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Bericht

Name des Laufes:Sparkassenmarathon Darmstadt
mehr zum Lauf: VID8144
Datum des Laufes:6.9.2008 (Sat)
Ort:Darmstadt
Plz:D6
Homepage:http://www.asc-darmstadt.de/ca/a/cnn/
Strecken:MA, HM
Beschaffenheit:Strasse, Waldwege
Profil:Profiliert (ca. 350 Hm)
Wetter:bewölkt, leicher Regen, ca. 19°C
Teilnehmer:~650 Finisher
Name des Berichtenden: AlexS LID4896
Alex aus

Bericht vom 7.9.2008 (Sun)
[VWKGJ]
Nachdem ich Mittwoch und Donnerstag noch mit Schnuffelnase (und entsprechend schlecht gelaunt) zu Hause verbracht hatte, hatte ich mich eigentlich von der Teilnahme an meinem ersten Marathon verabschiedet. Da es mir am Freitag Abend doch etwas besser ging, bin ich am Samstag dann aber doch angetreten.
[/VWKGJ]

Eine Veranstaltung in der Heimatstadt ist schon etwas besonderes. Schon allein, weil man problemlos mit dem Fahrrad anreisen und dementsprechend länger schlafen kann. Geschlafen habe ich in der Nacht sogar erstaunlich gut, so dass ich keine Probleme hatte, um 5:45 aufzustehen.

Nach einem kurzen und standesgemäßen Frühstück (2 Scheiben Honigbrot) habe ich mich - nach dem 387. Check, ob ich auch alles dabei habe - aufs Rad geschwungen, habe Stephan abgeholt (der einen HM laufen wollte) und bin zum Böllenfalltor geradelt. Dort haben wir uns erst mal soweit sortiert und mit den Details der Startaufstellung vertraut gemacht. Gegen 8:10 sind wir dann zur Kleiderbeutelabgabe gegangen und mussten feststellen, dass wohl alle anderen TeilnehmerInnen die selbe Idee zur selben Zeit hatten. Ein riesiger Pulk Leute quälte sich in die Sporthalle der Uni, während die Zeit unaufhaltsam voranschritt. Als wir (endlich) aus der Halle kamen, wollte niemand mehr hinein. Das muss ganz schlechtes Timing gewesen sein, wobei man hier durch geschickte Platzierung von 3-4 Bierbänken und 6-8 Helfern den Andrang sicher besser hätte abfertigen können. Aber das war nicht die letzte (zugegeben kleine) Panne der Organisation.

Als sich die Meute dann (leicht nervös) komplett in den Startblöcken einsortiert hatte, ertönte plötzlich ganz hinten hinter dem letzten Startblock ein Martinshorn und ein Polizei-Motorrad quälte sich von hinten durch das Starterfeld. Warum fährt der nicht außen an der Absperrung vorbei?? Ah - jetzt - ja! Im Schlepptau der Motorrades folgt das Feld der \"Junior-Cup\" Starter, die sich hier nochmal so richtig feiern lassen. Nette Idee das :)

Dann wird es aber doch endlich 8:30 und es geht endlich los. Mein erster Marathon \\0/

Die ersten Kilometer geht es auf recht breiten Strassen in Richtung alter Friedhof und dann weiter auf die Lichtwiese, wobei sich das Feld der insgesamt ca. 6.200 Starter (die Veranstaltung war in den Sparkassen-Marathon eingebettet, in dessen Rahmen Halbmarathon, Marathon und 10km gelaufen werden) ordentlich auseinander zieht. Nach Umrundung der Lichtwiese kam bei Kilometer 4,5 die erste Wasserstelle. Jetzt geht\'s los: Vor mir stehen ca. 25 Leute an der Wasserstelle und warten auf Becher. Was geht denn da ab? Naja, denk ich mir, die erste Station lass ich eben aus, ich bin ja noch ganz gut hydriert.

