Lauf um die Welt!
 
 
Aktuelle Saison: 2023-2
Menü jeder km zählt
 
04.05.2024, der 6. Tag der KW 18

[ /Rennen | Berichte Übersicht | Bericht suchen | Neuen Bericht schreiben ]

Bericht

Name des Laufes:8. Morgenpost Dresden-Marathon
mehr zum Lauf: VID3074
Datum des Laufes:22.10.2006 (Sun)
Ort:Dresden
Plz:D0
Homepage:http://www.dresden-marathon.de
Strecken:10km, HM, MA
Beschaffenheit:teils Kopfsteinpflaster, teils asphaltiert, ein kurzes Stück Parkwege
Profil:fast eben, am Ende der 21-km-Runde leicht profiliert
Wetter:Sonnig und trocken, ca. 20 Grad
Teilnehmer:6554 Starter, 6442 Finisher
Name des Berichtenden: Amigo LID3213
nur für eingeloggte Benutzer sichtbar

Bericht vom 29.10.2006 (Sun)
Nachdem ich mir am Vortag schon Sorgen wegen des Wetters gemacht hatte (es gab Sprühregen und die Straßen hatten stellenweise einen Schmierfilm), wurde ich am Sonntag mit Sonnenschein und trockenen Straßen überrascht.
Dieselbe Prozedur wie letztes Jahr: rechtzeitig kommen, noch einen einigermaßen guten Parkplatz erwischen und dann in aller Seelenruhe umziehen, noch ein paar Kalorien futtern (zum Glück habe ich einen pflegeleichten Magen, mit dem man das machen kann) und warmlaufen. Auf den letzten Pfiff dann Richtung Start, ich mag einfach nicht so lange rumstehen. Am Zugang zum Startblock (diesmal war es A) stand ein Ordner, der einige Läufer abwies, welche den falschen Buchstaben auf der Startnummer hatten. Auf die Vernunft der Leute ist bei Läufen eben kein Verlass. Im Startblock standen natürlich trotzdem noch einige Starter mit B oder C auf der Startnummer.

