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26.04.2024, der 5. Tag der KW 17

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Bericht

Name des Laufes:21. Conergy-Marathon Hamburg
mehr zum Lauf: VID2619
Datum des Laufes:23.4.2006 (Sun)
Ort:Hamburg
Plz:D2
Homepage:http://www.marathon-hamburg.de/
Strecken:MA
Beschaffenheit:durchweg breite Strasse; meist gesäumt von begeisterten und anfeuernden Zuschauern
Profil:flach, leichte Anstiege, vorallem bei 38 - 41,5km !!
Wetter:anfangs kühl 12°, dann ansteigend bis 16 - 18°C , z.T. sonnig
Teilnehmer:gemeldet > 23.000
Name des Berichtenden: professor LID1885
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Bericht vom 23.4.2006 (Sun)
Hamburg Marathon – ein großer Hammer und noch ein kleiner dazu !

Erstmals nach NEW YORK 2003 war ich wieder bei einem großen klassischen Städtemarathon dabei – dieses Jahr HAMBURG, nächstes Jahr vielleicht BERLIN !

Doch der Hamburg Marathon ist ja einer dieser typischen Frühjahrsmarathons, und die Qual des aufwändigen Trainings liegt dabei hauptsächlich in den kalten und dunklen Wintermonaten – also eine Herausforderung und eine Standortbestimmung für 2006 für mich. Ein Ziel für mich war es schon, eine Zeit möglichst sub 3:00 zu erreichen. Nach einem Laktat-Test 4 Tage vor dem Wettbewerb war außerdem ziemlich klar, dass ich meine Bestzeit von 2:55:18 wohl nicht verbessern konnte ...

Am Vortag erlebten wir Hamburg noch in heftigem REGEN, der gar nichts Gutes für den Wettkampftag versprach – nur durch ausgiebige Stadt- und Hafenrundfahrten konnten ich zusammen mit einem Teil meiner Familie der klammen Nässe entrinnen und dennoch übte die Stadt einen großen ZAUBER auf uns alle aus: eine reiche, großartige Weltmetropole mit unterschiedlichen Stadtvierteln, Kulturen und Traditionen. Doch das Wetter machte mir Sorgen – ich scheue zwar keinen Regen – aber 42,2km in der Nässe hatte ich bisher noch nicht erfahren bzw. erlaufen müssen. Nasse Schuhe sind mir ein Graus !

Doch am Morgen war der Boden trocken, es war zwar kühl, aber eine prächtige und angenehm gespannte Stimmung lag am START bereits vor. Start aus dem Block C bedeutete für mich, von Anfang an rasch vorne frei laufen zu können. Das verleih mir bereits auf dem ersten Kilometer ein schönes unabhängiges Laufgefühl und später im Verlauf die eine oder andere Gruppe, an die man sich anschließen konnte ...

Wer die Strecke oder auch die Stadt kennt weiß um die fantastische Kulisse und Atmosphäre in den verschiedenen Stadtteilen, z.B in St. Pauli, Altona, an den Landungsbrücken, an der Binnenalster, in Olsdorf, später zum Schluß noch am Gorch-Fock-Wall : die Hamburger Bevölkerung bereitete den Läufern wirklich eine HAMMER-artige Stimmung zum Geniessen !

Mein Lauf entwickelte sich zunächst entgegen aller Erwartungen: irgendwie streikte meine Uhr und erst bei 1,2km bekam ich sie richtig zum Laufen. Naja, nun addierte ich irgendwie immer 1:30 Minuten zu allen Zwischenzeiten dazu, um mir ein Bild zu machen, doch war damit auch mein Hang zur eigenen Uhr zu schauen etwas gebremst. >>Laufen nach Gefühl<< lag mir fortan etwas mehr als die genaue vorher abgestimmte Zeittaktik mit Zeitkorridor von 41:00 bis 42:00 Minuten / pro 10km!

Nach 10 km, noch am Elbufer und vor dem berühmten Fischmarkt, hatte ich aber mit fast genau 40:00 Minuten mehr als mein gesetztes Soll von 42:00 Minuten erfüllt – es lief gut, ja sogar sehr gut und noch immer besser: die Hammerhai-ähnliche Stimmung am Fischmarkt – die tolle Kulisse der Stadt mit leichtem Sonnenschein und die herrliche Innenstadtatmosphäre an der Binnenalster waren tolle >>Antriebsfedern<<, die ich offensichtlich tempomäßig deutlich unterschätzte oder nicht ausreichend korrigierte.

Nach 20km lag ich mit 1:19:08 sogar schon 5 Minuten unter dem Soll ! Der Halbmarathon war mit 1:23:57 die bis dahin zweitschnellste Zeit meiner Laufkarriere über diese Strecke; das ist ja wirklich ein RIESEN-HAMMER in HAMBURG dachte ich mir, denn das Laufgefühl blieb anhaltend gut.

In Olsdorf im Norden Hamburgs hatte ich bei 30km mit 1:59:41 schon 7 Minuten unter dem Soll erreicht – es roch nach einer neuen Bestzeit, was ja einem klaren Widerspruch zu den gemessenen Laktatwerten gleich kam !

Nach diesem schönen laufenden GEDANKENSPIEL begann dann aber das „kleine Hämmerchen“ erstmal nur leise, dann aber immer vernehmbarer an meine Läuferbeine zu klopfen. So allmählich gingen mir meine beiden Oberschenkel zu – ich konnte immer weniger Laufdruck nach vorne ausüben, und allmählich begannen mich nun auch mehr und mehr Läufer zu überholen.

Bei 35km und einer Zeit von 2:22:20 war dann klar erkennbar: da entwickelte sich so allmählich aber sicher ein richtiger EINBRUCH – ich wollte dagegen halten mit MEINEM WILLEN !! Doch nach wenigen Schritten des forcierten Laufens schickten der Oberschenkel erste WARNHINWEISE ! >> Das hat keinen Sinn ! Du riskierst einen Krampf ! Und der kostet Dir mehr Zeit als jedes noch so langsame Weiterlaufen !! <<

Nun stieg die Strecke auch noch allmählich an, die Temperaturen waren nun auch deutlich über 15°C und die Luftfeuchtigkeit war reich gesättigt – bei 40km mit 2:45:18 war dann auch der Rest der Hoffnung dahin : Es reicht nicht zu einer neuen Bestzeit ! – Jetzt noch retten, was zu retten ist von den ersten 30 km !! Es wurde immer schwerer, der Anstieg auf den letzten 2km zehrte stark an der Substanz (5:20 / km !), doch blieb der ganz grosse Hammer glücklicherweise aus : kein Krampf und mit 2:57:13 doch noch sicher eine Zeit unter 3 Stunden, und sogar noch knapp 1 Minute unter dem SOLL !!

Der LAKTAT-TEST und die sportmedizinische Untersuchung hatten also doch am Ende recht behalten ... und mit einer anderen Renneinteilung wäre ich wohl mit anderen Wahrnehmungen zu gleichem oder besseren Ziel gekommen.

Insgesamt erreichte ich mit 2:57:13 insgesamt Platz 429 und unter den 1.425 50-55 jährigen immerhin noch den 10. Platz !

Resümee:
Die Uhr besser vorher einstellen, den aufkommenden Übereifer bändigen, das Potential für 30 – 42km verbessern und wieder nach HAMBURG kommen, denn es war wirklich toll ! Der GROSSE HAMMER ist besser als der >kleine hammer< !




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