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Bericht

Name des Laufes:Vorlauf Teutoburger-Wald-Marathon
mehr zum Lauf: VID8400
Datum des Laufes:13.5.2006 (Sat)
Ort:Lage
Plz:D3
Homepage:http://home.arcor.de/webmoon/
Strecken:MA
Beschaffenheit:Waldwege, etwas Asphalt
Profil:sehr hügelig
Wetter:25°C, etwas schwül
Teilnehmer:6
Name des Berichtenden: Wernher LID2352
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Bericht vom 18.7.2008 (Fri)
Meinen 3. Marathon wollte ich endlich unter 4 Stunden laufen. Allerdings hatte ich mir wieder einen bergigen Lauf ausgesucht mit knapp 500 Höhenmetern.
Außerdem lief ich nur beim Vorlauf am Samstag mit, weil ich Sonntag lieber in den Gottesdienst wollte. Daher war das ganze Drumherum nicht so super professionell ausgestattet. Z.B. gab es auf der Strecke nur 5 Verpflegungen - 1 beim Durchlaufen der ersten Runde im Zielbereich, und 1 weitere, die auf den beiden Runden zwei mal besucht wurde, da der Kurs 8-förmig war. Ob das bei den ca 25°C und leichter Schwüle reichen würde? Dummerweise hatte ich meinen Trinkflaschengürtel nicht mit. Und nur 6 Teilnehmer und keine Zuschauer spornt außerdem auch nicht gerade an.
Trotzdem war ich zunächst zuversichtlich, mein Zeitziel erreichen zu können. Wir liefen in einer Gruppe zu viert los, ein Einzelkämpfer mit Ohrstöpseln stürmte voran (er stieg aber später bereits beim Halbmarathon aus), einer trottete hinterher. So gings auf die einsamen Höhen des Teutoburger Waldes Richtung Oerlinghausen.
Joachim, ein Mittvierziger von der LG Oerlinghausen, hatte angekündigt, er müsse um soundsoviel Uhr in der Kirche sein und hätte nicht so viel Zeit, nach 1 km zog von unserer 4er-Gruppe von dannen. Das Tempo in unserer verbliebenen 3er Gruppe war recht gemütlich, ungefähr der 6er Schnitt, den ich in diesem stetig leicht ansteigenden Profil zu laufen geplant hatte.
Üblicherweise lässt man sich in der ersten Hälfte des Marathons ja zum zu schnellen Laufen verleiten, weil es so schön locker läuft, und so setzte ich mich nach ca. 8 km, als es schön bergab ging, aus der Gruppe ab, aber einer der beiden holte mich bei der 1. Verpflegung am Oerlinghauser Flugplatz wieder ein und wir liefen weiter zusammen. Die erste Halbmarathonrunde absolvierten wir locker in 1:57. War ich wirklich so gut in Form, oder hatte ich wieder den Fehler gemacht, zu schnell anzugehen?
Das Tempo konnten wir die nächsten Km gut halten, aber ich merkte bald, dass es für die warmen Bedingungen einfach zu wenig zu trinken gab.
Bei Km 30 am Oerlinghauser Flugplatz hielt ich Ausschau nach meiner Frau und den zwei Kindern - wir wohnen nur 3 km von hier und sie wollten mich an der Strecke besuchen - leider nichts zu sehen.
Bis ca. Km 34 lagen wir gut im Zeitplan, mein Mitläufer - ein erfahrener Marathoni mit durchweg besseren Zeiten als ich - meinte aber auch schon, dass er jetzt das typische quälende Marathonfeeling bekäme und beißen müsste.
Als wir die hintere Schleife der 8 durchlaufen hatten und zum letzten Mal an die einzige Verpflegungsstelle kamen, sah ich in ca. 200 m Entfernung, entgegen unserer Laufrichtung, eine Frau mit kleinem Kind an der Hand und Kinderwagen. Auch ohne Brille war mir klar, dass das meine Familie sein musste. Was machen? Warten und die letzte Chance auf eine gute Zeit vergeben? Tatsächlich wartete ich nicht nur, sondern lief die 200 m in die andere Richtung den Lieben entgegen und ging mit ihnen zusammen bis zum Verpflegungsstand, gab meinem 3-jährigen Schokolade von dort und legte so ungefähr 5 Min auf die Zeit drauf.
Mein Mitläufer war dann natürlich buchstäblich über alle Berge. Völlig demotiviert und erschöpft machte ich mich auf, um den langgezogenen Südhang des Teutoburger Waldes zu erklimmen. Noch 7 km, ich fühlte mich einfach elendig und schrecklich durstig. Bei Km 40 musste mich mitten im Wald irgendso ein riesiges voll mit Baumstämmen beladenes Trecker-LKW-Sattelschlepper-Ungetüm überholen und staubte mich und meine Lunge mit Abgasen und aufgeschleuderten Dreck zu - ich hätte vor Wut und Verzweiflung am liebsten laut geschrieen können. Völlig fertig erreichte ich kurz darauf das Ziel am idyllisch gelegenen Freibad und Sportplatz in Lage-Hörste. Ich hatte aber nicht nur die 5 Min Aufenthalt bei der Familie verloren, sondern auf den letzten 8 km noch etwa 20 min. So erzielte ich meine schlechteste Marathonzeit überhaupt, ca. 4:25 (das offizielle Ergebnis von 4:27:00 ist wohl eher geschätzt als gemessen). Aber immerhin wurde ich Dritter des Laufs und sogar Altersklassensieger. Eine Zeit unter 4 h mit besserem Gefühl wäre mir lieber gewesen.


Diese Seite ist zu erreichen unter www.kmspiel.de/?bericht=2233


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