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Bericht

Name des Laufes:35. GutsMuths - Rennsteiglauf
mehr zum Lauf: VID4866
Datum des Laufes:19.5.2007 (Sat)
Ort:Schmiedefeld
Plz:D9
Homepage:http://www.rennsteiglauf.de
Strecken:72,7km, 43,5 km, 21,1km, 1,4 - 9 km , 3,7 km
Beschaffenheit:trocken für den Rennsteig und teilweise unwegsam aber OK
Profil:erträglich bis anspruchsvoll
Wetter:SUPER! -> Sonne ohne Ende
Teilnehmer:ca. 3100
Name des Berichtenden:Lars Richter
(Autor-LID zuordnen: Login und [Edit])

Bericht vom 20.5.2007 (Sun)
Mein erster Marathon auf dem Rennsteig, "Geh aufs Ganze" sozusagen, was auch auf der Startnummer stand.

Nach unserer Anreise am Freitag schliefen Matthi, Kai und ich in Neustadt in der Schuleunterkunft. Ich habe kaum Schlaf gefunden, was entweder an der Aufregung oder am betonharten Schlafuntergrund lag...

Schon 6 Uhr wurde aufgestanden, schnell Zähneputzen und anschließend ab zu Guths-Muths-Halle zum Frühstück um letztmalig die Speicher zu füllen.

Irgendwie verging die Zeit zum Start dann wie im Fluge. Marion und ihr Team aus Gera trafen wir noch bis anschließend der Schneewalzer begann. Ich hatte mich ein wenig eingelaufen, aber da wir bestimmt 10min gesungen und geschunkelt haben, war ich wieder kalt....-> vollkommen egal, den diese Startvorbereitung war viel besser als sich warmzulaufen. 3000 Läuferinnen und Läufer, die sich zur Blasmusik (davon bin ich sonst kein Fan, aber hier...) bewegten und, so gut die Textkenntnisse es zuließen, mitsangen; wundervoll, das hatte echten Spirit!

Dann ging es los! Marion, Matthi und ich liefen die ca. 12km gemeinsam, bis Marion, die durch eine Magenverstimmung geschwächt war, uns ziehen lassen musste. Am km 10,8 befand sich die Verpflegungsstelle 1...! Nach dem Tipp unseres Schlafgenossens der vorangegangenen Nacht (ein Urgestein mit 19. Starts aus Bernburg)...probierten wir den wirklich leckeren und nahrhaften "Schleim" aus, wobei der Begriff „Schleim“ unpassend ist...! Banane und Tee dazu und weiter ging es! Alles fühlte sich noch prima an, Beine und Gelenke und der Puls lag ebenfalls noch im Rahmen. Marion und Matthi mussten mich ein wenig bremsen, sonst wäre ich die Strecke viel zu schnell angegangen. Die nächsten 20km vergingen wie im Fluge. Eine Situation hat sich bei mir eingeprägt, nämlich als wir in einer Art Schlucht gehen mussten. An dieser Stelle, es muss ca. bei km 20 gewesen sein, war der Weg sehr verwurzelt und gefährlich. Dafür ist es Rennsteiglauf aber auch ein Crosslauf.

Die Berge empfand ich auf dem ersten 30km als nicht einmal so schlimm. Bei km 30, kurz nach Neustadt hat mich Matthi dann mein Tempo laufen lassen. Eigentlich sind wir bisher immer zusammen ins Ziel gelaufen (die beiden HM auf dem Rennsteig und in Berlin), aber in diesem Jahr habe ich anscheinend einen Leistungssprung gemacht. Außerdem ist Matthi ja auch 20 Jahre älter und hatte bereits einen Marathon unter 4h in Berlin 2005. Damals war ich eingebrochen und bin erst nach 4:24h ins Ziel gelaufen. Gestern auf dem Rennsteig aber lief alles bestens und ich hatte das Gefühl, die 4 h sind definitiv möglich. Bei km 30 waren noch 1:15h übrig...

