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26.04.2024, der 5. Tag der KW 17

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Bericht

Name des Laufes:23. Rhein-Ruhr-Marathon
mehr zum Lauf: VID3116
Datum des Laufes:30.4.2006 (Sun)
Ort:Duisburg
Plz:D4
Homepage:http://www.rhein-ruhr-marathon.de/
Strecken:HM, MA
Beschaffenheit:Aspahlt
Profil:flach
Wetter:für mich nix
Teilnehmer:insg. ca. 7000
Name des Berichtenden: Ingo LID27
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Bericht vom 1.5.2006 (Mon)
Nunja, wie beginnt ein Bericht über... naja lest selber. Fangen wir klassisch an:

VWKGJ:
Wo beginne ich? Der geneigte drslt-Leser hat mein "Training" der letzten Wochen verfolgen können. Die Zusammenfassung der letzen 12 Wochen ergibt im Schnitt 36,Wkm, der Monat April unterbietet den Schnitt mit 24, gut das einige lange Läufe ihren Weg ins Lauftagebuch gefunden haben. Die beiden letzten Nächte vor dem Marathon habe ich sehr schlecht und wenig geschlafen. Am Samstag kam dann noch ein leichter Verkehrsunfall hinzu, ein Astra wollte sich mit meinem Wagen treffen, was ihm in Form eines Auffahrunfalls auch gelungen ist. Neben dem Blechschaden hatte ich von einmaligem heftigem Kopfnicken etwas Kopfschmerzen und leichte Nacken- und Rückenschmerzen. Diese waren am nächsten Morgen zunächst verflogen, um sich mit leichter Übelkeit nach meinen Schokstütchen abzuklatschen :-). Genueg gejammert.

Der M-Tag:

Die Wettervorhersagen haben nicht gelogen, es ist kalt und nass. Meine Laune ist im Keller, ja ich gbe zu ein Schönwetterläufer zusein. Mir ist klar, das die schnellen Läufer von diesem Wetter profitieren, aber dazu gehöre ich nunmal nicht. Ich bin eine bekennender "5GradHandschuhTräger" :-). Die Kleiderfrage habe ich mit Zwiebeltechnik gelöst und Cordi zusätzlich Wechselbekleidung mit auf den Weg gegeben. Am Start stehe ich frierend mit Kurzarmshirt, Langarmshirt, Weste und leichter Regenjacke. Unter der 3/4Tight habe ich noch eine Kurztight um bei Regengüssen nicht zu kühl zu werden.

Zeitziel: Keine genaue Vorstellung, 2km warmlaufen und schauen was geht. Geheimziel zu Trainingsbeginn 3:45 - 3:50, heute evtl. sub4.

Der Startschuss fällt und das Feld setzt sich langsam in Bewegung. Nach 2km lege ich etwas zu und laufe bei 56 Minunten am 10km Schild vorbei, kurz dahinter steht mein treues Supporterteam und läst mich herzlich lachen!
http://home.arcor.de/ingo.redeker/laufen/Duisburg2006/support.JPG

Die Überraschung ist gelungen, einen kleinen Schluck Veltins alkoholfrei und weiter. Die nächste Überraschung lässt nicht lange auf sich warten. Der Himmel öffnet seine Schleusen. Es regent und hagelt leicht, meine Laune geht in den Keller, da ich jetzt trotz Regenjacke bis auf die Haut druchnässt bin. Die Finger werden kalt, also die Handschuhe angezogen. Nach 5 Minuten die Handschuhe wieder aus, das es zu warm wurde. Eine Jacke auf weil warm, Jacke zu weil kalt Orgie folgt. Ca. bei km15 fängt der kalte Rücken an zu schmerzen und ich muss an OliSch denken, wie konnte der das bloss aushalten. Ich denke erstmalig daran bei km21 auszusteigen, denn da stehen meine Supporter wieder. Nach 2:01 Minute ist es soweit.

