KM2
Nach der Links-Spitzkehre geht es zurück nach Kuppingen. Wir nehmen nun richtig Tempo auf. In den nächsten zwei Rechtskurven muss ich auf die Randsteine des Bürgersteigs achten. Je mehr man versucht die Kurven zu schneiden, desto gefährlicher werden die Randsteine. Im schwindenden Licht wird das noch schwieriger.
Dafür nimmt die Stimmung bei den Zuschauern an Fahrt auf. Lampions, Lichtspiele, Taschenlampen, Fackeln, Grillfeuer, Leuchtstäbe, Blitzlichter, Straßenbeleuchtung - es gibt viele Lichtquellen, die die einbrechende Nacht immer weniger erhellen können. Ich bin auf die geschossenen Fotos gespannt.
Im nächsten Wohnviertel steht beim ursprünglichen 2km-Schild eine Großbildleinwand. Darauf werden ein Echtzeitbild und die Laufzeit angezeigt. Es ist interessant und verwirrend, sich selbst beim Laufen zu sehen. Ich bin hier bei 6:40 Minuten durch.

KM3
Die nächste 90-Grad-Linkskurve ist durch Feuerschalen innen und außen markiert. Es empfiehlt sich nicht, darüber abzukürzen. Dabei wäre dies hilfreich, um den Schwung in das folgende Bergaufstück mitzunehmen. Zuerst geht es steier bergauf. Nach 100m lässt die Steigung nach. Wir biegen auf die B296 ein. Es geht weiter aufwärts - kaum sichtbar, aber spürbar.
Ich habe einen Laufpartner gefunden, ab den ich mich hängen kann. Ich weiten Kurven geht es in Richtung Kirche. Kurz davor kommt eine engere 90-Grad-Linkskurve. Die sollte man nicht zu sehr schneiden, denn hinter ihr steht für den Läufer blind ein Verkehrsschild in der Einflugschneise.
Die Strecke windet sich nun in vielen kleinen Richtungsänderungen durch das Kirchenviertel aufwärts zurück zum Zielbereich.

KM4
Die Streckenführung ist anders als im Vorjahr. Wegen einer Baustelle hinter der Kirche, geht es nicht den harten Stieg hinauf, sondern den etwas gemäßigteren Umweg. Ich hänge an meinem Begleiter dran. Als wir auf die Zielgeraden einbiegen wechseln wir ein paar Worte: \"Auch 10 Kilometer.\" \"Ja.\" \"Welche Zeit\" \"Mal seh´n\" (dann ein paar Worte über Köln, Erschöpfung und vielleicht 42 Minuten) \"Dafür bist Du ziemlich flott.\"
Beim Ziel gehen wir zum ersten Mal in 13:10 Minuten durch. Danach gibt es den Wasserstand, wo ich einen angereichten Becher nehme. Mein Laufbegleiter kommt nicht ganz so schnell durch. Ich drohe ihn zu verlieren. Deshalb lasse ich etwas aus und versuche auf ihn zu warten.

KM5
Die Warterei zieht sich und ist letztlich nicht von Erfolg gekrönt. Als ich das Bergabstück erreiche habe ich meine Begleiter verloren. Sein Schatten holt mich zwar im Schein der Straßenbeleuchtung immer wieder ein. Doch wird der Abstand zwischen uns immer größer.
Ab nun wird es zum Laufen im Tunnel. Der Läufer hört und sieht den Zuschauer, erkennt ihn im Dunkeln aber nicht mehr. Dem Zuschauer geht es ähnlich. Im Endeffekt feuert der Zuschauer jeden Läufer an - eine herrliche Stimmung. Eigentlich fehlt nur der Namensgeber - der Mond.

KM6
Langsam tanke ich mich an einigen Gegner vorbei. Ich fühle mich ganz okay und traue mir ein leichte Tempoverschärfung zu. Die Großbildleinwand zeigt mir 19:55 Minuten. Mittlerweile habe ich mir im Kopf einen Plan B zugelegt. Dieser geht auf eine Zielzeit von 40 Minuten - also Bestzeitkurs. Dazu muss ich weiter jede Runde in 13 Minuten laufen. Mal sehen, ob das mit einem kaum verdauten Hitzemarathon in den Knochen klappt.
Das Bergaufstück beginnt wieder. Ich habe einen Agenda2020-Läufer eingeholt. Eigentlich könnte der mich den Berg raufziehen. Dafür ist er jedoch ein klitzekleines bisschen zu langsam.

KM7
Nach dem Agenda2020-Läufer wende ich mich dem nächsten Vordermann zu. Den 10-Meter-Abstand schließe ich nur ganz langsam. 200m vor dem Kirchenviertel habe ich ihn. Er bemerkt mich - und weicht nach rechts aus. Will er die nächste Linkskurve anschneiden? Ich lasse etwas Platz. Mein Vordermann zieht nach links - und dann wieder nach rechts. Was soll das? Nun gibt er etwas Gas und entwischt mir wieder. Pech für ihn, dass nun eine enge Rechtskurve mit nachfolgendem kleinem Anstieg ihm sein Tempo wieder nimmt. Ich dagegen fliege durch die Kurve und bin plötzlich neben ihm. Er hält sofort dagegen. Wir streben Seite an Seite auf die Zielgeraden zu. Plötzlich ist er weg. Die vielen kleinen Kurven lassen mich schneller den Schwung besser mitnehmen und besser vorankommen als ihn.
Noch schneller als ich sind zwei Junior-Läufer. Die stürmen rechts von mir bereits ins Ziel. Ich laufe bei 26:40 Minuten zum letzten Mal durch. Noch ein Becher Wasser, und dann auf zur letzten Runde.

