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05.05.2024, der 7. Tag der KW 18

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Bericht

Name des Laufes:Drachenlauf
mehr zum Lauf: VID1342
Datum des Laufes:23.10.2005 (Sun)
Ort:Königswinter
Plz:D5
Homepage:www.drachenlauf.de
Strecken:26500
Beschaffenheit:größtenteils Waldwege, auch mti Schotter, Schlamm, etwas Asphalt
Profil:hügelig, 1000HM
Wetter:Anfangs sonnig, Regen nach 20km
Teilnehmer:406 im Ziel
Name des Berichtenden:Lexi Pimenidis
(Autor-LID zuordnen: Login und [Edit])

Bericht vom 23.10.2005 (Sun)
Den Startplatz beim Drachenlauf habe ich den Schwiegereltern von Max zu verdanken, die ihn an diesem Wochenende offensichtlich beschäftigt haben, so daß er nicht starten konnte. An dieser Stelle noch einmal ein dickes DANKE für den Startplatz :-)

Zwischenzeitlich war ich mir gar nich so sicher, ob ich überhaupt starten sollte, weil ich erst vor 4 Wochen eine längere Weile krank war und seitdem noch keine Strecke über 20km gelaufen bin - mal ganz davon abgesehen, daß ich noch nie eine Strecke mit 1000HM gelaufen bin. Aber nachdem Max den Lauf als den schönsten alle Läufe beworben hatte, mußte ich mir den einfach mal ansehen und bin dann also kurzfristig einfach hingefahren.

Die Orga des Laufes ist absolut umwerfend, nett und hilfbereit - die Umschreibung der Startnummer war gar kein Problem und auch der Start/Ziel-bereich waren super übersichtlich. Ich bin wirklich beeindruckt, von den diversen Leistungen, die man so als Starter hier geniessen kann: Massagen für alle Läufer insbesondere (vorneweg: ich hab's trotzdem nicht gemacht).

Nachdem ich ständig was im Auto vergessen habe (Kleidung, Wasser, Schlüssel...), verging die Zeit bis zum Start auch im Flug und kaum hatte ich mich aklimatisiert, ging's auch schon los. Das Wetter war super: obwohl Regen angesagt war, war es recht sonnig und halbwegs warm.

Wie üblich, war keine 2min nach dem Start das vorher so aufgeregt plappernde Läufervolk totenstill und konzentriert. Kein Wunder, bei einem sofortgen Anstieg über 200HM auf den großen Ölberg. Dachte ich vorher noch darüber nach, daß es schön wäre den Lauf komplett durchzulaufen, so war der Plan schon nach 1200m dahin: obwohl ich vom Training im Aachener Umfeld einiges an Steigungen gewohnt war, war ich ziemlich baff, als ich das Siebengebirge nun näher kennenlernte.

Mein selbstgesetztes Ziel von 2:30 verfloss vor meinem geistigen Auge, als ich sah, in welcher endlosen Schlange sich die Läuferschar, größtenteils gehend die Steigung raufquält. Die ersten drei Kilometer waren dann auch mit Tempi von 6:05 bis 6:30 weit über den angepeilten 5:50. Aber kaum war die erste Steigung überwunden, ging ein Aufatmen durch die Runde und das Rennen ging los.

Auf den Gefällestrecken konnte ich dann auch mein Tempo auf einen 5:00er Schnitt mit gelegentlichen 4:50ern dazwischen steigern, so daß ich die verlorene Zeit vom Anfang schnell wieder drin hatte und ein Zeitkonto anlegen konnte :-) bis Km8 lief dan nauch soweit alles nach Plan.

Hier ging es dann in die zweite Steigungsrunde hoch zur Löwenburg. Auch hier mußte ich wieder viele Teilstrecken gehen, um Kraft zu sparen, oder auhc, weil ich die laufend nie hochgekommen wäre. Oben gab's dann für knapp 2sec eine herliche Aussicht zu genießen, bevor es wieder hinab in's Tal ging.

