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26.04.2024, der 5. Tag der KW 17

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Bericht

Name des Laufes:1. Brooks Münster City Run
mehr zum Lauf: VID5447
Datum des Laufes:1.7.2007 (Sun)
Ort:Münster
Plz:D4
Homepage:www.brooks-muenster-city-run.de
Strecken:10k
Beschaffenheit:Asphalt, Kopfsteinpflaster
Profil:flach
Wetter:schwül, 26°C
Teilnehmer:800
Name des Berichtenden: Wernher LID2352
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Bericht vom 3.7.2007 (Tue)
Diesmal möchte ich eher eine Warnung posten als einen interessanten (Erfolgs-) Bericht. Hoffe so auch andere von unnötigen Enttäuschungen abhalten zu können.

Bin am 10. Juni einen Marathon (Kassel in der Hitze, PB=3:58:55) gelaufen und danach war geplant, zwei Wochen später die üblicherweise gute Form für einen 10er WK zu nutzen. Da ich mit meiner HM-PB von 1:41:47 (drei Monate alt) eine 10er Zeit von unter 46 laufen können sollte, hätte die alte PB von 46:24 fallen und auf unter 46 verbessert werden sollen.

Allerdings ereilte mich und die ganze Familie drei Tage nach dem Marathon eine Magen-Darm-Grippe, ausgelöst durch einen aggressiven Noro-Virus (nachgewiesen und ans Gesundheitsamt gemeldet). Ich verlor etwa 3 kg, was mich natürlich nicht weiter störte. Die Krankheit war nach 2 Tagen überwunden, Schlappheit blieb natürlich noch etwas länger.

Direkt anschließend bekam ich aber eine Erkältung, die sich bis zum geplanten WK-Termin 12 Tage nach dem Marathon hinzog. Deshalb plante ich um und fasste einen anderen 10er genau 21 Tage nach dem Marathon ins Auge: den 1. Brooks-City-Run in Münster.

Von der Erkältung war ich einige Tage vor dem WK so gut wie genesen. Das Training seit dem Marathon konnte man allerdings an einer Hand abzählen:
1. Tag danach 3 km Beine ausschütteln (danach Magen-Darm)
8. Tag danach 8 km langsam (danach erkältet)
14. Tag danach 8 km flott
16. Tag danach kleines Intervalltr.: 3 x 1000 etwas schneller als 10er-WK-Tempo
17. Tag danach 8 km langsam

Etwas verwundert hatte mich, dass ich die abgenommenen 3kg nicht wieder zugenommen hatte - und das fast ohne Laufen. Irgendwie hatte ich den Eindruck, dass es hauptsächlich Wasser war, das im Körper fehlte. Oder sogar Muskelmasse?

Erschwerend hinzu kam, dass unser Kleinster auch krank war, was uns einige fast schlaflose Nächte bereitet hatte (ziemlich genau in der Mitte zwischen Marathon und 10er). Die letzten 4 Nächte vor dem WK hatte ich aber wieder gut und ausreichend geschlafen.

Am heutigen WK Tag fühlte ich mich eigentlich fit - aber ich wusste um das Risiko - entweder topp oder flopp. Entweder bin ich gut regeneriert und in Form, oder hab den Zenit überschritten und bin im Formabbau und außerdem von den Krankheiten geschwächt. Aber allein der Gewichtsverlust von 2-3 kg sollte mich doch eigentlich für eine neue PB reichen, oder?

Der Parcour führte in sechs Runden durch die Altstadt von Münster. Start war abends um 19.30 Uhr. Wir hatten einen Familienausflug daraus gemacht und Frau und Kinder wollten mich vom Streckenrand aus motivieren. Das artete vorher aber fasst ins Chaos aus, als die Kiddis (4 und fast 2) unbedingt Eis wollten und sie dann den MacSundae nicht nur in der Fußgängerzone verkleckerten, sondern weiter heulend auch in den Kinderjogger und auf sich selbst ... naja, hier hielten die geübten Nerven noch stand. Immerhin wurde dann mit Babyjogger schiebenden Papa um den Domvorplatz eingelaufen.

Der erste WK-Kilometer fühlte sich schnell und locker an - ich tippte auf um die 4:30 (Soll war ein KM-Schnitt von 4:35). Es wurden 4:37. \"Naja - vielleicht doch zu dichtes Feld zu Beginn?\", versuchte ich mir Hoffnung zu machen. Km 2 bei 9:14 - genau gleiche Zeit. Beine waren locker, aber im Magen- und Lungenbereich gab es Engpässe. Zu viel im Bauch? Hatte vorher einen Schluck geschmolzenen, aus-Babys-Becher-auslaufenden MacSundae genascht und dann noch einen Schluck Vitaminsaft getrunken - schon zu viel? Außerdem war ich mit der Puste echt am Anschlag. KM 3 bei 13:54 (=4:40). Zu langsam - es reicht nicht! Ich kann auch das Tempo nicht halten.

Ok - das wird keine PB. Ich nehme Tempo raus. Aufgeben? Sechs mal werde ich an meinen Lieben vorbeikommen, die unterhalb dieser mächtigen Kirche mit den Wiedertäufer-Martyriums-Käfigen (wie heißt sie noch gleich?) stehen. Beim ersten Passieren hatte ich schon gemerkt, dass ich wohl reichlich rot im Gesicht sein muss - mal schauen - meine Frau hat ein Video gemacht ...

Irgendwo hier vor KM 4 überrunden mich die schnellen Kenianer zum ersten Mal. Wahnsinnstempo, fast doppelt so schnell wie ich jetzt. KM 4 bei 19:04 (=5:10). Kaum zu glauben - selbst den Halbmarathon laufe ich deutlich schneller (Schnitt=4:49). Die folgenden KMs sind mal knapp unter 5 min, mal knapp drüber. In jeder Runde liebäugele ich mit dem Aussteigen. Nach der vierten Runde fängt es leicht an zu regnen, eine willkommene Abkühlung bei den 26°C. Allerdings wird das Kopfsteinpflaster rutschig, aber bei meinem Tempo legt man sich auch nicht so in die Kurve. Die Kenianer kommen just vor den ersten Tropfen neben mir ins Ziel - zweite Überrundung.

Ich hoffe wenigstens noch mit einer 48er Zeit ins Ziel zu kommen. Km 9 bei 44:05 - na, den letzten Km werde ich doch deutlich unter 5 schaffen können, oder? Schließlich hab ich es jetzt doch so langsam gehen lassen. Die letzten Kräfte werden noch mal mobilisiert, aber nein: im Ziel am Prinzipalmarkt - genau dort, wo 1648 der Westfälische Friede geschlossen wurde - bei 49:05. Egal, um eine Erfahrung reicher.

Als ich wieder bei meinen Lieben war, fragte der 4-jährige Hanno: Papa, warum bist du so langsam gelaufen? Die Englischen (so bezeichnet er alle Dunkelhäutigen inkl. Kenianer) waren viel schneller als du!
An die Kenianer werde ich wohl höchstens mit dem Rad rankommen. Aber heute muss es (damit meine ich meinen PB-Wunsch) wohl vor allem daran gescheitert sein, dass mir die beiden Krankheiten so viel Kraft gekostet haben, dass ich einfach nicht fit war. Beine ja, aber der Rest nicht. Kann nur davon abraten, innerhalb von 2 Wochen nach Krankheiten ambitionierte Wettkämpfe zu bestreiten

Diese Seite ist zu erreichen unter www.kmspiel.de/?bericht=1981


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