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Bericht

Name des Laufes:Röntgenlauf
mehr zum Lauf: VID5122
Datum des Laufes:28.10.2007 (Sun)
Ort:Remscheid
Plz:D4
Homepage:www.roentgenlauf.de
Strecken:21,1k 42,2k 63,3k
Beschaffenheit:von Asphalt über Waldweg bis Kuhweide bunt gemischt
Profil:heftig wellig 860 hm (?)
Wetter:kühl, bewökt, 5 - 10 °C
Teilnehmer:Ultramarathon 457 Finisher
Name des Berichtenden: tigertiger LID3480
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Bericht vom 3.11.2007 (Sat)
Back home. Meine Erinnerung an den ersten Ultramarathon besteht aus Fetzen, die ich nicht mehr richtig zusammenbekomme, verschwommene Bruchstücke im Nebel. Versuche trotzdem einen Bericht.

28.10.07 7. Röntgenlauf Remscheid 63,3 km

Warum hat mich keiner vor der Strecke gewarnt - außer Olli und Biene, und den beiden hab ich natürlich nicht geglaubt. Und fühl mich topfit. So plane ich den Versuch, in 6 Std ins Ziel zu kommen, völlig unrealistisch, wie sich zeigen sollte (der Erste in AK M50 war 5:56 unterwegs).

Super, das Hotel 2 km vom Start entfernt, die 20 min in der kühlen Morgenluft tun gut. Am Treffpunkt Olli und Bienchen aus diesem Forum, später auch Wilbert, schön die alle mal kennenzulernen, wir wünschen uns was.

Start 8:30, die ersten km im Kringel durch die Altstadt von Lennep, dann raus auf die Felder, auf und ab auf Asphalt. Genieße das Schwimmen in der Menge und das Publikum. Hab mir eine Zeitplanung gemacht, den ersten HM in 1:52, also 5:20 min/km. Fühl mich bestens, das Tempo läuft sich wie von allein. Irgendwo nach 7 km runter vom Asphalt, steil bergab auf ner Cross-Strecke in den Wald. Herrlich. Der erste HM vergeht auf abwechslungsreicher Strecke, mehr bergab als bergauf, ohne Anstrengung. Mal ein Plausch mit den lieben Helfern an einer Verpflegung, ein Schwätzchen mit einem Radfahrer, der seinen Kumpel zum Marathon begleitet, einen Läufer zum Endspurt ins HM-Ziel anfeuern ... nach 1:52:10 über die Matte, super.

Der 2. HM soll schwerer sein, ich plane 2:00 Std, Schnitt 5:40 min/km. Die Landschaft wird immer schöner, ich genieße die Passagen durch den Wald. Nur das ständige, oft steile auf und ab auf wechselndem Untergrund beginnt an den Knochen zu nagen. Versuche ein schonendes Tempo, lass mich überholen. Muss den geplanten Schnitt ja nicht erzwingen. Die Passage unter der Müngstener Brücke durch bei km 30 ist nochmal ein Highlight. Jetzt schmerzen die Knie schon heftig, und der linke Spann. Beiße auf die Zähne, zähle die km und zweifle, ob ich wirklich hinter den 42 km weiterlaufen soll. Runter zu km 37 ein extrem steiler, holpriger Single-Trail, nur noch durchhalten bis zum Marathon-Ziel .... nach 2:05:59 erreicht.

Jetzt doch ganz locker und voller Stolz über die Marathon-Matte weg einfach weiterlaufen. Ab hier bin ich Ultra. Kurze Pause an der Verpflegung, dann wieder raus auf die Straße. Kaum draußen, krampft so ein kleiner Muskel über dem Knie. Den kannte ich gar nicht, keine Ahnung, wie ich den dehnen soll. Ein Fahrradbegleiter bietet mir Hilfe an, bekomm ihn dann doch selbst gedehnt. Der Schmerz bleibt, trotzdem weiter. Vielleicht ist noch sub 6:15 Std drin, aber im Hinterkopf setzt sich die Angst fest vor den fehlende 21 km.

Weiter geht´s stetig ansteigend bis zum höchsten Punkt der Strecke so bei km 47, wunderschön durch den Wald. Für mich die schönste Passage, nur kann ich sie nicht genießen. Bei km 44 bekomm ich so ne Art Belastungs-Asthma. Hatte ich schon ein paar Mal nach langer Belastung, sonst wär ich wohl vor Angst gestorben. 5 min Laufpause, ganz langsam die Atmung wieder in den Griff bekommen. Langsam gegen die schmerzenden Beine wieder anlaufen, aber der Wille ist gebrochen. Pause an der Verpflegung bei km 48, da kommt Wilbert von hinten. Freu mich. Er hat auch Probleme, dennoch kann ich nicht mithalten. Lange Passagen sind jetzt ganz einsam, eigentlich schön. Die Matte bei km 50, verloren in der Landschaft. Quäl mich weiter, bergauf immer wieder Gehpausen. Treffe Wilbert nochmal bei der nächsten Verpflegung, verlier ihn wieder.

Die letzten 13 km kommen mir unendlich lang vor, besonders die flachen Passagen entlang der Wuppertalsperre. Dann, vor dem letzten Anstieg, fett auf dem Boden \"noch 1,5 km\". Blick auf die Uhr - unter 6:30 wär noch möglich. Nochmal letzte Kräfte, die letzten 500 m bergab sogar ein richtiger Endspurt. Mit 6:29:27 ins Ziel, den 3. HM in sagenhaften 2:31:10.

Kein Jubel, kein Triumphgefühl, nur froh, daß es vorbei ist. Nie wieder Ultra, dafür bin ich nicht gebaut.

Soweit der Bericht, drei Tage danach. Ist lang geworden. Naja, war ja auch ein langer Lauf. Muss wiederkommen, hab mit Remscheid noch eine Rechnung offen: möchte so laufen, daß ich auch den dritten Teil genießen kann. Mit der gesammelten Erfahrung. Bin jetzt auch etwas versöhnt, so schlecht war ich gar nicht, AK Platz 13 von 53. Und die Strecke ist einfach wunderbar, abwechslungsreich und anstrengend. Und schön, im Ziel Wilbert und Olli abzuklatschen. Lob auch an all die Helfer und die Organisation, ihr wart Klasse.
__________________
liebe grüsse
hans


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