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Bericht

Name des Laufes:8. Siebengebirgsmarathon
mehr zum Lauf: VID4728
Datum des Laufes:10.12.2006 (Sun)
Ort:Aegidienberg
Plz:D5
Homepage:http://www.siebengebirgsmarathon.de
Strecken:MA
Beschaffenheit:Waldwege und Pfade, matschig
Profil:780 Höhenmeter...
Wetter:6°C, Sonne
Teilnehmer:720, 650 im Ziel
Name des Berichtenden:Daniel Pfeilsticker
(Autor-LID zuordnen: Login und [Edit])

Bericht vom 12.12.2006 (Tue)
VWKGJ (Vor-Wettkampf-Gejammer):
Man läuft ja vielleicht auch deshalb im Winter einen Marathon, weil man ein bisschen mit den Elementen des Winters kämpfen will. Statt dessen 6°C, Sonne und die erst bzw. besser letzt Pollenflugwarnung des Jahres im Radio...
Außerdem hatte ich die sehr forsche Ansage gemacht, die etwas verpfuschten 3:09:03 von Bonn in diesem Jahr um zumindest 4 Sekunden zu unterbieten...


Die Strecke und der Marathon im allgemeinen:
Wochenlanges Training und 1-2 Wochen Tapern (Ausruhen) vor dem Marathon. Man befindet sich in Jahreshöchstform und ist heiß wie Frittenfett. Bei keiner andern Distanz ist wohl die Möglichkeit, es zu schnell anzugehen so verlockend. Dann auch noch im Siebengebirge. Heißt an den ersten Anstiegen ist das ganze Feld noch höchst motiviert und schnell. Das richtige Tempo erinnert mehr an das sonntägliche Ausführen das Dackels, nicht an das Tempo, das man laufen will und kann. Scharen von Läufern überholen und es erfordert übermenschliche Willenskraft, sich an das Piepen der Puls-Uhr-Obergrenze zu halten.

Der Siebengebirgsmarathon im speziellen:
Der Siebengebirgsmarathon ist für jeden normalen Marathon-Läufer zu bewältigen. Trotz 780 Höhenmetern ist kein Anstieg ist so steil, dass man ihn nicht sauber hoch laufen könnte. Kein Gefälle so stiel, dass man geübter Bergabläufer sein müsste. Die Betonung liegt hier ganz klar auf genießen der Landschaft. Nicht auf möglichst großer Quälerei durch noch härtere Anstiege.
Höhenprofil:
http://www.sportkalender-bonn.de/sonstiges/7g-marathon-hoehenprofil.gif


Aber zum Lauf selbst:
1-2: Es geht vom Start zurück durch den Ort und insgesamt leicht abwärts. Mit 7:58 liege ich schon sehr gut im geplanten Schnitt für abschüssige Strecken.

2-3: die ersten 25 Höhenmeter. Ich höre brav auf die Pulsuhr und ärgere mich noch nicht über einige Läufer, die an mir vorbei ziehen.

3-5: Es geht wieder abwärts. Im 4er-Schnitt wird eingesammelt.

5-10: 200 Höhenmeter am Stück. Hier heißt es Ruhe bewahren. Scharen von Läufern überholen mich. Wenn ich auf das Feld vor mir blicke, meine ich fast 50 Läufer zählen zu können. Ein paar mal fehlt mir doch die Geduld und ich laufe etwas schneller als das Piepen der Pulsuhr erlaubt. Der zweit langsamste km des Marathons mit 5:03 ist auch dabei.
km10 in 44:30, also genau im Plan.

10-12: Mit 3:50 bergab ernte ich den ersten Lohn für die Geduld und kann Läufer einsammeln.

12-15: Kurze Freude, die nächsten 86 Höhenmeter stehen an. Ich überhole die extrem langsame und vermeidlich erste Frau. In Wirklichkeit muss sie sich verlaufen bzw. ganz brutal abgekürzt haben, denn sie kommt trotz Abkürzung erst mit 5-6 Stunden ins Ziel.
Der Verpflegungspunkt bei km8,5 und km14 sind identisch, man begegnet in anderer Richtung den langsameren Läufern. Dieses Jahr auch recht reibungslos. Ein paar beschweren sich fürchterlich, dass einfach ein paar Läufer in entgegengesetzter Richtung durch die Verpflegung rennen und sich auch noch bedienen. Dass wir auch dazu gehören, scheint nicht klar gewesen zu sein;-)

15-18: Jetzt geht es erst einmal nur noch bergab. Im 3:50er Schnitt erholt zwar Puls, Kreislauf und Ego, denn es kann wieder überholt werden. Aber die Oberschenkel leiden unter der Bremserei ganz gut; für sie ist hier also absolut keine Erholung drin.

