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Bericht

Name des Laufes:	Internationaler Paderborner Osterlauf mehr zum Lauf: VID3009
Datum des Laufes:	15.4.2006 (Sat)
Ort:	Paderborn
Plz:	D3
Homepage:	http://www.paderborner-osterlauf.de
Strecken:	5k, 10k, HM (+ Skating-HM, 5k Walking u. Bambini)
Beschaffenheit:	Asphalt
Profil:	flach
Wetter:	heiter-wolkig, trocken, windig, ca 15°
Teilnehmer:	ca. 1800 im HM
Name des Berichtenden:	FrankH LID2399 nur für eingeloggte Benutzer sichtbar Bericht vom 19.4.2006 (Wed)
Das Ereignis ------------ Jedes Jahr am Oster-Samstag findet der Paderborner Osterlauf statt. Die Gesamtteilnehmerzahl liegt bei ca. 7.000. Im Zeitfenster von 11:45 Uhr bis 15:00 Uhr starten Bambini Grundschüler, 5k, 5k Walking, 10k, Bambini Kindergarten, Inliner HM, HM. Jeder Finisher bekommt eine Medaille und eine Urkunde. Im Sportzentrum am Paderborner Maspernplatz befinden sich die Umkleiden und Sanitäranlagen. Kleiderbeutel können gegenüber im Berufskolleg abgegeben werden. Im Eingangsbereich des Sportzentrums befindet sich eine Kuchentheke, in der Turnhalle das Meldebüro und eine kleine Marathon-Messe. Nach dem Lauf kann jeder Teilnehmer kostenlos gegen Vorlage der Startnummer die Paderborner Schwimmoper (8x50m) nutzen. Der Plan -------- Für uns ein sportliches Familien-Ereignis fast direkt vor unserer Haustür: - Daniel (6) läuft Bambini für Kindergartenkinder. - Christian (fast 10) will eine Urkunde mit Ziel- Zeit. Bambini für Grundschüler kommt daher nicht in Frage. Er läuft 5k. - Ich (M40) plane, zuerst Christian zu begleiten, und anschließend am Nachmittag den HM zu laufen. Meine jüngsten Trainingszeiten lassen eine Zeit sub 1:45h erwarten. - Kirsten ist Kinderbetreuerin, Wasserträgerin und guter Geist für alle kleinen Sorgen und Nöte. - Unser Hund wird vom Nachbarn versorgt und bleibt zu Hause. Ich werde das Auto morgens rechtzeitig bevor die Straßen gesperrt werden auf dem Maspernplatz parken. Es soll uns als Depot für Kleider, Verpflegung, Schwimm-Utensilien etc. dienen. Kirsten wird gemeinsam mit den Kindern im Bus nachkommen. Der große Tag ------------- Lange bevor der Wecker klingelt werde ich durch die WC-Spülung geweckt. Ja, ja, die Kinder: Wahrscheinlich schon völlig aufgedreht und erwartungsfroh. Wieder die Spülung. Ansonsten Stille im Haus. Doch nicht die Kinder? Spülung. Irgend etwas ist ganz klar nicht so wie es sein sollte. Spülung, Wecker. Ich stehe auf. Kirsten kommt mir im Flur entgegen. "Was ist los?" - "Magen-Darm!" - "Mist". Ich schnappe mir den Hund und gehe erst einmal eine ausgedehnte Runde. Als ich nach Hause komme, will Kirsten gerade die letzten Besorgungen zu Ostern erledigen. "Wie geht's?" - "Geht so." und fährt los. Ich frühstücke mit den Kids und packe anschließend die Rucksäcke und Taschen mit der Ausrüstung für den Tag. Kirsten kommt nach Hause. Wir verstauen die Einkäufe. Ich lade die Ausrüstung in das Auto wärend Kirsten im Bad verschwindet ... Ich ändere den Plan: "Kirsten, ich nehme die Kinder schon mal mit." - "Ja, tu das. Ich komme mit dem Bus nach." - "Willst Du nicht lieber zu Hause bleiben?" - "Nein. Fahrt los. Ich komme nach. Es geht schon wieder." Wie geplant fahren wir zum Veranstaltungszentrum und bekommen einen idealen Parkplatz auf dem Maspernplatz. Jetzt noch schnell zum Geldautomaten. Auf dem Weg Anruf bei Kirsten: "Wie geht es Dir?" - "Besser." "Wirst Du zu