Ich steige nicht aus, sondern in frische trockene Kleidung und ziehe meine Windstopperjacke an. Mir wird wieder warm und Nacken sowie Rücken beruhigen sich. Ein paar km weier lässt die Sonne sich blicken und ich ziehe Jacke aus, da es zu warm wird und binde sie um den Bauch, nach ein paar Metern gesellt sich das Langarmshirt zur Jacke. Einige km weiter wirds kälteru nd das Spiel geht in umgekehrter Reihenfolge weiter :-). Ich bewundere die Läufer in kurz und frage mich ob ich wirklich so ein Weichei bin. Ich bejahe die Frage und laufe weiter. Mittlerweile meckert mein Magen hin und wieder und ich muss etwas "Tempo" rausnehmen. Das Ziel sub4 kann nicht mehr erreicht werden und es regnet ausnahmsweise wieder ein bisschen. Meine Laune, ach das hatten wir schon. Ich beschliesse den Lauf in der Scheuchschen "Komfortzone" weiterzuführen. Bei km30 werde ich mein Team wiedersehen, ich möchte dort gerne meine mittlerweile entgültig um die Hüfte gebundene Jacke gegen die Weste eintauschen, da der Wind sich hin und wieder unangenehm anfühlt, ich aber die Arme zur "Kühlung" nutzen möchte. Ich schwitze mittlerweile recht stark, ganz im Gegensatz zu meinem Körpergefühl. Bei km30 angekommen frage ich nach meiner Weste. Diese liegt im Auto, da sie ja ganz nass war. Ich werfe nur meine Jacke hin und laufe enttäuscht weiter. Wenige Meter später halte ich an und will aufgeben. Ich fühle mich wie asugelaugt, leer, ausgekühlt. Was soll das Ganze hier noch? Ab ins Auto, fertig! Ich drehe mich um und schaue in Richtung meiner entfernten Supporter und fange vor Wut und Enttäuschung an zu weinen. Zorn bricht empor und ich laufe an. Duisburg wird mich nicht kleinkriegen, ich will wie 3 Jahre zuvor ein Bier und ein Finishershirt. In drslv wird es keinen DNF für diesen Tag von mir zu lesen geben.

Der Wettergott erwiedert meinen Zorn und ich bin wenige km später klatschnass. Jetzt zücke ich meinen letzten Trump, erstmalig habe ich (in Voraussicht auf das Wetter und meine damit verbundene Motivatio) einen MP3 Player dabei. Mit Dune, RMB und anderen HappHardcoretracks (Kneipenbesucher kennen die Musik von Christian aka KandyKid) laufe ich weiter und es klappt.

Die nächsten km falle ich immer wieder in Gehpausen, ich habe ja eh kein Zeitziel mehr zu erreichen und da ich km30 in 3:01 durchlaufen habe wird sub5 auf alle Fälle klappen :-).

Ich laufe weiter und quatsche mit ein paar Läufern. Als ich mit einem ü100 Läufer über das Wetter 2003 quatsche, überholt uns ein Rudel Läufer, er grüsst und sagt das wäre der 4:30 Zug. Ich hängem ich ran um nicht alleine weiterzulaufen. Die letzten Kilometer laufen vorbei, ich freue mich auf das Ziel und bin glücklich durchgehlaten zu haben. Kurz vor dem Stadion steht eine andere Supportgruppe in einer Kurve, die jedes Jahr dabei ist und an verschiedenen Stellen die Läufer mit Laola-Wellen unterstützt. Ich laufe auf sie zu und danke ihnen mit Tränen in den Augen und zitterender Stimme für ihre Unterstützung. Ich biege ab und laufe auf das Stadiogelände auf, kurz vor dem Stadion geht ein Läufer auf das Stadiotor zu, ich schreie ihn an er solle laufen und es klappt. Gemeinsam laufen wir ins Stadion ein, ich bin nur noch glücklich, die Beine fühlen sich an als wollen sie dem Ziel entgegenfliegen. Bei 4:26 druchlaufe ich das Ziel und es scheint die Sonne! Ich nehme eine Plastikplane zum umhängen und falle schluchzend, aber mit geballter Faust auf den Rasen. Geschafft! Ich habe den Schweinehund besiegt!

Dieser Lauf war über fast 41km der härteste, den ich bisher gelaufen bin, selbst mein Erstlingswerk mit 5:09 war leichter. Aber die letzten 1,2km gehören neben dem sub4 Marathon zu den schönsten Erlebnissen in meinem Läuferleben.

Die Frage ob ich es wieder tuen werde stellt sich mir nicht :-).

Vielen Dank fürs durchhalten.

Ciao
Ingo


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