Dann nach dem Countdown der Startschuss. Ich habe mich zu Zurückhaltung ermahnt, was aber viele um mich herum offenbar irgendwie anders sahen. Ich bin zwar auf der kurvenäußeren Seite sehr gut durchgekommen (teilweise über Straßenbahnschienen), aber irgendwie war das ein ziemlich hektisches Gewusele um mich herum. Es kann nicht nur daran gelegen haben, dass alle drei Läufe zusammen gestartet wurden und die Leute, die nur über 10 Kilometer müssen, es naturgemäß etwas eiliger haben. Der erste Kilometer war in 4:29 geschafft (gezählt ab Startschuss, da gehen noch ein paar Sekunden ab, für die Zeit bis zur Überquerung der Startlinie). Irgendwo hinter dem Japanischen Palais sehe ich zur Seite und sehe einen Läufer mit Marathon-Startnummer mit einem C. Ich habe überlegt, ob ich ihn fragen soll, ob er sein Tempo für realistisch hält, aber ich hab\'s dann aber doch gelassen. Das Schild mit der 2 habe ich verpasst, weil ich mich schon auf der Augustusbrücke und das Stück danach wieder auf Leute konzentrieren musste, die langsamer wurden und die ich nun wieder überholte. Bei Kilometer 3 stand eine 12:59 auf der Uhr; das Tempo lag jetzt im Schnitt bei 4:20, das Tempo mit dem ich geliebäugelt hatte und auf das auch das Training ausgerichtet war. Kurz darauf bogen die 10-Kilometer-Läufer rechts ab (sehr gute Leistung der Organisatoren übrigens: mit der \"Lotsin\", die auf einem Podest stand, konnte sich wirklich keiner verlaufen) und das Feld begann sich zu lichten. Bei Kilometer 4 dann die ersten Begegnungen mit Mitläufern, die man von nun an öfters sieht. ;-) Besonders auffällig eine kleine forsche Läuferin vom LC Dübener Heide und eine Blondine im knappen Outfit. (Ich dachte irgendwas wie: na die hat aber richtig Figur - nicht so wie die auf dem Cover der Runners World. ;-)) Die beiden stellen sich später übrigens als Kerstin Oemus (finisht den Halbmarathon später kurz nach mir) und Justina Jakute (aus Litauen, sie wird später in 3:12 die Vierte im Marathon der Frauen). Das Tempo begann sich irgendwie einzupendeln. Der vierte Kilometer war aber erstmal noch recht langsam. Nach der 4:34, welche ich etwas erschrocken zu Kenntnis genommen hatte, habe ich behutsam wieder etwas das Tempo angezogen. Der Kiometer 5 wurde dann nach beruhigenden 4:21 bei 21:55 passiert. Dann kam der erste Verpflegungsstand. Geübt habe ich das Trinken im Laufen natürlich vorher nicht (macht das überhaupt jemand?), aber mit ein paar hilfreichen Tips, welche ich vor dem Lauf erhalten hatte, klappte das schon viel besser. Ganz ohne sich zu bekleckern geht es natürlich nicht. Die Beine fühlten sich jetzt irgendwie hart an, was ich nach einem Viertel der Strecke etwas beunruhigend fand. Ich habe dann ganz bewusst auf einen kraftsparenden und ökonomischen Laufstil geachtet. Ab Kilometer 6 (passiert bei 26:20 bzw. weiteren 4:25) lief es dann rund. Zwischen Kilometer 7 und 8 taucht eine außerplanmäßige Verpflegungsstation auf, die greife mir wieder einen Becher mit Wasser. Am Großen Garten steigt die Strecke zuerst ganz unmerklich an, was sich aber sofort im Tempo bemerkbar macht. Ich versuche dagegen zu halten und laufe an einigen Läufern vorbei, die das nicht zu bemerken scheinen. Die Kilometer bis zum Schild mit der \"9\", welches bei der Einmündung der Winterbergstraße stand, wurden im Schnitt mit 4:25 gelaufen. Bei Kilometer 10 wieder ein Schreck: 4:34 für den letzten Kilometer. 44 Minuten und 7 Sekunden. Insgeheim hatte ich auf eine sub44 für die ersten 10 Kilometer gehofft, aber auf der zweiten Hälfte kann man ja noch etwas ändern. An der großen Verpflegungsstelle gab es leider kein Iso (ich habe zumindest keins gesehen). Also wieder Wasser, diesmal mit mäßiger Kleckerei.
Das Stück durch den Großem Garten verlief ohne Probleme. Nach der 10-km-Marke begannen einige Läufer, die sich bis dahin zurückgehalten hatten bzw. auch jemand begleitet hatten, ein höheres Tempo aufzunehmen. Man hörte Sätze wie \"Wir sehen uns im Ziel\". Ich habe mich ein wenig mitziehen lassen, denn etwas schneller werden wollte ich auch. Die folgenden Kilometer waren alle um die 4:20 schnell. Bei Kilometer 13, als wir beim Hygienemuseum aus dem Großen Garten kamen, ging am Streckenrand eine Läuferin, weinend und uns entgegen. Wie man später erfahren konnte, war das Benedicta Jelagat, eine der großen Favoritinnen beim Marathon der Frauen, welche wegen Magenproblemen leider aufgeben musste. Etwa dort tauchte auch ein Läufer auf, der mir irgendwie bekannt vor kam. Mit einem roten Trikot vom OSC Löbau - war das nicht J.R. (LID 520)? Es ging dann an der gläsernen Manufaktur vorbei, wo es leider etwas Verwirrung gab. Viele Läufer (darunter auch ich) liefen auf der Straße und sollten dann aber zurück nach rechts auf den Fußweg. Irgendwie sind wir da etwas Zick-Zack gelaufen. Kurz nach Kilometer 14 kam wieder die Kreuzung Fetscherstraße/Stübelallee (wo sich quasi der Kreis um bzw. durch den Großen Garten schließt). Dort gab es anfeuernde Rufe, gute Stimmung - und wieder einen Verpflegungsstand. Kurz vor Kilometer 15 ging es auf die Striesener Straße, die sich heute von ihrer besten Seite zeigte: Sonne und keinen Gegenwind aus Richtung West. 15 Kilometer unter 1:06, dabei der letzte Kilometer in 4:11, das war doch gar nicht schlecht. Irgendwo bei Kilometer 16 tauchte dann wieder ein Verpflegungsstand auf, wegen dem ich doch glatt das Schild mit der \"16\" übersehen habe. Es gab dort auch Iso, welches ich mal ausprobiert habe. Der Becher war viel zu voll, so dass ich mich erstmal fürchterlich mit dem roten klebrigen Zeug bekippt habe. Auch ins Gesicht ist mir das Zeug gespritzt, ich muss einen ziemlich jämmerlichen Anblick geboten haben. Dann ging es über die Carola-Brücke, was wieder ein leichter Anstieg war. Die Zuschauer standen auf beiden Seiten ganz dicht beieinander und bildeten ein Spalier, durch welches die Läufer liefen. Kilometer 17 bei 1:15:05, das war etwas langsamer. Jetzt begann auf der anderen Elbseite das entscheidende Stück. Vorbei am Regierungspräsidium (wo schon wieder ein Verpflegungsstand war, den ich aber diesmal ausgelassen habe) ging es hinunter an die Elbwiesen. Am Bogenschützen das Schild mit der 18: der letzte Kilometer war nur 4:12 lang (es ging ja auch bergab). Jetzt gab es Gegenwind! Unter den Brücken verstärkt sich der Gegenwind noch, so dass das Laufen schon ziemlich beschwerlich werden kann. Der 19. Kilometer zog sich ziemlich in die Länge, als das Schild endlich auftauchte, standen schon wieder weitere 4:30 auf der Uhr. Unterhalb des japanischen Palais ging es dann über schmale Wege mit sandigem, losen Untergrund wieder nach oben, erstmal zur Meißner Straße und nochmal am Goldenen Reiter vorbei. Das war ziemlich anstrengend und hat nochmal Kraft gekostet. In den Waden machten sich Probleme bemerkbar. Jetzt noch die holprige Strecke über die Augustusbrücke. Ich hatte das Gefühl bald zu stehen, jedenfalls lief es nicht mehr so, wie es sollte oder könnte. Kilometer 20 bei 1:28:32. Der letzte Kilometer war endlose 4:44 lang gewesen. Aber mit mir sind einige langsamer geworden, es gab kaum Überholmanöver. Irgendwo hier lagen auch die netten Fotografen auf der Lauer, um das Leiden der Läufer im Bild festzuhalten. ;-) Justina lief jetzt hinter mir und J.R. hatte sich etwas nach vorn abgesetzt. Als ich am Italienischen Dörfchen neben der Semperoper Richtung Ziel abbiegen durfte, hatten die zwei erst die Hälfte geschafft. Wenn ich den Marathon gelaufen wäre, dann wäre ich hier wahrscheinlich verzweifelt. Aber jetzt war es nur noch weniger als 1 Kilometer bis zum Ziel. Ich habe nochmal beschleunigt, aber an Endspurt war nicht zu denken. Ich habe es gerade so geschafft, mir die Läufer, die hinter mir zu hören waren, vom Leibe zu halten. Die letzten 200 Meter gingen leicht bergab, das Ziel war nach meiner Uhr trotzdem erst in 1:33:28 erreicht. 4:56 für die letzten 1,1 km - zu mehr als zu einer 4:30er Pace hat es also nicht mehr gereicht.

