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04.05.2024, der 6. Tag der KW 18

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Bericht

Name des Laufes:16. Aidlinger Cross Festival
mehr zum Lauf: VID12321
Datum des Laufes:1.8.2010 (Sun)
Ort:Aidlingen
Plz:D7
Homepage:www.schoenbuch-cup.de / www.multisportsnetwork.com
Strecken:10k, 5k, Schüler
Beschaffenheit:Asphalt 25%, Schotterweg 10%, Wald-/Feldweg 50%, Wiese 15%
Profil:200 Hm, 2mal zwei Anstiege (65m auf 1,4km, 25m auf 0,3km)
Wetter:sonnig, 22°C - Tendenz steigend
Teilnehmer:350
Name des Berichtenden:Rico Auerswald
(Autor-LID zuordnen: Login und [Edit])

Bericht vom 2.8.2010 (Mon)
"Ideales Laufwetter!", sagt der Streckensprecher. Wann werden sie es lernen, dass pralle Sonne und Temperaturen jenseits der 22°C Marke, alles andere als ideal fürs Laufen sind.
300 LäuferInnen und vielleicht 30 Jedermänner und -frauen mach sich auf den Weg um Punkt 10Uhr.

KM 1
Es fängt leicht an. 300m Einrollen auf ebener Straße zum Einsortieren im Läuferfeld. In der ersten Rechtskurve knallt es dann doch. Einer meiner Hintermänner räumt frontal das Parkplatzschild ab. Flüche und der eine oder andere Schmerzenslaut bleibt zurück.
Nun geht es hinab. Doch bei KM 0,7 ist Schluss mit lustig. Der erste Anstieg beginnt. Gleichmäßig mit sechs Streigungsprozenten quälen wir uns hoch. Noch sind wir frisch. Die Aussicht auf baldige Erfrischung durch Getränke und Erleichterung durch leichtere Topographie lässt mich die Quälerei ertragen.

KM 2
Der Untergrund wechselt von Asphalt auf Feldweg. Es geht weiterhin leicht bergauf. Wechselweise begleiten Schatten und Sonne uns Läufer. Ich bin vom Vortag noch und von den bisherigen Anstrengungen schon gezeichnet. Ich habe dummerweise am Vortag einen flotten 15er Lauf eingebaut. Nun habe ich schwere Beine.
Der Untergrund wechselt auf Wiesenboden, etwas Erleichterung gegenüber dem Schotter von gerade eben. Dann sind wir oben auf dem Venusberg.

KM 3
Es geht ebenerdig dahin zu Getränkestelle. D.h. da sollte eine Getränkestelle sein, ist sie aber nicht! Schlechtgelaut gehe ich in das Bergabstück.
Schatten auf frisch geschottertem Waldweg, dazu immer steiler mit bis zu 7 Prozent bergab, da nehmen wir richtig Tempo auf. Dann geht es auf Wald- und Feldwegen zurück über drei kleinere Wellen.
Ich lege einen kleineren Gang ein, als ich den Kilometer-Split von meiner Uhr ablese.

KM 4
Ich laufe besonnener, aber kaum langsamer. Ich mache mir deswegen Sorgen. Mit den schweren Beinen komme ich bestimmt nicht die nächsten Anstiege hoch.
Meine Vorderleute rücken von mir ab, ein paar Hintermänner überholen mich. Dennoch wieder einen sub4-Kilometer. Warum so schnell hier auf der schweren Strecke und nicht auf der leichteren in Böblingen vor Wochenfrist?

KM 5
Da vorn noch die Rechtskurve, dann kommt der Horror. Wir treten aus dem bewaldeten Abschnitt heraus, vor uns erstmal der Abstieg mit 18 Prozent. Glücklicherweise ist es trocken und es besteht keine Rutschgefahr auf diesem Wiesenhang. Dann über den Weg im Tal, und nun wieder mit 12 Prozent und mehr rauf. Der Berg ist gesäumt mit Zuschauern. Diese 30 Höhenmeter nehmen kein Ende. Die ersten verfallen ins Gehen, ich noch nicht, obwohl mir der Schweiß in Strömen von der Mütze fließt. Der grasige Untergrund zieht zusätzliche Körner aus den Muskeln.
Die erste Runde ist geschafft. 21:20 Minuten, ich muss wahnsinnig sein.

