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Bericht

Name des Laufes:06. RheinEnergie-Marathon
mehr zum Lauf: VID2583
Datum des Laufes:2.4.2006 (Sun)
Ort:Bonn
Plz:D5
Homepage:http://www.rheinenergie-marathon-bonn.de
Strecken:MA, HM
Beschaffenheit:Strasse
Profil:flach
Wetter:fruehlingshaft
Teilnehmer:3847 (Halbmarathon)
Name des Berichtenden: Elisabeth LID37
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Bericht vom 23.10.2006 (Mon)
VWKGJ:
Totaler Muskelkater vom Siebengebirge!
Und natuerlich viel zu wenig Training heuer, der laengste Lauf mit 15 km.


Vor dem Rennen: Natuerlich wieder mal viel zu spaet aus dem Hotel ausgecheckt, dann schnell zum Start - der war praktischerweise aber gleich zweimal ums Eck, ich kenn mich ja und hab das Hotel sinnvoll ausgesucht. Zum ausgemachten Treffen vor dem Zelt war es zu spaet, aber bei der Kleiderbeutelabgabe (ich halte mich hier an den lokalen Jargon) treffe ich den Scheuch und Udo und Morning. Ich halte Ausschau nach weiteren drslern, und tatsaechlich: in der ersten Reihe der Starter steht Magnus, und er sieht genauso aus wie auf seinen Fotos. Ich winke ihm zu, und er erkennt mich auch gleich, obwohl ich meinem Foto wahrscheinlich auch nicht aehnlich sehe. Er gibt sogar fuer ein paar Sekunden seinen Platz auf, um mich zu begruessen, und ich fuehle mich sehr geehrt. Wir wuenschen uns gegenseitig Glueck, und ich suche das Ende des Startblocks, wo ich Katrin finde, und Jan am Rand steht - hurra, die naechste Begegnung. Dann werde ich aber von den Waertern vertrieben, denn ich bin im falschen Startblock und muss noch weiter zurueck. Schliesslich bin ich wirklich ganz hinten, wo ich hingehoere. Dort ist es ein bisschen langweilig, und im Schatten auch kalt. Ich rette einen jungen Mann, der offenbar sein erstes Rennen laeuft: er hat den gelben Chip sorgfaeltig mit vielen Knoten um den Hals gebunden, damit er ihn nicht verliert. Ich klaere ihn auf, und hektisch faengt er an, die Knoten zu loesen, um den Chip auf den Schuh zu geben. So, das war meine gute Tat fuer heute, ab jetzt kann ich egoistisch sein. Irgendwann faellt der Startschuss, aber bei uns tut sich nichts. Ich nutze die Zeit, und besuche noch einmal ein Klo. Als ich herauskomme, setzt sich das Feld gerade in Bewegung, und ich muss an Marcus denken. Aber ich bin noch ganz am Feld dran, als es sich langsam zu den Klaengen von "I was made for loving you baby" von Kiss in Bewegung setzt. Acht Minuten nach dem Startschuss ueberquere auch ich die Startlinie, und starte meine Uhr.


Kurz vor der Bruecke bleibt die Uhr natuerlich wieder stehen, ich starte sie nochmal, sie bleibt wieder stehen, nochmal, jetzt laeuft sie. Zeit ist eh egal, auf der engen Bruecke gehen alle, und es gibt kein Vorbeikommen. Aber ich hab eh Muskelkater, und will nicht zu schnell loslaufen, also marschiere ich mit. Von der Bruecke hinunter lasse ich es dann doch laufen, und ueberhole die ersten. Langsam sammle ich ein paar Walker und Jogger ein. Die erste Wende ist bei km 4, dort ist auch die erste Verpflegung, und ganz wichtig: das erste Klo. Ich haette die Pizza am Vortag nicht essen sollen, ich hab mich verfuehren lassen, eigentlich wollte ich ja gar nichts essen. So raecht sich das. Das Klo ist im Gebaeude, natuerlich sind alle Drehtueren gesperrt, nur die letzte ist offen. Dann wieder nach vor, in den Keller, die letzte Tuer ist fuer Maedchen, endlich. Nachdem ich schon mindestens zwei, wahrscheinlich drei Minuten verloren habe, nutze ich die Pause auch, ein kleines Steinchen aus dem Schuh zu holen. Es hat nicht den Fuss, sondern nur den Kopf gestoert, aber jetzt bin ich es los, und die Zeit ist sowieso unter jeder Kritik.


