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27.04.2024, der 6. Tag der KW 17

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Bericht

Name des Laufes:6. Kürnach läuft
mehr zum Lauf: VID4660
Datum des Laufes:2.9.2006 (Sat)
Ort:Kürnach
Plz:D9
Homepage:JU Kürnach
Strecken:22,4 km, 11,2 km, 5,3 km
Beschaffenheit:betonierte und geschotterte Feldwege
Profil:durch Felder und bißchen Wald
Wetter:wunderbarer Spätsommertag
Teilnehmer:alle Läufer zusammen ca. 50 Leute, 29 auf der längsten Strecke
Name des Berichtenden:Ursula Schwemmle
(Autor-LID zuordnen: Login und [Edit])

Bericht vom 22.10.2006 (Sun)

Bißchen Gejammer muß sein....

Im Juli bin ich trotz schönsten Hochsommerwetter fast nicht zum Laufen gekommen, weil sportliche Betätigungen sich auf das Schleppen von Umzugskartons und Möbeln und Krimskrams und Tonnen von Büchern beschränkten (immerhin hatte ich es geschafft, ungefähr fünfzehn Kilo veraltete Fachbücher dem Papierrecycling zuzuführen). Der August wiederum dürfte der kälteste solche in meinem ganzen Leben gewesen sein, was mir nicht nur auf die Stimmung schlug, sondern auch den Körper mit „dem üblichen“ für zwei Tage ins Bettchen legte. Immerhin aber hatte ich einige längere Läufe so um die zwanzig Kilometer mit Spaß an der Sache geschafft, und eigentlich könnte ich so 'ne Strecke mal wieder „richtig auf Zeit“ laufen. In Kürnach war ich ja vor etwa zwei Monaten schon einmal, und ich hatte Veranstaltungsort und Landschaft außenrum in angenehmer Erinnerung. Bloß wenn das schreckliche Wetter nicht besser wird....

Es wurde aber! Und so habe ich mich ins Auto gesetzt und den Weg zur Kürnacher Höllberghalle gleich wieder gefunden. Bis ungefähr eine halbe Stunde vor dem Start konnte man sich nachmelden, das klappte auch reibungslos, und über 5,-€ Startgeld, das noch einen Euro als Verzehrgutschein enthält, läßt sich nicht meckern. Blöd nur, daß mich das ganze schon wieder so aufregt. Bloß weil ich mit anderen zusammen loslaufe, von denen mich viele abhängen und vielleicht ein paar nicht einholen werden, weil da ein paar Leute, die ich eh' nicht kenne, zuschauen und offizielle Stopuhren laufen, mach' ich mir fast ins Hemd und schwitze lange vor dem Start. Ersteres versuche ich durch zahllose vorbeugende Gänge auf's Örtchen zu vermeiden, letzteres kann eigentlich egal sein, weil ich sowieso naß im Ziel ankommen werde – aber trotzdem. Wie wird sich die Strecke anfühlen? Hoffentlich sind für die längste Runde nicht nur so superschnelle Cracks angemedet, die doppelt so schnell laufen wie ich.... Soll ich überhaupt mitrennen, wenn ich doch eigentlich morgen die zehn Kilometer des Schenkenturmlaufes mitmachen will? Ob das gutgeht, heute 22,5 und morgen gleich noch 10 km hinterher? Hätte ich nicht bescheidener die mittlere Runde (11,2 km) wählen sollen?
Nix da, grüne Startnummer für die 22,5 km (die andere laufen in gelb bzw. blau) ans Hemd gepfriemelt, ein letztes mal Getränke wegbringen, und ab zum Start!

