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Bericht

Name des Laufes:Gigathlon - Tag 5
mehr zum Lauf: VID6141
Datum des Laufes:12.7.2007 (Thu)
Ort:Interlaken - Leukerbad
Plz:CH
Homepage:http://www.gigathlon.ch
Strecken:16,5 km (nur Lauf)
Beschaffenheit:Ca. 50 % Asphalt, 50 % Naturwege
Profil:Steil bergauf, +950/-200 Hm
Wetter:Sonnig, warm
Teilnehmer:431 (7 days Team of Five)
Name des Berichtenden: MatthiasR LID87
Matthias aus

Bericht vom 21.7.2007 (Sat)
Am Mittwochabend war im Camp in Interlaken der Check-in für die 3-Tage-Gigathleten. Nach zwei etwas ruhigeren Tagen wurde es nun wieder voll. Im Gegensatz zu den 2-Tage Gigathleten (die ersten beiden Tage), hatten die heute angereisten den kompletten Wettkampf über Kaiserwetter, weshalb wir sie auch nur 'Warmduscher' oder 'Schönwettersportler' nannten ;-)

Gegen Abend kam eine SMS, dass die Schwimmstrecke im Thuner See am nächsten Tag wegen der Wassertemperatur (13,5°C) auf 1,5 km verkürzt werden muss. Das löste bei uns im Team Diskussionen aus, ob ich unter diesen Bedingungen wirklich schwimmen sollte - auf dieser Strecke hätte ich Ann-Margrit höchstens 5 min abgenommen, sie hätte auf der Laufstrecke aber bestimmt fast eine halbe Stunde verloren. Und das, wo wir jetzt gerade so gut plaziert waren...

Somit war mein Ruhetag gestrichen und wir beschlossen in der üblichen Aufstellung anzutreten.

Am nächsten Morgen war für Ann-Margrit um 8:00 Uhr der Start im nahegelegenen Därlingen, wo sie per Shuttlebus hingebracht wurde. Sie schwamm einmal quer über den Thuner See nach Neuhaus, was wohl doch eher 1,7 - 1,8 km waren. Dort übernahm Markus, der mit dem Rennrad direkt zum Start gefahren war. Vor ihm lagen 100 km mit 1.800 Hm über den Grimselpass.

Während Tanja und ich die Zelte abbauten und auf Ann-Margrit warteten, die mit dem Bus zum Camp gebracht wurde, war Mick schon per Bahn und Bus unterwegs zur Wechselzone nach Fiesch.

Unterdessen zeigte Markus wieder Bergqualitäten und legte mit 3:31 die 18.-beste Radzeit hin. Zum ersten Mal in dieser Woche wurde er beim Fahren nicht nass.

Mick schaffte es mit den öffentlichen Verkehrsmitteln problemlos rechtzeitig zum Wechsel, wir drei hingen allerdings hoffnungslos im Verkehrschaos vor der Kandersteg-Bahnverladung fest. Auf den Tipp eines anderen Teams hin luden wir Tanja mit ihrer Ausrüstung aus und sie fuhr mit dem Zug direkt zur Wechselzone nach Brig, wo sie eigentlich vom Camp (und ihrem Ziel) in Turtmann aus hingeshuttlet wäre. Das klappte auch gut, sie war jedenfalls rechtzeitig in Brig.

Heute hatte Mick seine Königsetappe, sie führte über den mit 2563 m höchsten Punkt des Gigathlons, den Saflischpass (44 km, 1.600 Hm). Er schwärmte hinterher besonders von der Abfahrt, wo es fast ausschließlich auf Single-Trails über 1.800 Höhenmeter abwärts ins Wallis ging. Heute belegte er in der Tageswertung Platz 24.

Tanja musste diesmal 28 km mit fast durchgehendem Gegenwind im Rhonetal bis Turtmann skaten.

Die heutige Besonderheit war, dass sich das Camp für die Teams schon hier und nicht im Tagesziel Leukerbad befand. Im in den Bergen gelegenen Leukerbad war schlicht und ergreifend nicht genügend Platz für ein großes Camp. Nur die Singles und Couples übernachteten dort oben.

Ann-Margrit und ich hatten es schließlich doch noch mit der Bahnverladung durch den Tunnel ins Wallis geschafft und das nahegelegene Camp, mal wieder auf einem Flugplatz, erreicht. Ann-Margit holte Markus vom Bahnhof ab und wir konnten noch vor meinem Start die Zelte aufbauen.

Bald musste ich aber schon zur Wechselzone, wo es erstmals richtig warm war. Dort bin ich gleich mehrfach zum Rivella-Stand, um den Durst zu löschen. Den Versuch mich warmzulaufen brach ich sehr schnell ab, ich fühlte mich vollkommen kaputt und meine Oberschenkel waren total kraftlos. Hätte ich doch bloß nicht getauscht.