Die folgende Strecke wurde sehr bergig. Es ging mal bergauf, mal bergab, was ziemlich anstrengend war. Der zweite Teil der Strecke ist meiner Meinung nach der schwerere. Allerdings konnte ich meist auch am Berg im Laufschritt bleiben und so einige Läufer überholen. Nur der letzte Berg, bevor es nach Schmiedefeld ins Tal ging, war zuviel und ich habe mir 1min Gehpause gegönnt. Zu dieser Zeit schmerzte auch schon alles. Beine, Bauch und sogar die Schultern. Außerdem war es unerträglich heiß geworden und ich bin froh gewesen, dass ich ein Trägershirt für die Startnummer hatte und so meine Arme Luft bekamen.

km 40 und noch ca. 17 min Zeit...! War das machbar? Vor dem Weg in den Ort km 39-40 hatte ein Anwohner ein Tischchen aufgebaut und Wasser angeboten. Die letzte VPS war 3km vorher gewesen. Einfach toll so etwas... ich habe sein freundliches Angebot genutzt und noch einen Becher Wasser in mich hineingeschüttet. In diesem Zusammenhang fallen mir auch die Schlagzeuger auf den Gipfeln ein. Von weit unten im Tal konnte man sie hören und wurde förmlich auf den Berg gezogen... ;-). Überhaupt war die Stimmung fantastisch und ich konnte immer wieder bemerken, was für ein nettes Völkchen die Thüringer doch sind. Dort ein Wanderer, welcher einen Aufmunterer parat hatte, hier eine Kinderschar, die „abgeklatscht“ werden wollte und dann, wenn man die Hand ausstreckte, vor Freude kreischte, da fühlt man sich wie in einer großen Familie aufgehoben.
Zurück zur Strecke. Ins Tal nach Schmiedfeld konnte ich noch einmal beschleunigen. Das Bergablaufen hatte ich auf der HM-Strecke des RSL und am Fockeberg in Leipzig üben können. km 41 und noch 12min...! Jetzt musste ich die 4h knacken. Kurz vor dem Zielanstieg schrieen die Zuschauer durcheinander. "4h sind drin!", "Nur noch 4km!" (das war gemein :-)) oder "Gib noch einmal alles"...waren die Worte, welche ich trotz meines Tunnelblickes verstand. Der Zielberg war so voller Menschen, dass Gehen nicht drin war. Die Menschen treiben uns Läufer an dieser Stelle förmlich nach oben. Brutaler empfand ich dann die Runde durch das Stadion. Das diese so lang werden würde, hätte ich niemals gedacht. Aber die Uhr versprach noch 4 Minuten und so konnte ich mit 3:57:44h ins Ziel einlaufen. Und ich war so fertig, dass ich zu den Getränken nur noch wanken konnte. Das Mädchen mit der Medaille schaute mich ganz entgeistert an...ich hätte gerne etwas Nettes zu ihr gesagt, aber muss wohl ziemlich furchtbar ausgesehen haben und brachte auch kein Wort heraus. Nach 5min ging alles wieder und ich konnte auf Matthi warten, dem ich dann gleich Getränke geben konnte.

Kai war eine sehr gute Zeit (3:52h) erreicht und uns zwischendrin (km 11 überholt).

Der Rennsteiglauf ist klasse...gerne wieder, auch den Marathon!!!

Ich danke an dieser Stelle allen Organisatoren, freiwilligen Helferinnen und Helfern, dem begeisterten Publikum und dem Wettergott dafür, dass es nicht geregnet hat.

Grüße an alle Rennsteigläufer!

PS: Bemerkung am Rande: Einer der Gründer hat bisher alle 35. Läufe bestritten. Was für ein Teufelskerl! Ob ich das irgendwann auch mal erreichen werden? Die Zeit dazu hätte ich sicher mit meinen 26...


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