Der Lauf

Ein kleines Feld von insgesamt etwa 50 Läufern startet pünktlich um 15:00 Uhr. Und das heterogene Feld zieht sich wie erwartet schnell auseinander. Hoffentlich ist die Strecke gut markiert (auch nach vielen Jahren muß ich gelegentlich noch an den Waldlauf an meiner ollen Schule denken, als ich in Führung lag, eine Abbiegung verpaßte und die ganze Meute hinter mir in die Irre führte. Nie wieder bin ich einem Sieg so nahe gewesen wie damals......). Die Wegweiser tauchen aber durchweg rechtzeitig auf, bevor der Schritt langsamer wird, weil der Kopf das Grübeln anfängt und suchende Blicke um sich wirft. Den Anfang der Runde kenne ich schon; an jetzt schon abgeernteten Kornfeldern entlang, dann rechts rum an einem bewaldeten Feldrain entlang auf ein Waldstück zu und um dieses links-, dann rechtsherum bergauf. Danach führt die kürzeste Runde geradeaus zurück, wir anderen biegen nach links ab und laufen den Hügel hinunter auf einen weiteren Wald zu. Ich sehe die richtig Flotten schon wieder ein Stück auf mich zu kommen, sie haben eine wunderschöne Runde durch den lichten sommerlichen Wald schon hinter sich, die auf mich jetzt wartet. Am Waldrand gibt's das erstemal was zu trinken, es ist ungefähr Kilometer Nr. 7 – ein bißchen spät, wie mein trockener Mund findet. Ich gönne mir schnelles Gehen, während ich gierig das köstliche Wasser schlucke. Dann wieder losgetrabt auf dem grasbewachsenen Schotterweg bergauf durch lichten Laubwald. Eine Flurmarkierung nennt ein „Kaltes Loch“ - das haben sie heute aber angenehm geheizt. Der Weg führt in einer Linkskurve wieder bergab an der Getränkestation von vorhin vorbei (gehend noch zwei Becher Wasser getrunken), ein Stückchen zurück entlang des Herwegs, aber jetzt wird bald nach links abgebogen. Weiter auf festen Wegen über einen Hügel an hohem Mais und umgepflügten Kornfeldern vorbei auf die Autobahn zu; der auf dem Hügel wehende leichte Wind ist erfrischend und sehr willkommen. Schließlich nach rechts an einer weiteren Wassertankstelle, die ich gerne in Anspruch nehme, vorbei den Hügel hinuntergetrabt und in die Ortschaft hinein, wo ich wieder etwas unsicher werde, welcher Straße zu folgen ist. Glücklicherweise habe ich gerade hier aber einige ortskundige Läufer vor mir und muß nur hinterherlaufen (und mir den Weg für die zweite Runde einprägen). Bald darauf ist die erste Runde beendet. Mir geht's gut, und als ich am Start vorbeikomme, freue ich mich richtig auf die zweite Runde, vor allem auf den sommerlich lichtdurchfluteten Wald.
An einer Kurve werfe ich einen Blick zurück – weit und breit niemand hinter mir, also werde ich wohl letzte sein. Immerhin drängelt noch kein „Besenwagen“, so daß ich halt für mich alleine durch die Gegend trabe. Ein paar etwas müde aussehende Läufer kommen mir auf meinem Weg zum Wald entgegen. Während der Waldrunde nähere ich mich einem einzelnen Mann, was mich reizt, doch ein wenig zuzulegen, und tatsächlich, nach mehreren hundert Metern habe ich ihn ein- und überholt; offenbar hat mir das soviel Schwung verliehen, daß ich mein Tempo halten kann. Ganz alleine laufe ich das letzte Stückchen durch das Dorf, ein bißchen unangenehm ist mir jetzt das Aufpassen auf die Richtung und die (zugegebenermaßen wenigen und schön langsam fahrenden Autos). Und da schiebt sich schon das Ziel ins Blickfeld, auf das ich nun in einem letzten Sprint zurenne, beklatscht von Zuschauern und früher Eingelaufenen.

Noch gaaaaanz viel Wasser und Apfelsaft in den gierigen Hals geschüttet, die Beine mit Dehnungsübungen gelockert, Schuhe ausgezogen und die Füße gelüftet – und natürlich die vier Läufer, die nach mir ins Ziel kommen, kräftig angefeuert. Immerhin, letzte bin ich nicht geworden, und meine Zeit von 2:18:14 Stunden finde ich für hügelige 22,5 km ganz ordentlich. Für erste Hälfte habe ich (nach eigener Messung) 1:7:15, für die zweite Runde 1:10:59 Std. gebraucht, meine etwas ungenau gestoppten 5-km-Zeiten lagen recht gleichmäßig zwischen 27,5 und knapp 30 Minuten. Die folgende heiße Dusche ist ein großer Genuß. Anschließende trinke ich noch einen Pott Kaffee und schmause ein Stück des selbstgemachten Zwetschgenkuchens vom Büffee. Als dritte der vier am längsten Lauf teilnehmenden Frauen „muß“ ich sogar noch zur Siegerehrung, bekomme eine Medaille und den Gutschein eines Sportgeschäftes. Der kann gut ein Teil meiner neuen Laufschuhe werden....

Insgesamt war es ein abwechslungsreicher Lauf auf einer schön ausgesuchten Strecke; zu kritisieren habe ich allenfalls, daß die erste Getränkestation schon früher (vor Kilometer Fünf) gutgetan hätte. Wenn ich es im kommenden Jahr einrichten kann, laufe ich gerne wieder mit.

©Ursula Schwemmle

PS: Ceterum censeo: Weg mit der gräßlich häßlichen sogenannten „Rechtschreibreform“!


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