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Bericht

Name des Laufes:17. Int. Moosenmättle Berglauf (10,5 km/520 m HD)
mehr zum Lauf: VID128
Datum des Laufes:20.7.2003 (Sun)
Ort:Wolfach
Plz:D7
Homepage:http://www.moosenmaettle-berglauf.de/
Strecken:10,5K
Beschaffenheit:Waldwege, die ersten 1,5K und letzten 150m Asphalt
Profil:Berglauf, insgesamt 610m Höhendifferenz
Wetter:sonnig, sehr heiß
Teilnehmer:308
Name des Berichtenden:Rüdiger Schierz
(Autor-LID zuordnen: Login und [Edit])

Bericht vom 21.7.2003 (Mon)
Vorweg muss ich mal klar stellen, dass ich absolut kein Bergexperte bin. Ich vermute mal, dass das mit meiner zu langen Übersetzung zusammenhängt. Im Vergleich zum übrigen Feld laufe ich schneller in der Ebene oder gar bergab, am Berg fehlt mir dagegen anscheinend die Schnellkraft.

In meiner Gegend gibt es aber irgendwie eher Bergläufe, als z.B. einen schnellen, flachen 5K, der mir viel mehr entgegen gekommen wäre.

Am Moosenmättle Berglauf nahm ich zum ersten Mal teil. Es ist vom Typus her der 2. Berglauf, den ich kenne, neben dem Kandelberglauf (12,2K, 954 Hm), den ich schon 3 mal mitlief. Sonst habe ich keine Berglauferfahrung. Die etwas bergigen Läufe, wie der Kaiserstuhllauf oder der Schluchseelauf, an denen ich auch schon teilnahm, zählen da in meinen Augen nicht mit.

Aber ich muss sagen, obwohl
- ich Sonntags normalerweise nicht so früh aufstehe
- es viel zu heiß,
- und die Anstiege wirklich steil waren
hat es mir riesig Spaß gemacht.

Vor dem Start

Ich nutze die Gelegenheit, mal mein Motorrad zu bewegen und habe eine wunderschöne Anfahrt über das Landwassereck, Gutach i.K. nach Wolfach. Hier kann ich direkt vor dem Eingang der Schule parken. Die Anmeldung ist reibungslos organisiert, die Umkleiden sind üppig und es gibt einen Transporter, in dem man Sachen mitgeben kann, die man oben im Ziel vielleicht benötigt. Ich gebe nichts mit. Es ist so warm, dass ich oben bestimmt keine Jacke oä. benötige.

Ich laufe mich kurz warm in die Strecke hinein. Kommt mir ziemlich verwinkelt vor, es geht zunächst durch den Ort. Aber da ich bestimmt nicht vorneweg laufe, mache ich mir keine Gedanken, dass ich den Weg vielleicht nicht finde.

Eine viertel Stunde vor dem Start nehme ich mein 1/2l PET Flasche zur Hand. Normalerweise trinke ich zu dem Zeitpunkt nur noch Leitungswasser pur. In der Flasche war aber noch das Johannisbeer/Wassergemisch von vor 2 Tagen, das ich bis dahin noch nicht gebraucht hatte. Heute morgen hatte ich gedacht, nimmste das, ist alles nicht so wichtig da eh nur ein Trainingswettkampf. Als die Flasche jetzt öffne, macht es leise *Zisch*. Huch, da ist ja Kohlensäure drin, hat das vielleicht etwas gegoren? Es schmeckt auch etwas prickelnd, ich schütte es trotzdem runter. Mal sehen, ob sich das unterwegs auswirkt.

10 min vor dem Start stehen noch alle im Schatten ca. 100m vor der voll in der Sonne liegenden Startlinie. Der Sprecher tröstet uns mit den Worten, dass es oben auf dem Moosenmättle auch nicht kühler sei.

Pünktlich um 10 Uhr ist der Start. Nach dem Runterzählen setzen sich die ca. 300 Läufer in Bewegung. Die Startpistole hat Ladehemmungen und knallt erst 3-4 Sekunden später, als schon alle unterwegs sind.

Der Lauf

Obwohl ich im vorderen Drittel starte, ist jetzt ein Riesenmeute vor mir. Es ist eng, die Wege sind erstmal schmal und ich trabe mit. Kommt mir eher vor, wie mein HM Tempo, aber wer weiß, wofür es gut ist. Nach so 500-700m wird das Laufen freier. Das ist auch typischerweise so die Distanz, wo das Überholen des ersten größeren Pulks der zu schnell Starter los geht. Nach ca. 800m beginnt, noch asphaltieriert, die Steigung, nach etwa 1,2 km wird es richtig steil.

