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Bericht

Name des Laufes:Röntgenlauf
mehr zum Lauf: VID1299
Datum des Laufes:30.10.2005 (Sun)
Ort:Remscheid
Plz:D4
Homepage:www.roentgenlauf.de
Strecken:HM, MA, UltraMA und UltraMA-Staffel
Beschaffenheit:Wald Feld Strasse
Profil:bergig (rauf und runter)
Wetter:Sonnig 18 Grad
Teilnehmer:ca 4000
Name des Berichtenden: sarrus LID1550
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Bericht vom 3.11.2005 (Thu)
Röntgenlauf


Nachdem ich verletzungsbedingt beim Köln-Marathon bei KM 25 aussteigen musste, und mein Ziel die 3Std Marke zu knacken kläglich verfehlt hatte, stand nun der Röntgenlauf an. Ein schöner Landschaftslauf, der durch das bergische Land führt, immer auf und ab. Nach Aussagen vieler einer der anspruchsvolleren Läufen, definitiv nicht für Bestzeiten geeignet. Immer wieder wird der Laufrhythmus durch knackige Anstiege oder durch steile Bergabpassagen gestört. Da ich die letzten Wochen vor dem Lauf nur sporadisch trainieren konnte, immer wieder plagte mich die Hüfte, hatte ich keine wirkliche Lust beim Röntgenlauf zu starten. Ich war immerhin zum Ultramarathon gemeldet, aber das ganze ohne wirkliche Vorbereitung, keine langen Läufe seit Ende August?!?! Kurzentschlossen entschied ich mich doch zu starten, mal zu gucken wie weit ich komme, Halbmarathon ganz sicher, vielleicht auch noch bis Marathon, aber keinesfalls die 63km! Wie auch?!
Samstag Nachmittag die Startunterlagen abgeholt, viele Bekannte getroffen und einfach die Atmosphäre genossen. Nach dem Lauf-Frust der letzten Wochen, freute ich mich mittlerweile auf den Lauf. Sonntag morgen 6 Uhr aufgestanden, in Ruhe gefrühstückt, und dann nach Remscheid gefahren. Das Parken war noch kein Problem, was sich nach meiner Ankunft schnell ändern würde. Ich war froh so früh schon losgefahren zu sein. Noch in Ruhe was getrunken und gegessen, und dann ab zum Start. Die Atmosphäre war Klasse, ich genoss das alles sehr, hatte ja auch keinerlei Bestrebungen irgendwas erreichen zu müssen, nur locker mitlaufen war das Motto. Wieder viele Bekannte getroffen, und uns zusammen auf den Lauf gefreut. So endlich der Start, mit 15min Verspätung... ganz locker ging es durch die Alt-Stadt... so im ruhigen 6er Tempo, genau das richtige für diesen Tag. Auf dem ersten Abschnitt (21km) war es doch sehr voll (Halbmarathonis und Marathonis), aber auch sehr unterhaltsam. Es war immer was los. Es lief sehr gut, keinerlei Probleme. Unterwegs konnte man sich gut unterhalten, viele Bekannte Gesichter, mal hier mal da ein Smalltalk. Ruckzuck war die Halbmarathon-Marke erreicht, nach dem Blick auf die Uhr 1Std55min. Mmmhhh, schneller als im Vorjahr, aber gut, es läuft locker, also weiter. Ich rechnete mit den ersten Problemen so bei Km 30. Die Stimmung am Rande der Strecke war Klasse, immer wieder Aufmunterungen der doch vielen Zuschauer. Eher ungewöhnlich für einen Landschaftslauf, aber das Wetter lud einfach dazu ein. Km 30 erreicht, immer noch keinerlei Probleme, mmhh, Marathon sollte kein Problem sein J. So bei Km35, fühlte ich mich noch so gut, das ich mich entschloss die gesamte Runde zu laufen. Ich war in einem richtigen Rausch, fühlte mich Klasse, ein Gefühl das ich schon lange nicht mehr während eines Laufes hatte. Mir fiel auch auf, das ich auch seit geraumer Zeit von keinem