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Bericht

Name des Laufes: 20. Rhein-Ruhr-Marathon
mehr zum Lauf: VID100
Datum des Laufes:1.6.2003 (Sun)
Ort:Duisburg
Plz:D4
Homepage:http://www.rhein-ruhr-marathon.de/
Strecken:MA
Beschaffenheit:Strasse
Profil:flach
Wetter:sehr heiß (30°+)
Teilnehmer:ca. 2500 M
Name des Berichtenden: Ingo LID27
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Bericht vom 24.6.2003 (Tue)
Angemeldet habe ich mich bereits im Oktober 2002 um eine Motivation zu haben, auch im Winter zu laufen. Die letzten Tage zuvor habe ich nervös die verschiedensten Wetterbeichte gelesen, es half alles nichts. Nach Tagen mit Nieselregen und Temperaturen um 20° lachte an diesem Morgen in Duisburg die Sonne. Nach meinem Halbmarathon mit 2:08 dachte ich an eine 4:30 Zeit, soweit gedacht, aber dazu später.

Mit meinem Mitläufer Wolfgang fuhren wir zeitig nach Duisburg, sind von unserem Wohnort Dinslaken nur ein paar Kilometer um uns in aller Ruhe vrozubereiten und zu schnuppern. Die Startunterlagen hatten wir am Freitag bereits abgeholt, die Fan-Clubs waren eingewiesen, es konnte losgehen. Nervös reihe ich mich bei dem 4:30 er Zug-/Bremsläufer ein und endlich gehts los. Die ersten Kilometer gehen locker, die Stimmung im Feld ist toll, lediglich etwas mehr Publikum könnte da sein, aber das änderte sich noch gewaltig (Vielen Dank an alle Duisburger Zuschauer an dieser Stelle). Die erste Verpflegungsstation wurde schon nach kurzer Zeit erreicht und ich nutze sie um reichlich (3 Becher) zu trinken. Meine 4:30er Gruppe lief zügig weiter, ich zwang mich aber dazu in Ruhe zu trinken um möglichst viel auch ankommen zu lassen, anschliessend etwas flotter laufen und Ingo hatte wieder aufgeschlossen.

Die Temperaturen stiegen, mein Körper schmiess seine Klimaanlage an und Ingo lief das vorher mühsam getrunkene Wasser wieder am Körper runter. An einigen offenen Stellen wurden die Temperaturen mittlerweile quälend, was auch mein Puls, der die ersten 10km bei gemütlichen 75% lag mit einem Ansprung auf 85% quittierte. Bei Km17 merkte ich langsam das es sehr anstrengend wurde, da ich an der dortigen Versorgungsstelle wieder mit riesigem Durst trank, jedoch die 4:30er sich immer wieter entfernten, ich gasb Gas und holte sie nochmal ein, aber ca.1 km später meldete ich mich bei Wolfgang ab. Ein Steinchen hatte sich in meinem Schuh eingenistet, also Schuh auf, Stein raus und erstmal eine kleine Gehpause (nur zum Testen). Die nun kommende Brücker ging ich stramm hoch um mich ein bisschen zu verschnaufen, in diesem Moment fragt mich von links mein zukünfitger Laufbegleiter ob ich auch nur auf ankommen laufen würde. Kurz nachgedacht, das Ziel der 4:30 beiseite gelegt, die Bitte meiner Freundin gesund anzukommen bei den Temperaturen hervorgeholt und mit "Ja, glaube schon" geantwortet. Wir beide entschlossen uns mit einer Mischung aus lockerem Laufen und Gehpausen weiter zu machen. Das klappte die nächsten rund 20 km wunderbar, mir fiel es aber immer schwerer trotz der Hitze an jeder Station zu trinken, da es mittlerweile im Bauch richtig gluckerte, aber die Zunge staubtrocken war. Ca. bei km 36-37 trennten sich aber unsere Wege, da er noch veruchen wollte sub 5h zu kommen, das bei mir aber nicht mehr drin war, da meine Waden nicht mehr als 500m laufen am Stück zulassen wollten. Krämpfe waren das letzte was ich zu den vorhandenen Kopfschmerzen, dem Kribbeln an den Wangen und dem heissen Schädel (tort Laufmütze)haben wollte. Ich wurde also die letzten Kilometer zum Powerwalker, das klappte ohne das die Waden zwickten, toll waren auch hier nochmal die Anfeuerungen der Duisburger, die nicht müder wurden für jeden Läufer ein aufmunternedes Wort oder ein Kompliment zu haben, einen Verbesserungsvorschlag hätte ich aber noch, wenn ein durstiger Läufer kommt, so versteckt bitte ide kalten Bierchen :-). Das 40km Schild war da und ich versuchte zu traben, aber Wade links und Wade rechts weigerten sich länger durchzuhalten, o.k. dann schone ich euch bis zum Stadion, aber da wird mit Würde gelaufen. Entgegenkommende Finisher riefen mir zu nur noch links rum und dann ins Stadion, also auf in den Trab, Zähne zusammenbeissen, um die Kurve und auf das Spalier der applaudierenden Leute zu. Da war es mit meiner Fassung vorbei, Monate hatte ich mir vorgestellte wie es sein würde, ergeizige Zeile gesteckt, die an diesem Tage begraben oder besser bebraten wurden. Aber dieser Moment war meiner, ich begann auf eine andere Atmung umzustellen (schluchzen), die Tränen liefen mir über die Wangen. Rein ins Stadion, meine Freundin und die anderen "Fans" standen auf der Tribüne, der Stadionsprecher nannte meinen Namen, ich schaute auf die Uhr und beschleunigte um unter 5:10 zu bleiben und lief glücklich, erschöpft und wie versporchen gesund ein.

Die ersten Tage ärgerte ich mich über den "verbockten Marathon". Hätte ich mich gleich an eine langsamere Gruppe gehangen wäre es sicher entspannter abgelaufen, aber mittlerweile bin ich - auch aufmuntert und bestätigt durch euch - froh das Abenteuer Marathon geschafft zu haben, ohne eine Blase, nicht aufgescheutert, aber mit einer kleine Portion Blut für Oli, nämlich einem blauen Zehennagel.

Ich danke für eure Zeit und bitte zu entschuldigen, das es mit dem Bericht etwas länger gedauert hat.

Ciao
In-freut sich auf den nächsten-go


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