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26.04.2024, der 5. Tag der KW 17

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Bericht

Name des Laufes:Bezirksmeisterschaften Einzel Bezirk Braunschweig
mehr zum Lauf: VID5899
Datum des Laufes:2.6.2007 (Sat)
Ort:Goslar
Plz:D3
Homepage:http://www.nlv-bezirk-braunschweig.de/
Strecken:100-5000
Beschaffenheit:sehr gute Bahn
Profil:Bahn
Wetter:14 Grad, leichter bis starker Regen
Teilnehmer:18 über 5000
Name des Berichtenden: Sebastian LID55
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Bericht vom 2.6.2007 (Sat)
Montag bis Donnerstag: täglich 10-14 Stunden Lernen. Nach 10 Monaten, die sich die verschiedenen Examensprüfungen nun bereits hinziehen, lasse ich das erste Mal zwei Trainingseinheiten in Folge ausfallen.
Freitag, 11:09 Uhr: Mündliche Examensprüfung Deutsch mit 1,0 beendet. Ein unbezahlbarer Befreiungsschlag und die Sicherung eines Gesamtnotentraums.
Samstag, 14:00 Uhr. Einkaufen. Die Menschen gucken mich komisch an. „Hat der was genommen? Warum grinst der die ganze Zeit?“
16:00 Uhr. Ich hole Susanne, Volker und Uwe ab und wir fahren nach Goslar zu den Bezirksmeisterschaften Einzel.
16:30 Uhr. Stau. Raststätte 500m Luftlinie von meinem Heimatort entfernt die Autobahn entgegen der gültigen Beschilderung verlassen. Gut, dass das Mitarbeitertor auf wahr und ich mich hier auskenne.
17:10 Uhr. Ankunft am Stadion Osterfeld. Es regnet in Strömen.
17:20 Uhr. Ich begrüße Sascha Diehr, VfL Wolfsburg, mein Konkurrent für diesen Tag um den Bezirkstitel. Früher 14:40, heute (er ist 35) „nur“ noch tiefe 15. Bei den Landesmeisterschaften Cross dieses Frühjahr hatte ich ihn knapp geschlagen, bei den Norddeutschen Cross kurze Zeit später hatte er als Dritter die Nase knapp vor mir vorn. Das verspricht ein spannendes Duell zu werden. Er will auf 15:20 anlaufen. Ein Schelm, wer mit Blick auf meine Bestzeit 15:21,78 aus Koblenz vor einer Woche böses denkt. ;-)
17:25 Uhr. Wir sitzen unter einer Plastikplane, wo eigentlich nur die Taschen drunter sollten. Niedrig aber wasserdicht.
17:30 Uhr. Susanne muss einlaufen gehen. Ätsch.
17:35 Uhr. Sascha gesellt sich zu uns unter die Plane. Sieht nass aus. Hatte wohl keine Plane. Ätsch.
17:40 Uhr. Scheiße. Wir Männer auch. Ätsch.
17:50 Uhr. Auf einem Nebenplatz laufe ich mit Volker im Kreis. Der Regen ist schon viel weniger geworden.
18:25 Uhr. Susanne wird in einem Bummelrennen ungefährdet Bezirksmeisterin über 3000m. Vor ihr nur ein B-Jugendlicher, eine Zehntel. Sie ärgert sich vor allem, dass sie auf den ersten 800m die Zeit verschlafen hat und daher 8 Sekunden über der Bestzeit blieb. Passiert. Meisterschaften eben, Hauptsache Titel. Helden werden im Regen nicht geboren.
18:35 Uhr. Jetzt stehen wir am Start. Fast gar kein Regen mehr.
18:36 Uhr. Startschuss. Ich sortiere mich hinter Sascha ein, mit uns mit läuft auch Phillip aus Einbeck, dieses Jahr schon 15:41.

Sascha diktiert das Tempo, ich bleibe locker dahinter. Das Tempo ist hoch, die erste Runde in 66, der erste Kilometer genau in 3:00. Bei 900 hatte ich das erste Mal das Tempo übernommen und ein ganz klein wenig eingebremst. Dennoch bleiben wir gut unterwegs, Sascha geht bei 1900 wieder vorbei, 3:06 für die zweiten 1000. Zum Ende des Kilometers wird Saschas Schritt ein wenig müde, oder täuscht das? Ich übernehme bei 2800, die letzten 1000m waren erneut in 3:06, 3000 damit in 9:12. Ich bin voll im Plan. Wo ist Sascha? Tatsächlich fällt er jetzt minimal zurück. Bei 3200 habe ich schon 10 Meter Vorsprung. Aber auch ich merke jetzt, dass die Beine langsam schwerer werden. Immerhin hat der Regen inzwischen aufgehört. Ich versuche krampfhaft, das Tempo zu halten, weiß genau, dass ich keine zweite Chance kriege, wenn ich einbreche. Bei 4000m habe ich mich mit einer weiteren 3:07 deutlich abgesetzt, der Vorsprung ist auf 80 Meter gewachsen, wie mir Susanne zuruft. Jetzt glaube ich an den Sieg. Jetzt laufen die Beine wieder. Der berühmte 1000er zum Schluss. „14:11“ höre ich beim Durchlauf. Und die Glocke. Ich weiß, was ich auf den letzten 400m kann. Und ich weiß, dass das heute mein Rennen ist. Meine Bahn, mein wieder einsetzender Regen, mein Titel – und meine Zeit auf der Uhr. Bei 4850m steht Susanne in der Kurve und schreit sich ein letztes Mal die Seele aus dem Laib. Im Ziel weiß ich es. Aber ich bin zu schwach zum Schreien. Aber 15:17,88 auf der Uhr wäre eigentlich ein Grund, genau das zu tun. Mein Vater hat das Rennen gefilmt und steht zusammen mit Susanne, Volker und vielen anderen völlig „entgeistert“ vor mir, als ich endlich langsam wieder von der Bahn aufstehe.

Manchmal geht alles. Gut, dass morgen Sonntag ist und die Geschäfte geschlossen sind. Die Menschen würden sich bei meinem Strahlen vermutlich endgültig fragen, ob ich eine Sonne im Arsch habe.

Vielen Dank fürs Lesen,
Seb-„mein erster Bezirkstitel :-)“-astian


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