Bis zum Nachtigallental bei km21 gab es ein Gefälle von etwa 400HM, also reichlich Zeit und Platz, sich einfach rollen zu lassen. Hier merkte ich, daß sich meine Strategie wohl von vielen der Mitläufer unterschied: während ich bergauf pausenlos überholt worden bin, konnte ich auf den Gefällen wieder alles einsammeln und gelegentlich noch ein paar Plätze gutmachen.

Zwischendurch kamen wir noch am Drachenfels vorbei, wo ich gerne etwas länger geblieben wäre, aber schon die kurzen Blicke in's Tal waren einfach umwerfend. Die weiteren Kilometer zum Nachtigallental, daß vor dem berüchtigten Petersberg lag, waren an sich kein Problem: meine Muskeln waren überraschenderweise noch recht locker, ich hatte Reserven und bergab konnte ich gelegentlich Läufer einsammeln. Nicht zu vergessen, daß man nicht genug von der schönen Umgebung bekommen konnte :)

De Fuß des Petersberg (also etwa bei 20.5km) erreichte ich nach etwa 1:50h und hatte damit ein (vermeintliches) Zeitpolster von 10min für die nun kommenden 300HM auf 1.5km. Vermeintlich deshalb, weil sowohl auf der Webseite, als auch sonst fast überall der Lauf mit 26km angegeben wurde, so daß ich fest damit rechnete, daß die verbleibenden 40min reichen würden für die letzten 5.5km.

Aber nicht umsonst heißt der Weg auf den Petersberg "Bittweg", und so fühlt man sich dort auch: ein Laufen ist dort (für mich) vollkommen unmöglich und mit den Läufern, die dort zeitgleich langkamen haben wir uns gefragt, ob es irgendjemanden gibt, der diese Mordsteigung *laufen* könnte. Trotz der Reserven am Fuße des Berges und einem guten Gehtempo, war ich fix und fertig, als ich oben ankam. Mal davon abgesehen, daß die 10min restlos verbraucht waren. Außerdem fing es auch zu regnen an und die Kraftanzeige deutete an, daß es jetzt genehm wäre, bald im Ziel zu sein.

Trotz aller Umstände schaffte ich, noch einmal auf ein 5:00er Tempo zu beschleunigen und freute mich auf's Ziel. Und freute mich, und freute mich, und... irgendwie kam das Ziel nicht. km23 und 24 kamen vorbei, ohne, daß mir die Region bekannt vorkam. km25 und km26 passierte ich, und so langsam wurde mir mulmig im Bauch: meine Beine protestierten und verlangten, daß der Kopf sagen sollte "gleich kommt das Ziel", aber immer noch sah die Gegend gar nicht nach dem aus, was ich vom Streckenplan im Kopf hatte.

Als ich dann an km27 vorbeilief, ahnte ich, daß wohl offensichtlich die Längenangabe von 26km (oder auch 26,5) auf der Homepage nicht ganz stimmen konnte und war ratlos: wie lange sollte das noch so gehen? Eine unerwartete Steigung von lediglich 10HM trieb meinen Puls auf HFmax und eine Meute, die ich kürzlich noch überholte, kam mir wieder gefährlich nah an die Fersen. Mal ganz davon abgesehen, daß die 2:30 durchliefen und kein Ziel in Sicht war.

Urplötzlich nach einer Ecke kam mir die Gegend bekannt vor und ich konnte mich mit letzter Kraft in's Ziel retten, wo ich vergaß meine Nettozeit abzustoppen - das offizielle Ergebniss ist 2:34:58 und damit auf 51.x% des Gesamteinlaufs, oder auch Platz 210/406. Also keine 2:30, aber der Lauf war auch länger als geplant, also ein kleiner Trostpreis. Ich weiß übrigens immer noch nicht, wie lang der Lauf wirklich war - muß so um die 27,5 gewesen sein.

Irgendwie erschöpft, aber sehr zufrieden mit der Zeit, ging's dann unter die Dusche, zum Obstessen und Trinken und zurück nach Aachen.

Summa summarum ist der Lauf definitiv empfehlenswert und gehört wirklich zu den schönsten, die ich kenne. Die Herbststimmung, die Landschaft, die nette Orga - alles zusammen ergibt einen wirklich guten Lauf mit Suchtfaktor :o))


Diese Seite ist zu erreichen unter www.kmspiel.de/?bericht=1251


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