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Bericht

Name des Laufes:August-Blumensaat-Gedächtnislauf
mehr zum Lauf: VID4767
Datum des Laufes:25.11.2006 (Sat)
Ort:Essen
Plz:D4
Homepage:http://www.tusem-leichtathletik.de/
Strecken:10, HM
Beschaffenheit:Flach, asphaltiert - Bestzeiten-tauglich !! Diesmal mit etwas Laub und Pfützen rutschgefährlich
Profil:Flach, kleinere Brücken
Wetter:zunächst warm 14 - 16°C / später regnerisch - nass
Teilnehmer:Teilnehmerrekord: über 1.700 !!
Name des Berichtenden: professor LID1885
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Bericht vom 27.11.2006 (Mon)
Lange Tradition mit langen Läufen am Baldeneysee:

17. Auflage des August-Blumensaat-Gedächtnislaufs 2006

Der August-Blumensaat-Gedächtnislauf, der vom TUSEM Essen seit 17 Jahren veranstaltet wird war im letzten Jahr dem unerwarteten Kälteeinbruch mit seinen Schneemassen zum Opfer gefallen – doch in diesem Jahr sollte er wieder ein ganz großer Erfolg werden : denn die rund 1700 Teilnehmer aus der näheren und ferneren Umgebung waren alle ganz heiß auf die Neuauflage im Jahr 2006 – eine echte Herausforderung für die lokale Läuferszene und für mich selbst !

Die Austragung dieses traditionsreichen Laufes findet immer am südlichen Ufer des BALDENEYSEEs auf einer Pendelstrecke von 5,25km statt – die vom Ort Kupferdreh bis fast nach Essen Werden führt. Die Strecke ist insgesamt flach und durchwegs asphaltiert und damit auch für persönliche Bestzeiten geeignet - wenn nur eben das WETTER mitspielt. Traditionell werden zwei Läufe angeboten : die klassische Strecke über die 10km und der Halbmarathon ! Wegen der großen Teilnehmerzahl kommt der Time-Chip zum Einsatz ...

Doch wer war eigentlich August Blumensaat ?

Er wurde am 15. Januar 1911 in Gelsenkirchen geboren und starb im Alter von 78 Jahren am 30. November 1989 in Essen. August Blumensaat gehörte in den 50er Jahren zu den besten deutschen Marathonläufern. Im Alter von 40 – 50 Jahren konnte er sich bei den Deutschen Meisterschaften von 1951 bis 1960 insgesamt 8 mal unter den TOP TEN platzieren. 1954 und 1955 war er sogar Deutscher Vizemeister. Und in den Jahren 1955 und 1957 war er zusammen mit seinen Kollegen vom TUSEM Essen Deutscher Mannschaftsmeister. Die Europameisterschaft 1954 schloß er mit Platz 18 in einer Zeit von 2:42:32,2 ab. Seine persönliche Bestleistung – damals DEUTSCHER REKORD – stellte er 1955 in Altenrath mit 2:27:41 auf ! August Blumensaat gilt als der eigentliche Initiator des Essen-Marathons, den er bei der dritten Austragung 1965 auch gewann. August Blumensaat hat seine Karriere eigentlich nie beendet, sondern blieb bis ins hohe Alter als Läufer aktiv. Seinen letzten Marathonlauf bestritt Blumensaat 1980. Ihm zu Ehren findet Ende November findet jedes Jahr in Essen der August-Blumensaat-Gedächtnislauf statt.

Persönliche Ziele diesmal ?

Naja, irgendwie wollte ich nach dem nicht ganz so gut gelungenen Marathon im Oktober an die schönen erfolge im Frühjahr anknüpfen und wenigstens versuchen, wieder unter 1:24:00 zu laufen, also ein Schnitt von knapp unter 4:00 – das konnte man gut auf der Uhr verfolgen – und damit würde ich meine alte Bestzeit auf dieser Strecke mit 1:26:55 vom Jahr 2004 klar verbessern. Mal sehen was so ging ...

Am Morgen war ich noch in Frankfurt auf einer Tagung, der Zug hatte Verspätung – es wurde knapp bis zum Start ... und es war WARM – Viel zu WARM ! Raus aus den Klamotten, die ich eigentlich anziehen wollte. Es blieben mein leichtes Shirt mit dem LOGO „LAUFEN FÜR DAS LEBEN“ eine schwarze Tight und mein Markenzeichen: ein gelber BUFF – diesmal wieder eher um den Schweiß aufzuhalten.
Der 10km Lauf war gerade vorbei ...Am Start zum Halbmarathon tummelte sich schon die Elite, wie z.B. die späteren Sieger Yilmaz Muharrem (TUSEM Essen) bei den Männern und Martina Schwanke (TVK Kupferdreh) bei den Frauen !

Ich ordnete mich bewusst etwas weiter hinten in der dritten Startreihe ein ... Ca. 30 Läufer vor mir! Startschuß und ab gings. RUHIG BLEIBEN ... NICHT ÜBERZIEHEN ! Immer wieder hämmerte ich mir ein: „Der Halbmarathon wir erst auf den letzten 5km wirklich entschieden!“ .... leidvolle Erfahrung aus dem Jahr 2004.

