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Bericht

Name des Laufes:2. Firmenlauf München
mehr zum Lauf: VID1133
Datum des Laufes:27.7.2005 (Wed)
Ort:München
Plz:D8
Homepage:http://www.b2run.de/
Strecken:ca. 6k
Beschaffenheit:Asphalt
Profil:eben mit leichten Hügeln
Wetter:Sonnig, 32Grad
Teilnehmer:17.200
Name des Berichtenden:Ralph Wesselmann
(Autor-LID zuordnen: Login und [Edit])

Bericht vom 28.7.2005 (Thu)
Hallo,

der Ralph und der Firmenlauf - eine etwa ungewöhnlich geschriebenes Drama in fünf Akten.

Prolog
"Sag mal, Du kannst doch laufen, Ralph?!"
"Ähm, ja, also... ich mein... wir sind hier zwar beim Training, aber eigentlich dachte ich, es ginge hier um Management und nicht um Sport?!?"
"Dann lauf doch nächsten Mittwoch beim B2RUN mit, Du bist doch in München, oder?"
Das war der Moment, wo ich alles hätte verhindern können. Jetzt einfach "Nein" sagen, prüft eh keiner nach.
Das war also der Moment, wo ich den entscheidenden Fehler gemacht habe, der Rest ergab sich eigentlich von selbst.
"Ja, in München bin ich" - da schoss es mir durch den Kopf, was ich schon als Kind gelernt hatte und ich hätte dran denken sollen:
´Sag immer die Wahrheit, aber die sag die Wahrheit nicht immer´

Zu Spät, das Drama beginnt.

1. Akt: Exposition
Übers Wochenende hatte ich alles schon wieder fast vergessen. Montag morgen den Koffer packen, Laufsachen einpacken, immerhin bin ich im Sporthhotel.
Was steht denn diese Woche eigentlich an? Ah, mit Thomas in München treffen. Mal sehen, wann ich das zeitlich hinbekomme - sieht alles nach viel Arbeit aus.
Letzte Woche hatte es leider nicht geklappt - der Mittwoch dieser Woche, den hatten wir ins Auge gefasst - erst Laufen dann noch ein/zwei Bierchen.
Bis mittags ging alles gut - vor allem hatte niemand etwas von irgend einem Wettkampf erzählt. Doch so ruhig konnte das ja nicht bleiben.
"Gut, dass ich Dich am Telefon habe, Du sollst doch am Mittwoch für unsere Firma laufen. Der Sven hat abgesagt, lauf doch einfach unter seinem Namen."
"Tja, gut, also... Aber dann muss ich irgendwie noch an die Startnummer kommen... Nein, ins Büro komm ich nicht mehr, das müssen wir dann anders organisieren.
Ach ja, und ein Trikot hab ich auch nocht nicht. Aber wenn das alles klappt, dann lauf ich natürlich mit..."
Die Hoffnung in eine nicht funktionierende Logistik zu stecken ist manchmal sehr hilfreich. Dumm nur, wenn die eigene Firma echt gut funktioniert.
Keine 5 Minuten später: "Alles geklärt, Du kommst einfach zum Start und dort bekommst Du dann Trikot und Nummer."

Leichte Enttäuschung - hätte ich es umgehen können? Erst mal Mails abrufen, ich brauch Ablenkung.
Thomas hat gemailt! Schön! Was schreibt er denn?
"...in München ist am Mittwoch abend (Start 19:30) ein 6,75 km Lauf (www.b2run.de) und wahrscheinlich haben wir noch die eine oder andere Startnummer übrig."
Ok, ich geb ja auf. Ich lauf ja mit - was sag ich da bloß? Wie einfach bin ich eigentlich zu beeinflussen?
Aber heute Abend auf jeden Fall noch Laufen. 15km auf dem Laufband.

2. Akt: steigende Handlung
Die Entscheidung ist gefallen, jetzt muss ich da durch. Montag nur bis 21Uhr arbeiten, die 15km müssen vor 11 fertig sein, dann schließt das Fitnesscenter.
1. Schritt ist geschafft.
Am Dienstag dann ruhig angehen lassen und entspannen. Ein Kollege ruft an - ja, in München bin ich. Gut, dann treffen wir uns heute abend und besprechen das.
Noch nichts Wildes, alles halbwegs im Plan.
19Uhr, Kunde ruft an: "Sie wollten uns doch in Berlin besuchen. Leider geht das in den nächsten Wochen nicht...
Oh, das ist dann doch wohl wichtig. Mal überlegen. Morgen könnten wir das einrichten, aber da sind sie wahrscheinlich nicht in Berlin, oder?"
So schnell geht das. Also morgen früh nach Berlin. Nachmittags zurück. Danach Besprechungen, dann zum Start - da darf nichts schief gehen.
Gegen 23Uhr dann im Hotel - noch in die Badewanne, ich wollte ja entspannen.
2. Schritt war schon nicht mehr so rund.
Der Mittwoch läuft schlagartig ab.
Viel zu früh aufstehen - ich verzichte aufs Frühstück. Nach Berlin.
Die Besprechung dauert länger - ich verzichte aufs Mittagessen. Nach München.
Nach der Landung 11 Nachrichten auf der Mobilbox - irgendwas ist da eskaliert.
Alle Besprechungen umgelegt, irgendwie komme ich um kurz vor sieben los (ich sollte seit einer halben Stunde am Start sein).
Taxi - Hotel - umziehen - Taxi (das hat gewartet) - kreatives fahren, damit ich noch pünktlich bin - 19.15Uhr Ankunft am Start - Trikot, Startnummer bekommen - 5 Minuten warmlaufen und ab in die Startaufstellung.

