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Bericht

Name des Laufes:	10. Ford Köln Marathon mehr zum Lauf: VID2976
Datum des Laufes:	8.10.2006 (Sun)
Ort:	Köln
Plz:	D5
Homepage:	http://www.koeln-marathon.de/
Strecken:	Marathon
Beschaffenheit:	trocken
Profil:	flach
Wetter:	fantastisch
Teilnehmer:	13.600 Marathonläufer
Name des Berichtenden:	Daniel Pfeilsticker (Autor-LID zuordnen: Login und [Edit]) Bericht vom 10.10.2006 (Tue)
Ein Marathon als Genusslauf?! DIE IDEE: Wenn ich einen Wettkampf in vollem Tempo laufe, habe ich irgendwann solch einen Tunnelblick, dass ich von der Strecke, der Atmosphäre, den Zuschauern nix mehr mitbekomme. Nun gilt Köln aber nun einmal als Marathon mit der vielleicht besten Atmosphäre überhaupt. Meine Frage war, ob man denn einen Marathon, wenn man ihn im Tempo seiner langen Läufe läuft, wirklich von km1 bis km42,2 genießen kann. Das heißt für mich 5er Schnitt, also mit 3-1/2 Stunden eine noch vertretbare Laufzeit für einen etwas längeren langen Lauf. Zumal ich außerordentlich gerne lange laufe. Die 30er im Winter kann ich wirklich bis zum letzten km genießen. Aber 50 EUR nur zum Ausprobieren?! Aber der Zufall wollte es, dass ich an einen kostenlosen Startplatz gekommen bin. Die Deutsche Olympische Gesellschaft Köln-Leverkusen (www.dogkoelnleverkusen.de) bekommt von der Rheinenergie-AG 5000 EUR für eine professionelle Laufbahnberatung für behinderte Toppathleten und ein paar Startplätze für den Marathon. So konnte ich also mit einem Werbe-T-Shirt beim Köln-Marathon antreten. VWKGJ: Durch viele Triathlon-Wettkämpfe ist meine Form auf dem Rad z.Zt. zwar prima, mit dem Laufen hapert es aber etwas. Außerdem steht in 2 Wochen der Drachenlauf an (www.drachenlauf.de). Freitag hielt ich dann meine Startunterlagen in der Hand. roter Startblock, also doch ganz vorne mit den Schnellen. Ich war top erholt und richtig heiß. Also Freitag Abend 1-1/2 Stunden zum Unisport Konditions-und Kraft-Gymnastik, mich ordentlich totkämpfen. Samstag: prima, leichter Muskelkater und nicht mehr so heiß, meinen 5er-Schnitt-Plan über den Haufen zu werfen:-) BERICHT: 2 Minuten zu spät am Bahnhof, aber das ist ja kein Problem, so pünktlich sind Züge ja nun mal nicht;-) Aber was für ein Gewusele in Köln. Hilfe, diese Massen wollen alle Marathon laufen und das soll ohne Chaos gehen?! Nun gut, mir sollte das egal sein, ich wollte ja gerade die Atmosphäre spüren und nicht meiner PB hinterher-hecheln. Start-Aufstellungs-Gejammer: Roter Block = Läufer unter 3:30, denn mit 3:30 kommt man schon in den schwarzen Block dahinter. Ich wollte ja 3:30 laufen, also schön ganz hinten in den Block gestellt. Und ich habe mich doch sehr gewundert, mit welcher Figur man unter 3:30 laufen kann. So konnte ich also gleich nach dem Start die unvergleichliche Atmosphäre solch einer Riesenveranstaltung erleben. Viele Figuren um mich waren natürlich Welten davon entfernt, 3:30 laufen zu können. km1 in 5:02 war etwa so wie ein Wettkampf in einem Mais-Labyrinth. Ich hatte tierischen Spaß an dem Zick-Zack. Wenn ich aber auf Bestzeit aus gewesen wäre, hätte mich das schon den vorletzten Nerv gekostet. Hier also ein deutliches Wort an meine Mitläufer: Das Mogeln in falsche Startblöcke finde ich echt beschissen. Hier wäre es an den Veranstaltern, die angegebenen Zeiten in der Anmeldung mal ernsthaft zu kontrollieren und die Leute wirklich rigoros richtig einzusortieren! Bei km3 habe ich dann 2 Vereinskollegen getroffen, die auch 5er Schnitt laufen wollten. Nun zu dritt liefen wir also bester Laune und viel redend und quatschend bis km35, HM genau in 1:45:02. Aber zur Atmosphäre: Wohl 400.000 Zuschauer an der Strecke. Und da man viele Abschnitte 2 oder 3 mal in verschiedenen Richtungen läuft, wird man von den selben Zuschauern gleich mehrfach angefeuert. Und wie. Ab km32 bis ins Ziel stehen Zuschauermassen, wie ich sie selbst im Zielbereich noch bei keinem Wettkampf gesehen habe. Und wirklich alle voller Begeisterung mit dabei. Nicht wie in Düsseldorf, wo sie sektschlürfend am Rand stehen, und Dich nur als exotisch stinkendes Zootier begaffen. Streckenweise war es so eng, dass man kaum zu zweit nebeneinander laufen konnte. Und ich hatte alle Not, mich von diesen Wogen der Begeisterung nicht zu einem zu schnellen Schnitt hinreißen zu lassen. Und auch schon auf allen km zuvor war es so unglaublich, dass wir ettliche km-Schilder gar nicht mitbekommen und abgestoppt haben. Der Start um 12 Uhr unterstützt das natürlich, da diese Zeit gerade für die Zuschauer absolut perfekt ist. Ich wollte ja 2:29.xx laufen, damit es sich für den Sponsor besser anhört. Bei km 35 verlor ich dann mein erstes 3:30-Schäfchen mit Krämpfen bei km39 war dann auch mein zweites Schäfchen fast eine Minute über dem Soll für 3:29:59, so dass ich dann unsere so schöne Laufallianz bedauernd auflösen musste. Fast eine Minute war also aufzuholen, und die Zuschauer waren so fantastisch, dass ich jetzt auch noch meinen Spaß an zünftigem Tempo haben wollte; Herr Greif nennt das wohl Endbeschleunigung. Also ab 39 gepflegt von zuletzt 5:16 auf 4:10 angezogen. Die armen Mitläufer um mich muss das wohl leicht irritiert haben... Mit 3:27:43 ins Ziel und auch meine Schäfchen folgten mit 3:31 und 3:32 auch gar nicht so schlecht kurz darauf ins Ziel. FAZIT: Unbedingt werde ich wieder in Köln laufen und auch 50 EUR dafür ausgeben.Vielleicht ist solch ein Mega-Event nicht für Bestzeiten geeignet. Aber jedem Gerne-Läufer kann ich nur empfehlen, Köln einfach einmal als Genuss-Marathon zu laufen. Und auch jedem anderen Läufer jeder Leistungsklasse kann ich Köln empfehlen. Ein besseres Publikum kann man nicht haben. PS: Der Halbmarathon mit Start um 9 Uhr hat natürlich lang nicht diese Zuschauermassen abbekommen. Vielleicht schafft es die Organisation, ihn 2007 später starten zu lassen, noch ohne dass die Marathon-Spitze auf den HM-Besenwagen aufläuft?! NWKGJ: 2 Minuten zu spät am Bahnhof für die Rückfahrt und der Zug ist weg. Wie zum Teufel hat die Bahn es geschafft, nach solche einem Event pünktlich zu fahren;-) Daniel

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