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Bericht

Name des Laufes:München Marathon
mehr zum Lauf: VID5044
Datum des Laufes:14.10.2007 (Sun)
Ort:München
Plz:D8
Homepage:http://www.muenchenmarathon.de/
Strecken:MA
Beschaffenheit:Asphalt
Profil:flach
Wetter:erst 5°C neblig, dann 15°C sonnig - perfekt
Teilnehmer:etwa 11.000
Name des Berichtenden: gerhard LID85
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Bericht vom 18.10.2007 (Thu)
Ein Fun-Lauf gemeinsam mit meinem Kumpel, mit dem ich meine langen Läufe mache, sollte es werden. Ohne festes Zeitziel. Ohne Druck und ohne allzu große Schmerzen. Im Hinblick auf eine evtl. Teilnahme nächstes Jahr beim Rennsteig-Supermarathon wollte einmal das Gefühl erleben nach 42,2km nicht völlig fertig zu sein.

3 Tage vorher: Mein Kumpel wird wegen einer heftigen Erkältung nicht mitlaufen können. Shit! Was mach ich denn nun? Um richtig reinzuhauen fühle ich mich weder gut genug vorbereitet noch ideal getapered. Die Idee kommt in mir hoch, mit dem 4-Stunden-Pacemaker mitzulaufen. Um solche Zugläufer ist immer eine große Traube an Läufern herum. Da findet sich sicher jemand zum Ratschen.

Am Abend davor haben wir mit dem Gospelchor noch einen kleinen Auftritt, danach Stehempfang. Ich gönne mir etwa 15 leckere Schnittchen und ein Bier.

Am Sonntag früh fahre ich eine S-Bahn früher zur Marathonmesse (dort muss ich mir ja noch meine Startnummer holen) um mir noch Schuhe (nicht für's Rennen!) zu kaufen. Ich mache zwei Schnäppchenkäufe und meine Laune ist super. Mein Kumpel (der wird uns mit dem Rad betreuen) und seine Partnerin finden mich im Gewühle auf der Marathonmesse und wir sitzen in der warmen Halle. Draussen hat es neblige 5°C. Aber es ist Sonnenschein angesagt. In den Tagen davor kam die Sonne jedoch erst gegen 13 Uhr heraus. Da wäre ich ja schon bei Km30. Um möglichst kurz in der Kälte stehen zu müssen gehen wir so spät als möglich zum Olympiastadion um dort unsere Klamotten abzugeben. Die Kleiderwahl steht jedoch fest: kurz-kurz. Sie wird sich als absolut richtig erweisen. Für's Herumstehen vor dem Start habe ich mir von einem Sponsor so eine Überzieh-Tüten-Jacke geholt. Beim Oly-Stadion treffe ich SabineK. Wir hatten Ort und Zeit ausgemacht, aber es ging so zu, dass ich gar nicht daran glaubte, sie zu sehen. Gegen 9:45 machen wir uns auf den Weg zum Startbereich. Ein Marathon der langen Wege. Bis zum Start war ich (mit Fußweg zur S-Bahn etc.) schon etwa 5km gegangen. Aber an einem Tag wie heute war mir das egal.

Gerade als wir uns, ziemlich weit hinten, in die Startzone gestellt hatten fiel vorne schon der Startschuss. Ideales Timing freuten wir uns. Ich musste nochmal Pippi. Auch Sabine scuhte nochmal eine blaue Box auf, obwohl sie meinte, wir wären dann schon weg.

Endlich bewegten sich die Leute in Richtung Start. Da fiel nochmal ein Startschuss (ich wusste bis dahion gar nicht, dass der zweite Block einen extra Startschuss bekommen sollte) und das Feld begann sich zu bewegen. Wir klatschen und ab und meinten, dass wir uns im Ziel sehen würden.

100m nachdem ich über die Quietschematten gelaufen bin, war Sabine neben mir. Sie hatte schon vorher gemeint, dass sie lieber ein wenig zu schnell angehen würde, um sich ein Zeitpolster reinzulaufen. Naja, mir war's recht. Ich wollte mich nun auf die Suche nach dem 4h-Pacemaker machen. Dazu mussten wir viel überholen. Vorbei an der riesigen Traube um den 4:15-Pacemaker. Deshalb war der zweite KM auch nur bei 4'47".

Ich kann's vorwegnehmen: ich habe den ganzen Tag keinen 4h-Pacemaker gesehen.

Wir haben viel geratscht und waren ständig am Überholen. Bei KM3 stand mein Lieblings-Laufschuh-Verkäufer auf einer Bühne und hat für Stimmung gesorgt. Ich habe ihm zugebrüllt, dass ich Vater geworden sei, was er dann gleich via Mikrophon in die Welt hinausrief.

Meine Stimmung war klasse. Laufen ist schön. Die Änderung der Streckenführung fand ich toll. Bei ~KM8 ging es in den Englischen Garten. Dort sahen wir Sabine und Chris die eifirg fotografierten. Mein Kumpel stand mittels mobilen Navi alle 5k an der Strecke. Es war immer wieder eine große Vorfreude ihn zu sehen. Ausserdem waren ab KM10 erst 2, später nur noch einer, Typen an der Strecke, die jedesmal wieder mit dem Fahrrad am Feld vorbeifuhren und uns alle 1-2km anfeuereten. Die beiden schrien sich jeweils die Seele aus dem Leib.