Laut Streckenprofil ging es heute ca. 2 km flach und dann 3 km steil bergauf (500 Hm). Danach flachte die Strecke etwas ab und auf 7 km wurden mit einigen Wellen noch mal 250 Höhenmeter gewonnen. Die letzten 4,5 km (die Strecke war heute nur 16,5 km lang) schienen durch eine Senke zu führen, es ging noch mal ca. 100 Hm runter und zum Schluss wieder hoch. Und das Ganze natürlich in der prallen Nachmittagssonne.

Schließlich kam Tanja und ich lief los. Zuerst hängte ich mich an einen 3-Tage-Gigathlet und nutze auch den Windschatten aus, da es gegen den Wind ging. Seltsam dass der nicht schneller lief, es war doch sein erster Tag?!

Nach einem km kam das erste Hindernis in Form einer Treppe auf eine ziemlich hohe Brücke über Bahnlinie und Rhone. Nach einem weiteren km war Schluss mit lustig, ein schmaler Pfad führte steil bergan und die Sonne brannte erbarmungslos - Schatten war Fehlanzeige. Fast sofort verfiel ich in einen zügigen Wanderschritt und versuchte durch Abstützen der Arme auf den Oberschenkeln die Beine zu entlasten. Das ging auch nicht schlecht, jedenfalls war ich kaum langsamer als mein bisheriger Begleiter, obwohl der weiterhin versuchte zu laufen. Nur mein unterer Rücken begann bald zu schmerzen.

Ruckzuck gewannen wir Höhe und wurden mit einem tollen Blick über das Rhonetal belohnt. Irgendwann mündete der Pfad in eine Straße und ich wusste, dass es jetzt flacher werden musste. Zuerst ging es aber noch mal weg von der Straße und über eine uralte Steinbrücke, die 'Hohe Brücke'.

Im nun folgenden etwas flacheren Stück ging es mir auf einmal besser, meine Beine wurden wieder locker und ich konnte problemlos zu meinem Begleiter vom Anfang aufschließen und ihn überholen. Wir passierten nun ein Waldbrandgebiet, das mit seinen Baumskeletten einen etwas gruseligen Eindruck machte. Zum Glück war es nicht dunkel und neblig.

Inzwischen konnte ich auch wieder etliche Läufer überholen, meist aber welche aus den (eine Stunde früher gestarteten) 3-Tages-Teams. Nachdem mich zu Beginn nur zwei Läufer langsam überholen konnten, kam ungefähr bei km 11 aber mal einer mit einem erstaunlichen Geschwindigkeitsunterschied vorbei. Das musste ein echter Berglaufspezialist sein, zum Glück auch aus einem 3-Tages-Team.

Irgendwann war endlich die Kuppe ereicht und die Straße führte abwärts, wesentlich deutlicher als ich mir das vorgestellt hatte. Das tat natürlich in den Oberschenkeln weh. Damit wir nicht ständig die faszinierende Bergwelt anschauen mussten, durften wir auch wieder ein längeres Stück durch einen Tunnel laufen ;-)

Zum Glück sah ich kurz danach eine Couple-Athletin rechts abbiegen, sonst hätte ich evtl. die Abzweigung verfehlt. Endlich liefen wir wieder auf einem flachen und schattigen Waldweg, hier ging es mir wieder richtig gut. Leider wurde ich hier nochmals überholt, zum ersten Mal heute von einem direkten Konkurrenten. Ich konnte und wollte ihm nicht folgen, da ja auch noch ein Anstieg auf dem Streckenplan eingezeichnet war. Irgendwie kam der aber nicht und plötzlich war ich schon in Leukerbad.

Hier war die Straße beidseitig mit Banden abgesperrt, das Zuschauerspalier war aber eher dürftig. Euphorisch lief ich den letzten km durchs Dorf und winkte allen Zuschauern zu. Nach einer letzten Linkskurve kam endlich das Ziel in Sicht, das ich nach 1:40:25 passierte. Dafür wie platt ich mich vor dem Start gefühlt hatte, war ich mit Tagesrang 45 im Laufen sehr zufrieden. Das Team habe ich noch auf den 28. Tagesplatz gebracht, was Platz 25 in der Gesamtwertung bedeutete.

Komischerweise fühlte ich mich nach dem Lauf viel besser und lockerer als vor dem Lauf. Auf das Angebot mit der verlängerten Öffnungszeit des Thermalbades verzichtet ich aber und nahm lieber ziemlich schnell den Shuttlebus zurück ins Tal.


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