3. Akt: Peripetie
17.200 Leute sind angemeldet, ich stell mich einfach in den ersten Block, die anderen sind ja schon voll. :-)
Es braucht 90Sekunden über die Startlinie (ich war doch schon im ersten Block?) zu kommen. Dann die üblichen 2km, bis man halbwegs frei laufen kann.
Also 2km in 8:54min - Hilfe! Ab wann darf ich denn endlich laufen? Egal, ist ja noch genug Zeit. Also die nächsten Kilometer locker in 3:45min, ganz frei laufen kann man ja immer noch nicht...
km 4: 16:30min das war doch jetzt ganz schön, so soll es weiter gehen. 300m später dann der aha-Effekt. Moment, den kenn ich doch...
"Hallo, grüß Dich, wie geht es Dir denn so?" Mein Gott, das ich nicht übers Wetter rede ist aber auch alles. Immerhin haben wir uns wohl so fünf Jahre nicht gesehen.
"Ähm.. ach... ganz gut... Kennen wir uns? Ach - ach so, ja klar, mensch, was machst Du denn hier in München?"
Also die üblichen Themen: Welche Firma, wie läuft es so, Du bist mittlerweile Vater geworden, was machen denn die alten Kollegen so - ist ja immerhin in Firmenlauf..."
Nun gut, das Tempo war weg, km 5 21:15min, wieder gut 300m weiter verabschiede ich mich wieder. Aber jetzt kann ich auch endlich frei laufen, also wieder in das alte Tempo zurück 3:45min/km ist sehr schön...
km6 und 25:35min - eigentlich hätte ich da schon im Ziel sein können. Aber was solls, jetzt einfach noch schön lustig ins Olympiastadion.
28:23min sagt meine Uhr - 28:27 die offizielle Nettozeit. Ich muss ja nur unter Svens Namen im Internet schauen :-)

4. Akt: fallende Handlung
Ankunft im Ziel. Drsl-Treffpunkt soll der Erdingerstand in der Mitte des Platzes sein, wo ich meine Firmenkollegen treffe, weiß ich nicht.
Vielleicht hätte ich dran denken sollen, zumindest zu klären, wie ich meine Jacke wieder bekomme - da sind immerhin Geld, Handy und Zimmerschlüssel drin.
Also erst einmal ein Weißbier - der Erdingerstand ist allerdigns am Ende des Platzes. Dann noch gleich ein Weißbier - ach diesmal nehm ich gleich zwei mit.
Es ist warm - warunm hab ich eigentlich so einen Hunger? Ich hab doch ---- ich hab doch den ganzen Tag noch nichts gegessen. Gut, dass mir das erst jetzt einfällt.
Nach rund 10min treff ich dann zufällig den ersten Firmenkollegen - irgendwie dann auch die anderen und wir machen dann das offizielle Gruppenphoto.
Leider treff ich von drsl niemanden.

5. Akt: Lösung/Katastrophe
Wir stehen also mit 10 Leuten von der Firma in der Mitte des Platzes - aber wie komm ich an meine Jacke. Jetzt bräuchte man ein Handy. Aber es wird ja wohl niemand eines beim Laufen dabeigehabt haben.
Bei der darauf folgenden Auswahl von drei Handys hab ich mich für das schönste entschieden und einen Treffpunkt für den Erhalt meiner Jacke ausgemacht.
Etwa ab 21Uhr hab ich dann ein Handy. Thomas ist leider nicht zu erreichen, der Firmentreff löst sich auf und ich fahre mit dem Taxi ins Hotel.

Epilog
Was bleibt übrig vom Tag?
Ein Wettkampf, der eher unter Spaß einzuordnen ist.
Ein Publikum, welches viel zu ruhig war - Stimmung ist anderes definiert.
Ein Spaß mit Kollegen - immerhin bin ich auch der schnellste der Firma - auch wenn ich unter fremdem Namen gelaufen bin.
Wenn ich nächstes Jahr in München bin, sollte ich vielleicht etwas besser planen - und vorher was essen.
Ich nehm mir vor, in den nächsten Wochen mal einen vernüftigen Wettkampf zu laufen - aber Anfang August ist da ja schon wieder so ein Spaßlauf.
Ich verwerfe den Plan wieder. Also einfach Ende nächster Woche wiedre ein Spaßlauf.

Aber ich laufe ja auch nur zum Spaß :-)

Danke an alle, die das Drama gelesen haben.


Gruß,

Ralph



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