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Bericht

Name des Laufes:Vienna - City - Marathon
mehr zum Lauf: VID2926
Datum des Laufes:7.5.2006 (Sun)
Ort:Wien
Plz:A
Homepage:www.vienna-marathon.com
Strecken:MA
Beschaffenheit:Asphalt
Profil:60 Höhenmeter
Wetter:meist bedeckt, etwas sonnig
Teilnehmer:7.000
Name des Berichtenden: Anjo LID1755
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Bericht vom 14.5.2006 (Sun)
Wien (Vienna) – Marathon
Der Lauf
Als der Startschuß fiel, war ich ziemlich ruhig. Da das Wetter fast ideal war (ca. 14 C und bewölkt), hatte ich mir eine Zeit unter 4:00 Stunden zum Ziel gesetzt. Wobei ich dieses Ziel bei Problemen sofort gekippt hätte. Schließlich ist es ein Trainingslauf als Vorbereitung auf den Rennsteig-Lauf in 14 Tagen. Für mich war es unverständlich, daß die Läufer in den Startblöcken der langsameren Läufer bereits loslaufen konnten und wir noch standen. Egal. Ich erreichte dann auch die Startlinie und trabte los. Es ging über die Reichsbrücke und am anderen Ufer schlug ich mich gleich in die Büsche. Danach reihte ich mich in die Läuferschar ein und versuchte mein „Wohlfühl-Tempo“ zu finden. Nach 2 Km war ich mit etwa 5:35 Min./Km unterwegs und ich beschloß, daß ich dabei bleiben wollte. Hinter dem Praterstern wurden die beiden Läuferfelder zusammengeführt und nun hatten wir eine Menge langsamere Läufer vor uns. Abgesehen davon, daß die Hauptallee sowieso schon recht schmal ist, kam es hier zu erheblichen Behinderungen. Ich vermied hektisches Überholen und fügte mich einfach meinem Schicksal. Die ersten 5 Km waren mit 28:15 Min. auch am Ende die langsamsten im ganzen Rennen. Damit war ich aber auch zufrieden. Nun war aber auch die Sonne da und ich fing ziemlich an zu schwitzen. Ich entschloß mich dazu, mein dünnes Unterziehshirt auszuziehen. Außerdem legte ich mein Halstuch ab. Das Tempo nahm ich jedoch nicht zurück. Langsam konnte ich freier Laufen und ich begann den Lauf zu genießen. Bei Km 10 stoppte ich 55:53 und war zufrieden. Das waren 27:38 Min. für die zweiten 5 Km. Beim Getränkestand griff ich das erste Mal beim Wasser zu. Leider waren es Plastikbecher, die man nicht so gut knicken kann. Egal. Etwa bei Km 11 bekam ich eine Flasche gereicht und konnte mein Halstuch und das Shirt abgeben. Nun ging's auf die linke Wiener Zeile und die Sonne kam schräg von vorne. Nur Häuser und Asphalt. Zum Glück schoben sich jetzt langsam wieder Wolken vor die Sonne und es kühlte ab. Zuschauer waren hier praktisch kaum an der Strecke. Aber die Straße war schön breit und ich lief ziemlich ungestört. Mir ging es prima und das hohe Tempo machte mir keinerlei Probleme. Km 15 passierte ich nach weiteren 27:43 Min. und langsam begann ich mir Gedanken über eine mögliche Bestzeit zu machen. Aber ich kannte die Strecke nicht und wer weiß', was mich noch erwartet. Auf der Mariahilfer Straße wurde die Strecke etwas abwechslungsreicher. Allerdings musste man wegen den Straßenbahnschienen etwas aufpassen. Nun wurden auch die Zuschauer wieder mehr. Mittlerweile hatte ich mich auch daran gewöhnt, daß Staffelläufer unterwegs waren, die an den Übergabestellen das Läuferfeld rücksichtslos kreuzten und die frischen Läufer wie verrückt losrannten. In Wien laufen heißt: Gelassenheit lernen. Für die 5 Km bis zum Kilometer 20 habe ich 27:30 min. gebraucht. Das Tempo macht mir Spaß und nach einem Squeezy war die Welt in Ordnung. Für den Halbmarathon habe ich 