18-32: Mir liegt diese Passage nicht. 6 mal 50 Höhenmeter rauf und wieder runter. Landschaftlich sehr schön, aber es ist mir völlig unmöglich auch nur irgend einen Rhythmus zu finden.
Bei der Verpflegung bei km19 ruft mir Bruno zu, dass ich auf Platz 13 liege. Ich erwiderte meine Zweifel, das halten zu können, jetzt wo gerade mein Lieblingsstück ansteht.
21,1km in 1:32:02 etwas schneller als geplant. Ich beschließe, mich auf meinem Lieblingsstück etwas zurück zu nehmen. Denn ich bin mir nicht so sicher, ob das gut ausgeht, wenn ich das Tempo halte. In dieser Phase des Unmutes galoppieren mir auch noch 3 Reiterinnen mit ihren 3 Hunden entgegen. Natürlich nicht angeleint. Und das zweite Mistvieh biegt mit gefletschten Zähnen 3 Meter vor mir genau auf mich zu ab. Ich schlage fluchend Haken um den nach mir schnappenden Köter. Überholt werde ich natürlich auch wieder, überhole aber auch. Zumindest das scheint sich ein bisschen die Waage zu halten.

32,5-36,4: Endlich mein langersehnter Anstieg. 4km mit 125 Höhenmeter kontinuierlich leicht aufwärts. Man findet endlich wieder einen Rhythmus und erntet den Lohn für die anfängliche Zurückhaltung. Mit 4:50 überholt man Läufer, die teilweise aus noch normalem Tempo plötzliche und verzweifelt in Gehen verfallen. Hier erreicht man auch den höchsten Punkt der Strecke, so dass es bis ins Ziel im Prinzip nur noch bergab geht. Nach 500 Metern der Entspannung geht es aber schon wieder 10 Höhenmeter hoch. Ich äußere meinen Unmut durch Stöhnen. Im Frauen-Profi-Tennis macht man das ja auch;-)

37-39,5: Es geht wieder schön bergab. Alfred vom Lauftreff-Siebengebirge steht an der Ecke und wird mich fast bis ins Ziel mit dem Rad begleiten (herzlichen Dank, war sehr nett). Ich liege wohl inzwischen auf dem 11 Platz, der 10. 200 Meter vor mir. Das war er aber schon die ganze Zeit und ich wusste, dass er die letzten 5km vor mit nicht die geringste Schwäche gezeigt hatte. Dafür taten mir die Oberschenkel sau weh, ich lag fantastisch in der Zeit und ich machte mir irgendwie nicht mehr den Kopf darum, dass mich sogar noch 3 Läufer überholten.

39,5-40: Der letzte winzige Anstiegt mit 20 Höhenmetern. Ich war 50 Meter hinter der Gruppe geblieben, um angreifen zu können, falls jemand schwächelt. Tat aber niemand, was mir auch ganz recht war, denn für einen Antritt hatte ich vielleicht noch die Kraft, aber sicher nicht mehr die Lust. Wenigstens die letzten km wollte ich genießen, zumal hinter mir frei war.

40-42,2: Leicht bergab mit herrlichem Blick auf das herbstliche Siebengebirge. 4er Schnitt ging wieder, reichte aber nur, um konstant 100 Meter hinter der Gruppe zu bleiben. 100 Meter vor dem Ziel haben die noch nen armen Mitläufer überrollt, den ich mit einem Sprint auch noch bekommen hätte. Blick nach hinten, 100 Meter hinter mir sind frei. Also beschließe ich, würde- und genussvoll ohne Sprint 6 Sekunden später ins Ziel zu laufen.
Platz 14 in 3:06:31 sind mehr als saugut. Der 9. ist mit 3:05:29 nur eine Minute vor mir durchs Ziel.

EINDRÜCKE:
Platz 14 bedeutet, dass man die meiste Zeit alleine in seinem Tempo durchs Siebengebirge läuft. Zum Anfeuern und Auslaufen bin ich dann den anderen Läufern entgegen und war etwas neidisch. Um die 4 Stunden und mehr ist man nämlich bei diesem wunderschönen Landschafts-Marathon in großen munteren netten Gruppen unterwegs.



LOB:
Ich hatte einem kostenlosen Startplatz von Active, dem Laufschuh-Laden auf der Kölnstr. Demnach bin ich auch unter Team http://www.Active-Bonn.de gestartet.
Ansonsten nur 20 EUR für einen unglaublich schönen Marathon. Die Landschaft ist einfach so schön. Aber die Organisatoren haben es geschafft, in Atmosphäre, Publikum, Verpflegung und allen Belangen mit der herrlichen Landschaft gleichzuziehen. Ganz großes Lob an: http://www.tri-power-aegidienberg.de/


Also bis nächstes Jahr, Daniel


Diese Seite ist zu erreichen unter www.kmspiel.de/?bericht=1755


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