Christians Lauf um 11:55 Uhr hier sein können?" - "Auf jeden Fall." - "OK. Dann melde ich mich für den 5k-Lauf nach und begleite Chris dabei." ... Im Veranstaltungszentrum Nachmeldung zum 5k-Lauf. Um 11:40h Anruf bei Kirsten: "Wo steckst Du? In 15 Minuten startet der 5k-Lauf!" - "Ich bin noch zu Hause!" - "Mist! Bleib wo Du bist, wir kriegen das hier schon auf die Reihe. Zwischen dem Bambini-Lauf und dem HM ist genügend Zeit, die Kids nach Hause zu bringen. Ich fahre dann alleine zum HM." - "Nein, nein. Ich komme gleich nach." - "Ehrlich???" - "JA!!!" ... Also: Ich lasse meine Nachmeldung für den 5k-Lauf verfallen. Daniel und ich begleiten Chris in die Startaufstellung und geben Tipps durch den Zaun: - Halte Abstand zum Zaun, damit Du Dich im Startgedränge nicht verletzt. - Sieh erst eimal zu, dass Du das Gedränge wärend dest Starts heile überstehst. - Lauf nicht so schnell - die Strecke ist lang. Teil Dir die Kraft ein. - Wir treffen uns auf dem Sportplatz an der Hüpfburg. (Wenn das mal gut geht. Der Lümmel hat bisher erst an 2 Bambini-Läufen teilgenommen. So ein Knirps alleine auf so einer Großveranstaltung. Und ein Lauftraining hat er natürlich auch nicht absolviert ...) Dann der Startschuss. Chris kommt gut weg. Jetzt noch ca. 30 Minuten. Daniel und ich gehen erst einmal Kuchen essen und etwas trinken. Dann zur Hüpfburg. Ca. 12:30 Uhr taucht dort Christian auf. Völlig abgekämpft. "Ich bin zu schnell gerannt und musste eine Gehpause einlegen." - "Na und!. Du bist irgendetwas um 30 Min. gelaufen. Das ist doch voll in Ordnung! Zeig' mal die Medaille. Toll. Komm zum Verpflegungsstand: Erst einmal etwas trinken." ... Danach zum Urkundensofortdruck: Netto-Zeit = 30:37 Min. - 10. Platz M10 (Später stellt sich heraus: Er war der 10. von 10 in M10. Aber was soll's. Die Zeit ist ok für einen, der das Laufen nicht trainiert. Er ist halt Schwimmer.) Dann treffen wir die Kindergartengruppe von Daniel auf dem Sportplatz. Schnell das neue Kindergarten-Trikot übergezogen und die Startnummer festgemacht. "Benötigt Ihr noch Eltern, die mitlaufen?" - "Nein. Die Großen lassen wir vorweglaufen und für die kleinen haben wir 3 Begleiter." - "Na denn: Los! Treffpunkt: Hüpfburg!" Und schon ziehen sie ab in die Startaufstellung. Da taucht Kirsten auf. "Hallo, schau mal: Christians Urkunde und Medaille!" - "Super, Chris!" (Chris kann nur grinsen vor Stolz). - "Wie geht's Dir?" "Es muss ..." - "Los, ab zum Start. Daniels Lauf beginnt gleich." (So wie Kirsten aussieht, wäre sie besser zu Hause geblieben.) Im Gewusel der Kindergartenkinder ist Daniel nicht auszumachen. Wir gehen zurück auf den Sportplatz. Die Kids werden vom Zielbereich direkt auf den Sportplatz und dort durch das Zelt mit der Urkunden- und Medaillenausgabe geleitet. Lange vor seiner Gruppe taucht dort Daniel auf. Total abgeklärt wie ein Alter präsentiert er seine "Beute". Anders als die Soforturkunde ist seine im Vierfarbdruck bunt. Da macht es auch nichts, dass seine Medaille etwas kleiner ausfällt. Jetzt haben die Kids Hunger und wollen Pommes. Stundenlanges Anstehen an einer der 2(?) Pommesbuden (Eine Veranstaltung dieser Größenordnung kann mehr Verpflegungsstände vertragen). Der Familienrat beschließt, sich meinen Start beim HM noch anzusehen und dann den Rest des Nachmittags in der Schwimmoper zu verbringen. Mit Blick auf's Wetter beschließe ich in Kurz/Kurz zu laufen und trage