Als ich endlich aus dem Keller herauskomme, sind natuerlich alle weg, auch der Besenwagen und das Schlussfahrrad. Ich laufe ganz alleine die Strassen entlang, und werde von der einheimischen Bevoelkerung liebevoll (und wohl auch etwas mitleidig) angefeuert. Ich muss an Ingo denken, der letztes Jahr hier eine aehnliche Aktion geliefert hat.


Bei km 6 habe ich den Schluss wieder eingeholt, die nette Dame am Fahrrad versteht mich, die Fahrer im Auto schimpfen ein wenig.


Ich bin aber grad schoen im "schnellen" laufen und ueberhole jetzt alle, rolle das Feld von hinten auf. Zirka bei km 8 ? vor der Bruecke sehe ich eine bekannte Gestalt: Claudia laeuft vor mir. Ich mache mich an sie heran. Sie laeuft ganz locker und flockig. Wir plaudern ein wenig, und sie zueckt die Kamera. Na sowas! Also ich koennte mit Kamera nicht laufen, und schon gar nicht fotografieren. Bei mir waere alles verwackelt. Ich bin neugierig, wie ihre Bilder geworden sind.


Nachdem ich so ein nettes Tempo drauf habe, und es mir ganz gut geht, verabschiede ich mich und ziehe weiter nach vorne. Ich ahne, dass gegen Schluss der Zusammenbruch kommt, und will noch moeglichst viele Kilometer ablaufen, bevor es soweit ist. Der Muskelkater lauert im Hintergrund, draengt sich zum Glueck aber nicht vor, die Sonne scheint, die Zuschauer sind super, alles passt bis jetzt.


Auf der Bruecke werde ich von einer Laeuferin angesprochen, dass ich mit ihr im letzten Jahr ein Stueck gelaufen sei. Ich kann mich zwar nicht mehr erinnern, aber das soll mir auf diesem Lauf noch ein paar Mal passieren, dass ich von Laeufern und auch Zuschauern auf letztes Jahr angesprochen werde, und ob ich die Elisabeth aus Wien sei. Ein bisschen unheimlich ist das schon.


Am Ende der Bruecke steht das nette Support-Team - und Udo. Udo? Was macht Udo da? Der soll doch laufen? Ich schrei ihm was zu, kann aber seine Antwort nicht verstehen, weil ich schon weiter bin. Sorgen muss ich mir aber nicht machen, er schaut froehlich drein, also ist es nichts Ernstes.


So, jetzt wird es langsam richtig warm, als ich am Rhein entlang laufe. Hier haben einige der anderen Berichteschreiber von Gegenwind gesprochen - schoen waer\'s, Gegenwind kuehlt wenigstens. Ich glaube, ich habe Antje ungefaehr dort gesehen, als die ersten Marathonis mich ueberholt haben, aber ich bin mir nicht sicher, weil ich versucht habe, gleichzeitig nach links und nach rechts zu schauen, und nicht ueber die Fuesser der Zuschauer zu stolpern (einmal waere ich fast in einen Kinderwagen hinein gelaufen)


Endlich die naechste Verpflegung, ich nehme dankbar ein Wasser und haette auch schon gerne ein Cola.