1:57:05 gebraucht. Hochgerechnet wären das 4 Minuten unter meiner Bestzeit! Aber ich bin nicht in Euphorie ausgebrochen, sondern einfach meinen Stiefel gelaufen. Der Rythmus passt und mir ging es sehr gut. Natürlich haben sich langsam meine Waden gemeldet. Aber das kenne ich ja. Viel wichtiger war für mich, daß meine Zehen bisher keinerlei Probleme machen. Schließlich hatte ich mir ja vor 2 Wochen einen Zeh blau gelaufen. Leider klappte eine Getränkeübergabe nicht. Das störte mich nicht weiter, da ich ja 4 gefüllte „Handgranaten“ im Gürtel hatte. Nun steuerte ich alle Getränkestände an. Das Tempo behielt ich bei und brauchte (trotz Pinkelpause) nur 27:13 Min. bis zu Km 25. Nun begann ich bei jedem Kilometerschild zu rechnen. Wie langsam durfte ich werden um unter 3:58:02 zu bleiben? Schließlich waren es ja nur noch 17 Km! Jetzt kam der unangenehmste Teil der ganzen Strecke. Ab Km 27 bis fast Km 39 hatte man Gegenverkehr durch die schnelleren, und nach der Wende duch die langsameren Läufer. Das ist ein echter Motivationskiller! Naja, mir ging es gut, auch wenn meine Beine nun öfter einmal protestierten. Aber etwa seit dem HM überholte ich ziemlich kontinuierlich und fühlte mich richtig gut. So langsam wurde mir klar, daß meine Bestzeit heute fallen würde. Bis Km 30 brauchte ich 27:23. Nun fing ich ganz langsam an mich auf die Bestzeit zu freuen. Aber ich hatte auch ein wenig Angst davor, daß ich mit dem Fuß umknicke oder mir ein ähnliches Mißgeschick passieren könnte. Daher lief ich sehr konzentriert. Kurz vor Km 35 zog ich mir noch ein Gel rein und spülte es am Getränkestand mit Wasser runter. Getränkestände gab es wirklich reichlich. Neben den offiziellen Ständen alle 5 Km, standen meistens genau dazwischen Stände von einem Getränkesponsor. Km 35 erreichte ich nach 27:25 Min. Nur noch 7 km! Ich war auf dem Heimweg. Also quälte ich mich die Schüttelstrasse entlang und sah bei Kilometer 38 den Besenwagen auf der anderen Seite. Die letzte Läuferin hatte gerade Km 28 absolviert. Aber sie lächelte! Ich versuchte nun das Tempo zu halten ohne es zu übertreiben. Das bescherte mir eine Zeit von 27:16 Min. bis 40 Kilometer. Nun konnte nichts mehr schief gehen. Endlich waren auch wieder Zuschauer an der Strecke und ich lief meinen Stiefel. Einen Schlußspurt verkniff ich mir, denn man soll sein Schicksal ja nicht herausfordern. Für die letzten 2,2 Km benötigte ich 12:20 Minuten und dann lief ich durchs Heldentor! Mit einer Zeit von sagenhaften 3:52:47 Stunden!!!

Danach
Mein Puls lag bei 165 Schlägen im Schnitt und damit noch niedriger als letztes Jahr in Berlin. Ich machte mich bald vom Acker, denn ich musste ja noch ein paar hundert Kilometer mit dem Auto fahren.
Fazit: Die Organisation des Marathon war im Großen und Ganzen ok. Aber das einige Abschnitte 2 und 3 Mal durchlaufen werden, kann man verbessern. Wien ist wirklich groß genug! Auch die Staffeln haben teilweise ziemlich gestört. Die Läufer/innen haben sich manchmal sehr rücksichtslos verhalten und so andere Läufer behindert und gefährdet. Das Gedränge am Ausgang vom Zielbereich war gefährlich und die Ausschilderung im Start- und Zielbereich war ungenügend. Die Musik von Mozart, die kilometerlang auf der Hauptallee zu hören war, ist Geschmackssache. Mich und viele einheimische Läufer hat sie genervt.


Diese Seite ist zu erreichen unter www.kmspiel.de/?bericht=1504


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