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26.04.2024, der 5. Tag der KW 17

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Bericht

Name des Laufes:37. Null von GM-Hütte
mehr zum Lauf: VID2827
Datum des Laufes:10.12.2005 (Sat)
Ort:Georgsmariütteenh
Plz:D4
Homepage:http://www.rollfing.de/
Strecken:50 km
Beschaffenheit:Waldwege, gelegentlich Straße
Profil:Bergig
Wetter:kühl, neblig
Teilnehmer:???
Name des Berichtenden:Uwe Stöckel
(Autor-LID zuordnen: Login und [Edit])

Bericht vom 13.12.2005 (Tue)
Hallo Alle!

Dies ist mein Bericht ohne Template. Ich stelle den Bericht heute
Abend, wenn ich Festnetzanschluß habe, noch offiziell bei drsl.de ein.
Null von GM-Hütte

Termin: 10. Dezember '05

Wetter: kühl (rund um den Gefrierpunkt), recht neblig
-> Geiles Laufwetter!

Distanz: 50 km (per Definition, Abweichungen (nach oben)
möglich & üblich)

Strecke: Waldwege, gelegentlich Straße, teilw. ordentliche
Steigungen (in Summe so rund 1.000 m). Der Naturboden
war anfangs gefroren, wurde später aber schön weich
mit Schlammpfützen. Die Straße blieb aber fest ;o)

Kleine Erklärung:
Die 'Null' von Georgsmarienhütte ist kein Wettkampf, sondern ein sehr
gut organisierter Lauf für Langstreckler, die ganz entspannt laufen
wollen. Ein großer Teil der Teilnehmer reisen schon am Vortag an und
übernachten in der Turnhalle. Die Stimmung soll riesig sein.

Vorwettkampfgejammer:
kann es nicht geben, da dies kein WK ist. Ich kann mich auch nicht
über meine Vorbereitung beklagen - die gab es diesmal auch nicht
wirklich, zumindest nicht systematisch.