Mit so steil hatte ich nicht gerechnet. Das ist ja steiler als meine Bergintervall Strecke und das soll ich am Stück durchlaufen? Ich bin auf einmal scheixxlangsam obwohl ich es ziemlich anstrengend finde. Ich versuche ein Tempo zu finden, von dem ich meine, dass ich es bis oben durchhalten kann. Mich überholt jetzt ein ganzer Bus von Läufern, auch viele Frauen. Meine Güte, bin ich langsam!

Nach km 4 ist der erste steile Anstieg überwunden und es geht bergab. Juhu. Ich bin tiefergelegt, brauche gar nix machen und lasse es einfach laufen. Kommt mir sehr leicht vor, nur an der Atmung merke ich, dass ich wohl doch unter Last laufe. Mental hatte ich mich übrigens auf eine ähnliche Belastung, wie bei einem 10K eingestellt.

Ich überhole massenhaft Läufer und das mit einem hohen Tempounterschied. Leider ist der Spaß nach kurzer Zeit zuende, um dann wieder in steile Anstiege überzugehen. Hier werde ich wieder überholt, aber das macht mir nichts aus.

Diese Spiel wiederholt sich noch einige Male, wobei die Anzahl der Läufer, die mich am Berg wieder packen im geringer wird. Auf der letzten bergab Passage überhole ich noch ca. 20 Läufer, von denen am folgenden Berg nur noch 2 wieder aufschlossen.

Die Anstiege finde ich wirklich heftig. Auf den letzten 5 Kilometern überhole ich viele Geher. Ich kann durchlaufen und bin dabei auch deutlich schneller als die Geher.

Mit der Zeit machen die Anstiege mürbe. So bei km 7 ist einer richtig lang, die Sonne prallt teilweise auf den Weg und es geht schnurgerade den Berg hoch und der Weg scheint oben nicht aufzuhören. Ich stelle mir vor, ich bin eine Zahnradbahn, ein Zahn nach dem anderen und irgendwann bin ich oben, Tack-Tack-Tack.

So km 9 geht's nochmal richtig steil über einen schmalen Waldweg mit Waldboden und Wurzelwerk. Auch den schaff ich noch. Jetzt laufen wir nur noch auf Pfaden und ich überhole nur noch, hauptsächlich bergab, aber mittlerweile auch bergauf.

Der letzte km geht relativ eben über eine Bergwiese. Die Sonne knallt erbarmungslos. Ich bin langsam ziemlich fertig und habe keine Reserven mehr. Ich fühle mich aber recht gut und höre schon den Lärm im Zieleinlauf.

Vor den letzten 500m auf Asphalt geht es nochmal einen klein Pfad bergab. Ich laufe auf einen Läufer auf, kann aber nicht überholen, da es zu eng ist. Schade.

Die letzten 500m geht's eine kleine Straße bergauf Richtung Ziel, das jetzt zu sehen ist. Mein Vordermann gibt Gas und ich lasse ihn laufen. Für einen richtigen Endspurt bin ich zu platt, es reicht aber, um das Tempo noch ein bischen anzuziehen und ungefährdet mit dem errungenen Platz ins Ziel zu laufen.

Im Ziel muss ich erstmal austraben und kann nicht einfach stehen bleiben. Danach gibt's Apfelsaftschorle, ein Plausch mit bekannten Läufern und dann etwas ausruhen im Schatten.

Ich bin sehr zufrieden. Die Zeit ist mir eigentlich egal. Ich habe das Gefühl mit einer optimalen Renneinteilung gelaufen zu sein und finde das sehr befriedigend.

Nach dem kurzen Ausruhen trabe ich etwas 1 km zum Moosenmättle-Fest, das an dem Tag auch stattfindet. Von dort fahre ich mit dem Bus-Transfer wieder runter nach Wolfach zum Duschen.

Es gibt massenhaft Duschen und ich kann mir eine aussuchen. Die Duschen waren sogar heiß, aber irgendwie hab' ich diesmal lieber kalt geduscht.

Nach ausgiebiger Dusche fahre ich mit meinem Mopped wieder den Berg hoch zum Mossenmättle, stärke mich und verfolge die Siegerehrung.

Mit einem sehr gutem Gefühl fahre ich wieder ins Tal und verbringe den Rest des Tages am Baggersee. War wirklich toll und ich freue mich schon auf meinen nächsten Trainingswettkampf in 3 Wochen.


Diese Seite ist zu erreichen unter www.kmspiel.de/?bericht=138


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