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Bericht

Name des Laufes:33. real,- Berlin-Marathon
mehr zum Lauf: VID2983
Datum des Laufes:24.9.2006 (Sun)
Ort:Berlin
Plz:D1
Homepage:http://www.scc-events.com/events/berlin_marathon/2006/
Strecken:MA
Beschaffenheit:Asphalt
Profil:flach
Wetter:heiß, 27°, unbewölkt
Teilnehmer:40000
Name des Berichtenden:Hartmut Streppel
(Autor-LID zuordnen: Login und [Edit])

Bericht vom 25.9.2006 (Mon)
3. und letzter Teil meiner Trauerlauftrilogie
Dieses Mal wird's kurz.

Jetzt war Berlin dran. Ich war gespannt wie das wohl laufen würde. Am Tag vorher hatte ich morgens meinen Zug verpasst; ich hatte einfach die Weckzeit mit der Abfahrtszeit verwechselt. Ein Anzeichen mentaler Schwäche?

In Berlin dann alle die getroffen, die mich bewegt hatten, doch in Berlin zu laufen, Edith und Egbert, Susan und Achim, und die Pullacher Laufgruppe, mit der ich vor 2 Jahren meinen ersten Marathon (du Medoc) zusammen erlebt hatte.

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Nach Medoc hatte mich eine Erkältung erwischt, die zunächst selbst ein lockeres Laufen unmöglich machte. Nachdem allerdings diverse Pillen keine Wirkung zeigten, bin ich am Samstag morgen doch einfach auf die Strecke entlang der Donau und 21km locker gelaufen; ich hatte geschwitzt wie Sau, obwohl es gar nicht so heiß war; aber das hatte wohl die Erkältung zumindest vorerst vertrieben. Beim Lauf kam es noch zu einer Begegnung mit C. die mit ihrer Freundin bei ihrem letzten 30er unterwegs war. Na ja, was da wohl wieder zu bedeuten hatte.

Zu allem Überfluß war Hitze und strahlender Sonnenschein angesagt. Noch so ein Hitzelauf? Das musste ja nicht sein. Das wäre die Katastrophe.
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Morgens aus dem Bett gequält, 2 Brötchen mit Honig, ein Kännchen Tee und dann mit der S-Bahn zum Start. Die war schon um 7 Uhr recht überfüllt. Am Start aber ging es noch ruhig und wohl organisiert zu. Die Sonne schien, was jetzt noch sehr angenehm war:-) Also gemütlich zum F-Block getrottet, und gewartet. Tatsächlich trafen kurze Zeit später auch Stefan und Wolfgang ein; welch Überraschung.

Ich wußte also überhaupt nicht, was ich drauf hatte. Eigentlich wollte ich nur durchlaufen, nach dem Gestoppele in Pauillac. Das hätte bedeutet, so in 5:40 anzugehen, und ab 30 mal zu schauen.

Eine unübersehbare Läufermenge setzt sich im 2. Startblock um 09:07 in Bewegung. Trotz der Massen lässt es sich gut laufen. Das gilt fürs ganze Rennen. Es ist überall genug Platz und die Läufer haben sich fair eingeordnet. Die ersten km sind viel zu schnell. Kein Wunder, dass Wolfgang was von 3:45 murmelt. Das ist das Zeichen, zu drosseln. Aber es ist noch nicht so warm und es läuft sich locker in der riesigen Menge. km10 in 54:16. Und das Tempo geht weiter. Es ist schon gute Stimmung am Straßenrand undüberall gute Musik, die uns mitreißt. An den Wasserständen ist ein großes Gedränge. Einmal verpasse ich fast einen, weil ich davon ausgehe, dass alle Stände auf beiden Strassenseiten aufgebaut sind. Aber das sind nur die ersten.

Ab km15 merke ich, dass es schwer wird. Das Stirnband hat sich vollgesogen, ich habe ständig Durst, und die Waden melden, dass es bald mit dem lockeren Läufchen vorbei sein wird. Hoffentlich kann ich bis km30 durchlaufen. Die Sonne knallt und brennt. Die 2. 10km in 54:39, immer noch viel zu schnell. Ich glaube, das war schneller als bei meiner PM im letzten Herbst. Ich bin inzwischen zu 2-Becher-Stops übergegangen, verbunden mit kurzen Gehpausen. Bei km27 meldet sich der (verdammte) linke Oberschenkel mit leichten Krämpfen. Also 2min Stop am Strassenrand, dehnen und massieren. Glücklicherweise gibt er dann auch seine Ruhe. Aber mit dem lockeren Laufen ist es vorbei. Bis km 30 (2:50:20 10km in 1:01h) geht es, wenn ich mir die Zeiten anschaue, noch ganz gut; aber es ist klar, dass das sehr harte letzte km werden.

Ab jetzt schleppe ich mich nur noch von km- zu km-Schild. Und die Abstände wachsen immer mehr. Bei jeder Verpflegungsstelle schütte ich jetzt 3 Becher in mich rein, um trotzdem durstig weiter zu laufen, oder sagen wir besser, zu traben. Die Zeiten pendeln jetzt zeischen 6:20 und 8:50. Die Beine schmerzen, der Bauch verkrampft; saft- und kraftlos schleppe ich mich weiter, den nicht vorhandenen Schatte suchend.

Endlich das Brandenburger Tor in Sicht. Das km40-Schild. So weit kann es nicht mehr sein. Doooooch! Ich glaube, die haben sich vermessen. Im Brandenburger Tor reißen die Läufer vor mir die Arme hoch. Ist da das Ziel? Nein, noch weiter. Noch verdammte 200m. So lang können doch keine 200m sein. Und dann locker ins Ziel, noch ein Lächeln für den Fotografen und gehen.... Von hinten wird ein zusammengebrochener Läufer an mir vorbei ins Rot-Kreuz-Zelt getragen.. Ich will nur noch trinken und sitzen....

4:22:05. Wenn ich die locker und gleichmäßig durchgelaufen wäre, wäre ich zufrieden. Aber so. Das Publikum an der Strecke war übrigens großartig, die Musikgruppen toll, die Strecke breit und flach, aber irgendwie habe ich gar nicht so viel davon mitbekommen.

C. ist übrigens nur ca. 10min hinter mir ins Ziel gelaufen, mit fast identischen Hälften. Hätten wir auch zusammen laufen können. Ich hatte ihr immer gesagt, sie würde gut trainieren. Habe sie aber leider nicht mehr getroffen.

2 der Pullacher haben die 4h mal wieder locker geknackt. Andere hatte auch ihre Probleme. So, jetzt erst mal 2 WOchen Laufpause; dann locker wieder anfangen und noch ein wenig auslaufen in der Herbstsonne und erholen von dem ganzen Stress.

Fazit: Einen HM kann ich offensichtlich immer in einer vernünftigen Zeit hinlegen. Ein MA braucht einfach bessere Vorbereitung. Und jede Störung im Training, und davon hatte ich ja genug, kosten Kraft und Selbstvertrauen. Wieder was gelernt.

Danke fürs Lesen
Hartmut



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