Der Tag:
Bestens motiviert treibe ich meine Familie aus dem Bett (schließlich
hat Junior einen Judo - Wettkampf in Bremen, da müssen alle fit sein
;o) ).
Nachdem meine Familie aus dem Haus ist, schmiere ich mir noch zwei
Nutellabrötchen, greife zur eine Flasche Apelschorle und schwinge mich
in den Kleinwagen. Nach 15 Minuten Fahrt bin ich da, zahle mein
Startgeld (?14,--) und organisiere mir noch einen Kaffee. Kurz drauf
sammeln sich alle Läufer (nein, nicht alle, einige sind schon auf der
Strecke) und lassen sich von Georg Rollfings launigen Worten "Ich habe
in den letzten Tagen 400 - 500 Äste von der Strecke geholt, aber es
sind noch genug über...!" auf die Runde schicken.
Locker trabt die Meute los, bald ist Oesede verlassen und es geht
rechtsab auf die Strecke. Nach so 6 1/2 km der erste Kontakt mit der
Realität. Die Wegemarkierungen liegen vor uns - auf dem Boden, weil
die Bäume vom Schnee gefällt wurden. Also wechselt der Laufschritt
öfters mal gegen Klettern oder Kriechen. Ausflüge vom Weg in den
umgebenden Wald werden häufiger (nach 3 - 4 Stunden hat man sich daran
gewöhnt). Es kommen schon mal kleine Diskussionen in den Gruppen auf:
a: *fingerzeig* "Da ist der Weg!"
b: *fuchtel* "Aber da ist die Markierung!"
a: "Da liegen aber so viele Bäume!"
Mit steigender Anzahl der Möglichkeiten nimmt auch die Menge der
Läufer zu, die aus irgendwelchen Seitenwegen zurück zum Hauptweg
kommen. Bei km 11 erwischt es mich das erste Mal. Wer Weg verschwindet
unter Bruchholz, nach dem breiten Daumen findet die Gruppe zurück in
die passende Richtung und dann sind wir auch schon bei der ersten
Verpflegung (sehr nett vom DRK gemacht, ev. sollten sie beim nächsten
Mal erst die Becher und dann das Getränk aufstellen ;o) - aber das hat
keinen wirklich gestört...
Von dort aus geht es wirklich in die Berge - bei km 15 - 16 wartet der
Höhepunkt der Runde: "Der Herrmannsturm, der mit 330 m der höchste
Punkt der Strecke ist. Kurz vor dem Gipfel hören die Wolken auf und
eine strahlende Sonne (wass'n das?) begrüßt uns. Den Rundblick vom
Turm erspare ich mir heute. Wir waren einfach zu sehr in ein Gespräch
vertieft und mein Partner wollte nicht in die Höhe.
Die nächsten km waren wohl läuferisch interessant, aber nicht wirklich
erwähnenswert.
Zu genau der Halbzeit bin ich kurz mal in heimischen Laufstrecken,
lasse mir noch ein paar Varianten von einem nennen, der auch gerne mal
im 'Hüggel' läuft. Jogging bildet also doch...
Am 'Wulfter Turm' biege ich aus purer Gewohnheit rechts ab - und werde
prompt von einem kurz hinter mir laufenden Streckenkundigen [1]
zurückgepfiffen.
Na gut, dann eben erst links und dann deutlich später rechts.
Irgendwann wird es wärmer und der Boden taut auf. An einem Berg muß
ich mich auf den Weg konzentrieren, das unausweichliche geschieht: Ich
werde schneller und ziehe meinem Aufpasser davon. Das ist mir im
Moment egal, überall sind 'Nullen' aufgemalt und eigentlich ist das
doch hier ganz einfach. Hoch zur Strasse, über den Hügel und den
netten Wirtschaftsweg wieder herunter. Die bislang 35 km tun noch
nicht wirklich weh :o) Unten im Tal kommt mit ein freudig wedelnder
TutNix[tm] entgegen. Sein Herrchen schaut mich prüfend an und sagt:
"Sie sind hier unten falsch - für die 'Null' müssen sie sich oben an
der Kreuzung halblinks halten!"[3] Aha, dann also wieder hoch ;o( und
da langlaufen, wo auch die anderen... Später treffe ich auch meinen
Aufpasser von [1] wieder. Er hatte sehr wohl gesehen, daß ich da oben
falsch abgebogen bin. Leider war ich zu weit weg, um noch irgendwie
gerettet zu werden. Aber vergehen^h^h^h^h^h laufen (oder muß ich
verspringen schreiben, wäre verjoggen politisch korrekt? Fragen über
Fragen...) Nun ist meine Laune etwas reduziert und die nun gelaufenen
38 km machen sich in meinen Oberschenkeln bemerkbar. Blöder Tag
auch...
Die 'Marathoneiche verpenne ich, aber so langsam wird es schwerer.
Besonders frustrierend ist, daß ich keinen Gesprächspartner habe. Die
sind alle so einsilbig geworden....
Auf einem Bauernhof habe einige Kinder einen Verpflegungsstand
aufgebaut. Eigentlich wollte ich nichts mehr trinken, aber die haben
das so nett gemacht [4] und so viel Spaß dabei, also nehme ich noch
einen Becher Wasser und mache mich dann auf den Restweg. Kurz vor dem
Ziel muß/kann ich einschreiten und einen kurz vor mir Laufenden
zurückholen. Er hatte eine weitere Wegmarkierung (halt die überall
aufgemalte ?O') gesehen und wollte schon mal die zweite Runde in
Angriff nehmen. Naja, er wollte wohl doch nicht und war mir ganz
dankbar...
Zurück an der Sporthalle spielen sich unaussprechliche Szenen ab!
Ausreichend fassungsarm beobachte ich, wie eine Reihe von Sportlern
ihre Schuhe Mit Wasser und Wurzelbürste ihre treuen Laufschuhe um
deren hart erworbene Patina betrügen!!!!!!!!!!!!!!
Derart erschüttert esse ich nur noch schnell 2 bis 7 Stück Stollen,
trinke ein paar Tassen Kaffe, unterhalte mich nur noch ein wenig in
netter Runde und verlasse dann mit einem verbeulten Weltbild die
Örtlichkeiten.

Nachspiel: Am Abend und an Folgetag hatten Leitern, Treppen und der
Gedanke an eine lockere Runde keinen Schrecken zu bieten. Nur nach
mehrstündigem Sitzen muß ich die Beinmuskeln langsam wieder
einarbeiten. Trotzdem bin ich der Meinung, daß ich bis Anfang Februar
noch en wenig mehr machen sollte ;o)

Für die Statistiker:
51.500 m in 5:29:19, das ist ein Schnitt von 6:24 min / km bei einer
Summe von 1.078 Höhenmetern.

Für alle anderen:
Diese Veranstaltung hat mir wieder Spaß gemacht. Ich würde mich mal
freuen, wenn ich in GM-Hütte andere drsl* - Aktive treffen könnte.

und sowieso:
Danke für das Lesen!

Schöne Grüße aus Bremerhaven,
Uwe


[1] Bei diesem Lauf gibt es erst Finishershirts beim 5ten
vollendeten Lauf. Das gelbe Hemd trägt dann aber den Namen und der
Läufer den Titel "Berg- und Talführer". Nach 10 erfolgreihen
Teilnahmen gibt es ein rotes Hemd und den Titel "Magister Bergum et
Talum". In Begleitung dieser Damen und Herren ist das Risiko, sich zu
verlaufen, geringer [2].

[2] aber auch wirklich nur geringer!

[3] das waren dann ca. 60 Hm und 1,2 km extra. Was solls, ich
mache das ja zum Vergnügen :o)

[4] Immerhin waren Becher und Getränk in der richtigen Reihenfolge
aufgebaut


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