Bei KM12 kam die Sonne heraus. Traumhafte Laufbedingungen.

Es gibt nicht viel zu erzählen. Ich habe Sabine alle paar KMs einen Vortrag gehalten, dass es nicht ideal wäre, wenn sie zu schnell laufen würde, aber insgeheim war ich natürlich froh sie neben mir zu haben. Vielleicht würde sie ja über sich hinauswachsen und das Tempo durchhalten können.

HM in 1:58'08". Sabine meinte, dass ihr das Tempo schon schwer fallen würde und sie bald abreissen lassen müsste. Bei KM24 war es dann so weit. Es ging ein wenig aufwärts, wir hatten gerade einen Verpflegungsstand hinter uns, da meinte sie, ich solle mein Tempo weiterlaufen. :-(

Was nun tun? Ich habe mich extrem gut gefühlt. Locker. Gute Laune. Die Sonne hat gestrahlt. Ich habe Gas gegeben. Und kurze Zeit drauf begann mein linkes Knie (ITBS) leicht zu schmerzen. Nein! Was soll das denn? Aussteigen (wie vor 5 Jahren) wollte ich heute einfach nicht. Also bin ich alle paar KM kurz stehen geblieben und habe meinen Oberschenkel gedehnt. Vielleicht hilft das ja? Bei den folgenden Wasserständen habe ich auch jeweils kaltes Wasser über meinen linken Oberschenkel und Knie verteilt. Das sollte kühlen. Bei jeder Rot-Kreuz Startion an der Strecke habe ich überlegt ob ich kurz anhalten sollte um nach Eisspray zu fragen. Aber ich habe es ein lassen. Ich hatte mir ausgemalt, dass sie mich zum Aufhören überreden wollen würden. Aber das wollte ich heute nicht.

Bei ~KM26 standen Tanja und Christoph als Streckenposten. Welche Freude! Schade, dass man da immer so schnell dran vorbei ist. Abschnittsweise habe ich das Knie gar nicht gespürt, manchmal hat es doch arg gezwickt. Kurz vor KM30 kam eine Bergab-Passage, vor der ich ein wenig Schiss hatte, dass das mein Knie nicht lustig finden würde. Gerade dort war es jedoch OK und ich legte den schnellsten KM hin.

Bis KM34 war sonst alles OK. Es zog sich mittlerweile ein wenig. Klar. Dann wurde es ein wenig antrengender. Auch OK. Es folgent einige KMs mit vielen Leuten an der Strecke. Das puscht ungemein.
Ab KM39 wurde es dann aber spontan hart. Der Hammermann? Es folgen 3k in jeweils 6 Minuten. Zum ersten Mal an dem Tag überholen mich Mitläufer. Oi, das war nicht schön. Mein Kumpel war zum letzten Mal an der Strecke und rief, dass ich jetzt beissen sollte. Ja, das musste ich. Nix mehr Fun-Lauf.

Aber schon waren wir im Olympiapark. Hier kenne ich jeden Meter der Strecke. Ich genieße den Einlauf ins Stadion. Ich winke und juble. Und nicht vergessen: Purzelbaum im Ziel. Oi, hoffentlich tu ich mir nicht weh. Schon war ich über der Ziellinie. 3:56'48"
Huch! Purzelbaum vergessen! 3 Meter vor den Damen mit den Medaillen lege ich einen 1a-Purzelbaum auf den heiligen Tartan des Olympiastadions. Die Dame erschrickt. Ich lache sie an und sage, dass alles in Ordung sei.

Laufen ist schön.

Bis auf das Kniezwicken und die KM39-41 war das ein herrlicher Tag!

Ich sitze im Gras zwischen 1000enden Finishern. Eine Breze in der Hand. Noch nie konnte ich nach einem Marathon so schnell feste Nahrung zu mir nehmen.

Die zweite Hälfte war nur 32 Sekunden langsamer als die erste. OK, sie hat sich sehr viel anstrengender angefühlt ;-)

In dieser Form könnte ich mich an eine regelmäßige Teilnahme an großen Stadtmarathons gewöhnen.


Statistik:
5'41"
5'47
5'38
5'24
5: 5'29 28'00"
5'34
5'41
5'35
5'40
10: 5'32 28'02" 56'02"
5'37
5'36
5'45
5'55
15: 5'37 28'30" 1:24'32"
5'36
5'41
5'15 (KM-Markierung richtig?)
5'28
20: 5'30 27'30" 1:52'02"
5'32 HM1: 1:58'08"
5'34
5'43
5'36
25: 5'29 27'54" 2:19'56"
5'30
5'38
5'34
4'57 (Bergabpassage beim Gasteig)
30: 5'37 27'16" 2:47'12"
5'35
5'27
5'33
5'30
35: 5'45 27'49" 3:15'01"
5'39
5'33
5'39
6'00 (Hammermann, jedenfalls sein kleiner Bruder)
40: 6'05 28'57" 3:43'58"
5'58
6'51" 3:56'48" HM2: 1:58'40"
(avg. 5'36.7"/km)


Vielen Dank für's Lesen!
Gerhard


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