Irgendwo bei km 14 sehe ich gleich zwei drsler: rechts kommt mir Morning entgegen und schreit und winkt. Kurz darauf ueberholt mich der Dreistundenhase und huepft um seine Gruppe auf dem Rasen herum. Ich schreie "Max" - bin aber nicht sicher, ob er mich gehoert hat. Dritte Verpflegung, wieder kein Cola. Ich hab Angst vor dem Zusammenbruch und goenne mir ein Stueck Banane, aber nur zwei Bissen, der Rest muss in das Gras (lieber nicht auf die Strasse, hinter mir kommen noch viele arme Marathonis)


Endlich die Wende bei km 15, hier spielt wieder der traurige Trompetenspieler. Keine sehr anfeuernde Sache. Aber zum Glueck ein paar Meter weiter die Rhythmus-Kombo.


Claudia sehe ich auch, wir winken uns zu.


Dann, ich bin etwa bei km 16, auf der anderen Seite ist km 14: da steht ein Rettungswagen, ein Mann liegt am Boden, der Sanitaeter setzt an und macht Herzmassage. Mir krampft es den Magen zusammen, und mir kommen die Traenen. Wie soll ich dieses Rennen weiterlaufen?


Jetzt kommt das, was mich gerettet hat: auf meinem rechten Fuss faengt eine Blase an, sich zu bilden, und macht sich schmerzhaft bemerkbar. Diese Blase arbeitet, und zieht meine ganze Aufmerksamkeit auf sich. Ich sehe keine Krankenwagen mehr, ich habe keinen Muskelkater, ich habe nur eine schmerzende Stelle am Zeh, die schnell nach Hause muss. Keine Zeit fuer Muedigkeit, gehen wuerde genaus weh tun wie laufen, aber laenger dauern. Diese Blase treibt mich jetzt direkt ans Ziel.


Bei km 19 liegt ein Blumenstrauss am Strassenrand - dort, wo letztes Jahr ein Laeufer gestorben ist.


Gleich danach die letzte Verpflegungsstelle, diesmal mit Cola, ich greife dankbar zu. Ich brauche die Energie fuer einen wuerdevollen Schlusslauf.


Die fiesen Ecken kenne ich vom Vorjahr und lasse mich nicht taeuschen. Ich ueberhole noch ein paar Laeufer, muntere sie auf, und sehe dann sogar noch die nette drsl-Support-Crew. Ich winke und juble und vergesse, dass ich eigentlich wuerdevoll ins Ziel laufen wollte. Mit einem breiten Grinsen renne ich durch die dichten Zuschauer durch den grossen Zielbogen, vergesse natuerlich, die Uhr abzudruecken oder draufzuschauen, schaetze, es waren so 2:30-2:32.


Ich hole mir einen Becher Wasser und gehe die Zielstrecke zurueck, um die drsler zu finden. Ich sehe kurz nach mir Claudia einlaufen, total schnell und fit, die Frau hat wieder mal tiefgestapelt.


Auch ein paar andere bekannte Gesichter sehe ich, die ich unterwegs ueberholt habe, auch den jungen Mann, der den Chip um den Hals gehabt hatte. Die drsler sind nicht mehr da, ich dreh wieder um und begebe mich Richtung Kleiderabgabe und Schwimmbad.


Sauber und erfrischt mache ich mich auf die Suche, und treffe Matthias, der angekommen ist und aus allen Augen, Ohren und Nasenloechern strahlt. Auch Katrin ist da, etwas zurueckhaltender, aber gluecklich. Wir goennen uns Zielverpflegung, und ich mir ein Pflaster fuer die Blase.


Dann wieder zurueck zum Zielbereich, wo wir Sigrid und Johann treffen, der einen Schal mit eingesticktem "drsl" umgebunden hat. :-)


Viel tratschen, dann zum Festzelt, wo schon einige andere drsler warten, und ich auch Keili kennenlernen darf, der voellig anders als
auf seinen Bildern aussieht. Den haette ich sowas von gar nicht erkannt. Nachdem die Gutscheine aufgebraucht sind, geht es weiter ins Boennsch, wo die schnellen, Magnus und Stefan, schon auf uns warten. Die Supportertruppe ist mittlerweile auch schon da, und es wird noch ein netter Abschluss von einem wunderbaren Tag.


Diese Seite ist zu erreichen unter www.kmspiel.de/?bericht=1715


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