Ca. 25 Läufer lagen bei KM 1 vor mir, obwohl ich mit 3:45 einfach wieder zu schnell war. Noch lief es nicht rund – etwas Gewühle ...und es war ungewöhnlich warm, aber zugleich auch ziemlich windig. Mein Atem wurde allmählich gleichmäßiger, die Schritte ruhiger und länger, ich konzentrierte mich nur auf mich selbst – ab KM 2 mit 7:35 lief es schon besser und gleichmäßiger bis hin zur ersten Wendemarke in einer Zeit von 20:06, also ca. 19:12 auf die ersten 5 KM – das konnte sich sehen lassen.

An der ersten Wendemarke (20:06) war ich bereits auf die Position 16 vorgelaufen. Auf dem Rückweg konnte ich mir dann die anderen Läufer in Ruhe ansehen, die noch hinter uns lagen. Vielleicht 10 in Reichweite von uns. .... einer davon zog bei KM 7 (26:58) an uns vorbei und einige unseres Pulkes wollten da mitgehen. Sie schafften es etwa 20 Meter wegzukommen. Ich blieb aber im Rhythmus ... das war gut so, denn bereits bei KM 9 hatte ich sie wieder eingeholt und bei KM 10 (38:31) war der alte Pulk mit und um Martina Schwanke wieder bei einander.

An der zweiten Wendemarke (20:27), die später dann das eigentliche Ziel darstellte, hatte ich bereits eine Zwischenzeit von 40:40 und lag damit bereits auf der 11. Position – außerdem war ich bereits 1:25 Minuten unter dem 4:00/km Schnitt für diesen Streckenabschnitt ! Vielleicht war statt 1:24:00 sogar 1:23:00 möglich ?? Das baute mich unwahrscheinlich auf. Martina Schwanke lag knapp hinter mir, was ich an den Beifallsäußerungen nit bekam: „Schau mal, die erste Frau !“. Christian Eick gesellte sich zu uns und lief bis KM 13 noch mit – doch dann verließ er uns und musste wegen Bauchschmerzen aufgeben .

Ich lief nun plötzlich ab KM12 ganz alleine für mich den Rest des Rennens gegen die Uhr, da Martina Schwanke plötzlich nachließ oder ich schneller wurde (?). Bis zu der vor uns liegenden Wendemarke war ich nun fast euphorisch, dass ich mich von dem Pulk mehr und mehr absetzen konnte – meine Stärke ?! oder wurden die anderen schwächer ?

An der dritten Wendemarke (20:47) bei ca. 15,75 km (1:02:00) war mir klar: auch ich war schon etwas langsamer geworden (von 20:27 auf 20:47), aber wesentlich weniger als meine Verfolger: nur noch Burkhard Vielhaber (TUSEM Essen) lag ca. 100m in Reichweite hinter mir – danach tat sich eine größere Lücke auf : ich lag auf Position 10 !! Sollte ich das noch halten können ? Das wäre bei einem großen Rennen zum ersten Mal die TOP TEN !!
Und die 1:23:00 wurden immer realistischer !

Ab KM 17 (1:05:50) rechnete ich rückwärts: 1:23:00 waren jetzt schon drin --- neue Bestzeit auf der Strecke war möglich, aber meine Beine wurden langsam schwerer und schwerer ... ich arbeitete mit meinem ganzen Willen daran, den Laufdruck meiner Schuhe nach vorne zu; aber es wurde jetzt plötzlich richtig nass und sehr windig – Regen kam auf und die Windböen bliesen mir jetzt voll ins Gesicht - es wurde deutlich kühler ! Das matschige Laub auf dem Weg ließ jetzt bei regennasser Bahn kein schnelles Abdrücken zu, ja man musste höllisch aufpassen, damit man nicht >durchdrehte< und plötzlich ausglitt. Der Regen wurde immer stärker und peitschte mir ins Gesicht ... ich legte mich etwas weiter nach vorne und versuchte nun voll dagegen zu halten !

Je weiter ich voran kam, desto deutlicher wurde mir, dass heute wirklich auch eine neue PBZ möglich war: bei KM 18 (1:09:48) , bei KM19 (1:13:44) und KM 20 (1:17:39) [d.h. also etwa 0:38:30 auf die ersten 10km; und dann etwa 0:39:00 auf die zweiten 10km] – jetzt konnte man schon die Kupferdreher Brücke erkennen und in der Ferne die Lautsprecher hören ... ich war zwar fast völlig ausgepumpt, aber jetzt zählte nur noch der Willen : bei KM 21 in Sichtweite des Zieles und im Zuschauerkanal bei 1:21:33 war jetzt nur noch ein letzter Spurt notwendig: ich gab alles – der Lohn zeigt sich vor mir an der großen Schaltuhr : ich jagte durchs Ziel mit 1:21:58 (korrigiert waren es später 1:21:55) !