unter dem neuen Asics Osterlauf-Shirt noch ein Funktionsunterhemd. Ein Fehler weil zu warm. Echte Startblöcke gibt es nicht. Am Zaun stehen jedoch Schilder mit Zielzeiten. Ich sortiere mich im Bereich 1:45h ein. Der Start erfolgt pünktlich, ich komme gut weg. Ich nehme bei jedem km die Zwischenzeit auf meiner Pulsuhr. KM 1 in 4:47 (trotz Massenstart ein super 1. km) Das 4:50-er Tempo halte ich bis einschließlich km 7. Genau so hatte ich das in den letzten Wochen eingeübt. Alles im Plan? Nein. Ich habe von Anfang an schwere Beine. Jede Bewegung ist zäh und erfordert eine ungewohnte Anstrengung. Das ist überhaupt nicht gut. Das fühlt sich so gar nicht an wie im Training. KM 8 in 5:04. Ohne dass ich bewusst das Tempo / die Anstrengung reduziert hätte ist plötzlich die Luft raus. Und es wird noch schlimmer: Auf den folgenden km breche ich ein auf einen Schnitt von ca. 5:20. Mir klebt die Zunge am Gaumen. Ich sehne mich nach einem Verpflegungspunkt. Was ist blos los? Mein Ziel sub 1:45h kann ich nun getrost vergessen. Am VP nehme ich einen Schluck Wasser. Das tut gut. Nur meine Beine wissen nichts davon. Und dann noch eine 10k-Runde auf der ich keinen VP mehr auslasse ... Mir kommen Zweifel: Ob Kinderzimmer renovieren wohl die richtige Aktivität für die Vorwettkampfwoche ist? Habe ich am heutigen Tag überhaupt genügend getrunken? Sind das noch die Nachwirkungen des Schnupfens, den ich Mitte der letzten Woche hatte? Ich beschließe, den HM wenigstens mit Anstand zu Ende zu laufen. Und schließlich kommt dabei eine Zeit von 1:50:38 heraus. 6 Min. schneller als letztes Jahr. Ausklang -------- Danach Chips zurückgeben, Soforturkunde holen. Zum Auto und die Schwimmsachen holen. Ab in die Schwimmoper. Heiß duschen. Dann im Gymnastikbecken mit den Kids etwas herumtollen (zu mehr habe ich keine Lust). Kirsten hat nur auf einer Liege gelegen und fühlt sich gar nicht gut. Sie möchte noch zum Notarzt. Der überweist sie mit Verdacht auf Blinddarm in die Klinik. Dort Labor-Untersuchungen und dann eine Nacht zur Beobachtung bleiben. Schließlich doch kein Blinddarm und Entlassung am späten Nachmittag des Ostersonntags. Abgesehen davon, dass die Kids ihren Spaß hatten, war es doch ein Sch***-Tag. Manöverkritik ------------- - Die Trainingsdistanzen: Ich werde dazu übergehen, die Trainingsläufe mit GPS zu vermessen. Mein Magellan Explorist 200 weist zwar wohl eher zu kurze Distanzen aus. Das verhindert jedoch, dass die Erwartungen zu hoch gesteckt werden. - Die Dehydrierung: Rückblickend ist mir heute klar, dass ich im Verlauf des WK-Tages viel zu wenig getrungen hatte. Wenn man sich einen halben Tag bei mildem und windigem Wetter draußen aufhält, muss man wohl sehr viel mehr trinken als ich es getan habe. War ich hinterher ausgedörrt. - Die Vorbereitung: Ich muss mir noch einmal Gedanken über eine vernünftige Periodisierung meines Trainings machen. Ich glaube, ich war zu früh in top Form und konnte diesen Level nicht halten. - Heimwerken: Ein notwendiges Übel, das dem Familienfrieden zuliebe nicht verschoben werden konnte. Manchmal muss man Kompromisse machen. - Der Rest: Es kann keiner etwas dafür, dass er krank wird. Das ist halt Schicksal. Den nächsten HM-WK könnte ich mir in der 2. Mai-Hälfte vorstellen. Schau'n wir mal, was sich da so anbietet, um einen neuen Angriff auf die 1:45 zu starten.

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