KM 6
Getränke - endlich! - dazu einen Schwamm. Weiter geht es über die Wiesen. Dann schwenken wir auf den au der ersten Runde bekannten Bergab-Kurs ein.
Ich habe zwei Vorläufer und halte mich an den Stärkeren. Im Anstieg verlieren wir den Schwächeren. Seite an Seite laufen wir in deutlich gebremsten Tempo den Berg rauf.
Und dann verlieren sie mich!

KM 7
Zum ersten Mal seit dem 09.05.09 gewinnt der innere Schweinehund. Die Hitze, die Müdigkeit in den Beinen. Ich gehe ein paar Schritte und nehme mit 30 Sekunden Rückstand den Lauf wieder auf. Ich ernte ein paar böse Blicke, als ich mich wieder auf die Überholspur begebe und an Mitläufern vorbeiziehe, die mich gerade passierten.
Ich habe meine Pulsuhr gestoppt. Ab nun gibt es keine Splitzeiten mehr. Das gab es noch nie, nicht in Stuttgart, Holzgerlingen, Grafenau oder Mannheim - den anderen Orten der Schweinehund-Triumphe.

KM 8
Überraschung! In den letzten 25 Minuten ist hier ein Getränkestand am Waldesrand gewachsen. Aber der Helfer ist allein auf verlorenem Posten, als er jedem Läufer einen Becher zu reichen will. (Übringens: Könnten die Organisatoren bitte mal bei Steffny nachlesen. Wir Läufer sind in der Lage, die Becher selbst zu greifen. Bei Steffny steht auch, sie das optimal geht. Mein Vordermann hat Steffny auch nicht gelesen und hat nach der Übergabe einen leeren Becher.)
Das Ganze hilft mir jetzt auch nicht mehr. Ich quäle mich weiter heimwärts.

KM 9
Obwohl ich nun langsamer unterwegs bin, so etwa fünf Minuten pro Kilometer, kommt von hinten kein weiterer Läufer vorbei. Was ist los? Auch die Mitläufer, deren Hacken ich vor einer Woche betrachten durfte, können die Lücke zu mir nicht schließen. Dabei ist mein Akku nun entgültig leer.

KM 10
Dann also noch mal das Alpe d'Huez von Aidlingen. Zuerst kommt mir immer die Parallele zu diesen Tour-Anstieg in den Kopf. Dann denke ich an den Song "From a Distance" von Bette Midler. Von sieht der Berg beherrschbar aus, doch dann stehst du davor. Und wer ihn einmal gelaufen ist, empfindet nur noch wenig Freude an der Aussicht, dies ein zweites Mal tun zu dürfen. Der Erfolg wartet leider erst oben.
Ich laufe bis ran. Dann geht es auf Schusters Rappen hoch, also im flotten Wanderschritt. Schon das ist für mich eine riesige Anstrengung. Weitere 30 Sekunden kostet mich diese Gehpause.
Oben trabe ich ein letztes Mal an. Ich bleibe knapp unter 46 Minuten. Die zwei Pausen kosten mich etwa 10 Plätze insgesamt und drei Plätze in meiner AK. Schuld bin ich selbst. Der Start war zu flott und die Vorbelastung zu groß.

Im Ziel gibt es reichlich Getränke - Wasser und Iso -, Obst - Banane und Melone -, sowie Schwämme.
Allerdings ist Achtung geboten, denn das Obst ist nicht nur von Läufern, sondern auch von Wespen umlagert. Die feucht-süße Mischung zieht auch Bremsen aus dem Landwirtschaftlichen Umfeld an.

Zeitnahme und Siegerehrung funktioniert schnell und planmäßig. Mittlerweile läuft das Grillfest schon auf Hochtouren.
Aidlingen ist die kleinste Station im Schönbuch-Cup. Für mich ist es nach Holzgerlingen die schönste - weil gut, kompakt und mit Unterstützung der Gemeinde gemacht.

Dank der Feriensituation darf ich mich sechs Wochen über Platz 2 in der Zwischenwertung meiner AK freuen.


Diese Seite ist zu erreichen unter www.kmspiel.de/?bericht=2510


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