Dann geht es erst mal einige Kilometer bergauf, bevor wir kurz vor Traisa in den Wald abbiegen. Bei Kilometer 10 passierte an der zweiten Verpflegungsstelle das Gleiche wie an der ersten: Lange Schlange, keine vollen Becher... Also auch hier nichts getrunken :(

Ale es dann endlich wieder aus dem Wald raus geht (das Feld der 10km-LäuferInnen hat uns mittlerweile verlassen) auf die B26, nehme ich an der dritten Verpflegungsstelle dann trotz Schlange je einen Becher Iso und Wasser zu mir. Immerhin werden die Schlangen kürzer... Dann geht es ohne besondere Vorkommnisse weiter auf der ersten Runde. Bei Kiometer 19 verlässt mich der Vereinskollege, mit dem ich sei km 6 zusammen lief, um ein wenig Tempo rauszunehmen. Gleichzeitig gebe ich ein bisschen Gas und erreiche das Hochschulstadion und die Halbmarathonmarke bei 2:09:xx (obwohl die Zeit als bestenlistenfähig angepriesen wurde, finde ich die ofizielle HM-Zeit nirgends...)

Die zweite Runde beginnt sehr einsam: Plötzlich ist niemand mehr da, offensichtlich bin ich nur von Halbmarathonis umgeben gewesen. In der Böllenfalltorkurve steht eine Samba-Band, die die wenigen, die noch auf der Strecke sind, antreibt und den Berg hoch peitscht. Noch ungeähr 4 Kilometer, bis ich merke, dass ich doch mit 5:55 min/km etwas zu schnell unterwegs bin und das Tempo ein wenig drossele. Bei 6:30 fühlt sich das deutlich besser an und so ganz langsam fange ich an, mögliche Zielzeiten auszurechnen. Kilometer 24 - 27, mein mentales \"Loch\", lasse ich hinter mir und ab Kilometer 30 weiß ich, dass ich das schaffen werde. Kurzes Überschlagen der gelaufenen Zeit und der Reststrecke bringt mich zu der Erkenntnis, dass eine Endzeit von 4:30 (mein Traum-Ergebnis) gut drin sein sollte, wenn ich mein Tempo halten kann.

Dann Kilometer 34: Mittlerweile bin ich weiter gelaufen als je zuvor und dann ist er da: Der Krampf. Der linke Oberschenkel macht zu. Ich kann grade noch das Tempo rausnehmen und muss dann ein kleines Stück gehen, wobei sich der Muskel zum Glück wieder lockert. Die nächsten 7 Kilometer laufe ich wie in Trance und kann mich an nicht mehr allzuviel erinnern. Ab Kilometer 40 geht es nur noch bergab und da passiert mir der erste Fehler: Ich lasse es einfach ganz locker bergab laufen und werde dabei wohl zu schnell. Bei km 41 krampft mein linker Oberschenkel nochmal. Gottseidank kann ich auch diesen Krampf durch eine kurze Gehpause wieder lockern und die letzten 1.200 Meter in Angriff nehmen.

Dann geht es wieder ins Hochschulstadion, der Eingang ist beidseitig gesäumt von vielen Zuschauern, ich fühle mich wie auf Wolke sieben. Dann das 42er Schild und dann ist er da: Dieser Moment, von dem man schon so viel gelesen hat, der sich nicht wirklich beschreiben lässt, diese Mischung aus Schmerzen, Glückshormonen und Erleichterung, die einen einfach ins Ziel trägt. Gut 100 Meter vor dem Ziel packen mich Krämpfe in beiden Beinen, aber das ist in diesem Moment einfach nur egal. Kurz vor dem Ziel noch einmal ein Blick auf die Uhr und dann ist es geschafft! 4:27:30! Unglaublich. 2 Tage vorher noch krank im Bett gelegen und dann doch diese Zeit zu laufen, dann sogar noch auf einer Strecke, die mit 350 Höhenmetern wirklch nicht grade schnell war.

Kleine Bemerkung am Rande: Früher habe ich über meinen Kollegen gelacht, der mir erzählt hatte, in seiner aktiven Marathon-Zeit ab und an mal eine Treppe rückwärts runtergelaufen zu sein. Heute kann ich ihn verstehen... ;)

Vielen Dank fürs Lesen,
Alex


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