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04.05.2024, der 6. Tag der KW 18

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Bericht

Name des Laufes:Volklauf St. Vit
mehr zum Lauf: VID12578
Datum des Laufes:4.9.2010 (Sat)
Ort:St. Vit (Rheda-Wiedenbrück)
Plz:D3
Homepage:www.laufenundgutestun.de
Strecken:5k, 10k
Beschaffenheit:Straße und Waldwege
Profil:Flach
Wetter:Sonnig, 17 - 18°C
Teilnehmer:400
Name des Berichtenden: Wernher LID2352
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Bericht vom 5.9.2010 (Sun)
Mein Bruder Wolfgang lud mich 3 Tage vorher zu diesem Lauf ein; ich wollte zunächst nicht und habe mich erst am Veranstaltungstag doch spontan entschlossen. So hatte ich mir fest vorgenommen, heute endlich mal Wolfgang zu schlagen. Taktik: Hartnäckig und stur hinterherlaufen und auf der Zielgraden überholen.
Ich war natürlich mangels Vorbereitung nicht gerade in Topform und außerdem wieder mal ein paar KG schwerer als noch kurz zuvor ... Nach dem Start merkte ich gleich, dass es schwer wird. Ich folgte Wolfgang mit 5 m Abstand, aber sein Laufen sah so locker aus wie Rekom-Joggen, während ich mich schon wie beim Am-Anschlag-Sprinten fühlte.
Zuerst ging es durchs Dorf, die Leute machten eine super Stimmung: Trommlergruppe, Band, Cheerleader - alles da. Die Strecke besteht aus 5 Runden á 2 km, die erste Hälfte der Runde führt durch die Dorfstraßen, danach läuft man einen Kilometer durch den Wald und dann wieder in den Start-Ziel-Bereich am Feuerwehrzentrum.
Nachdem sich mein Körper einigermaßen an die Belastung gewöhnt hatte - mein Puls war von Anfang an über 170 (pers. Max-Puls von ca. 188) - ging es doch einigermaßen gut, dem großen Bruder auf den Fersen zu bleiben. Nur, ob ich dieses Tempo 10 km durchstehen würde?
Es gab keine KM-Schilder, aber beim 5-maligen Zieldurchlauf waren es je genau 2 km und unterwegs konnte man sich auch noch die Stelle merken, wo die Hälfte der 2-Km Zeit um war.
Die erste Runde liefen wir in 9:19, was eine Zielzeit von 46:35 ergeben hätte. Ganz ordentlich - ich würde zwar mal gern meine PB von 45:58 knacken, aber für heute wäre ich erstens froh, bei 47-48 anzukommen und zweitens, mit Wolfgang mithalten zu können, der eine Woche vorher einen Halbmarathon in 1:43 gelaufen war (und schon mal Marathon in 2:59 gelaufen ist).
Mein Rivale lief nicht ganz gleichmäßig - im Wald etwas langsamer, sodass ich fast versucht war, vorbeizuziehen - und wenn es dann in die Stimmungsdusche im Dorf ging, beschleunigte er. Da fiel es mir schwer, dranzubleiben, aber mit ganzer Konzentration ging es irgendwie. Beim Puls machte der Unterschied aber nicht viel aus, er ging bei Wolfgangs Tempoattacken auf 177 und im Wald auf 174.
Nach 5 km fühlte ich mich aber auf einem Abschnitt, wo die tiefstehende Sonne blendete, doch so elend, dass ich abreißen lassen musste. Ich dachte schon \"alles egal\" und erwog einfach gemütlich weiterzujoggen. Als mich eine Läuferin überholte, die uns am Anfang schon einige Zeit begleitet hatte, dann aber - wohl nur ein klein wenig - zurückgefallen war, schöpfte ich neue Motivation. Durch die kleine Verschnaufpause - Puls auf 170 runter - gings mir besser und ich hing mich ran. Sie lief nur einen kleinen Tucken langsamer als Wolfang, aber das Tempo passte exakt (mein Puls jetzt konstant 174) und nun war sie die Rivalin. Auch Wolfgang blieb immer noch auf etwa 50 m in Sichtweite - ohne sich weiter entfernen. Hatte ich doch noch eine Chance?
Auf der letzten Runde schöpfte ich Hoffnung, doch noch an Bruderherz ranzukommen. (Von den Durchgangszeiten habe ich keine Ahnung - noch nie hab ich bei enem WK so wenig auf die Uhr geschaut - mein Ziel war je nicht zeitlicher, sondern persönlicher Natur ...) Ich zog das Tempo an und hätte beinahe geschafft, die neue Rivalin abzuhängen. Aber die war wohl sehr ehrgeizig und setzte ihrerseits im Waldstück zum Endspurt an. Na gut - ich lasse mich gerne ziehen und der Abstand zu Wolfgang verringert sich allmählich. Jetzt war ich auf ca. 25-30m rangekommen. Habe ich noch die Kraft zum verschärften Schlusssprint? Die Beine würdens machen, aber der Rest des Körpers kann nicht: Wenn ich das Tempo anziehe, kriege ich einen Brechreiz. Da ist eine Schwelle, eine dicke Blockade, das Tempo geht da nicht drüber. Mehrmals versuche ich schneller zu laufen, muss aber immer wieder aufgeben und entschleunigen. Fast wie ein taktisches Rennen mit Tempoverschärfungen ... leider fehlt der letzte Drive. 200 Meter vorm Ziel gebe ich es auf; Wolfgang ist noch schneller geworden. 18 Sekunden vor mir (etwa 65 Meter) läuft er durchs Ziel.
Auf dem Zielgelände versuchs ich mit dem Hase-und-Igel-Trick: Schlage einen Bogen und gehe Wolfgang von vorn entgegen: Hallo - ich bin schon da! Aber leider führt kein Weg an der Realität vorbei. Ich habs wieder nicht geschafft. Aber irgendwann kommt der Tag ...


Diese Seite ist zu erreichen unter www.kmspiel.de/?bericht=2514


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