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26.04.2024, der 5. Tag der KW 17

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Bericht

Name des Laufes:Erlebnislauf Schweich
mehr zum Lauf: VID7259
Datum des Laufes:1.3.2008 (Sat)
Ort:Schweich
Plz:D5
Homepage:http://www.lauftreff-schweich.de
Strecken:10k, HM
Beschaffenheit:asphaltiert
Profil:Rundkurs
Wetter:windig, trocken
Teilnehmer:250
Name des Berichtenden: Thestral LID1826
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Bericht vom 5.3.2008 (Wed)
Vom Winde verweht: mein Auftakt der Wettkampfsaison 2008

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Anfang des Jahres war der Blick in den Volkslaufkalender für mich reichlich ernüchternd: die Termine meiner Lieblingsläufe sind dieses Jahr restlos durch Familienfeiern blockiert. Somit mußten Alternativen her. Eine dieser Alternativen startet heute, am 1. März, in Schweich. Ich meldete mich hier zum Zehner an, eigentlich ist hier der Hauptlauf ein HM. Doch dank Emma müssen heute die Halbmarathonies auch über die kurze Distanz starten. Emma ist der Name des Orkans, der in der vergangenen Nacht über unsere Gegend hinwegzog. Aus dem Sturm ist mittlerweile ein kräftiger Wind geworden und manchmal blinzelt die Sonne durch die Wolken.

Laut Ausschreibung besteht der Lauf hauptsächlich aus einem Rundkurs durch die Schweicher Innenstadt ergänzt durch einem Schlenker vom Schulzentrum auf diese Strecke. Das Streckenprofil sieht auch relativ flach aus - für mich wenigstens .

Pünktlich um 15:15 Uhr startet das rund 250 Teilnehmer große Feld. Da es nur eine Bruttozeitmessung gibt, habe ich mich für meine Verhältnisse relativ weit vorne aufgestellt. Daß das auch gut so ist stellt sich schon kurz darauf heraus, denn es geht durch eine schmale Fußgängerunterführung unter der B53. Beinahe staut es sich hier. Auf dem Leinpfad an der Mosel ist dann munteres Überholen angesagt. Ich halte mich die ganze Zeit hinter einem Läufer mit gelber Kappe. Er läuft schnell, aber das Tempo fühlt sich gut an. Insgeheim wundere ich mich, denn eigentlich soll dieser Lauf heute eine Standortbestimmung sein. Mein Training in den vergangenen Wochen war mehr auf Ausdauer orientiert, weniger auf Tempo. Trotzdem laufe ich den ersten Kilometer in 4:15 . Wenn das mal gut geht! Der Leinpfad nähert sich dem Ende, das Feld hat sich sortiert. Wieder wird die B53 gekreuzt, dieses Mal müssen die Autos anhalten.

Am Fuße eines Weinbergs führt der Kurs zurück zum Ort. Wir erreichen die ersten Häuser, der Weg führt bergauf . An der Pflastermalerei sehe ich, daß ich diesen Spaß noch zwei weitere Male genießen darf. Ich bleibe an Gelbkäppchen dran und beiße die Zähne zusammen. Nach einer Kurve steht ein Schild mit "Kilometer 8" - schön wär's! Der Weg führt weiter bergauf, Gelbkäppchen gewinnt an Vorsprung und überholt einen Läufer. Aber auch ich kann noch einmal überholen. Hinter der nächsten Kurve steht dann das Schild, das den zweiten Kilometer anzeigt. Blick auf die Uhr: trotz der Steigungen 4:55. Ich rechne, Hoffnungen beginnen zu keimen - ist hier und heute was drin ? Wenn bloß diese sch... Steigung aufhören würde! Davon war in der Ausschreibung nicht die Rede! Doch noch geht es im Zickzack weiter bergauf und wieder hinaus aus dem Ort. Endlich ist der Gipfel der Strecke erreicht und der Kurs führt steil bergab zurück zu den Häusern. Am Ende des Gefälles eine Haarnadelkurve, die zum Abbremsen nötigt Einige Zuschauer feuern uns an. Nach der nächsten Kurve eine lange, flache Gerade die zum Überholen einlädt. Doch ich habe niemand, den ich überholen könnte. Vor mir ist ein Loch von mindestens 50 Metern, der Blick zurück offenbart, daß auch hinter mir ein Loch ist. So laufe ich einsam durch die menschenleeren Gassen von Schweich. Öde und hart. Doch es wird noch härter: nach der nächsten Kurve geht es wieder bergauf! Den Verpflegungspunkt lasse ich aus. Wieder eine Kurve, dann steil bergab, nächste Kurve und über einen Parkplatz. Die Runde ist beendet.

Auf den nächsten beiden Runden gewinnt Gelbkäppchen immer mehr Vorsprung. Zwei oder drei Läufer kann ich noch überholen. Nach Kilometer 5 beginnt dann das Überrunden durch die schnellen Läufer. Von anderen Läufern werde ich nicht überholt. Somit habe ich den Trost, daß ich mich richtig aufgestellt habe. Das ist aber auch der einzige Lichtblick heute. Jeder neue Kilometer fällt mir schwerer, die zweite Runde ist langsamer als die erste und die dritte Runde wird noch grottiger . Am Ende der zweiten Runde habe ich mich vom Traum einer neuen PB verabschiedet, nach der dritten Runde hoffe ich, daß wenigstens noch eine tiefe 48er-Zeit rausspringt. Doch auch das wird hart. Nach dem erneuten Überqueren der Bundesstraße geht es gegen den Wind an der Mosel entlang zurück zum Schulzentrum. Ich verfluche den Wind, er raubt mir die letzte Kraft. Und er kühlt mich aus. Obwohl ich renne friere ich. Ich sehne das Ende des Laufs herbei. Endlich: die Unterführung! Das Ziel ist in Sicht, für einen Endspurt fehlt mir die Kraft. Das nutzen zwei Läufer aus, um mich kurz vor dem Ziel noch zu überholen. Ich drücke auf Stop: 48:41 netto. Ich trinke zwei Becher Tee in der Hoffnung, daß mir wärmer wird. Leider friere ich immer mehr, so daß ich direkt zum Auto gehe und heimfahre.

Fazit für mich: zukünftig schaue ich mir die Ausschreibungen genauer an. Wer ein Streckenprofil richtig lesen kann ist klar im Vorteil. Dann hätte ich auch gesehen, daß der Lauf nicht durch die Innenstadt sondern am Ortsrand entlang führt. Direkt nach dem Zieleinlauf sagte ich mir: ein Mal und nie wieder. Doch jetzt sage ich mir: hier habe ich noch eine Rechnung offen, hier muß ich noch mal laufen. Offizielle Zeit: 48:55 brutto.



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