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Bericht

Name des Laufes:Rom - Marathon
mehr zum Lauf: VID9577
Datum des Laufes:22.3.2009 (Sun)
Ort:Rom
Plz:I
Homepage:www.maratonadiroma.it
Strecken:MA
Beschaffenheit:Strasse, auch Kopfsteinpflaster
Profil:Flach
Wetter:Perfekt
Teilnehmer:11.000 Gesamt (m+w)
Name des Berichtenden: Grunzkönig LID8965
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Bericht vom 16.2.2010 (Tue)
15. Maratona di Roma am 22.03.2009
Der Marathon in Rom war super gut, hat viel Spass gemacht. Meine Nettozeit (Realtime) ist 2:59:05. Platz 245 von 11008 Gesamt. Ein neuer Teilnehmerrekord für Rom. Und der kenianische Sieger hat mit 2:07:17 auch den Streckenrekord verbessert.

Die Strecke besteht zu einem grossen Teil aus Kopfsteinpflaster (das gibt es fast überall in Rom), ist hauptsächlich flach, hat aber auch ein paar Wellen bzw. Hügel. Das Wetter war super. Sonnig aber nicht zu heiss. Dafür teilweise recht windig.

Der Zugang zu den 4 Startblöcken war sehr gut gemacht und auch gut kontrolliert. Die Italiener können doch organisieren! Ich war im Startblock B und bin im Gedrängel nicht ganz an die 3:00 Pacemaker mit den gelben Ballons herangekommen. Ich blieb etwa 10 m dahinter im Pulk stehen. Nach vielen Begrüssungsworten in Italienisch und Englisch wurden die Eliteläufer vorgestellt. Viele Kenianer und Äthiopier. Dann mit Startnummer F1 aus Italien Anna Incerti. Auf einmal ein riesiges Gebrüll von allen Seiten und eine Minute “Anna Anna” Sprechchöre. Wie im Fussballstadion, hatte ich noch nie erlebt. Das sind die temperamentvollen Italiener. In Deutschland beim Marathon undenkbar, in Köln wurde Sabrina Mockenhaupt eher verhalten begrüsst.
Anna Incerti wurde übrigens in 2:29 fünfte Frau, hinter Läuferinnen aus Äthiopien, Ukraine und Kenia. Von den schnellen italienischen Männern (Baldini, Di Cecco, Bourifa,...) war kein einziger am Start, die ersten 20 Männer im Ziel waren alle aus Kenia oder Äthiopien.

Dann der Start auf der grossen Via dei Fori Imperiali. Diese verbindet das Colosseum mit dem Piazza Venezia (riesiger Platz mit dem Kalksteinmonstrum “Monumento a Vittorio Emanuelle II” drauf). Viel Gedrängel, besonders in den Kurven, und ich sah die gelben Luftballons vor mir enteilen. Nach etwa einem Kilometer hatte ich endlich mehr Platz und konnte mit dem Überholen anfangen. Ich brauchte zwei Kilometer um die 3:00 Pacemaker (4 Stück!) einzuholen und mich einzureihen. Doch nach etwa 7 km hatte ich die Nase voll von der Gruppe. Diese war mir zu gross und zu eng, in den Kurven Geschubse, ich bin einmal gestolpert. Auf einem breiteren Stück habe ich die Pacemaker überholt und bin dann davor gelaufen. Das war viel besser. Hier habe ich eine kleine Gruppe mit konstantem Tempo gefunden.

Ein Grossteil der Strecke verläuft entlang dem Fluss Tiber (Fiume Tevere), der insgesamt vier mal ohne nennenswerte Höhenunterschiede überquert wird. Toll war nach etwa 16,5 km auf den Petersplatz (Vatikan) zu zulaufen. Die Via della Conciliazione ist recht beeindruckend. Der Petersplatz und die gigantische Peterskirche im Hintergrund kommen näher. Die Glocken haben geläutet, eine Messe kam über Lautsprecher. Das ist so beeindruckend, dass man denken könnte direkt in den Himmel zu laufen. Vor dem Petersplatz laufen wir rechts weg noch ein paar Meter an den Mauern des Vatikans entlang, dann in Richtung Norden weiter.