Ich riss beide Arme hoch : wirklich toll geschafft – neue Bestzeit ! Ohne Schwäche und Einbruch (4. Teilstück in 20:35) - Ein 10.Platz in der gesamten HM- Gesamtwertung sowie ein 1. Platz in Altersklasse M50 ! Ich freute mich ungemein, als dann auch noch mein Sohn Johannes in sehr schöner Zeit von ca. 1:30:40 ins Ziel kam ! Gemeinsam liefen wir uns dann noch 2 km aus; bei der Rückkehr bekamen wir dann auch noch das Mannschaftsergebnis mit : TUSEM Essen belegte mit seinen drei Männer-Mannschaften: Platz 1 und 2 ! Super, die Teilnahme hatte sich gelohnt!

Trotz Regen und Nässe wurde der Lauf für alle Läuferinnen und Läufer prima zu Ende gebracht: ein großes Lob für die Organisatoren – wir kommen wiieder !

Heinrich und Johannes Seegenschmiedt

PS: Weitere Ergebnisse:

Beim 10Km-Lauf siegte bei den Männern Karsten Kruck (LC Duisburg) in 32:54 min. Und bei den Frauen setzte sich Felicitas Witt (TUSEM Essen) durch in neuer persönlicher Bestzeit von 37:34 min. Auch im Halbmarathon waren sowohl bei den Männern als auch bei den Frauen lokale Läufer vorne: Top-Favorit Muharrem Yilmaz (TUSEM Essen) siegte ganz ungefährdet in 1:13,47 Std; und Martina Schwanke siegte mit komfortablem Vorsprung in 1:24,01 Std.

Ergebnisse vom Halbmarathon

Altersklassensieger Halbmarathon AK M 35: 1. Yilmaz (Tusem) 1:13:47 Std. 2. Losch 1:15:30, 3. Ghazi (alle Tusem) 1:19:22. – AK M 40: 1. Stommel (Essen) 1:15:18 Std., 2. Kaffenberger (beide Essen) 1:52:01, 3. Pötschke (M.Mülheim) 1:52:27. – AK M 40: 1. Weignag (Tusem) 1:18:47 Std., 2. Gremmel (Hannover) 1:20:24, 3. Vielhaber (Tusem) 1:22.58. – AK M 45: 1. Kurek (TVK 1877 Kupferdreh) 1:27:53 Std., 2. Gers (MTG Horst) 1:28:13, 3. Lappe (o.V) 1:28:39. – AK M 50: 1. Seegenschmidt (Tusem) 1:21:55 Std., 2. Ruhmann (Langendrees 04) 1:23:29, 3. Hermann (o.V.) 1:24:38. - AK M 55: 1. Koch 1:20:35 Std., 2. Strehlke (beide Bochum) 1:26:07, 3. Klaus (LAV) 1:28:36. – AK M 60: 1. Hottgenroth (LAV) 1:36:03 Std., 2. Gürtler (SV Lembeck) 1:39:28, 3. Hüther (VFL Salzkotten) 1:41:22. – AK M 65: 1. Kabitzsch 1:44:20 Std., 2. Grundmann (beide Dortmund) 1:47:14, 3. Steffan (Mülheim) 1:47:50. – AK M 70: 1. Kowalksky (Gerscheder SV) 2:02:32 Std., 2. Arafat (Mülheim) 2:23:55. –

Frauen AK W 20: 1. Leven (Team Essen 99) 1:29:23 Std., 2. Westermann (Köln) 1:32:19, 3. Maurer (Recklinghausen) 1:37:22. – AK W 30: 1. Keeney (Leverkusen) 1:44:33 Std., 2. Polutta (Essen) 1:50:17, 3. Gövert (Senden) 1:51:44. – AK W 35: 1. Schwanke (TVK Kupferdreh) 1:24:01 Std., 2. Görtz (ASV Köln) 1:43:02, 3. Fiedler (Mülheim) 1:43:44. – AK W 40: 1. Gasperic (Duisburg) 1:33:37 Std., 2. Kucher (Augustin) 1:37:32, 3. Rusche (Lüdinghausen) 1:43:14. – AK W 45: 1. Spicker (Team Essen 99) 1:31:08 Std., 2. Schmücker (Mülheim) 1:40:58, 3. Bruns (o.V) 1:42:43. – Weibl.Jugend: 1. Köhler (Langenberg) 2:00:27 Std.

Mannschaftswertung Männer 1. Tusem mit Yilmaz, Losch und Weigang in 3:48:04 Std. – 2. Tusem II mit Ghazi, Seegenschmidt und Vielhaber in 4:04:15 Std., 3. MTG Horst mit Teuber, Gers und Ebert in 4:23:51 Std. –

Mannschaftswertung Frauen: 1. Team Essen 99 mit Leven, Spicker und Desinger in 5:0:,24 Std., 2. Waltrop in 5:22:20 Std., 3. Marathon Mülheim in 5:34:51 Std. –

Heinrich und Johannes Seegenschmiedt


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