KM8
Vor mir ist nun eine große Lücke. Die wird rasch kleiner. Doch das, was ich da einhole, ist das Besenfahrrad. Es treibt die letzten Läufer vor sich her. Noch sind es nur Einzelne. Davor verstecken sich weitere Läufer, die sich in meiner Runde befinden.
Ein Zuschauer ruft: \"45, 46, ...\" Er hat offenbar im Dunkeln den Durchblick und ruft den Läufern ihre Position zu. Ich lausche auf \"47\", doch ich höre es nicht. Ist hinter mir die Lücke schon so groß?
Wieder rücken vor mir einige Läufer näher. Sind es Gleichschnelle oder Überrundete?

KM9
Das letzte Kilometerschild konnte ich in der Dunkelheit kaum noch erkennen. Ich erreiche meinen Vordermann. Er befindet sich wirklich in der gleichen Runde wie ich. Noch immer fühle ich mich okay. Es läuft fast umgekehrt zu Köln. Da war es warm, ich startete schnell und endete langsam. Hier ist es kühl, ich begann langsam und fühle mich so, als könnte ich immer schneller.
Ich nehme Kurs auf den nächsten Vordermann - ah, ein Überrundeter. Dann endlich wieder einer in meiner Runde. Ich lasse meinen Beinen freien Lauf und rücke an ihn heran. Dafür müssen wir noch durch eine langsamere Gruppe durch.
Die passierte Großbildleinwand zeigt 33:20 Minuten. Hm, dass mit 40 Minuten wird knapp. Mein Vordermann, den ich gerade erreicht hatte, beschleunigt und nutzt die letzten Meter bergab, sich wieder etwas Vorsprung zu verschaffen.

KM10
Der Schlussanstieg beginnt. Meinen Vorläufer und mir stellen sich ein paar zu Überrundende ich den Weg. Er geht nach links, ich durch den Schwung getragen nach rechts. Wie weiland Häkkinen und Schumacher an Zonta in Spa, fliegen wir an der Frauengruppe vorbei. Auf der Bundesstraße lasse ich ihn dann auch stehen.
Nun wird es ein Lauf wie durch Slalomstangen. Ich treffe nur noch zu Überrundende. Ich fordere im Vorbeilaufen das letzte Stimmungsnest zu mehr Stimmung an - mit kleinem Erfolg. Dann entdecke ich 10-15m vor mir den letzten Gleichrundigen, den ich vielleicht noch bekommen könnte.
Es wird auch Zeit für den Schlussspurt. Na, es wird eher ein längerer Abschnitt mit mehr Einsatz, als eine erfolgreiche Beschleunigung. Ich komme etwas näher an den Vordermann, aber er ist schnell. Ich komme auch kaum näher, als es zum letzten Mal durch das Kirchenviertel geht. Den bekomme ich nicht mehr. Ich biege auf die Zielgerade ein - und habe ihn dann doch kaum zwei Schritte vor mir. Aber schneller geht es bei mir nicht mehr, bei ihm auch nicht. Wir erreichen zeitgleich das Ziel, und ich lasse ihm den Vortritt.

ZIEL
39:58 Minuten zeigt die Uhr. Bestzeit! Und unter 40 Minuten - toll. Aber der Hammer ich die Altersklassenplatzierung - Vierter! Das sieht fast so aus, als hätte ich da nachgeholfen oder eine Abkürzung gefunden. Dabei ist es einfach die Strecke (wellig, kurvig), die Tageszeit (19Uhr) und die Temperatur (kühl), die mir taugen. Aber komisch lesen sich meine Cup-2010-Plätze der Läufer in Sindelfingen (gut), Holzgerlingen (gut), Böblingen (mäßig), Aidlingen (schlecht), Dagersheim (gut), Kuppingen (glänzend) so: 10-9-13-10-12-4. Damit drängt der einzige Schrottlauf meiner Serie einen guten Lauf als Streichergebnis aus der Wertung. Insgesamt bleibe ich aber Platz 6 in der Gesamtwertung meiner Altersklasse.

FAZIT
Kuppingen laufen bei Dämmerung und Nacht war toll. Organisation war anfangs etwas chaotisch, dann teilweise spontan, aber durchgehend gut. Der Mondfängerlauf passt klasse ich die Schönbuchcup-Laufserie.
Die Ergebnisse sind gemacht. Der Abschluss ist wie immer im November mit der Siegerehrung in Böblingen. Hoffentlich leidet die nicht wieder so unter der Raff- und Fressgier der Teilnehmer wie im letzten Jahr ...


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