Wieder am Tiber zurück erreiche ich den Halbmarathonpunkt in 1:29:30, die zweite Hälfte sollte ich in 1:29:34 absolvieren, ich bin also zwei identische Hälften gelaufen. Ich laufe viele Kilometer zusammen mit zwei Läufern, die einen Verein aus Napoli auf dem Rücken stehen haben. Sie konnten leider kein Englisch, liefen aber genau das mir zusagende Tempo. Bei Kilometer 34 verlassen wir den Tiber und laufen in Richtung des Piazza Navona, wo meine Frau auf mich wartet. Jetzt im alten Zentrum kommt eine Sehenswürdigkeit nach der anderen. Viele Paläste, Kirchen und ähnliches entlang der Strecke. Die Marathonstrecke führt über die grosse Via del Corso zum Piazza del Popolo, um den dortigen Obelisken herum und anschließend vorbei an der spanischen Treppe und dem berühmten Brunnen “Fontana di Trevi” zurück zum Piazza Venezia.

Die letzten 5 km waren brutal. Nur Kopfsteinpflaster. Vom Piazza Venezia geht es bergab zur Via Petroselli bei km 40. Das bergab laufen ist nach 40 km schmerzhaft. Noch mal vorbei am Circo Massimo, dann links in die Via di San Gregorio auf den Konstantinsbogen zu. Von km 41 bis 42 geht es bergauf zum Colosseum, welch eine Gemeinheit zum Schluss. Dann um das Colosseum herum und ab ins Ziel. Geile Sache. Marathon ist doch die beste Distanz, die kürzeren Läufe kann man dagegen vergessen!

Ein paar Sachen muss ich noch los werden:
Das Beste war das konstante Überholen. Bei km 5 auf Platz 546 (Plazierungen und Zwischenzeiten stehen für alle 5 Kilometer auf der Urkunde) und im Ziel Platz 245. Das ergibt etwa 8 überholte Läufer pro Kilometer. Viele Teilnehmer laufen schnell los und werden später langsamer (in Rom sicherlich mehr als bei einem vergleichbaren Marathon in Deutschland). Wer ein konstantes Tempo läuft hat den psychischen Vorteil, sich stets wie auf der Überholspur zu fühlen. Das viele Überholen hat mir gut getan und erhöht den Spaßfaktor.

Zu den Kapellen am Strassenrand: Von Köln und anderen Marathons ist man die Trommelgruppen und viel gute-Laune-Musik gewöhnt. In Rom war das anders. Die dortigen wenigen Kapellen waren meist militärischer Natur. Anstatt Samba gibt es Marschmusik. Ungewohnt und nicht so motivierend. Aber besser als nichts :-))

In verschiedenen älteren Berichten zum Marathon in Rom kann man von unschöner Streckenführung und von Autoverkehr auf der nur halb abgesperrten Strasse lesen. Beides ist nicht (mehr) der Fall. Es gab nur ein kurzes Stück im Norden Roms mit Strassenverkehr auf der anderen Seite. Diese Straße war aber sehr breit und der Verkehr hat wirklich nicht gestört. Was man auch in älteren Berichten finden kann, sind Kommentare über chaotische Organisation oder Dinge wie “die Teilnehmer strömten aus allen vier Himmelsrichtungen ins Ziel”. Dies ist auch nicht (mehr) so. Die Organisation war super, die sehr zahlreichen Absperrungen waren gut. Die vielen Matten mit Erfassung der Zwischenzeiten machen es jedem Pfuscher schwer bzw. unmöglich die Strecke zu verkürzen.

Nach dem Marathon gönnte ich mir mit meiner Frau drei Tage Sightseeing in Rom (Bustour, Peterskirche, Wandertour durch die historische Altstadt, Führung durch das Colosseum, Palatino und Forum Romanum, vatikanische Museen,...).

www.martin-oberndoerfer.de


Diese Seite ist zu erreichen unter www.kmspiel.de/?bericht=2461


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