Ein Wort zum Ergebnis: letztes Jahr hatte der Temporechner mir eine 1:35 prognostiziert, gelaufen bin ich dann 1:37. Dieses Jahr war eine 1:31 vorhergesagt, geschafft habe ich aber eine 1:33. Ich bin ja mit dem Ergebnis nicht unzufrieden, aber das war das letzte Mal, dass ich irgendeinem Temporechner glaube. (Oder ich schlage von jetzt an immer einen Dresden-Zuschlag von 2 Minuten drauf.) Wenn ich mir meine Zwischenzeiten so ansehe, so bin ich gleichmäßig gelaufen - allerdings immer ein kleines Stückchen langsamer als die eigentlich geplanten 4:20 (auf die ja auch das Training ausgerichtet war). Am Ende waren auch keine großen Reserven mehr vorhanden, also war das gelaufene Tempo von 4:25 an diesem Tag richtig.

Kleiner Nachtrag: in der Dresdner Morgenpost vom 23.10. ist auf Seite 14 unten Links ein Bild, auf welchem Jörg Hiecke (alias J.R.) und Justina (die besagte Blondine aus Litauen) zu sehen sind. Dort sind sie auf der zweiten Runde am Dresdner Elbufer zu sehen. Beide haben ihren Marathon in 3:12 beendet, wobei Justina im Ziel sogar ein Stück vor J.R. lag.


Diese Seite ist zu erreichen unter www.kmspiel.de/?bericht=1721


Info Startseite | Regeln | Impressum | Datenschutz

News kmspiel Blog / Newsletter | Mini-Foren | neueste km / Log
Rennen Kalender | 7-Tage-News | Bestenliste | Berichte
Hilfe Handbuch | FAQ | Hilfe-Forum | Hilfeseite