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Bericht

Name des Laufes:07. RheinEnergie-Marathon
mehr zum Lauf: VID4557
Datum des Laufes:22.4.2007 (Sun)
Ort:Bonn
Plz:D5
Homepage:www.rheinenergie-marathon-bonn.de
Strecken:MA, HM
Beschaffenheit:Asphalt
Profil:flach
Wetter:Traumhaft schön, frühsommerlich warm
Teilnehmer:Marathon: ca. 2000
Name des Berichtenden: max LID15
Max aus

Bericht vom 23.4.2007 (Mon)
Zum dritten mal 3h-Hase

Grund für Vorwettkampfgejammer hatte ich keinen, war ja auch für mich eher kein Wettkampf sondern ein - ja was eigentlich? - eine Art Trainingslauf mit strikter Zielvorgabe. Und da das nun auch schon das dritte mal war und ich erstaunlich gut trainiert war (7 Wochen mit Trainingsumfängen zwischen 70 und 90km), hatte ich der Sache sehr gelassen entgegen gesehen.

Und dann kam auch noch Traumwetter: Trotz der frühen Startzeit 8:50 war es schon angenehm warm und ich musste mir keine Gedanken machen, welchen alten Pullover ich vielleicht opfern könnte, was allerdings sowieso nicht ging, weil ja nicht nur die Sponsorenlogos auf meinem Laufshirt sichtbar sein mussten, sondern v.a. der Aufdruck "3:00" auf dem Rücken, wegen dem mich vor dem Start schon einige ansprachen, die mit diesem Ziel liebäugelten.

Ausser mir gab es noch einen zweiten 3h-Hasen, Robert Langfeld, auch schon im zweiten Jahr dabei. Startschuss, los geht's, Tempo finden. Soweit ich mich erinnere klappte das ganz gut (in der Situation fühlt sich 4:15 komischerweise langsam an;-). Ich kann mich auf den ersten 10-15 km an wenig erinnern, ausser vielleicht daran, dass mir mehrmals von hinter mir Laufenden fast ein Bein gestellt wurde, ich hoffe versehentlich, aber es war schon mit merkwürdig hoher Frequenz, und ich hörte meist keine Entschuldigung. Egal, es war offenbar noch ein dichtes Grüppchen.

Kurz nach km 11 gönnte ich mir ein Pinkelpäuschen. Bis zur Halbmarathonmarke hielt sich wie meist ein stabiles Grüppchen, aus dem allerdings hin und wieder einer herausfiel (der einzigen Frau wurde es schon bei ca. km 13 zu schnell). Da Robert "vorne" alles im Griff hatte, machte ich wieder eher den Lumpensammler und gab denjenigen, die hinten rausfielen, noch gute Wünsche auf den Weg.

An der Halbmarathonmarke, die wir exakt nach Plan erreichten (aus psychologischen Gründen möglichst unter 1:30), war die Gruppe ca. 40 Mann stark. Dann gab es allerdings ein paar leichte Anstiege, und dem ein oder andern machte offenbar auch die Sonne und die hohen Temperaturen zu schaffen. Immer wieder mussten Einzelne abreissen lassen, und das Grüppchen vorne um Robert wurde zusehends kleiner, während ich weiter den Lumpensammler gab und mit gehörigem Abstand (zeitweise sicherlich über 30 Sekunden dahinter) diejenigen, die sich schwertaten, empfahl, vielleicht besser rechtzeitig einen Gang herauszunehmen und trotzdem mit einer sehr guten Zeit ins Ziel zu kommen, als früher oder später gegen die Wand zu laufen und vollends einzubrechen.

Ab km 30 mussten reihenweise Läufer abreissen lassen (hier ungefähr überholten wir auch Joey Kelly, der einem leid tun konnte, weil er in dieser Schwächephase ständig von einem Kameramotorrad begleitet wurde), und bis km 36, spätestens 38, gab es keine nennenswerte Gruppe mehr: Ein paar wenige hatten noch Reserven und versuchten, noch ein paar Sekunden zusätzlich gut zu machen, die anderen versuchten, das minimale Polster, das v.a. Robert ihnen zugestanden hatte, auf den letzten Kilometern zu verteidigen. Ich versuchte einmal mehr, den Grat zwischen 2:59:x und 3:00:x zu finden, und hangelte mich so von Läufer zu Läufer auf der Suche nach jenen, die die Pace noch einigermaßen halten konnten und durch mein rotes Shirt mit dem magischen Aufdruck vielleicht doch noch mal Reserven mobilisieren konnten. Ungefähr bei km 38 fand ich tatsächlich noch einen: Er schnaufte und stöhnte unglaublich und furchteinflössend, aber zum Glück hatte er einen Fahrradbegleiter, der mir erklärte, dass er schon einmal unter 3 gelaufen sei und das schon ok wäre. Er selber konnte mir erstaunlicherweise zwischendruch erläutern, dass er das für die Selbstmotivation brauche. Der Mann konnte sich richtig schön quälen, und ich half ihm dabei;-) Als ich das Gefühl hatte, er wollte aufgeben, weil er nach einer weiteren Kurve, hinter der er das Ziel nicht erkennen konnte (wie auch, es waren halt noch anderthalb km), befahl ich ihm, sich ein Gummiband vorzustellen zwischen mir und ihm, das nicht reissen dürfe, und zog ihn ein Stück. Ich war selber unsicher, ob es für Friedel noch reichen würde. Durch mein sehr unstetes Tempo auf den letzten Kilometern (ich selber hatte noch jede Menge Reserven und konnte fast beliebig beschleunigen) hatte ich zugegebenermaßen kein Gefühl für die Pace.

In der letzten Kurve vor dem Ziel blieb ich fast stehen und feuerte noch die herannahenden Läufer an. Ich setzte selber übrigens zu spät zum Schlusssprint an, es wurde nur eine 3:00:05.
Friedel kam nach mir ins Ziel, aber da er viel später gestartet war, schaffte er trotzdem noch eine 2:59:50.

Was ich aus 3h-Hasensicht etwas bedauere ist, dass 3 Läufer die 2 vor dem ersten Doppelpunkt nur um 1-8 Sekunden verpasst haben. Lediglich 8 von den ca. 40, die noch bei HM auf Kurs waren, hatten am Ende tatsächlich nicht nur das Ziel, sondern auch ihr Ziel erreicht. Viele andere brachen dann doch gewaltig ein, aber so einige schafften nicht zuletzt dank des gleichmäßigen Anfangstempos immerhin noch sehr gute Zeiten wenn auch knapp über 3 Stunden.

Ansonsten ein sehr schöner Lauf bei idealen Bedingungen, mir hat es viel Spaß gemacht. Ein klein bisschen ärgerlich ist, dass es wohl nie mehr so einfach gewesen sein worden wäre wie dieses Jahr, Bonner Stadtmeister und noch dazu bester Deutscher zu werden, nämlich mit einer 2:44. Mit ein bisschen mehr Training wäre das bei mir gut drin gewesen...

Mir selber ging es übrigens so gut, dass ich direkt danach locker durch die Stadt traben konnte, kurzabschnittsweise zur Anfeuerung beim HM sogar noch mit 3:45er-Schnitt. Auch heute kein Muskelkater, keine Schmerzen, ein wenig späre ich die Beine natürlich. Der 15km-Lauf am heutigen Montag hat zumindest Spaß gemacht:-)


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