Ultra-Läufer (gut zu erkennen an den 6000er Nummern) mehr überholt wurde, sondern nur noch diese überholte. Wunderte mich aber schon ein wenig, na ja, die schnellen waren ja auch schon lange weg. Jetzt hatte ich auch den Ergeiz meine aus dem letzten Jahr aufgestellte Zeit von 5Std56min zu unterbieten. Ich lief und lief, und erfreute mich am Laufen. Bei jeder Verpflegungsstelle wurden zwei Becher getrunken, und wenn vorhanden auch was gegessen... dann weiter. Kurz vor dem Marathonziel, lief ich an einem Marathoni vorbei, der die ganze Zeit vor sich hin schimpfte, ?Scheiss Sadisten, Scheiss Strecke, nie mehr!!? Ich schmuzelte nur und sagte ihm das es ja nicht mehr weit ist. Da ein Schild noch ein Kilometer bis zum Marathon Ziel, ich versuchte noch mal leicht anzuziehen, schliesslich ging es bergab. Da das Marathonziel im Freibad Eschbach, die Stimmung war Klasse... laute Anfeuerungsrufe. Meine Uhr verriet mir, das ich nun 3Std49min unterwegs war. Also konnte ich mein Tempo halten. Und weiter ging es... die letzten 21km... J... langsam kam die Müdigkeit durch, aber immer noch keine muskulären Probleme. Bei Km 45 standen zwei Ordner und schickten mich auf die weitere Reise mit dem Satz ?53 Ultraläufer?. Noch 18 Kilometer, es wurde einsamer und einsamer, ich war immer wieder froh, wenn ich jemanden am Ende des Weges sah... und mich dann wieder rankämpfen konnte. Ungefähr bei Km 50 traf ich Dirk Meyer, ich wähnte ihn bereits im Ziel oder kurz davor. Er berichtete mir von starken Muskelkrämpfen, wir liefen ein paar Meter zusammen. Ich wünschte ihm dann alles gute und versuchte weiter meinen Rhythmus zu halten. Da das Kilometerschild für die Km 55, noch 8 Kilometer, ich war mittlerweile doch sehr am Ende, schwere Beine und keine wirkliche Motivation mehr. Nur noch das Ziel erreichen... Die letzten Kilometer ist das Schlimmste an diesem Lauf, monoton geht es an der Wuppersperre entlang... man kann soweit gucken... und man hat das Gefühl es geht nicht weiter... puhhh.... da Km 60... ich rechnete mir aus noch ungefähr 18Minuten. Aber dann die letzten beiden Berge... so steil so lang, oder kam mir das nur so vor?!?! Ich drehte mich um, und schrie ?Diese Scheisse, diese Scheiss Berge? die anderen lachten. Ich sah Ihnen an das sie das gleiche dachten. Kurz vor Ende des letzten Berges sah ich Oliver Witzke, der mich anfeuerte nur noch 500 bergab, dann ist es geschaftt... ich konnte einfach nicht mehr... wollte nicht mehr... drehte mich noch mal um, drei Ultra Läufer die ich vor dem Berg noch überholen konnte schlossen zu mir auf. ?Die kriegen mich nicht mehr, die nicht?, warum auch immer hatte mich doch nochmals der Ergeiz gepackt. Da das Ziel, super Stimmung am Rande... und bloss nicht mehr laufen J... Zeit 5Std42min am Ende 31Platz.... besser als im letzten Jahr, aber viel Wichtiger ich habe mich durchgekämpft !!!!! Der Zielbereich war gut Organisiert, gutes Essen und reichlich zu trinken... und ein leckeres Weizen J

Fazit: Für mich der schönste und emotionsvollste Lauf bisher. Alle Höhen und Tiefen wurden durchlebt. In diesem Sinne freue ich mich schon auf das nächste Jahr. Eine Erklärung warum es trotz der schlechten Vorbereitung so gut klappte habe ich nicht.


Diese Seite ist zu erreichen unter www.kmspiel.de/?bericht=1273


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